Niederviehbach ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 37′ N, 12° 23′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Dingolfing-Landau | |
Höhe: | 392 m ü. NHN | |
Fläche: | 29,62 km2 | |
Einwohner: | 2629 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 89 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 84183 | |
Vorwahl: | 08702 | |
Kfz-Kennzeichen: | DGF, LAN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 79 130 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schulstr. 1 84183 Niederviehbach | |
Website: | www.niederviehbach.de | |
Bürgermeister: | Josef Daffner (CSU) | |
Lage der Gemeinde Niederviehbach im Landkreis Dingolfing-Landau | ||
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Geografie
Lage
Niederviehbach liegt in der Region Landshut. Das Gebiet der Gemeinde Niederviehbach erstreckt sich im Wesentlichen auf das Viehbachtal mit einem Anteil im Isartal.
Gemeindegliederung
Es existieren folgende Gemarkungen: Niederviehbach, Oberviehbach.
Ortsteile sind die Pfarrdörfer Niederviehbach und Oberviehbach, das Kirchdorf Süßbach, die Dörfer Hörglkofen, Lichtensee, Niederviehbacherau und Rothhaus, der Weiler mit Kirche Eschlbach, die Weiler Gummering, Hinterkreuth, Lichtenseermoos, Schlott, Walperstetten, Wimpersing und Winterstetten, das Schloss Wocka und die Einöden Birnthal, Geltenhof, Hattenkofen, Höll, Mühlen, Reith, Schreg und Vorderkreuth.
Geschichte
Bis zum 19. Jahrhundert
Niederviehbach gehörte zum Kloster Niederviehbach. Der Ort war zwar Teil des Kurfürstentums Bayern, bildete aber eine geschlossene Hofmark, die 1803 mit dem Frauenkloster aufgehoben wurde. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. 1847 übernahmen Dominikanerinnen die Gebäude des alten Klosters und errichteten ein Mädchenpensionat, das heute als Realschule St. Maria geführt wird.
Eingemeindungen
Am 1. April 1971 wurde Oberviehbach in die Gemeinde Niederviehbach eingegliedert.[2]
Verwaltungsgemeinschaft
In den Jahren 1978 und 1979 bildete die Gemeinde Niederviehbach zusammen mit der östlichen Nachbargemeinde Loiching die Verwaltungsgemeinschaft Niederviehbach mit Sitz in Niederviehbach. Diese Verwaltungsgemeinschaft wurde auf Betreiben der Gemeinde Loiching zum Stichtag 1. Januar 1980 aufgelöst.[3]
Einwohnerentwicklung
- 1961: 1989 Einwohner
- 1970: 1940 Einwohner
- 1987: 1901 Einwohner
- 1995: 2244 Einwohner
- 2000: 2375 Einwohner
- 2005: 2455 Einwohner
- 2010: 2499 Einwohner
- 2015: 2519 Einwohner
Politik
Bürgermeister
Bürgermeister ist Josef Daffner (CSU).
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: „In Grün ein auf silbernem Seitenvierberg emporsteigender silberner Löwe; hinten ein von der Mitte des oberen Schildrands ausgehender goldener Schrägwellenbalken.“ Bedeutung: Im Jahre 1296 gründete Graf Berengar von Leonsberg in Niederviehbach ein Augustinerinnenkloster und übereignete ihm den Großteil seines dortigen Besitzes. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erwarb das Kloster von den Herren von Eschlbach (Gem. Niederviehbach) weiteren Besitz; bis zur Säkularisation war die Klosterhofmark Niederviehbach mit Eschlbach der zuständige Niedergerichtsbezirk für das Gebiet der heutigen Gemeinde. Zur Symbolisierung der Ortsgeschichte eignen sich deshalb vor allem Sinnbilder aus dem Wappen der Grafen von Leonberg (Löwe auf Vierberg) und der Herren von Eschlbach (Wellen-Schräg-Balken). Durch letztere Figur wird gleichzeitig das Ortsnamengrundwort „-bach“ dargestellt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die ehemalige Klosterkirche und jetzige Pfarrkirche St. Maria hat die Weihedaten 1355 und 1388. In den Jahren von 1670 bis 1690 wurde sie unter anderem durch Reparaturen am Langhaus und den Ausbau der Sakristei stark verändert. Das 38 Meter lange Kirchenschiff ist in die Laienkirche im Osten und die Schwesternkirche im Westen zweigeteilt. Von der Inneneinrichtung sind mehrere Heiligenfiguren und eine Stein-Maria um 1400 auf den Altären von 1755 und 1680 bedeutsam, ebenso ein spätromanisches Kruzifix aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
An die Kirche schließen der mittelalterliche barockisierte Ostflügel (heute Pfarrhof) mit der Hauskapelle von 1233, sowie die 1731 bis 1733 von Johann Michael Fischer errichteten Klostergebäude an, ein Langtrakt mit drei Südflügeln. 1785 erhöhte man den Ostflügel um ein Geschoss.
Baudenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft vier, im produzierenden Gewerbe 52 und im Bereich Handel und Verkehr 17 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 70 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 788. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 65 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1574 ha, davon waren 1375 ha Ackerfläche.
Im Ortsteil Gummering liegt das gleichnamige Isarkraftwerk.
Bildung
Die Gemeinde ist mit den Bildungseinrichtungen Kindergarten (St. Georg), Hauptschule und der Klosterrealschule St. Maria gut ausgestattet. Die Hauptschule wird zusammen mit der Gemeinde Loiching als Hauptschulverband geführt. Die Grundschule steht in der Nachbargemeinde Loiching und wird als Schulverband von den Gemeinden Loiching und Niederviehbach getragen. Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:
- Kindergarten: 50 Kindergartenplätze mit 67 Kindern
- Volksschule: eine mit 15 Lehrern und 231 Schülern
- Realschule St. Maria des Klosters der Dominikanerinnen Niederviehbach (Im Schuljahre 2007/08 mit 40 Lehrern und 660 Schülern in 20 Klassen)
Infrastruktur
Das Kreisstraßenverbindungskreuz DGF 1 in Ost-West-richtung und die DGF 4 in Nord-Süd-Richtung mitten durch Niederviehbach gewährleisten einen reibungslosen und sicheren Verkehrsfluss. Mit dem Anschluss an die A92 Wörth/Isar in 4 km Entfernung ist ein kurzer Anschlussweg zu einem überregionalen Verkehrsträger gewährleistet.
Persönlichkeiten
- Maria Renata Singer von Mossau, (1679–1749), war ein deutsches Opfer der Hexenverfolgung und Nonne sowie Superiorin des Klosters Unterzell bei Würzburg. Sie gilt als das letzte fränkische Opfer der Hexenverfolgung.
- Andreas Niedermayer, (1835–1872), katholischer Priester, Historiker und namhafter Schriftsteller.
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 447
- ↑ Werner Kohl: Die Entwicklung unserer Gemeinde 1971–1985. In: Gemeinde Loiching (Hrsg): Festschrift zum 1100jährigen Jubiläum der Gemeinde Loiching (885-1985). Loiching 1985, S. 59–95.
Weblinks
- Wappen von Niederviehbach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte