Die Östliche Zhou-Dynastie war die spätere Phase der Zhou-Dynastie in der chinesischen Geschichte.
Als im Jahre 771 v. Chr. die Nomaden die Hauptstadt der Zhou überfielen und zerstörten und den König töteten, floh der Kronprinz unter Schutz der umliegenden Fürsten nach östlich gelegene Luoyang, wo er im nächsten Jahr den Thron bestieg. Die östliche Zhou-Dynastie wurde im Jahre 256 v. Chr. durch die Absetzung des letzten Zhou-Königs beendet. Sie wird wiederum unterteilt in zwei Perioden: die Die Zeit der Frühlings- und Herbstannalen und die Zeit der Streitenden Reiche. Die Unterteilung in diese beiden Perioden ist eher traditioneller Natur, sie basiert nicht auf eine besonders einschneidendes Ereignis, auch das Datum der Unterteilung ist unter Historikern umstritten. Da die Östliche Zhou-Dynastie zwar nominell immer noch der Oberhaupt der sich nun offen konkurrierenden chinesischen Staaten war, de facto jedoch in der Politik keine Rolle spielte, ja sogar ihre Rolle als sakrale Oberpriester verloren hatte, ist diese Periode mehr unter den Namen Zeit der Frühlings- und Herbstannalen und Zeit der Kämpfenden Staaten bekannt.
Mit der Thronbesteigung König Pings von Zhou konnte zwar die Dynastie der Zhou vor dem Untergang gerettet werden, jedoch war die Authorität des Königs dahin. Dass der König Kriege an der Grenze des chinesischen Reiches führte, oder Streitereien zwischen den Fürstenstaaten regelte, diese Zeiten war vorbei. Nicht nur war der König militärisch und politisch deutlich schwächer als die ihm untertänigen Fürsten, sondern war er auch finanziell völlig abhängig von ihnen. Zwar wurde der König anfangs noch dazu benutzt, bestimmte Aktionen zu legitimieren, oder den Titel des "Fürstenführers" (霸王) zu bestätigen, wirkliche Bedeutung spielte er nicht mehr. Offene Kämpfe zwischen den Staaten, Anektierung von schwächeren Staaten durch stärkeren Staaten war Tagesordnung, dagegen konnten die Zhou-Könige nichts mehr tun. Die tatsächliche politische Führer jener Zeit waren die Fürsten der stärkeren Staaten, allen voran die fünf Fürstenführer. Während die raffinierteren dieser Fürsten noch "in Namen des Königs" oder "auf des Königs Befehl" handelten, so führte König Zhuang von Chu 606 v. Chr. sein Heer bis zur Grenze des Zhou-Königs und fragte keck den königlichen Gesandten, wie schwer der Topf sei, aus dem die königliche Speise gekocht würde. In der Zeit der Kämpfenden Staaten fingen die Fürsten an, selbst König zu nennen. Der Zhou-König wurde nicht einmal zu den sieben bedeutenden Staaten der Kämpfenden Staaten gezählt. Am Ende herrschte er über ein Territorium, das kaum größer war als ein heutigem Landkreis.
Könige der Östlichen Zhou-Dynastie
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