Bernard Cornfeld

rumänisch-US-amerikanischer Unternehmer
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Bernard („Bernie“) Cornfeld (* 1927 in der Türkei; † 1995 in London) war ein prominenter Geschäftsmann, der betrügerische Investments in US-Anlagefonds verkaufte.

In den Vereinigten Staaten arbeitete der ehemalige Taxifahrer und Playboy zunächst als Sozialarbeiter. In den 1950er Jahren begann er mit dem Verkauf von Anlagefonds und schuf im folgenden Jahrzehnt eine eigene Fondsgesellschaft, die Investors Overseas Services (IOS), die er außerhalb der USA mit Fonds in Kanada und einem Hauptquartier in Genf (Schweiz) verband. Er stellte 25.000 Vertreter ein, die seine 18 Anlagefonds im Haustürgeschäft in Europa, besonders in Deutschland an Kleinanleger verkauften. Eine bevorzugte Zielgruppe waren US-Auswanderer und -Soldaten, die amerikanische Einkommensteuern umgehen wollten. Cornfeld nannte das „Peoples Capitalism (Volkskapitalismus)“.

In den nächsten zehn Jahren wuchs IOS und kontrollierte etwa 2,5 Mrd. $. Durch ein undurchsichtiges Geflecht von weiteren Fonds, in die insbesondere der „Fund of Funds“ investierte, verschwand ein erheblicher Teil des Anlagevermögens. Es gelang Cornfeld auch, Prominente für die Unterstützung seiner „Geschäftsidee“ zu gewinnen. In Deutschland spielte dabei der Politiker Erich Mende eine unrühmliche Rolle. Als eine Periode der Börsenschwäche eintrat und Kunden ihre Anteile verkauften, brach das System zusammen.

Cornfeld, der für seine aufwändige Lebenssführung mit verschwenderischen Partys bekannt gewesen war, versuchte sich dann in Beverly Hills als Filmproduzent. Bei einem Besuch in Genf wurde er festgenommen und saß elf Monate in Haft, bis er eine Bürgschaft stellen konnte und die Anschuldigungen aufgehoben wurden. Er kehrte dann nach Beverly Hills und zu seinem früheren Lebensstil zurück. Zeitweise hatte er eine Beziehung mit der Kupplerin Heidi Fleiss.

Bernie Cornfeld starb in London verarmt an den Folgen einer Gehirnblutung.

Literatur

  • Cantor, B.: The Bernie Cornfield Story, Lyle Stuart, Inc., 1970