Beuern (Buseck)

Ortsteil von Buseck
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Beuern ist ein Ortsteil der Gemeinde Buseck im Landkreis Gießen. Er liegt nordöstlich von Gießen im Bundesland Hessen.

Beuern
Gemeinde Buseck
Koordinaten: 50° 38′ N, 8° 49′ OKoordinaten: 50° 37′ 43″ N, 8° 49′ 27″ O
Höhe: 229 m ü. NHN
Fläche: 9,67 km²[1]
Einwohner: 1936 (31. Dez. 2015)[1]
Bevölkerungsdichte: 200 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Postleitzahl: 35418
Vorwahl: 06408

Geschichte

Beuern wird als Buren in einer undatierten Urkunde des Klosterarchivs Arnsburg erstmals erwähnt.[2] Aufgrund verschiedener Kriterien lässt sich die Ausstellung der Urkunde auf den Zeitraum 1199–1219 eingrenzen.[3] Die Urkunde nennt einen heute untergegangenen Ort Namens Hagen, der bei Beuern lag. Im Jahr 2005 feierte der Ort sein 800-jähriges Bestehen. Mehrere Ansammlungen von Hügelgräber in der Gemarkung des Ortes zeugen von deutlich früheren Besiedlungen. Im Ort am Rande des Busecker Tales gab es neben Besitzungen des Klosters Arnsburg auch zwei Adelshöfe. Der eine gehörte bis 1624 der Familie Schenk zu Schweinsberg, die ihn im genannten Jahr an Mitglieder der Familie von Buseck verkaufte.[4] Ein zweiter Hof war der Familie von Buseck gen. Brand vom hessischen Landgraf zu Lehen. Er gehörte zum Lehen der Brandsburg in Alten-Buseck.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen schloss sich die bis dahin selbstständige Gemeinde Beuern am 1. Januar 1977 nach dem Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen mit den Gemeinden Alten-Buseck und Großen-Buseck zur neuen Gemeinde Buseck zusammen.[5]

Kirche

Bereits im Jahr 1297 wurde ein Pfarrer für Beuern erwähnt.[6] Die heutige Evangelische Kirche Beuern ist das Ergebnis eines Umbaues im 19. Jahrhundert. Das Kirchenschiff wurde wegen Baufälligkeit 1843/44 abgebrochen. Lediglich der Westturm, wohl Anfang des 14. Jahrhunderts erbaut, blieb erhalten. Unter Verwendung eines Teils der alten Steine des abgebrochenen Kirchenschiffs wurde ein Neubau errichtet. 1847 fand der Einweihungsgottesdienst statt. Im Glockengeschoss findet sich eine Glocke aus dem Jahr 1575,[7] im Schiff steht ein Taufstein aus dem 13. Jahrhundert.

Stirnberg-Ring

Bekannt wurde Beuern durch seine Motocross-Strecke. Im Jahre 1953 gründeten mehrere Motorsportfans den Motorsportclub Beuern e. V. Eine eigene Trainingsstrecke wurde auf dem Stirnberg errichtet. Bereits im Oktober 1954 wurde ein Gelände-Geschicklichkeitslauf durchgeführt. Durch die Mitgliedschaft im Deutschen Motorsport Verband und einem engagierten Vereinsvorsitzenden konnte auf dem Stirnberg-Ring im Jahre 1965 der Erste von mehreren Weltmeisterschaftsläufen stattfinden. Auf dem Gelände werden bis heute Deutsche Meisterschaften ausgetragen.[8]

Territorialgeschichte und Verwaltung

Die folgende Liste zeigt die Territorien bzw. Verwaltungseinheiten denen Beuern unterstand im Überblick:[9][10]

Einwohnerentwicklung

Belegte Einwohnerzahlen bis 1967 sind:[9]

  • 1577: 076 Hausgesesse
  • 1669: 288 Seelen.
  • 1742: 2 Geistl./Beamte, 86 Untert., 14 Junge Mannschaften, 9 Beisassen/Juden.
  • 1809: 689 Einwohner
Beuern: Einwohnerzahlen von 1834 bis 1967
Jahr  Einwohner
1834
  
935
1840
  
1.019
1846
  
1.082
1852
  
1.143
1858
  
1.100
1864
  
973
1871
  
976
1875
  
999
1885
  
998
1895
  
1.034
1905
  
1.059
1910
  
1.002
1925
  
994
1939
  
1.103
1946
  
1.570
1950
  
1.590
1956
  
1.450
1961
  
1.549
1967
  
1.672
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.

Persönlichkeiten

  • Wilhelm Lindenstruth (1885–1918), Historiker[11]
  • Gerhard Keil, Landtagsabgeordneter und erster Kreisbeigeordneter wurde am 28. April 1945 in Beuern geboren.

Literatur

  • Heimatverein Beuern e. V.: „Bei uns in Beuern ...“ Geschichte. Geschichten. Geschichtchen, o. O. 1985.
  • Günter Hans: Buseck. Seine Dörfer und Burgen, Gießen 1986.
  • Verein 800 Jahre Beuern (Hrsg.): Beuern Historischer Bildband. Über das Leben in einem Dorf in Oberhessen, erarbeitet und zusammengestellt von Otto-Heinrich Walther. Beuern 2004.
  • Verein 800 Jahre Beuern (Hrsg.): Zwischen Struthwald und Rotem Holzberg. Zur Geschichte des Dorfes, aus seinem Leben, von seinem Jubiläum, Beuern 2005.

Einzelnachweise

  1. a b „Buseck in Zahlen“ im Internetauftritt der Gemeinde Buseck, abgerufen im November 2016.
  2. Ludwig Baur: Urkundenbuch des Klosters Arnsburg in der Wetterau. Darmstadt 1851 Nr. 6, heute im Archiv der Fürsten von Solms-Hohensolms-Lich in Lich
  3. Hans H. Kaminsky: Beuern im 13. und 14. Jahrhundert in: 800 Jahre Beuern S. 2
  4. Urkunde im Staatsarchiv Darmstadt, Bestand A 3 Nr. 30/3
  5. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen vom 13. Mai 1974. In: GVBl. I S. 237
  6. Ludwig Baur, Urkundenbuch des Klosters Arnsburg in der Wetterau, Darmstadt 1851 Nr. 276, heute im Archiv der Fürsten von Solms-Hohensolms-Lich in Lich
  7. Bei uns in Beuern, S. 134
  8. Bei uns in Beuern, S. 382 f. und Vereinshomepage
  9. a b Beuern, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 4. November 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  10. Verwaltungsgeschichte Land Hessen bei M. Rademacher, Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990
  11. Zu seinem Leben und Wirken
  1.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!