Aufmerksamkeit

Zuwendung und Konzentration des Bewusstseins
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Aufmerksamkeit ist ein Prozess der Ressourcenzuweisung der beschränkten Verarbeitungskapazität des Gehirns. Die Ziele der Aufmerksamkeitszuwendung sind die Wahrnehmung der Umwelt, Gedanken und Gefühle, sowie des eigenen Verhaltens und Handelns. Sie rückte aufgrund des technischen Fortschritts im Zweiten Weltkrieg in der Forschungsfokus. Die Soldaten waren häufig nicht in der Lage, die neuen Geräte adäquat zu bedienen, obwohl sie daran geschult waren.

Die Kapazität des Gehirns ist beschränkt

Das Gehirn hat eine eingeschränkte Verarbeitungskapazität, es kann nicht unendlich viele Reize gleichzeitig bewusst verarbeiten. Daher muss es selektieren, welche Informationen für den Organismus von Bedeutung sind und mit Aufmerksamkeit bedacht werden müssen und welche Informationen weniger relevant sind und damit ausgeblendet werden können. Wird einer Information nicht innerhalb von 5 Sekunden Aufmerksamkeit geschenkt, geht sie verloren. Nach Neisser (1967) ist das System, das unverarbeitete Informationen behält, das echoische Gedächtnis.

Der Prozess der Aufmerksamkeitszuwendung ist dabei gekennzeichnet durch Zuwendung (Orientierung) und Auswahl (Selektivität) der Gegenstände und der damit verbundenen Unaufmerksamkeit gegenüber anderen Gegenständen. Die Zuwendung ist durch eine gesteigerte Wachheit und Aktivierung charakterisiert, während die Selektivität die Funktion eines Filters hat, um wichtige und unwichtige Informationen voneinander zu trennen.

Dabei stellt sich nun die Frage, nach welchen Kriterien das Gehirn die Relevanz der Reize beurteilt. So werden einerseits neuartige Reize mit Aufmerksamkeit bedacht (Orientierungsreaktion, Neugier). Andererseits richtet sich die Aufmerksamkeit auf emotional belegte Informationen, die ein indirekter Marker für die Wichtigkeit für den Organismus sind. Je emotionsgeladener ein Ding ist, desto leichter fällt es uns, unsere Aufmerksamkeit darauf zu richten. Bedürfnisse, Interessen, Einstellungen und Motive spielen daher bei der Entstehung und Verteilung der Aufmerksamkeit eine große Rolle.


Viele Deppen, Assis und Spasten, besonders aus der Region Hude und Umgebung, nutzen die Medien, insbesondere icq und die damit verbundenen away einstellung um ihren gefühlen und bedürfnissen ausdruck zu verleihen. Hier wirkt eine mangelende soziale Stellung und ein mangelendes selbstbewusstsein sich positiv auf die kreativität aus. die sogenannten aways sind grenzenlos und können mit all möglichem "scheiß" und unsinn gefüllt werden. Nach wissentschaftlichen Studien wird in ihr oft das wochenende, sowie der ausgang von fussballspeilen thematisiert. ein außerdem oft genommendes thema ist das "hab dich lieb"-thema. Hier wird auf verschiedene personen verwiesen, die mehr oder weniger, meist auch zum schein, geliebt werden. fälschlicherweise denkt der intellektuelle an eine art ironie, diese ist aber auszuschließen, da real-sowie hauptschüler über die bedeutung des wortes ironie nicht bescheid wissen. Der sinn dieser aways ist die aufmerksamkeit und der bewunderung bei gleichgesinnten.

Aufmerksamkeit und Bewusstsein

Die Aufmerksamkeit ist eng mit unserem Bewusstsein verbunden, denn die Aufmerksamkeitszuwendung zu einem Reiz oder einem Gedanken ist erst die notwendige Bedingung dafür, dass uns dieser bewusst wird. Dennoch verarbeitet das Gehirn auch die Reize, auf die wir nicht unsere Aufmerksamkeit richten. Diese Verarbeitung findet jedoch unbewusst statt.

Während die Aufmerksamkeitszuwendung unseres Gehirns einerseits vollkommen automatisch abläuft, können wir dennoch zusätzlichen bewussten Einfluss darauf nehmen (kontrollierte Prozesse). Diese konzentrierte Aufmerksamkeit unterliegt jedoch starken interindividuellen Unterschieden in der Dauer, Intensität und Breite der bewusst gesteuerten Aufmerksamkeit (Konzentration (Psychologie)).

Regelmäßige bewusste Lenkung der Aufmerksamkeit auf einzelne Körperteile oder den Körper insgesamt, führt zu einer besseren Durchblutung, einer Stärkung des Immunsystems und allgemein zu einem verbesserten Gesundheitszustand.

Richten wir unsere Aufmerksamkeit regelmäßig auf eine ganz bestimmte Sache, so wird dies mit der Zeit zu einer Gewohnheit. Deshalb ist es angebracht, die Richtungen unserer Aufmerksamkeit regelmäßig zu kontrollieren.

Aufmerksamkeit als Wahrnehmungsfokus

Bestimmte Ereignisse im phänomenalen Erlebnisraum verursachen eine Fokussierung der Wahrnehmung auf einzelne Objekte des Wahrnehmungsbereiches. Zumeist erfolgt diese Aufmerksamkeitsfokussierung, wenn kein eindeutiges Reaktionsmuster auf einen Reiz existiert und bewusste Verarbeitung notwendig wird. Indem die Wahrnehmung sich mit einem reduzierten Wahrnehmungsbereich beschäftigt, ergibt sich zugleich die Abgrenzung gegen andere Aufmerksamkeitstrigger niedrigerer Priorität.

Die Aufmerksamkeit wird sich immer mit dem Thema höchster Priorität befassen. Die Priorität selbst wird durch die Intensität der Abweichung von einer Mittellage gesetzt:

  • Größe und Reizintensität (heiß-kalt, hungrig-satt)
  • Bewegung (Abweichen der Bewegung eines Objekts von anderen Objekten, sich nähernde Objekte, etc.)
  • Farbigkeit (Fokussierung auf Kontraste, bestimmte Farbkombinationen)
  • Kontrast zur Umgebung
  • scharfe und regelmäßige Begrenzung
  • auffällige Symmetrie
  • eine Position an ausgezeichneter Stelle des Gesichtsfeldes, z.B. links oben

In der Werbung werden diese Zusammenhänge genutzt, um optimale Vorlagen eindrucksvoll zu gestalten, z. B. Plakate, Inserate oder Prospekte.

Umfang der Aufmerksamkeit

Der Umfang der Aufmerksamkeit wird durch die Anzahl gleichartiger Gegenstände bestimmt, die mit einem Blick, d.h. in etwa 200 Millisekunden wahrgenommen werden können. Beim Erwachsenen sind das 6 bis 12, im Mittel 8 Objekte, bei Kindern weniger. Der Aufmerksamkeitsumfang hängt auch ab von:

  • der Art der wahrzunehmenden Gegenstände
  • von der Bekanntheit der Gegenstände
  • von der Beleuchtungsintensität auf die Gegenstände
  • dem Kontrast, unter dem die Gegenstände erkennbar sind
  • von der subjektiven Einstellung des Beobachters zu den Typen der Gegenstände

Es ist nahezu unmöglich, gleichzeitig einen optischen und einen taktilen Reiz zu beurteilen, wie R. Pauli (1924) zeigte. Das stützt auch die als Enge des Bewusstseins bezeichnete Annahme, daß sich die Aufmerksamkeit jeweils nur einem Inhalt zuwenden kann. Mehrfachleistungen beruhen offenbar auf einem schnellen Wechsel der Zuwendung von einer Aufgabe zu einer anderen. Das ist anstrengend und führt rasch zur Ermüdung. Diese Ermüdung der Aufmerksamkeit und der rasche Wechsel verschiedener Aufmerksamkeitstypen (von auditiv zu visuell etc.) machen sich auch die sogenannten Pfänderspiele zunutze, die aber auch ein gutes Training derselben bedeuten.

Beurteilung von Aufmerksamkeitstypen

Bei sehr schwachen Reizen, z.B. beim leisen Ticken einer entfernten Armbanduhr, sind periodische Schwankungen der Aufmerksamkeit nachweisbar. V. Urbantschisch (1875) stellte eine Phasenlänge von 5 bis 8 Sekunden fest. Individuelle Besonderheiten des aufmerksamen Verhaltens führten zur Unterscheidung von Aufmerksamkeitstypen:

  • die fixierende Aufmerksamkeit beschränkt sich auf ein Detail, hat einen engen Umfang, ist einseitig, starr und analytisch
  • die fluktuierende Aufmerksamkeit hat einen weiten Umfang, ist vielseitig, gleitend, ganzheitlich und synthetisch

Seit E. Neumann (1913) unterscheidet man bei Bevorzugung bestimmter Sinnesgebiete

  • visuelle
  • auditive
  • motorische

Typen.

