Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Gerolzhofen hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Unterfranken |
Landkreis: | Schweinfurt |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Fläche: | 18,35 km² |
Einwohner: | 6.837 (31. Dezember 2003) |
Bevölkerungsdichte: | 373 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 97447 |
Vorwahl: | 09382 |
Kfz-Kennzeichen: | SW |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 78 134 |
Gliederung: | 2 Ortsteile |
Adresse der Verwaltung: |
Brunnengasse 5 97447 Gerolzhofen |
Website: | www.gerolzhofen.de |
E-Mail-Adresse: | stadt@gerolzhofen.de |
Politik | |
1. Bürgermeister: | Hartmut Bräuer (SPD) |
Gerolzhofen liegt 235m üNN auf einer Letten-Keuperschwelle zwischen Main und Steigerwald. Gerolzhofen ist ein Mittelzentrum und eine ehemalige Kreisstadt im südlichen Landkreis Schweinfurt. Sie besteht aus den beiden Ortsteilen Gerolzhofen und Rügshofen.
Geschichte
Die Siedlung Gerolzhofen wurde erstmals zwischen 750 und 779 in einer späteren Abschrift einer Schenkungsurkunde des Klosters Fulda genannt. Die "Stadtwerdung" des befestigten Ortes wird in die 2.Hälfte des 13.Jhd. gelegt. 1345 wird der Ort erstmals, bei Verlegung eines Weinmarktes von Dingolshausen, als Stadt erwähnt.
Hexenprozesse in Gerolzhofen
Unter der Regierung des Würzburger Fürstbischofs Philipp Adolf von Ehrenberg starben über 900 Menschen, die der Hexerei angeklagt waren. Im würzburgischen Gerolzhofen war ein Hauptgerichtsplatz. Von 1615 bis 1619 wurden 261 Personen wegen Hexerei hingerichtet. Viele starben vor ihrer Verurteilung an den Folgen der Folter im Hexenturm und Centgefängnis.
Zur Zeit der Hexenverfolgungen wurden in Gerolzhofen Verbrennungsöfen installiert, um die rund 200 Menschen pro Jahr "fristgerecht" verbrennen zu können. Zeitweilig wurden so viele Menschen Opfer der Hexenprozesse, dass die Wirtschaft ernsthaft gefährdet war.
Kommunale Neuordnung
Im Zuge der kommunalen Neuordnung Bayerns wurde der Landkreis Gerolzhofen 1972 aufgelöst und die Stadt verlor den Status einer Kreisstadt.
Gerolzhofen ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Gerolzhofen, die ihren Sitz auch in Gerolzhofen hat.
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat besteht aus 20 Mitgliedern.
Städtepartnerschaften
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Freizeiteinrichtungen
- Freizeitbad mit Frei- und Hallenbecken und Textilsauna
- Trimm-dich-Pfad
- Modellflugplatz
- Kartbahn
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch die Bundesstraße 286 ist Gerolzhofen kreuzungsfrei an die Autobahnen A3 und A70 angeschlossen.
Die Eisenbahnstrecke Kitzingen-Schweinfurt, an der Gerolzhofen liegt, wird derzeit nur noch für sehr sporadischen Güterverkehr von der US-Army in Kitzingen, sowie für Nostalgiefahrten genutzt.
Öffentliche Einrichtungen
Behörden und Ämter
Nach der Gebietsreform 1972 behielt Gerolzhofen zunächst einige überörtliche Behörden, die jedoch nach und nach geschlossen wurden. Als einzige überörtliche Einrichtung besteht heute noch eine Polizeiinspektion.
Bildungseinrichtungen
- 2 Kindergärten (ab Sept. 2006 zusätzlich ein Waldkindergarten)
- Grundschule (2 Standorte)
- Teilhauptschule (7. - 10. Klasse)
- Realschule
- Aussenstelle des Franken-Landschulheim Schloss Gaibach (5. - 10. Klasse)
- Sprach-Förderschule
- Volkshochschule
Wirtschaft
Durch die Nähe des Steigerwalds bildet das holzverarbeitende Gewerbe immer noch einen wirtschaftlichen Schwerpunkt. U.A. gibt es zwei größere Betriebe im Bereich der Fensterproduktion.
Ansässige Großunternehmen und gleichzeitig die größten Arbeitgeber am Ort sind:
Persönlichkeiten
- Ludwig Derleth, Schriftsteller (Geburtshaus bez.)
- Philipp Stöhr, Maler
Weblinks
- http://www.gerolzhofen.de/ - Offizielle Website der Stadt Gerolzhofen
- http://www.listserv.dfn.de/cgi-bin/wa?A2=ind0502&L=hexenforschung&D=0&O=D&P=611&D=1
Literatur
- Stephan Oettermann, "Geschichte des Hexenbrennens in Franken (insbesondere in Gerolzhofen) im 17. Jahrhundert. Bürgermeister Bräuer: Es dokumentiere „eine Zeit, in der die Stadt als ein Hauptrichtplatz in Unterfranken traurige Berühmtheit erlangte“.
- (Staatsarchiv Würzburg), Hexenprozessakten (aus Gerolzhofen). 1615-1619. Würzburg, Staatsarchiv: Gericht Gerolzhofen 14/346; Misc. 90/2884; MS f 1200
- (Stadt Gerolzhofen), Gedenken an die Hexenprozesse in Gerolzhofen, (Akten) 1958-1977. (Stadtarchiv Gerolzhofen A3 (155)).