Schlacht von Sempach

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Die Schlacht von Sempach (Kanton Luzern) fand am 8. Juli 1386 statt.

In ihr stellten sich die Eidgenossen den Habsburgern. Sie ist auch die Geburtsstunde der Heldenlegende des bärenstarken schweizerischen Arnold von Winkelried, welche im Sempacher Schlachtenlied besungen wird. Danach soll sich dieser heldenhaft in die Speere der Feinde geworfen haben, um den Eidgenossen zum Vorteil zu verhelfen, was jedoch sehr unwahrscheinlich ist. Wahr ist nur, dass es sich zur Zeit der Schlacht um einen heissen Sommertag gehandelt hat und dass dieses Ereignis wichtig war für die Unabhängigkeit der Schweiz.

Rund hundert Jahre voher, nämlich 1291 hatten sich die Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden zusammengeschlossen und im Rütli-Schwur am 1. August 1307 ihren Zusammenhalt gegen das Haus Habsburg geschworen. (Dies ist historisch nicht fundiert, gehört aber zur festen schweizer Geschichte.)

Die Habsburger plagten zu dieser Zeit andere Sorgen, sie konnten sich nicht um die abtürnigen Gemeinden am und um den Gotthardpass kümmern. Dennoch versuchten sie von Zeit zu Zeit, ihren Besitz wieder zurückzufordern.

Herzog Leopold I. marschierte 1315 gegen die Eidgenossen, welchen es aber gelang, das Ritterheer bei Morgarten zu schlagen.

War diese Schlacht noch in der sogenannten Gevierthaufentaktik geschlagen geworden, ging man davon aus, dass die Habsburger etwas daraus gelernt hatten. Schnell war klar, dass in jener Zeit die Freiheit ein stehendes Heer von den immer wohlhabenderen zukünftigen schweizer Bürgern forderte. Die wachsende Eidgenossenschaft wollte gegen die alten Herren geschützt sein. So warb man Kriegsknechte an, die neben der wilden Entschlossenheit des Bauernheeres ihre Waffen zu führen wussten.

Achthundert rheinische und niederländische Soldaten standen auf der Seite der Eidgenossen, als Leopold III. von Österreich, seine Truppen in Brugg sammelte. Der Eidgenossenschaft hatten sich inzwischen auch Luzern, Zürich, Glarus, Zug, und Bern angeschlossen.

Leopold III. hatte indessen Mühe gehabt, ein Heer für diesen Feldzug aufzubieten. Viele Söldner wollten für teures Geld angeworben werden, Leopold musste gar einige oberitalienischen Ländereien verpfänden. Dies war es ihm wert, denn seine Seele war im Schlachtenblut geboren worden.

Nach der Heerschau in Brugg marschierten die Soldaten zuerst nach Luzern, denn dort hatten die Sempacher Bürgerrecht bekommen. Rund 700 Lanzen wollten den weiten Weg getragen werden, hunderte Knappen und Knechte marschierten neben dem Kriegsvolk. Sie wurden von den in Sempach wartenden schnell bemerkt. Doch erwarteten sie, dass die Österreicher gegen Zürich vorstossen wollten und versammelten dort ein starkes Heer. Lediglich ein Bruchteil der Männer warteten in Sempach.

In diesem Jahr fiel der 8. Juli auf ein Sonntag. Unweit von Sempach, bei der Habsburgtreuen Ortschaft Sursee, bereitete man sich vor, die Sempacher für ihren Verrat zu bestrafen. Leopold schickte Späher aus, die aber lieber tranken als spähten. Ohne Nachricht kamen sie zurück und ließen das Heer in frohem Glauben. Zuversichtlich marschierten die Mannen, und stießen bald schon auf beträchtlichen Widerstand. Bauern hatten in den Hängen und Firsten Baumstämme bereitgestellt, fünfhundert Hölzer donnerten zur Strasse, auf der die Habsburger standen, hinunter. Danach kam es schon zu den ersten Handgemengen, überall aber behielten die Habsburger die Oberhand.

Als das Banner von Luzern immer tiefer zur Erde sank, war sich der Herzog seines Sieges sicher. Doch die Schweizer wichen nur zurück, um sich neu zu formatieren. So befahl der Herzog abzusitzen und zu Fuß Tribut zu fordern. Was ihn wohl dazu bewogen hat, auf diesen taktischen Vorteil der Pferde zu verzichten?

Längst hatten die eidgenössischen Bauern Verstärkung von Sempach bekommen. Zusammen mit den Soldaten gelang es, eine Gasse in die Front der Ritter zu schlagen (Laut der Sage um Arnold von Winkelried war dies ihm zu verdanken). Bald kamen die Habsburger in Bedrängnis. Es gab keine Gefangenen auf beiden Seiten. Banner um Banner fiel, nur das der Luzerner wehte wieder hoch in der Luft. Letztendlich stand dieses nur noch dem Banner des Markgrafen Otto von Baden-Hachberg gegenüber. Um ihn hatte sich der klägliche Rest, ca. 200 Soldaten, geschart. Auch ihr Schicksal wollte nicht lange warten. Lepold sollte dieses Schlachtfeld nicht mehr lebend verlassen.