Plexus brachialis

Nervengeflecht im menschlichen Körper
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Der Plexus brachialis (Armgeflecht) ist ein Geflecht aus den ventralen Ästen der Spinalnerven der letzten vier Hals- und des ersten Brustsegments (C5-Th1). Bei einigen Arten beginnt er erst mit dem 6. Halsnerven und reicht bis zum 2. Brustnerven (C6-Th2).

Diese Spinalnerven vereinigen sich nach ihrem Durchtritt durch Musculi scaleni zu drei Hauptstämmen (Trunci) und anschließend zu mehreren, untereinander verbundenen Strängen (Fasciculi). Diese Stränge treten entlang der Arteria subclavia und Arteria axillaris in die Achselgegend. Aus diesen Strängen bilden sich wiederum Nerven, die durch den Faseraustausch im Plexus nun immer Anteile von mehreren (2-3) Spinalnerven besitzen. Diese Nerven innervieren die gesamte obere (bei Tieren vordere) Extremität sowie Teile der Brustwand.

Plexus brachialis beim Mensch

Die Nerven des Plexus brachialis des Menschen sind:

  1. Nervus suprascapularis
  2. Nervus dorsalis scapulae
  3. Nervus thoracicus longus
  4. Nervus subclavius
  5. Nervus pectoralis medialis und lateralis (bei Tieren Nervi pectorales craniales und caudales)
  6. Nervus subscapularis
  7. Nervus thoracodorsalis
  8. Nervus musculocutaneus
  9. Nervus medianus
  10. Nervus ulnaris
  11. Nervus cutaneus brachii medialis
  12. Nervus cutaneus antebrachii medialis
  13. Nervus axillaris
  14. Nervus radialis

Plexus brachialis bei Haustieren

Bei Haustieren verhält sich der Plexus sehr ähnlich. Der Nervus cutaneus brachii medialis ist nicht ausgebildet und der Nervus cutaneus antebrachii medialis geht nicht aus dem Plexus selbst, sondern aus dem Nervus musculocutaneus hervor. Die Brustnerven verlaufen in mehreren Strängen und werden als Nervi pectorales craniales und caudales bezeichnet. Auch der Nervus subscapularis besteht aus mehreren Ästen (Nervi subscapulares). Zudem isoliert sich ein Nervus thoracicus lateralis, der den Rumpfhautmuskel (Musculus cutaneus trunci) innerviert und efferenter Schenkel für den Pannikulus-Reflex ist.

Klinische Bedeutung des Plexus brachialis

Über eine Leitungsanästhesie kann der Plexus vorübergehend ausgeschaltet werden und somit eine völlige Schmerzfreiheit im Arm erreicht werden.

Bei einem Abriss des Plexus brachialis kommt es zu einer vollständigen Lähmung (Paralyse) der Muskeln der oberen/vorderen Extremität und zu einem Totalausfall der Sensibilität. Bei Teilabrissen (oder anderen Schädigungen) einzelner Fasciculi kommt es zu charakteristischen Teilausfällen am Arm.

Siehe auch

Dermatom - Myotom - Peripheres Nervensystem - Plexus lumbosacralis