Burgen auf Öland

Burg in Schweden
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Die vorzeitlichen Burgen auf Öland (Schwedisch: Ölands fornborgar) sind etwa 20 eisenzeitliche, zumeist runde oder ovale Einhegungen mit bis zu 210 m Durchmesser, aus Trockenmauerwerk, die allein wegen ihrer Grundrisse und anderer architektonischer Elemente bemerkenswert sind. Sie unterscheiden sich von anderen prähistorischen Anlagen in Skandinavien in der Bauweise. In der Form kommen ihnen die etwas jüngeren Wikingerburgen nahe. Es gibt 16 Anlagen, die mehr oder weniger gut erhalten bzw. restauriert worden sind.

Die bekanntesten vorzeitlichen Wallburgen sind: Burg von Bårby, Burg Eketorp, Gråborg, Hässleby, Burg Ismantorp, Sandby borg, Tårby und Triberga. Nur wenige wurden bisher archäologisch untersucht.

Alle 1200 in Schwededen registrierten Burgen (schwed. Fornborgar) sind ohne Mörtel als Bindemittel aus Kalkstein gebaut. Die Ringmauern waren bis zu sieben Meter hoch. In einigen ist entlang der Ringmauer eine radiale Anordnung von ebenfalls aus Stein errichteten Zellen (bis zu 88 - Ismantorp) nachzuweisen. Die Anlagen haben bis zu neun Tore (Ismantorp) wodurch sie fortifikatorisch wertlos sind und andere Bedeutung gehabt haben müssen.

Es waren die Verfügbarkeit von Kalkstein und der Kontakt mit dem Römischen Reich, die die Bewohner Ölands in die Lage versetzen diese Anlagen, die neben der steinzeitlichen zur ältesten erhaltenen Monumentalarchitektur des Landes gehören, zu errichten.

Über die Funktion dieser Anlagen gibt es mehrere Theorien. Zwar lassen die Baulichkeiten eine Verteidigungsanlage vermuten, doch ist diese mit bis zu neun Toren schwer zu sichern. Daher werden die Fornborgar mit slawischen Burgen verglichen, die ähnlich den späteren mittelalterlichen Städten geschützte Wohnstätte und religiöses Zentrum waren. Auch die Funktion als Fluchtburg kommt bei einigen in Betracht, allerdings sollte es sich um einen einheitlichen Nutzungsgrund handeln. Michael Olausson betont, dass der umschlossene Raum nicht fortifikatorischen Zwecken diente, sondern mit Kultplätzen zu verbinden sei.

Im Nordwesten Finnlands kommen ähnliche Burg-Strukturen vor, die dort Jätinkirkko (dt. Riesenkirchen) genannt werden und auch aus der Steinzeit stammen.

Literatur

  • Mårten Stenberger: Ölands fornborgar från luften.
  • Michael Olausson: Det inneslutna rummet – om kultiska hägnader, fornborgar och befästa gårdar i Uppland från 1300 f.Kr till Kristi födelse. Riksantikvarieämbetet Arkeologiska undersökningar Skrifter nr 9. Stockholm 1995