Lufthansa

größte deutsche Fluggesellschaft
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Die Deutsche Lufthansa AG (kurz: Lufthansa) ist die größte deutsche Fluggesellschaft. Ihr Sitz ist Köln, ihr Heimatflughafen ist Frankfurt. Das zweite Drehkreuz der Deutschen Lufthansa ist der Flughafen München. Nach der genehmigten Übernahme der Swiss steht das dritte und damit erste ausländische Drehkreuz - Zürich - fest. Regionalhub der Swiss ist Genf. Die Lufthansa ist Gründungsmitglied der Star Alliance. Sie hatte 2005 91.364 Mitarbeiter.

Die Lufthansa gehört heute zu den größten Luftverkehrsgesellschaften der Welt. Mit ihren Verkehrsleistungen belegt sie Spitzenplätze im internationalen Luftverkehr: Im Jahr 2003 beförderte sie im internationalen Verkehr die meisten Passagiere aller IATA Airlines und belegte auch in der Fracht Platz 1. Im Jahr 2005 flogen 51,3 Millionen Fluggäste mit den Fluggesellschaften des Konzerns (seit 2003 gehört auch Air Dolomiti dazu). Bei Lufthansa Cargo war wegen der schwachen Konjunktur die beförderte Frachtmenge rückläufig. Die Airline transportierte 2005 1,736 Mio. Tonnen Fracht. Die Auslastung lag bei 65,0 % und damit 2,0 % niedriger als im Vorjahr.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Lufthansa

Datei:Boeing247 Lufthansa.jpg
Boeing B-247 der Lufthansa von 1935

Die Geschichte der Lufthansa gliedert sich in den Zeitraum der Gründung bis zum Ende des Dritten Reiches 1945 und der Wiedergründung in den 1950er Jahren, als die Beschränkungen der Alliierten aufgehoben wurden, zuerst unter dem Namen „Aktiengesellschaft für Luftverkehrsbedarf“ (Luftag), später, wurde sie dann wieder in "Deutsche Lufthansa AG" umbenannt.

Die „neue“ Lufthansa wurde am 6. Januar 1953 in Köln gegründet und nahm am 1. April 1955 den regulären Flugbetrieb auf. Vorher, am 17. September 1954 erwarb sie die Namensrechte der alten „Deutschen Lufthansa AG -in Liquidation-“ inklusive Kranich-Logo und Flagge für 30.000 DM. Die Deutsche Lufthansa AG ist nicht Rechtsnachfolgerin der (alten) Lufthansa. Die Lufthansa war bis 1962 zu fast 100 % in staatlichem Besitz. 1966 wurde die Lufthansa-Aktie erstmals an der Börse gehandelt. Bis 1994 war die Lufthansa die nationale Fluggesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Dann reduzierte die öffentliche Hand ihren Anteil von über 50 % auf nur noch 34 % der Aktien; seit 1997 ist die Lufhansa komplett privatisiert.

Flotte

Die zurzeit operative Flotte des Lufthansa Konzerns (incl. lease-out Aircraft) besteht aus 375 Flugzeugen (Stand: 7. Januar 2006 nach Webpräsenz der Lufthansa), die Flotte der Lufthansa Passage setzt sich wie folgt zusammen:

 
Boeing B737 der Lufthansa
 
Boeing B737-500 in Berlin-Schönefeld

Lufthansa-Flotte

Datei:LH A340 Landung FRA.jpg
Airbus A340 der Lufthansa bei der Landung auf dem Flughafen Frankfurt

Das Durchschnittsalter der Flugzeuge lag Ende 2003 bei 8,4 Jahren. [1]

Bestellungen

Die Lufthansa wird nach Auskunft des Unternehmens noch im Jahr 2006 eine umfangreiche Bestellung von Lang- und Mittelstreckenflugzeugen bekannt geben.