Modelle zur Erklärung der Aufmerksamkeit

Zur Erklärung der Aufmerksamkeit wurden zahlreiche Theorien aufgestellt. Die Erklärungsversuche durch Gottfried Wilhelm Leibniz (1704), Wilhelm Wundt (1873) gehen von der Annahme aus, die Aufmerksamkeit sei ein innerer Willensprozess und diene der selektiven Ausgliederung von Bewusstseinsinhalten und der Apperzeption von Vorstellungen. Die Theorien von G.E. Müller (1924), H. Hennig (1925) und R. Rohrbacher (1953) nehmen im Zentralnervensystem physiologische Mechanismen an, die eine spezifische Erregbarkeitssteigerung bestimmter Bereiche der Hinrinde und Bahnungseffekte bewirken.

Die Gestaltpsychologen negieren die Aufmerksamkeit als eigenständigen Prozess. P. J. Galpernin (1968) betrachtete die Aufmerksamkeit als eine besondere Form der psychischen Tätigkeit, nämlich als Kontrolltätigkeit, die den Vollzug geistiger Handlungen steuert.

Der Sufi-Lehrer Idries Shah beschreibt eine Reihe von Kriterien, die bei der Untersuchung der Bedeutung von Aufmerksamkeit in seiner Schule eingesetzt werden (Learning How to Learn, 1978).

Modernere Modelle gehen von verschiedenen Filtersystemen des Wahrnehmungssystems aus, die an unterschiedlichen Stellen des Wahrnehmungsprozesses eingreifen und die Information selektieren. So wird die Aufmerksamkeit bei starker persönlicher Relevanz automatisch fokussiert (Cocktailpartyphänomen: wird der eigene Name auf einer lauten Party von einer Person genannt, zieht dies automatisch die Aufmerksamkeit auf sich). Ähnliches gilt für den sogenannten Pop out-Effekt: Auf einer Fläche mit gleichförmigen geometrischen Figuren (z. B. Strichen) fällt eine andersartige Figur (Kreis) sofort ins Auge. Dieser Effekt ist bs zu einer gewissen Komplexität und Ähnlichkeit der geometrischen Figuren trainierbar, und es gibt diesen Effekt nicht nur in ähnlicher Weise auf Farben (Textilfacharbeiter können bis zu 300 Rottöne unterscheiden), Töne usw., sondern auch auf semantischer Ebene (Cocktailpartyphänomen ist ein Beispiel). Ebenso sind die Fokussierung auf bestimmte charakteristische Details und die Aufmerksamkeitsfokussierung nur in einem bestimmten Wahrnehmungsbereich (hinter mir, rechte Ecke des Monitors) in Untersuchungen bestätigt. Nicht immer ist uns bewusst, was die Aufmerksamkeit steuert. Unbewusst aufgenommene Informationen können einen steuernden Effekt haben und die Aufmerksamkeit lenken. Man kann dabei in bewusstseinsfähige und -unfähige Informationen unterteilen. Erstere können häufig durch gezielte Analyse entdeckt und so manches "Expertenwissen" zum Allgemeingut werden lassen. Ein Anwendungsbeispiel ist das Produktplacement in der Werbung. Bewustseinsunfähige Informationsaufnahme, zum Beispiel ultrakurzzeitige Einblendung bestimmter Signale, sind im allgemeinen gesetzlich verboten, da sie unbewusste manipulative Effekte haben können. So konnte beispielsweise nachgewiesen werden, dass die unterbewusste Einblendung einer allgemein bekannten Getränkemarke Durst hervorrufen kann.

Erwecken von Aufmerksamkeit

Weil die mögliche Aufmerksamkeit im Umfang beschränkt ist, gleichzeitig aber einen gesellschaftlichen Wert darstellt, ist das Erreichen der Aufmerksamkeit einer oder mehrerer Personen für viele ein wichtiges Ziel. Möglich wird es auf sehr unterschiedliche Weise, zum Beispiel durch Auftreten in Presse, Rundfunk oder Fernsehen. Sehr schnell erreichen Skandale eine große öffentliche Aufmerksamkeit. Veränderung erweckt schneller Aufmerksamkeit als Bleibendes, bereits die Ankündigung kann Aufmerksamkeit erregen. Das wird zum Beispiel von Politikern im "Sommertheater" genutzt, aber auch von Künstlern, die Skandale nutzen, um Aufmerksamkeit zu erwecken. Von einigen wird Aufmerksamkeit sogar als neue Währung betrachtet.

Siehe auch

Wiktionary: Aufmerksamkeit – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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