Ökologische Landwirtschaft

Produktionsmethoden, die eine umweltschonende Urproduktion ermöglichen
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Unter ökologischer Landwirtschaft versteht man die Produktion und den Absatz von Nahrungsmitteln und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen auf der Grundlage von natürlichen Produktionsfaktoren.

Produktion und Absatz

Bei der Pflanzenproduktion wird auf Monokulturen sowie den Einsatz von Fungiziden, Herbiziden, Pestiziden, Wachstumsregulatoren und Kunstdüngern verzichtet. Bei der Viewirtschaft wird eine extensive Produktionsform angewandt. Der Absatz der Erzeugnisse findet allgemein unter den Gesichtspunkten eines regionalen Kreislaufs statt.

Die Preise für Produkte aus der ökologischen Landwirtschaft sind im Vergleich mit den Erzeugnissen der konvetionellen Landwirtschaft aus mehreren Gründen deutlich höher. Zum einen liegt der Ertrag durchschnittlich bei weniger als 50% und ist wesentlich größeren Schwankungen (Risiko) bis hin zum Totalausfall unterworfen. Gleichzeitig muss der Landwirt auf Skalenerträge verzichten, da durch den Verzicht auf Monokulturen bzw. eine intensive Viehwirtschaft ein Ersatz von Human- durch Maschinenkapital nur begrenzt möglich ist.

Zum anderen führt der vornehmlich regionale Vertrieb, der dem Kreislaufprinzip folgt bzw. folgen soll, zu höheren Kosten.


Entwicklung

Der Absatz von Erzeugnissen der ökologischen Landwirtschaft hat in der Vergangenheit in Europa stetig zugenommen, wobei tendenziell eine positive Korrelation zwischen dem Wohlstand der Gesellschaft und dem Absatzvolumen erkennbar ist. Gleichwohl reagiert ein großer Teil der Verbraucher preisreagibel.

Nach einer Reihe von negativen Nachrichten über landwirtschaftliche Produkte aus der konvetionellen Produktion könnte der Wunsch der Verbraucher nach einer gesunden Ernährung diese Tendenz beeinflusst haben und weiter beeinflussen. Hinzu kommt die verstärkte Bedeutung dieser Problematik in der Politik. Während in Österreich die ökologische Landwirtschaft als Graswurzelbewegung began und meist auf kleineren Höfen betrieben wird, sind beispielsweise in Dänemark durch ein gezieltes staatliches Programm auch größere Betriebe auf die ökologische Landwirtschaft umgestiegen.

Selbsternte

Ein Konzept ökologisch und zugleich für den Verbraucher kostengünstig zu wirtschaften, ist die Selbsternte: Ein Landwirt bestellt ein Feld mit Gemüse und Feldfrüchten in langen Reihen; das bestellte Feld wird in Querparzellen unterteilt und die Parzellen werden dann einzeln für eine Ernteperiode an Verbraucher vermietet.

Das Konzept der Selbsternte wurde in Österreich entwickelt; derzeit beteiligt sich die Universität Kassel mit einem Projekt auf der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen an der Erforschung und Weiterentwicklung dieser Idee.

Bisherige praktische Erfahrungen aus der Land- und Forstwirtschaft weisen eine negative Korrelation zwischen der Bereitschaft zur Selbsternte und dem Wohlstand einer Gesellschaft auf.

Probleme und Konfliktfelder

Missbrauch

Da Produkte aus der ökologischen Landwirtschaft in der Regel höhere Marktpreise erzielen besteht der begründete Verdacht, dass kriminelle Produzenten oder Händler konventiell erzeugte Produkte als solche aus ökologischem Anbau ausgeben. Einige Untersuchungen, z.B. bei Schalen von angeblich ungespritzen Südfrüchten ergaben hohe Mengen an Pflanzenschutz-, Anti-Schimmel- und Konservierungsmitteln. Der Kunde wird getäuscht.

Eine zusätzliche gesundheitliche Gefährdung tritt hier auf, weil Verbraucher bei angeblich ökologisch hergestellten Produkten keine Belastung erwarten und sorglos die Schalen mitverzehren. Dabei können sie dann in hohem Maße schädliche oder giftige Substanzen aufnehmen. Bei konventionell erzeugten Früchten rechnet der Verbraucher hingegen mit einer Kontamination und weiss sie entsprechend zu verhindern.

Literatur

Siehe auch: Grünlandwirtschaft, Permakultur, Ökologie, Alternative Landwirtschaft, Landwirtschaft, Kunstdünger, Herbizid, Fungizid, Monokultur