Strumpf

Kleidungsstück für Fuß und Beine
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Ein Strumpf oder eine Socke bezeichnet ein Bekleidungsstück für den Fuß aus einem einzigen, an einem Ende offenen "Schlauch", der über den Fuß nach oben gezogen wird. Strümpfe und Socken gehören an sich zur Unterwäsche. Der Vorläufer des Strumpfs war der Fußlappen.

Socken

Unterschied zwischen Strumpf und Socke

"Socke" und "Strumpf", manchmal synonym verwendet. Socken: etwas über die Knöchel, kürzere, die unterhalb der Knöchel enden: "Söckchen" oder eine neuere Art, noch kürzer, sind "Sneakersocken" oder "Füßlinge". Sie enden weit unter den Knöcheln, in Schuhen nicht oder kaum sichtbar. Bis zum Knie: Kniesocken oder aus Nylon Kniestrümpfe. Strümpfe gehen fast bis zum Gesäss, sind fast immer von Strumpfhosen ersetzt, die bis darüber hinaus in der Taille enden. Socken, Söckchen und Kniesocken bestehen meist aus einer Mischung aus Naturwolle (Schafs- oder Baumwolle) und aus Chemiefasern (z.B. Elastan). Strümpfe bzw. Nylonstrümpfe sind nur aus der Chemiefaser Nylon.

Arten

 
Halterlose Netzstrümpfe

Feinstrümpfe sind meist aus einer Mischung von Nylon und Elastan oder nur aus Nylon (Polyamid). Es gibt sie als Strümpfe, als Kniestrümpfe und auch in einer Überknielänge. Letztere ist die klassische Länge eines Damenstrumpfes. Daneben existieren (meist als Dessous) Varianten, die Strumpfhalter benötigen, aber auch selbsthaltende bzw. halterlose. Vor dem Zeitalter der Strumpfhosen hatten Kinder - wesentlich länger in unmoderneren Gegenden wie in der DDR mindestens bis in die 60- erJahre - Mieder bzw. Leibchen, an denen die Strumpfbänder waren.

Zu straffe Gummibänder als Halter können die Durchblutung hindern. Kompressionsstrümpfe gegen Venen und Thrombose (s.u.) und Kompressionssocken für Langstreckenflüge sollten gerade etwas stoppen.

Männer tragen meistens Kurz- oder Langsocken; die sind häufig aus Baumwolle oder Schurwolle mit einer Beimischung elastischer Kunstfasern. Herrensocken etwa zum Smoking können auch aus einer Seidenmischung sein.

Beginnend mit Sportsocken in den 1990er Jahren werden zunehmend spezielle asymmetrische linke und rechte Socken speziell für Männer- oder Frauenfüße gefertigt und sind - Teil des Designs - entsprechend gekennzeichnet. antimikrobiell ausgerüstete Socken sollen Gerüche hindern.

Stilistische Erwägungen

Konservativ Orientierte achten auf Socken, die dunkler als die Schuhe dazu sind (wie zu schwarzen Schuhen nur dunkle Farben oder am besten schwarz). Auch hier gibt es Ausnahmen (beispielsweise Papst Benedikt XVI). Bei jüngeren Menschen können heutzutage Motiv- und Ringelsocken dynamisch wirken und Esprit zeigen. Der wahre Gentleman trägt Langsocken; diese verstecken beim Überschlagen der Beine die (schlimmstenfalls haarigen und/oder bleichen) Waden vor Fremden. Früher (vor der Erfindung der Elastikfasern) trug der Herr auch noch Sockenhalter, damit die Socken an der Wade blieben und sich nicht herunterrollten.

Am linken und am rechten Fuß unterschiedliche Socken zu tragen gilt als Zeichen von Schusseligkeit oder aber Nonkonformismus wie Pippi Langstrumpf. In gewissen Kreisen erfreut dies sich einiger Beliebheit, insbesondere bei Schülerinnen und Studentinnen geisteswissenschaftlicher Richtungen aus dem "alternativen" Spektrum. Männer unterlassen das Phänomen (meist).

An warmen Tagen ziehen viele Frauen bewusst gar keine Strümpfe an. Einige Frauen ziehen Füßlinge an oder Sneakersocken an, um den Anschein zu erwecken, daß sie barfuß in den Schuhen sind. Weiterhin gibt es Ausnahmen z.B. Flugbegleiterinnen oder Mitarbeiterinnen in bestimmten Bereichen von Banken. Bei Männern gilt dies noch nicht als "salonfähig", scheint aber seit einigen Jahren auf dem Vormarsch. Mode und Kosmetik (Sandalen, Nagellack, Hilfsmittel zum Rasieren der Beine) stellen sich auf Frauen, die ohne Strümpfe gehen, bestens ein bzw. verstehen dies auszunützen.

Kompressionsstrümpfe

Zur Behandlung von Gefäßerkrankungen und zur Vorbeugung werden elastische und straff sitzende Kompressionsstrümpfe (volkstümlich auch: Stützstrümpfe, Gummistrümpfe) verwendet.

Hauswirtschaftliche Probleme

Socken tendieren dazu, in der Wäsche zu "verschwinden". In herkömmlichen Waschmaschinen ist ein gewisses Spiel zwischen Trommel und Laugenbottich konstruktionsbedingt nicht zu vermeiden ist; durch den entstehenden Spalt können Wäschestücke hindurchrutschen. Socken als neben Taschentüchern und Tangas kleinste Wäschestücke sind auf Grund ihrer relativ großen Anzahl am ehesten betroffen. Eine Toplader- statt einer Frontlader-Waschmaschine verhindert das.

Vor allem bei einfarbigen Socken stellt sich das Problem, nach der Wäsche die Paare wieder zusammenzubringen. Es gibt verschiedenste Lösungen, um Socken in der Waschmaschine paarweise zusammenzuhalten, darunter spezielle Klammern oder auch in die Socken eingearbeitete Druckknöpfe. Nichts davon hat sich durchgesetzt. Um die Paare leichter zuordnen zu können, haben die meisten dunklen Socken entweder dezente Dekorationselemente (schmale Streifen o. ä.) oder zumindest eine mit hellem Garn eingewirkte Kennzeichnung, z.B. in Form von Herstellerbezeichnung und Größe, auf der Sohle.

Um im Schrank nicht durcheinander zu geraten, werden Socken nach dem erfolgreichen Paaren normalerweise zusammengehalten, indem die beiden zusammengehörigen Teile auf rechts seitenrichtig aufeinander gelegt, auf die Hälfte gefaltet und das so entstehende Bündel in eine der beiden Socken hineingestülpt wird. (Besonders flach und stapelbar falls vorher gebügelt ist hauswirtschaftlich höchste Pedanterie).

Sprachgeschichtliches

Das Wort "Socke" stammt von lateinischen "soccus" und bezeichnet einen Schlüpfschuh, der zur Hausbekleidung und von Schauspielern der Komödie getragen wurde. Noch heute werden z.B. in der Gegend des südlichen Thüringer Waldes Hausschuhe als "Socken" bezeichnet.

Auch bedeutet die Phrase "sich auf die Socken machen", regional "lossocken", los zu gehen, sprich: Sich die Schuhe anzuziehen und aufzubrechen.

Weil Socken Unterwäsche für die Füße und üblicher Weise von den Schuhen bedeckt sind, sind sie die Kleidungsstücke, die am stärksten Gefahr laufen, durch Fuß-Schweiß schlecht zu riechen zu beginnen. Volksetymologisch werden Schimpfwörter wie "faule Socke" oder "rote Socke" davon abgeleitet.

siehe auch

Spezielle Strümpfe

Commons: Socken – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien