Fogo | |
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Höchste Erhebung | Pico de Fogo 2829m |
Geografische Lage | 14° 56' 9 N 24° 22' 47 W |
Länge | km |
Breite | km |
Fläche | 476 km² |
Einwohner | 37.409 - |
Bevölkerungsdichte | 78,6 pro km² |
Gemeinden | 3 |
Art der Insel | - |
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Fogo (port.:Feuer) ist die höchste der Kapverdischen Inseln im Atlantik. Sie gehört zur Inselgruppe Sotavento (Inseln unter dem Wind) und liegt östlich von Brava und westlich von Santiago
Geographie
- Fläche: 476 km2
- Einwohner: rund 40.000 (2000)
- höchste Erhebung: 2829 m, Pico do Fogo
- Distriktstadt: São Filipe, 10.000 Einwohner
- Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Der größte aktive Vulkan im Atlantik brach 1995 letztmals aus und schuf einen neuen Nebenkrater pico pequeno. Die Insel hat die Gestalt eines völlig ebenmäßigen Vulkankegels mit einer riesigen Caldera, in der sich ein kleinerer Konus aufgebaut hat und heute den Gipfel (Pico do Fogo) bildet.
Fogo setzt zusammen mit der Insel Brava und dem Seamount Cadamosto auf einem gemeinsamen Sockel der Kapverdenschwelle auf, durch tiefes Wasser getrennt von der nächsten Insel Santiago. Der Boden des Atlantiks liegt hier auf 5.300 m unter Meeresspiegel.
Nur die Höhen und Hänge an der Nord-Ost Seite sind ganzjährig grün, während sonst wüsten- und steppenhafte Trockenregionen überwiegen. Als südlichste und gebirgige Insel erhält Fogo den meisten Niederschlag auf den Kapverdischen Inseln, wodurch unregelmäßig Trockenfeldbau möglich wird. Dennoch gibt es keine ganzjährig Wasser führende Flüsse. Hauptstadt ist das mit klassisch portugiesischer Kolonialarchitektur ausgeführte Städtchen São Felipe im Südwesten, ein zweites wichtiges Siedlungszentrum Mosteiros im Nord-Osten.
1680 erfolgte eine so heftige Eruption, dass der Berg nachts über Hunderte von Kilometern sichtbar war und auf lange Jahre der Schifffahrt als natürlicher Leuchtturm diente. Dies gab der Insel einen neuen Namen Ilha do Fogo.
Geschichte
Fogo wurde am 1460 durch den italienischen Kapitän António da Noli entdeckt und zunächst São Felipe genannt. Um 1500 bereits siedelten sich freie, adlige Portugiesen als Lehnsherren an und errichteten ein klassisches "sklavenhaltendes Pflanzersystem". Am transkontinentalen Sklavenhandel nahmen sie als Lieferanten und Verkäufer von Versorgungsgütern für die Sklavenschiffe teil. Die rassistische Schichtung der Gesellschaft war stärker ausgeprägt als auf den anderen Inseln, wo das Zusammenleben zwischen Freien und Sklavinnen in kreolischen Familien zum Ursprung der kreolischen Kultur geworden war. Erst die bürgerliche Revolution in Portugal 1910 nahm dem Adel und den Großgrundbesitzern ihre absolute Vorherrschaft und ließ Bürgerliche, die schon ab 1850 in der Emigration nach Nordamerika ihr Glück gefunden hatten, als ebenbürtige Konkurrenten auftreten. Ein kleines Museum in São Filipe erleichtert das Verständnis der Zusammenhänge in anschaulicher Weise.
Sprache
Kreol von Fogo (Crioulo di Djarfogo), Portugiesisch
Artisten:
- Ana Procópio (Portugiesische Seite)
Autoren:
- Pedro Monteiro Cardoso
Literatur:
- Folk-Lore from the Cape Verde Islands (Parsons, Elsie Clews - 1923: Kapverdianische Fabeln und Geschichten; Buch1 : in Englisch, Buch 2 : im Kreol von Fogo)
Wirtschaft und Tourismus
Landwirtschaft, darunter auch der Anbau von sehr hochwertigem Kaffee und etwas schwerem Wein und handwerklicher Fischfang sind die einzig nennenswerten Produktionszweige. Handel, Gewerbe und Privathaushalte leben im Wesentlichen von Einnahmen aus der Emigration. Teilweise senden die nach den USA ausgewanderten Familienangehörigen auch nach mehreren Generationen noch regelmäßig Geld nach hause, selbst wenn sich Absender und Empfänger nicht mehr persönlich kennen. Der Tourismus hat langsam und qualifiziert begonnen, da die Insel sich hauptsächlich für Wander- und kulturell-historisch orientierten Tourismus eignet und nicht für Strandtourismus.
Touristisch interessant ist neben dem historischen Stadtkern der Distriktstadt São Filipe das Dorf Chã das Caldeiras im Hauptkrater mit einer Weinbaukooperative und Übernachtungsmöglichkeiten vor dem Aufstieg zum Pico. Besonders hübsche Wanderwege ziehen sich durch die bewaldeten Hänge im Nordosten.
Weblinks
- Reiseführer von Mike Goike (pdf)
- Museum: Casa da Memória
- Landkarte Fogo & Brava 1:60000
- Reisehandbuch Cabo Verde von Lucete Fortes / Pitt Reitmaier