Lufthansa-Cargo-Flotte

Datei:MD11 LH.jpg
Lufthansa Cargo MD11 beim Start von der Startbahn West in Frankfurt

Die Flotte hat ein Durchschnittsalter von 7,73 Jahren

Viele Fluggeräte der Lufthansa sind nach deutschen Städten benannt, Ausnahme ist eine Langstreckenmaschine, die „Gander/Halifax“, die nach zwei nordamerikanischen Städten benannt wurde. Der Hintergrund hierfür ist die Lage beider Städte und deren Flughäfen auf der Standard-Flugroute von Mitteleuropa nach Nordamerika. Hier landeten am 11. September 2001 nach der Schließung des amerikanischen und kanadischen Luftraumes die Flugzeuge die bereits so weit über dem Atlantik waren, dass ein Rückflug nach Europa unmöglich war.

Basisdaten

 
Hauptverwaltung in Köln
  • Fluggastaufkommen: 51,3 Mio. (Stand: Jan. 2006)
  • Auslastung pro Sitz: 81 % (Stand: Jan. 2006)
  • Frachtaufkommen: 1,736 Mio. Tonnen (Stand: Jan. 2006)
  • Nutzladefaktor: 65 % (Stand: Jan. 2006)
  • Mitarbeiter: 91.364 (Stand: Okt. 2005)
  • Umsatzerlöse 2004: 16,965 Mrd. (Stand: März 2005)
  • Konzerngewinne:
    • 21 Mio. € (2001)
    • 717 Mio. € (2002)
    • -984 Mio. € (2003)
    • 383 Mio. € (2004)
    • 577 Mio. € (2005)

Tochtergesellschaften

Neben dem Passagierverkehr ist die Lufthansa mit folgenden Tochterunternehmen in weiteren Geschäftsfeldern tätig:

 
Catering einer Maschine der Lufhansa durch LSG Sky Chefs auf dem Flughafen Hamburg

Im März 2005 genehmigten die Aufsichtsräte und die Großaktionäre der Swiss die Übernahme durch die Lufthansa.

Auch an nicht direkt mit dem Luftverkehr zusammenhängenden Unternehmen hält Lufthansa Anteile, insgesamt verteilen sich diese auf mehr als 400 nationale und internationale Gesellschaften. Eine detailliertere Übersicht findet sich auf der Lufthansa Financials-Site im Internet (siehe Weblinks).

Zudem ist die Lufthansa zu 40% am Terminal 2 des Flughafen München beteiligt. Mit ihren Tochter- und Partnergesellschaften hat sie das exklusive Nutzungsrecht dieses 2003 eröffneten Terminals für bis zu 25 Millionen Passagiere.

Sonstiges

Die Flüge der Lufthansa tragen das Kürzel, bzw. den IATA Code LH bzw. die Nummer 220 die als Präfix der Ticketnummer vorangestellt ist, der ICAO-Code hingegen ist DLH. Bei internationalen Verbindungen werden die Flüge nach Deutschland mit ungeraden Nummern und die Flüge ins Ausland mit geraden Nummern bezeichnet.

Die Lufthansa betreibt unter dem Namen Miles & More seit 1993 eines der umfangreichsten Vielfliegerprogramme. Seit Januar 2005 betreibt Lufthansa zusammen mit Fraport das Lufthansa First Class Terminal neben Terminal 1 des Flughafens Frankfurt, ein weltweit einmaliges Produkt, ausschließlich für First Class Passagiere und Mitglieder des HON Circle (höchste Stufe des Vielflieger-Programms Miles & More), mit exklusiven Loungeangeboten, wie Restaurant, Bar, Badelandschaft. Die Passagiere werden in Limousinen direkt von diesem Terminal zu den Flugzeugen gebracht. Des Weiteren stehen für diesen Kundenkreis exklusive Lounges im Bereich des Terminal 1 zur Nutzung bereit.

