Terézia Mora [5. Februar 1971 in Sopron (Ödenburg), Ungarn) ist eine Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Übersetzerin aus dem Ungarischen.
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Leben
Terézia Mora wuchs in einer Familie, die zur deutschen Minderheit gehört, zweisprachig ungarisch und deutsch auf.[1] Nach der politischen Wende in Ungarn ging sie 1990 zum Studium der Hungarologie und Theaterwissenschaft an die Humboldt-Universität nach Berlin, wo sie seitdem lebt.[2] An der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb) wurde sie zur Drehbuchautorin ausgebildet. Seit 1998 ist sie freie Autorin. Ihre Werke schreibt sie in deutscher Sprache. Terézia Mora arbeitet an einer Trilogie um den IT-Spezialisten Darius Kopp, von der Band I „Der einzige Mann auf dem Kontinent“ und Band II „Das Ungeheuer“ bereits erschienen sind. Sie ist Mitglied des Deutschen PEN-Zentrums. 2015 wählte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung sie zum Mitglied.[3] Sie ist verheiratet und hat eine Tochter.[4]
Auszeichnungen
- 1997: Würth-Literaturpreis für ihr Drehbuch Die Wege des Wassers in Erzincan sowie den Open-Mike-Literaturpreis der Berliner LiteraturWERKstatt für die Erzählung Durst
- 1999: Ingeborg-Bachmann-Preis für die Erzählung Der Fall Ophelia, enthalten in ihrem ersten Erzählband Seltsame Materie
- 2000: Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis
- 2001: Inselschreiber auf Sylt
- 2002: Jane Scatcherd-Preis der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung für ihre Übersetzung von Péter Esterházys Harmonia Caelestis
- 2004: Mara-Cassens-Preis, Förderpreis zum Kunstpreis der Akademie der Künste (Berlin), Preis der Leipziger Buchmesse für ihren Roman Alle Tage
- 2005: Preis der LiteraTour Nord
- 2006: Villa Massimo-Stipendium
- 2006/2007: Tübinger Poetik-Dozentur zusammen mit Péter Esterházy
- 2007: Franz-Nabl-Preis
- 2010: Adelbert-von-Chamisso-Preis, Erich-Fried-Preis
- 2011: Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW für ihre Übersetzung von Péter Esterházys Ein Produktionsroman (Zwei Produktionsromane) aus dem Ungarischen und zugleich für ihr Lebenswerk[5]
- 2011: „Grenzgänger-Stipendium“ der Robert Bosch Stiftung für Recherchen zu Das Ungeheuer
- 2013: Deutscher Buchpreis für Das Ungeheuer
- 2017: Bremer Literaturpreis für Die Liebe unter Aliens
Werke
- Prosa
- Seltsame Materie, Rowohlt Verlag, Reinbek 1999, ISBN 3-498-04471-0
- Alle Tage, Luchterhand Literaturverlag, München 2004, ISBN 3-630-87185-2
- Der einzige Mann auf dem Kontinent, Luchterhand Literaturverlag, München 2009, ISBN 3-630-87271-9
- Das Ungeheuer, Luchterhand Literaturverlag, München 2013, ISBN 3-630-87365-0
- Die Liebe unter Aliens, Erzählungen. Luchterhand Literaturverlag, München 2016, ISBN 978-3-630-87319-0
- Drehbücher
- Die Wege des Wassers in Erzincan, Spielfilm, 30 Min. (1998)
- Boomtown/Am Ende der Stadt, Spielfilm, 30 Min. (1999)
- Das Alibi, Spielfilm, 90 Min. (2000)
- Theaterstück
- So was in der Art (2003)
- Hörspiel
- Miss June Ruby (2005)
- Essay
- Über die Drastik, in: BELLA triste Nr. 16 (2006)
Übersetzungen
- Péter Esterházy: Harmonia Caelestis, Berlin Verlag, Berlin 2001
- István Örkény: Minutennovellen, Suhrkamp, Frankfurt 2002
- Péter Zilahy: Die letzte Fenstergiraffe, Eichborn, Frankfurt 2004
- Lajos Parti Nagy: Meines Helden Platz, Luchterhand Literatur, München 2005
- Peter Esterházy: Flucht der Prosa in Einführung in die schöne Literatur, Berlin Verlag, Berlin 2006
- Péter Esterházy: Keine Kunst, Berlin Verlag, Berlin 2009
- Péter Esterházy: Ein Produktionsroman (Zwei Produktionsromane), Berlin Verlag, Berlin 2010
- Zsófia Bán: Abendschule. Fibel für Erwachsene, Suhrkamp, Berlin 2012
Literatur
- Tobias Kraft: Literatur in Zeiten transnationaler Lebensläufe. Identitätsentwürfe und Großstadtbewegungen bei Terézia Mora und Fabio Morábito. Magisterarbeit, Universität Potsdam 2007 (Volltext)
- Aurora Distefano: Körper und Geschlecht – Überlegungen zur Identitätsproblematik in Terézia Moras Roman 'Alle Tage'. In: Schlicht, Corinna (Hrsg.): Genderstudies in den Geisteswissenschaften. Beiträge aus den Literatur-, Film- und Sprachwissenschaften. Duisburg: Universitätsverlag Rhein-Ruhr, 2010. S. 89–104. ISBN 978-3-940251-70-1.
Weblinks
- Literatur von und über Terézia Mora im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Vorlage:Worldcat id
- Übersicht über Rezensionen zu Moras Büchern beim Perlentaucher
- Terézia Mora bei IMDb
- Website von Terézia Mora
- Audiomitschnitt: Lesungen mit Terézia Mora zum Anhören und Herunterladen auf Lesungen.net
Einzelnachweise
- ↑ [http://www.deutschlandradiokultur.de/terezia-mora-was-bedeutet-die-zweisprachigkeit-fuer-ihr.970.de.html?dram:article_id=302439 Terézia Mora Was bedeutet die Zweisprachigkeit für Ihr Schreiben?, Moderation: Ulrike Timm], Deutschlandradio Kultur, 7. November 2014
- ↑ Roman "Das Ungeheuer": Terézia Mora erhält Deutschen Buchpreis, Spiegel Online, 7. Oktober 2013
- ↑ Pressemitteilung: Neue Mitglieder der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, 16. Juni 2015
- ↑ Deutscher Buchpreis: Terézia Mora – Eine Frau schreibt sich in die Freiheit, welt.de, 7. Oktober 2016
- ↑ Homepage Kunststiftung NRW, abgerufen am 26. Oktober 2012
Personendaten | |
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NAME | Mora, Terézia |
KURZBESCHREIBUNG | ungarische Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Übersetzerin |
GEBURTSDATUM | 5. Februar 1971 |
GEBURTSORT | Sopron, Ungarn |