August Hirt

deutscher Anatom und NS-Verbrecher
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August Hirt (*28. April 1898 in Mannheim ; † 2. Juni 1945 in Schonenbach bei Titisee/Schwarzwald) war SS-Hauptsturmführer und Direktor des Anatomischen Instituts der Reichsuniversität Straßburg.

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August Hirt bei einer Sektion

August Hirt wurde 1936 als Professor für Anatomie an die Universität Greifswald berufen und arbeitete nach einer Zwischenstation in Frankfurt am Main seit 1941 an der so genannten Reichsuniversität Straßburg. Unter der Schirmherrschaft der Stiftung Ahnenerbe legte August Hirt ab 1943 eine „Schädel- und Skelettsammlung“ an. Von Heinrich Himmler dazu ermächtigt, ließ er im Konzentrationslager Auschwitz von seinem Mitarbeiter, SS-Hauptsturmführer Bruno Begehr, 115 Häftlinge aussuchen. Die Opfer wurden anthropometrisch vermessen und ihre persönlichen Daten festgehalten. Anschließend ließ er sie in der Gaskammer ermorden und präparierte ihre Skelette. Diese Sammlung sollte anthropologischen Studien dienen und den Nachweis der Höherwertigkeit der nordischen Rasse erbringen. Er erprobte auch Kampfgase an Menschen und tötete über 80 Häftlinge des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof.

Nach der Befreiung Straßburgs Ende November 1944 floh August Hirt nach Tübingen und beging im Juni 1945 im Schwarzwald Selbstmord.

Literatur

  • Lang, Hans-Joachim: Die Namen der Nummern. Wie es gelang, die 86 Opfer eines NS-Verbrechens zu identifizieren. Hamburg 2004.