Kritik

Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Fluggesellschaften LTU, Lufthansa, Turkish Airlines und andere im Zusammenhang mit der Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern. Diese Kritik ignoriert, dass nach dem Luftverkehrsgesetz § 21, Absatz 2, Satz 3 eine Fluggesellschaft verpflichtet ist, jedermann zu befördern.

Manchmal wird die Lufthansa auch wegen ihres veralteten Unterhaltungssystems in der Economy-Class kritisiert. Obwohl in so gut wie allen Fluggesellschaften auf Langstrecken üblich, weigert sich die Deutsche Lufthansa beharrlich, individuelle, beispielsweise im Sitz des Vordermannes eingebaute, Bildschirme einzubauen. Stattdessen werden Filme und ähnliches auf zentralen Monitoren gezeigt, die jedoch nicht von jedem Sitzplatz aus gesehen werden können. Da die Lufthansa den größten Profit in den höheren Klassen erwirtschaftet, wo diese Form der Unterhaltung sogar bei der Lufthansa üblich ist, sind PTV in der gesamten Lufthansaflotte auch in naher Zukunft nicht zu erwarten. Im neuen Airbus A380 wird jedoch ein solches System für die Economy-Class eingebaut werden.

Unfälle

Bis heute ereigneten sich seit der Wiedergründung der Lufthansa im Jahre 1954 fünf Unfälle bzw. Abstürze mit Maschinen der Lufthansa bzw. der Lufthansa Cargo mit einer Bilanz von insgesamt 148 Toten.

  • 11. Januar 1959 - Absturz einer Lockheed L-1049G Super Constellation (D-ALAK) der Lufthansa , kurz vor der Landung beim Flug von Hamburg nach Rio de Janeiro. 36 der 39 Flugzeuginsassen sterben. [1]
  • 28. Januar 1966 - Beim Durchstarten eines misslungenen Landeanfluges einer Convair CV-440 (D-ACAT) der Lufthansa beim Flug von Frankfurt nach Bremen stürzt die Maschine ab. Alle 46 Insassen kommen ums Leben. [2]
  • 20. November 1974 - Kurz nach dem Start in Nairobi stürzt eine Boeing 747-100 (D-ABYB) „Hessen“, Lufthansa Flug 540 ab. Mit 59 Toten von 157 Insassen, handelt es sich um das bislang schlimmste Unglück in der Geschichte der Lufthansa und um den ersten Absturz eines Jumbo-Jets überhaupt. [3]
  • 14. September 1993 - Beim Landeanflug des Lufthansa Flug 2904, einem Airbus A320-200 (D-AIPN) „Kulmbach“, von Frankfurt/Main nach Warschau versagt das Bremssystem auf nasser Fahrbahn. Dabei sterben der Kopilot und ein Passagier, der sich nicht schnell genug aus dem brennenden Wrack retten konnte. Insgesamt befanden sich 70 Personen im Flugzeug. [4]

Entführungen/Zwischenfälle

  • 29. Oktober 1972 - Entführung einer Lufthansa-Maschine in Beirut
  • 17. Dezember 1973 - Entführung einer Lufthansa-Maschine in Rom nach Kuwait
  • 1974 - Entführung einer Boeing 747-100 von Delhi nach Aden
  • 13. bis 17. Oktober 1977 - Terroristen entführen die Boeing 737 (D-ABCE) "Landshut" und töten Flugkapitän Jürgen Schumann. Nach tagelangem Irrflug erreicht die Maschine Mogadischu, wo sie von der GSG9 gestürmt wird.
  • 12. September 1979 - Entführung einer Boeing 727 mit dem Namen "Münster" auf dem Flug von Frankfurt nach Köln
  • 11. Februar 1993 - Entführung eines Airbus A310 (D-AIDM) "Chemnitz" nach New York. Die Maschine war auf dem Weg von Frankfurt nach Kairo. [5]

Siehe auch

Commons: Lufthansa – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Lufthansa – in den Nachrichten
Wiktionary: Lufthansa – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  1. http://konzern.lufthansa.com/de/html/magazin/50jahre/index2.html