Die Graubrusttaube (Leptotila cassini) ist eine Art der Taubenvögel, die ausschließlich in Mittelamerika und dem äußersten Norden Südamerikas vorkommt. Sie gilt in ihrem Bestand als ungefährdet (least concern).[1]
Graubrusttaube | ||||||||||
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![]() Graubrusttaube | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Leptotila cassini | ||||||||||
Lawrence, 1867 |
Erscheinungsbild
Die Graubrusttaube erreicht eine Körperlänge zwischen 22,5 und 28 Zentimeter.[2] Sie ist damit etwas größer als eine Lachtaube. Ihr Körperbau ist etwas kompakter und kräftiger als die anderen Vertreter der Gattung der Schallschwingentauben.
Die Männchen der Graubrusttaube haben einen grauen Vorderkopf, der auf dem Scheitel in ein Graubraun übergeht. Der Nacken und der Hinterhals sind rötlich-braun. Der Mantel ist weinrötlich-grau bis dunkel olivfarben. Die Flügeldecken, die Schwungfedern, der Bürzel und Rücken sowie die Oberschwanzdecken sind dunkel olivbraun mit einer leicht rötlichen Tönung. Die äußeren zwei Paare der Schwanzfedern sind dunkel olvibraun mit einem schwarzen Endband und weißen Federspitzen.[2] Die übrigen Schwanzfedern sind olivbraun.
Das Kinn und die Kehle sind weiß, das Gesicht ist blassgrau mit einem leichten Rosaton. Die Halsseiten und die Brust sind grau. Der Bauch ist grau mit einem Rosaton. Die Flanken und die Schenkel sind olivbraun, die Unterschwanzdecken sind gleichfalls olivbraun, jedoch etwas heller als Schenkel und Flanken. Die unbefiederte Haut rund um die Augen ist karmesinrot. Der Schnabel ist schwarz. Die Füße und Beine sind leuchtend korallenrot.
Die Weibchen sind insgesamt etwas matter gefärbt als die Männchen. Die Jungvögel sind dagegen deutlich dunkler als die adulten Vögel. Die Federn der Flügeldecken weisen bei ihnen noch zimtfarbene Säume auf. Die Füße und Beine sind bei ihnen noch mattrot.[3]
Wie alle Schallschwingentauben erzeugt die Graubrusttaube ein schwirrendes Fluggeräusch als Instrumentallaut. Dieses Geräusch ähnelt dem Fluggeräusch des Rebhuhns und ist für die Gattung namensgebend. Es wird durch eine im letzten Drittel verschmälerte äußerste Schwungfeder erzeugt.[4]
Verbreitung und Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet der Graubrusttaube reicht vom mexikanischen Chiapas über Guatemala und den Süden von Belize sowie dem Küstengebiet Honduras’ bis in den Westen von Nicaragua und den äußersten Norden von Kolumbien. Grundsätzlich kommt die Graubrusttaube in Lagen zwischen den Tiefebenen und 500 Höhenmetern vor. In Honduras kann man sie jedoch auch noch in Höhenlagen bis 1400 Meter antreffen, in Costa Rica und Panama kommt sie bis 750 Höhenmeter vor.
Der Lebensraum der Graubrusttaube sind Primärwälder und hochgewachsene Sekundärwälder. In Mexiko und dem Norden Zentralamerikas kommt sie im tropischen Regenwald vor. In Costa Rica trifft man sie auch in Gärten und schütter baumbestandenen Regionen an, wenn diese an Waldgebiete angrenzen. Sie ist dann häufig mit der Weißstirntaube vergesellschaftet.
Literatur
- David Gibbs, Eustace Barnes und John Cox: Pigeons and Doves – A Guide to the Pigeons and Doves of the World. Pica Press, Sussex 2001, ISBN 90-74345-26-3.
- Alois Münst und Josef Wolters: Tauben – Die Arten der Wildtauben, 2. erweiterte und überarbeitete Auflage, Verlag Karin Wolters, Bottrop 1999, ISBN 3-9801504-9-6.
- Gerhard Rösler: Die Wildtauben der Erde – Freileben, Haltung und Zucht. Verlag M. & H. Schaper, Alfeld-Hannover 1996, ISBN 3-7944-0184-0.
Weblinks
- Leptotila cassini in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 19. Dezember 2016.
Einzelbelege
- ↑ Leptotila cassini in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 19. Dezember 2016.
- ↑ a b Gibbs, Barnes und Cox: Pigeons and Doves, S. 367.
- ↑ Gibbs, Barnes und Cox: Pigeons and Doves, S. 368.
- ↑ Münst, S. 169