Erdnuss

Art der Gattung Erdnüsse (Arachis)
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Die Erdnuss (Arachis hypogaea), auch Aschanti-, Arachis- oder Kamerunnuss, im Volksmund gelegentlich auch Pimpelnuss genannt, ist eine Nutzpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae). Die Frucht der Erdnuss ist botanisch eine Hülse, nicht eine Nuss im eigentlichen Sinne. Diese Verwechslung dürfte sich aus der Beschaffenheit der Samen erklären, insbesondere der Konsistenz, des hohen Fettgehalts und des vergleichsweise niedrigen Anteils an Stärke. Der englische Name der Erdnuss, "peanut" (zu deutsch "Erbsennuss") deutet dagegen auf die biologische Zugehörigkeit zu den Hülsenfrüchtlern hin. Subtile Konsequenz hieraus ist der im Vergleich mit echten Nüssen geringe Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Im Gegensatz zu den meisten anderen Hülsenfrüchten sind Erdnüsse allerdings roh genießbar. Das allergene Potenzial ist im Vergleich zu anderen Lebensmittelallergenen relativ hoch.

Erdnuss
Erdnuss (Arachis hypogaea), Pflanze aus dem Feld gezogen
Vorlage:Taxonomy

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Vorlage:Subclassis: Rosenähnliche (Rosidae)
Vorlage:Ordo: Schmetterlingsblütenartige
(Fabales)
Vorlage:Familia: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Vorlage:Subfamilia: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Vorlage:Genus: Arachis
Vorlage:Species: Erdnuss
Wissenschaftlicher Name
Arachis hypogaea
L.

In Brasilien war die Erdnuss schon vor 2000 Jahren im Anbau, und wurde von dort im Zuge des Sklavenhandels nach Afrika gebracht. Heute wird die Erdnuss weltweit in warmen Gebieten angebaut, Hauptanbaugebiete sind Westafrika, China, Indien, Nord- und Südamerika.

Früchte der Erdnuss
Früchte der Erdnuss
Früchte der Erdnuss

Die Erdnuss ist eine bis zu 60 cm hohe, buschige Pflanze. Die Blütenstiele ("Fruchtstiele") wachsen nach der Selbstbestäubung der Blüte nach unten und bohren sich in den Boden ein, die Hülsen mit den Samen reifen unter der Erde. Die Samen sind oval, etwa 5 mm dick und knapp 1 cm lang.

Obwohl die Erdnuss zu den Leguminosen gehört, verhält ihre Frucht sich anders als die sich öffnenden Hülsen; sie bleibt geschlossen und gehört demnach morphologisch zu den Nüssen. Die Frucht besteht aus holzigem, netzrunzeligem, gelbem Perikarp, welches genauer als Mesokarp zu bezeichnen ist. Während der Fruchtentwicklung im Boden stirbt zuerst das Exokarp, später das Endokarp ab, welches zeitweilig zu einem Speichergewebe anschwillt, dann aber zu weißer, watteartiger Schicht komprimiert wird (die weiße Auskleidung der Erdnussschale), so dass als Hülle nur das Mesokarp übrig bleibt. Daraus resultiert auch die Bezeichnung "Mesokarpnuss".

Inhaltsstoffe und gesundheitlicher Nutzen

Reife Erdnüsse können roh, geröstet oder gekocht verzehrt werden. Die Erdnuss hat mit 25% Eiweißgehalt einen hohen Nährwert. Bedeutend ist auch das Erdnussöl, bei einem Ölgehalt von 45–50%. 100 g Erdnüsse enthalten 180 mg Magnesium. Damit gehören Erdnüsse zu den magnesiumsreichsten pflanzlichen Nahrungsmitteln. Magnesium ist sehr wichtig, beispielsweise gegen Rückenbeschwerden und Muskelkrämpfe. Insbesondere zu vegetarischer Ernährung kann die Erdnuss einen sehr wertvollen Beitrag leisten.

Inhaltsstoffe und Nährwert pro 100 g
Nährwert 1628 kJ
Wasser 5,2 g
Protein 26,0 g
Fett 32 g
Kohlenhydrate 8,3 g
Ballaststoffe (total) 10,9 g
Kalium 661 mg
Magnesium 180 mg
Kalzium 40 mg
Natrium 11 mg
Vitamin E 10,3 mg

Unter schlechten Lagerbedingungen wird die Erdnuss vom Pilz Aspergillus flavus befallen, der das giftige Aflatoxin in den Erdnüssen hinterlässt. Aus diesem Grund sind die Einfuhrkontrollen für Erdnüsse hierzulande sehr streng.

Handel

Die Hauptanbauländer und somit auch die Hauptexporteure von Erdnüssen sind die USA, Argentinien, Sudan, Senegal und Brasilien. Die Exporte dieser fünf Länder zusammen machen 71% des gesamten weltweiten Exports an Erdnüssen aus, wobei die USA in den letzten Jahren eine führende Rolle beim Export einnahmen. Schätzungen zufolge werden rund 50% aller in der den USA produzierten Erdnüssen in einem Umkreis von 160 Kilometern um die Stadt Dotha, Alabama angebaut. Obwohl auch Indien und China beträchtliche Mengen an Erdnüssen produzieren, ist ihr Anteil am internationalen Handel mit weniger als 4% verschwindend gering. Die Erdnüsse werden meist dazu verwendet den inländischen Bedarf zu decken. So werden in Indien zum Beispiel 90% der einheimisch produzierten Erdnüsse dazu verwendet Erdnussöl herzustellen und nur eine sehr kleine Menge wird für den Export freigegeben.

Die Hauptabnehmer für Erdnüsse sind die Länder der Europäischen Union, Kanada und Japan, welche zusammen für 78% der weltweiten Erdnussimporte verantwortlich sind. In der Europäischen Union gibt es kein einziges erdnusserzeugendes Land. Der Import in die EU dient vor allem für Nahrungsmittel wie geröstete Erdnüsse oder als Bestandteil von Süßigkeiten.

Siehe auch

Commons: Erdnuss – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Erdnuss – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen