Radeberg ist eine Große Kreisstadt im Südwesten des sächsischen Landkreises Bautzen am Rande der Dresdner Heide. Radeberg ist die Stadt mit der höchsten Bevölkerungsdichte des Landkreises.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 7′ N, 13° 55′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Bautzen | |
Höhe: | 250 m ü. NHN | |
Fläche: | 29,83 km2 | |
Einwohner: | 18.726 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 628 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 01454 | |
Vorwahlen: | 03528, 0351 (Ullersdorf teilw.) | |
Kfz-Kennzeichen: | BZ, BIW, HY, KM | |
Gemeindeschlüssel: | 14 6 25 480 | |
Stadtgliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 19 01454 Radeberg | |
Website: | www.radeberg.de | |
Oberbürgermeister: | Gerhard Lemm (SPD) | |
Lage der Stadt Radeberg im Landkreis Bautzen | ||
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Geografie
Geografische Lage
Durch Radeberg fließen die Große Röder und die Schwarze Röder, die in der Nähe der Pestalozzischule in erstere mündet. Am westlichen Stadtrand beginnt die Dresdner Heide, ein flachwelliges, nahezu geschlossenes Waldgebiet von mehr als 50 km² Fläche. Nördlich und östlich von Radeberg zeigen sich die westlichen Ausläufer des Lausitzer Berglandes. Die Stadt liegt im Naturraum des Westlausitzer Hügel- und Berglandes. Die Stadt gibt auch der Region rundum den Namen „Radeberger Land“.
Stadtgliederung
Die Ortsteile Liegau-Augustusbad (1995 eingemeindet), Großerkmannsdorf und Ullersdorf (beide 1999 eingemeindet) umschließen die Stadt. Weitere benannte Orte in Radeberg, wenn auch ohne Ortsteilstatus, sind die Siedlung Rossendorf (nördlich der Bundesstraße 6), Kleinerkmannsdorf, Heinrichsthal, Friedrichstal, die Heidehäuser, die Stadtrandsiedlung sowie Lotzdorf.
Nachbarorte
Ottendorf-Okrilla | Königsbrück | Pulsnitz und Großröhrsdorf, Landwehr |
Dresdner Heide | Arnsdorf und Bischofswerda | |
Dresden | Eschdorf | Stolpen |
Geschichte
Radeberg wurde erstmals 1219 erwähnt, als Bauern sich auf dem Land an der Großen Röder ansiedelten. Der Name des Ortes leitet sich vermutlich von diesem Fluss ab. In nicht einmal 150 Jahren entstanden ein Marktplatz, eine Burg und eigene Maßeinheiten wie zum Beispiel der Radeberger Scheffel. Am 16. März 1412 wurde dem Marktflecken das Stadt- und Weichbildrecht verliehen.[2]
Im 16. Jahrhundert wurde nahe der Stadt Silber gefunden, der Fundort wurde daraufhin in Silberberg umbenannt. Die Mine war jedoch schnell erschöpft. Der Dreißigjährige Krieg und der Große Nordische Krieg setzten der Stadt schwer zu. 1645 wurde in Radeberg die Salpetersiederei eingeführt, 1713 versuchten der Rittmeister Bruckmeyer und der Arzneilaborant Hausen, eine große Salpeterfabrik auf dem Freudenberg zu bauen, was jedoch durch einen Bürgeraufstand am 20. September 1714 vereitelt wurde.
Im gleichen Jahr, am 13. Juli 1714, brannte fast die ganze Stadt ab. Die Suche nach Kalk zum Wiederaufbau führte zur Entdeckung der Heilquellen im Tannengrund durch den Bürgermeister Seidel (Liegau-Augustusbad).
Radeberg entwickelte sich frühzeitig zum Industriestandort vor den Toren der Landeshauptstadt. Ausgelöst wurde das durch den frühen Anschluss Radebergs an die Eisenbahnlinie Dresden – Görlitz im Jahr 1845 und die Ansiedlung der Glasindustrie. Die erste Glasfabrik wurde 1858 erbaut. Nach 1871 kam es in Radeberg zu einem raschen Anwachsen der Industrieansiedlungen.
Aufgrund des akuten Munitionsmangels an den Kampfschauplätzen des Ersten Weltkrieges wurde in Radeberg ein staatliches Rüstungsunternehmen zur Fertigung von Zündern und Sprengkapseln, das Königliche Feuerwerkslaboratorium Radeberg, gegründet. Zeitweilig waren über 5.000 Menschen in der Fabrik beschäftigt.
Von der Weltwirtschaftskrise 1929 waren viele Radeberger Unternehmen betroffen. Die daraus resultierende hohe Arbeitslosenquote führte zu einer drastischen Verschlechterung der Wohn- und Versorgungssituation der Bevölkerung. Um die Wohnungsnot zu verringern errichtete die Stadt Radeberg 1926-32 nahezu 200 Wohnungen. Östlich der Stadt entstand ab 1932 eine Stadtrandsiedlung Am Taubenberg, im Volksmund „Kalte Hand“ genannt.
Die Volkszählung am 17. Mai 1939 ergab 15.993 Einwohner, davon 7.474 Männer und 8.519 Frauen.[3]
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges bestand von Juli 1944 bis Mai 1945 am Robert-Blum-Weg/Ecke Adolph-Kolping-Straße ein Arbeitserziehungslager (AEL), in dem hunderte Insassen aus zahlreichen Ländern unter grausamen Bedingungen, durch Genickschuss, Gift oder Unterernährung den Tod fanden. Sie mussten für das Sachsenwerk in der Rüstungsproduktion Zwangsarbeit verrichten. (→ Siehe auch: Arbeitserziehungslager Radeberg)
Die 1872 gegründete Exportbierbrauerei sowie die Entwicklung und Produktion von Fernsehgeräten ab 1952 im VEB Rafena und später von Tisch- und Großrechnern (Kombinat Robotron) prägten über Jahrzehnte die städtische Wirtschaft.
Am 1. April 1995 wurde Liegau-Augustusbad eingemeindet.[4] Am 1. Januar 1999 kamen Großerkmannsdorf und Ullersdorf hinzu.[5] Die Einwohnerzahl der Stadt ist seitdem relativ stabil zwischen 18- und 19-Tausend.[6]
Zum 1. Januar 2009 erfolgte die Erhebung zur Großen Kreisstadt.
Die Historie der Stadt Radeberg wird seit 2004 in einer alle Epochen einbeziehenden und thematisch strukturierten Form von der ehrenamtlichen „Arbeitsgruppe Stadtgeschichte“ (im Auftrag der Großen Kreisstadt Radeberg) aufgearbeitet und in der einmal jährlich von der Großen Kreisstadt Radeberg herausgegebenen Broschüre „Radeberger Blätter zur Stadtgeschichte“ veröffentlicht.
Von 1955 bis 1976 hat der Rat der Stadt die monatlich erschienene Zeitschrift „Radeberger Kulturleben“ als „Heimatschrift für Radeberg und Umgebung“ herausgegeben.
Einwohnerentwicklung
- 1551: 227 besessene(r) Bürger, davon im Burglehn 51 besessene(r) Mann, 78 Inwohner
- 1764: 103 besessene(r) Mann, 60 Häusler, 18 3/4 Hufen
- 1834: 2256
- 1871: 4388
- 1890: 8740
- 1910: 13413
- 1925: 15651
- 1939: 16183
- 1946: 16622
- 1950: 16440
- 1964: 17420
- 1990: 14671
- 2000: 18731[7]
- 2015: 18389
Ortsnamenformen
- 1233: Thimo miles de Radeberch
- 1235: Radeberc
- 1350: Aldenradeberg
- 1378: Radeberg (RDMM 266)
- 1435: Radwerck
- 1445/47: Radeberg
- 1485: Radberg
- 1488: Radenberg
- 1537: Rodenperg
- 1551: Radebergk [8]
Politik
Stadtrat und Oberbürgermeister
Nach der Kommunalwahl vom 25. Mai 2014 setzt sich der Stadtrat wie folgt zusammen:
Partei / Liste | CDU | SPD | FWR | LINKE | GRÜNE | NPD | Gesamt |
Sitze 2014 | 10 | 6 | 6 | 3 | 1 | 0 | 26 |
Sitze 2009 | 8 | 7 | 6 | 3 | 1 | 1 | 26 |
Zum ersten Bürgermeister nach der politischen Wende wurde 1990 Dr. Frank Petzold (CDU) durch die damalige Stadtverordnetenversammlung gewählt. Bei der ersten Bürgermeisterdirektwahl in Radeberg (1994) wurde Gerhard Lemm (SPD) gewählt und 2001 mit 78 %, 2008 mit 81 % und 2015 mit 96 % jeweils wiedergewählt. Seit der Erhebung Radebergs zur Großen Kreisstadt 2009 lautet die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister.
Wappen
Das Wappen und Wappenbrief der Stadt kam 1507 durch Herzog Georg von Sachsen hinzu, es zeigt Löwen über einem halben Holzrad, weshalb auch der Ursprung des slawischen Städtenamens von Rade-brech (auch: Radberch) angenommen wird. Aus den früheren Wappen wurde dafür nur die Farbe und das halbe Rad übernommen. Der schreitende Löwe ist als Wappentier der damaligen Mark Meißen von schwarz auf blau gewechselt.[10] Auf der Albrechtsburg in Meißen befindet sich allerdings ein Raum, in dem zahlreiche Wappen des Umlandes dargestellt sind, so auch das Wappen von Radeberg, welches dort aber drei Drittel eines zerbrochenen Rades auf hellblauem Grund zeigt. Ursprünglich ist das Rad auf das Mainzer Rad zurückzuführen. Schon 1233 gibt es im Siegel des Thimo von Radeberc drei gegeneinander gekehrte goldene Wagenfelgen.[11]
Städtepartnerschaften
Partnerstädte von Radeberg sind Garching bei München in Bayern und Neratovice in Tschechien. Zusätzlich besteht eine kommunale Freundschaft zur bayrischen Gemeinde Aschheim, der früheren Partnergemeinde des Ortsteils Liegau-Augustusbad.
Gedenkstätten
- Kriegerdenkmal für die Deutsche Reichsgründung 1871 sowie an die Opfer des Deutschen Kriegs von 1866 und die Gefallenen des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71
- Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs an der Pulsnitzer Straße
- Ehrenhain an der Pulsnitzer Straße zur Erinnerung an ermordete Häftlinge des AEL mit Gedenksteinen für Angehörige verschiedener Nationen
- Gedenkstein am Standort des AEL, 1965 von dem ehemaligen Häftling Herbert Gute eingeweiht
- Gedenktafel auf dem Gelände des ehemaligen VEB Robotron-Elektronik für die Insassen des AEL
- Ehrenhain der FIR auf dem Ortsfriedhof für die Opfer des Faschismus und Widerstandskämpfer von Stadt und Kreis Radeberg
- Ehrenhain und Gräber auf dem gleichen Friedhof für 59 sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter
- Gedenkstein in der Siedlung an der Gartenstraße zur Erinnerung an den sozialdemokratischen Stadtrat Ernst Braune, der von den Nazis verfolgt wurde
- Gedenkstein für Ernst Thälmann an der Lotzdorfer Straße, welcher bis zur Wendezeit von den Schülern der Ludwig-Richter-Schule gepflegt wurde, sowie das Kriegerdenkmal Lotzdorf an derselben Straße.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Das Rathaus am Markt wurde im Rokokostil von Samuel Locke 1767-69 errichtet, nachdem der Vorgängerbau 1714 und 1741 abbrannte.
- Die Kursächsische Postmeilensäule von 1728 vor dem Rathaus ist eine 2012 angefertigte Nachbildung. Das Original stand zwischen 1729 und 1852 auf dem Markt.
- Neben dem aus der Burg („Hauptburg“) hervorgegangenen Schloss Klippenstein und der von 1856 bis 1952 als Amtsgericht und Gefängnis genutzten „Vorburg“ sowie dem heute besteigbaren „Hungerturm“ (Eulenturm) besteht auch ein 1953 eröffnetes Heimat-Museum. 2015 ist darin ein eigenständiges „Industrie-Museum“ über die Entwicklung Radebergs zum Industrie-Standort eingerichtet und eröffnet worden.
- Das Seifersdorfer Tal, das Hüttertal, die Landwehr und die Dresdner Heide bieten sich für Ausflugstouren an, in der Innenstadt ebenso die Parkanlage Gelbkehain.
- Die Grundmühle in Liegau-Augustusbad am Beginn des Seifersdorfer Tals weist anschauliche architektonische und historische Details für Interessierte auf.
- Radeberg hat seit 1927 einen Posaunenchor der evangelischen Kirchgemeinde.
- Der 1968 gegründete Radeberger Spielmannszug ist heute eine Sektion des Radeberger Sportvereins.
- Obwohl die Radeberger Stadtkirche zur Zeit der Gotik errichtet wurde, kann man sie nicht kunstgeschichtlich einordnen.
- Der Botanische Blindengarten Radeberg an der Villa Storchennest beherbergt etwa 1.300 Pflanzenarten, darunter 700 Duftpflanzen und eine Kameliensammlung.
- In Radeberg befinden sich drei Zwölfeckhäuser, ein Beispiel für experimentelle Architektur der 1970er Jahre in der DDR.
- Die Hospitalbrücke in der Nähe der Brauerei wurde 1764 fertiggestellt und ist die älteste erhaltene Brücke im Stadtgebiet. Mehrere weitere Radeberger Brücken, zum Beispiel die Löwenbrücke und die Hundestallbrücke, sind als Kulturdenkmale geschützt.
Theater
Über die Region hinaus bekannt ist das Radeberger Biertheater, das als erstes sächsisches Mundarttheater firmiert. Das Privattheater befindet sich im Kaiserhof an der Hauptstraße und bietet Platz für 268 Besucher. Darsteller sind unter anderem Peter Flache, Die Bierhähne sowie Angela Zschaler, Thomas Rauch und Jens Albrecht.
Kulinarische Spezialitäten
Die bekannteste Spezialität ist das Radeberger Bier. Es ist das erste Bier, das seit 1872 außerhalb Böhmens nach Pilsner Brauart gebraut wurde und damit gleichzeitig das älteste Pils in Deutschland. In der DDR war es als Exportware relativ schwer im Handel erhältlich (zum Beispiel nur in ausgewählten Restaurants). Nach einem Produktions- und Absatzeinbruch direkt nach der Wende sowie dem zeitweiligen Wegfall der Exportmärkte wurde in den letzten Jahren die Brau-Kapazität enorm gesteigert. 2002 benannte sich der Mehrheitseigner der Brauerei, die damalige Binding-Gruppe, in „Radeberger Gruppe“ um.
Eine weitere kulinarische Spezialität Radebergs ist der Original Radeberger, ein Kräuterlikör, der ursprünglich von der Firma Richter hergestellt wurde.
Die Meierei Heinrichsthal wurde 1880 in dem gleichnamigen Ortsteil (heute zu Radeberg) gegründet. Bereits 1884 erwarb die Gründerin Agathe Zeis das Patent zur Herstellung des Camembert-Käses und war damit die erste in Deutschland, die die französische Käsespezialität herstellen durfte.
Regelmäßige Veranstaltungen
In regelmäßigen Abständen finden als größte Veranstaltungen in der Stadt das Radeberger Bierstadtfest, das Brauereifest und das Korchfest statt. Weitere bekannte Events sind das Kohlrabiinselfest, das Ullersdorfer Dorfteichfest, die Sommersonnenwendfeier in Liegau-Augustusbad, das Sommerfest des Epilepsiezentrums Radeberg, das Feuerwehrfest und der Radeberger Weihnachtsmarkt. Zum Tag der offenen Tür laden unter anderem das Schloss, die Sternwarte, das Epilepsiezentrum und die Freiwillige Feuerwehren ein. Seit der Eingemeindung von Großerkmannsdorf im Jahre 1999 wird ab 11.11. eines jeden Jahres der Karneval durch den Karnevalsklub Großerkmannsdorf 1967 eingeläutet. Es finden auch Karnevalsveranstaltungen in anderen Radeberger Ortsteilen wie zum Beispiel in Ullersdorf statt.
- Radeberger Bierstadtfest
Im Juni findet das Radeberger Bierstadtfest statt. Dabei wird die Innenstadt für den Fahrzeugverkehr gesperrt, um Platz für Händler, Schausteller und Bühnen zu schaffen. Künstler und DJs sorgen für musikalische Unterhaltung. Mittelalterliche Modenschauen, Showkochen, das Radeberger Bierfassrollen und der Radeberger Funkenflug werden an dem drei Tage dauernden Fest durchgeführt.
Medien
Über das Lokalgeschehen in und um Radeberg berichten die Sächsische Zeitung in der Lokalausgabe Rödertal Zeitung, der WochenKurier, die Heimatzeitung Die Radeberger sowie der Radeberger Reporter.
Freizeit- und Sportanlagen
Das Stadtbad Radeberg ist ein Freibad mit Schwimm- und Planschbecken, großen Liegeflächen, einem Kinderspielplatz und einem Volleyballplatz. Regelmäßig finden hier das Badfest und andere Veranstaltungen statt. Bis 2012 war das Stadtbad der Austragungsort der Scottish Highland Games Radeberg. 2013 wechselten Veranstalter und Ort des Wettbewerbs.[12]
Der Radeberger SV betreibt mehrere Sportstätten in Radeberg, so das Stadion an der Schillerstraße mit mehreren Fußballplätzen und einer Sporthalle, sowie im Hüttertal eine große Bogenschießanlage. Aufgeteilt in verschiedene Abteilungen bietet der RSV u.a. Handball, Fußball, Tennis, Spielmannszug, Federball, Kegeln, Leichtathletik, Tanzen, Tischtennis, Turnen, Volleyball, Faustball und Bogenschießen an.
Verkehr
Der Bahnhof Radeberg liegt an der Bahnstrecke Görlitz–Dresden. Hier verkehren Züge der Vogtlandbahn („Trilex“) und der Städtebahn Sachsen.
Bildung
Das Humboldt-Gymnasium Radeberg auf dem Freudenberg geht auf die höhere Knabenschule zurück, die 1899 gegründet wurde. Seit 1912 existiert der Schulbau auf dem Freudenberg, und 1925 durften das erste Mal Schüler in die Abiturstufe aufgenommen werden. Drei Mädchen besuchten erstmals 1914 gemeinsam mit den Knaben die Schule. Nach der Schließung im Jahr 1982 wurde das Gymnasium 1992 neu gegründet und konnte im Frühjahr 2000 nach einer Sanierung des alten Gymnasialgebäudes und der Fertigstellung des Ergänzungsanbaus aus dem bis dahin mitbenutzten Gebäude der ehemaligen „Hans-Beimler-POS“ an der Waldstraße wieder auf den Freudenberg ziehen.
Des Weiteren gibt es in Radeberg zwei Oberschulen, die Pestalozzi-Oberschule im Stadtzentrum und die Ludwig-Richter-Oberschule im Stadtteil Lotzdorf. In Radeberg gibt es die Grundschule Süd, die Grundschule Stadtmitte sowie die Grundschulen in den Ortsteilen Ullersdorf und Liegau-Augustusbad. Die Grundschule im Ortsteil Ullersdorf hat seit 2008 im Ortsteil Großerkmannsdorf noch eine Außenstelle. Diese ehemalige Außenstelle der Pestalozzi-Oberschule stand vorher leer und konnte mit einer Sondergenehmigung reaktiviert werden, da für eine Zweigleisigkeit in Ullersdorf nicht genügend Klassenräume zur Verfügung standen.
Es gibt darüber hinaus eine Förderschule G und eine Förderschule L sowie ein Berufsschulzentrum.
Die Kreisvolkshochschule Bautzen unterhält in der Heidestraße eine Regionalstelle und bietet dort verschiedene Kurse an.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Karl Otto Uhlig (1872–1950), sächsischer Innenminister (1919–1920), Erster Bürgermeister (1920–1933), Ehrenbürger (1948)
- August Max Rumpelt (1827–1907), Bürgermeister (1873–1895), vorher Advokat und Besoldeter Stadtrat, Ehrenbürger (1895)
Söhne und Töchter der Stadt
- Gottfried Cundisius (1599–1651), lutherischer Theologe
- Johannes Conrad (1929–2005), Schriftsteller, Satiriker, Karikaturist, Schauspieler
- Georg Naumann (1901–1978), Pionier der Erforschung des NW Kanadas/Alberta, insbes. Ölsand-Forschung
- Christoph Seydel (1670–1747), Mineraloge, Bürgermeister, Gründer des Augustusbades
- Johann Heinrich Seidel (1744–1815), Hofgärtner in Dresden
- August Friedrich Langbein (1757–1835), Dichter und Schriftsteller
- Christian Gotthelf Pienitz (1774–1839), Arzt
- Ernst Gottlob Pienitz (1777–1853), Arzt und Psychiater
- Heinrich Rudolf Schurig (1835–1901), Vorsitzender des Gesamtministeriums und Justizminister im Deutschen Reich
- Johannes Oertel (1840–1916), Oberbürgermeister von Zittau
- Hugo Woldemar Hickmann (1841–1922), Pfarrer und Gründer des ersten Kindererholungsheims Deutschlands
- Hermann Erler (1844–1918), Verleger, Komponist und Schriftsteller
- Johannes Gelbke (1846–1903), Komponist, Dirigent, Chorleiter
- Friedrich Albert Apel (1847–1905), Marionettenspieler[13][14][15]
- Max Hinsche (1896–1939), Präparator, Jäger, Trapper, Naturforscher, Schriftsteller ("Kanada wirklich erlebt")
- Heinz Hunger (1907–1995), Theologe und Sexualpädagoge
- Werner Heinz Muche (1911–1987), Wissenschaftler, Entomologe, Lehrmittelhersteller,
- Bodo Muche (* 1939), Bildhauer, Bronzegießer, Naturforscher,
- Rudolf Kaffka (1923–1985), Theologe und Politiker (SPD), MdB
- Heinz Kittner (1928–2012), Bergsteiger
- Wolfgang Gotte (1929–2002), Geologe
- Gottfried Beier (1930–2004), Historiker und Heimatdichter
- Karl Stanka (1883–1947), Maler, Stadtchronist
- Klaus Garten (1941–1965), Todesopfer der Berliner Mauer
- Hartmut Schade (* 1954), Fußballspieler
- Gabriele Blell (* 1957), Fremdsprachendidaktikerin und Hochschullehrerin
- Thomas Scheibitz (* 1968), Maler und Bildhauer
- Tom Fabritius (* 1972), Maler
- Friedrich Rasche (1900–1965), Journalist, Kritiker, Essayist, Schriftsteller und Lyriker
- Erhard Ludewig Winterstein (1841–1919), Maler, Professor an der Königlichen Kunstakademie und Kunstgewerbeschule Leipzig
- Karl Gottlob Sonntag (1765–1827), Theologe, Generalsuperintendent für Livland, Historiker, Autor
- Charlotte Rinkefeil-Kirchner, Philologin, Historikerin, Verfasserin u.a. des 5-teiligen Werkes „Chronik des Gesundheitswesens der Stadt Radeberg von den frühesten Anfängen bis zum Jahre 1945“ (OCLC 313788868 Bd. 1)
- Georg Friedrich Alexander Knobloch (1853–1923), Sächs. Landtagsabgeordneter, Stadtrat, Kaufmann,
Mit Radeberg verbunden
- Walter Böttger (1882–1947), Marionettenspieler[13][16][17]
- Ernst Braune (1853–1942), Konsumgenossenschafter und Kommunalpolitiker (SPD)
- Conrad Brüne (1853–1931), Braumeister und Direktor der Radeberger Exportbierbrauerei, entwickelte das Unternehmen zum Großbetrieb
- Friedrich August Emil Heuer (1857–1934), Königlicher Hofwagenbauer, Gründer der „Werkstatt für Hufbeschlag und Wagenbau“ auf der Pulsnitzer Straße 4
- Heinrich Lahmann (1860–1905), deutscher Arzt und Naturheiler, Besitzer von Gut Friedrichstal
- Gertrud Busch (1892–1970), deutsche Schriftstellerin und Vortragskünstlerin
- Erich Bär (1905–1981), Gründer und langjähriger Leiter der Radeberger Volkssternwarte „Erich Bär“. Namensgeber des Kleinplaneten (319227) Erichbär
- Werner Mansfeld (1913–2011), deutscher Wissenschaftler
- Peter Adler (1940–2010), Politiker (SPD), sächsischer Landtagsabgeordneter
- Jan Hoffmann (* 1955), deutscher Eiskunstläufer und Orthopäde
- Peter Flache (* 1969), deutscher Kabarettist und Schauspieler
- Harry Kaiser († 1995), Kantor in Radeberg 1935–1960, Kirchenmusikdirektor Kreis Dresden-Land, Namensgeber für den 1996 gegründeten „Harry Kaiser Männerchor“ in Radeberg
Literatur
- Radeberger Blätter zur Stadtgeschichte, Jahres-Schriftenreihe ab 2004, Hrsg.: Große Kreisstadt Radeberg in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Stadtgeschichte, Im Bibliotheksverbund Bayern OCLC 723808301
- Hans-Werner Gebauer, Klaus Kaulfuß, Wolfgang Seifert: Radeberger Alltagsimpressionen. Sutton Verlag, Erfurt 2009; 128 S.; ISBN 3-86680-542-X
- Hans-Werner Gebauer, Bernd Lichtenberger: Radeberg. Sutton Verlag, Erfurt 2003; 128 S.; ISBN 3-89702-607-4
- Hans-Werner Gebauer, Katja Altmann: Radeberg. Sutton Verlag, Erfurt 1999; 128 S.; ISBN 3-89702-110-2
- Heinrich von Martius: Radeberg und seine Umgebungen. Eine historische Skizze. Bautzen 1828 (Digitalisat)
- Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Band 1 Ostsachsen, Verlag Arwed Strauch, Leipzig 1904 (Digitalisat) (wikisource)
- Rat der Stadt Radeberg: Radeberg – die 750jährige Stadt an der Röder, VEB polydruck, Radeberg 1969, (III-9-157) J 1516/69
- Rat der Stadt Radeberg: Radeberger Marktgeschichten, Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft, Radeberg 1989, (III-9-157)
- Rat der Stadt Radeberg: Visitenkarte einer Stadt, Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden, PA Radeberg, (III-9-157) J 928-80-D 83-80
- Rat des Kreises Dresden: Ausflugsziele im Kreis Dresden. polydruck, PA Radeberg, 1980, (III-9-157) J 1311/80-D 44/80
- Gunter Stresow: Chronik des Radeberger Brauwesens von den Anfängen bis zur Auflösung der Braukommune. Radeberg 2012 (Digitalisat)
- Renate Schönfuß-Krause: Lotzdorfer Impressionen; Eigenverlag des Verfassers; Mit vielen z. T. historischen Abbildungen und Originalaufnahmen sowie Karten
Weblinks
- Offizielle Website
- Radeberg im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Geographische und klimatische Daten zu Radeberg
- Themenseite „Bierstadt Radeberg“
- Publikationen über die Stadt Radeberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Suche nach Stadt Radeberg. In: Deutsche Digitale Bibliothek
- Suche nach Stadt Radeberg im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz [18]
- Linkkatalog zum Thema Radeberg bei odp.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 15. Mai 2022 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 11. Februar 2025. (Hilfe dazu).
- ↑ Zeittafel 1219 bis 1994
- ↑ Die Bevölkerung des Reichs nach der Volkszählung 1939, Heft 2; Berlin 1941
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1995
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
- ↑ Veränderungen Bevölkerung/Fläche für 14 6 25 480 Gemeinde Radeberg, Stadt. In: Regionalregister Sachsen. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 15. Februar 2015.
- ↑ http://hov.isgv.de/Radeberg
- ↑ http://hov.isgv.de/Radeberg
- ↑ Gemeinderatswahl 2014. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 15. Februar 2015.
- ↑ Lexikon Städte und Wappen der Deutschen Demokratischen Republik, VEB Verlag Enzyklopädie Leipzig 1979, Dr. habil. Karlheinz Blaschke, Prof. Dr. sc. Gerhard Kehrer, Heinz Machatscheck
- ↑ Lexikon Heraldik, Gert Oswald, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1984
- ↑ Neuer Ausrichter will Radeberger Highland Games am Leben erhalten. Mitteilungsblatt Landkreis Bautzen, 13. April 2013, archiviert vom am 26. Juni 2013; abgerufen am 18. Juni 2013 (Archivierte Version).
- ↑ a b Mit großer Freude greif ich zur Feder ( vom 14. April 2013 im Internet Archive)
- ↑ Die Apels – eine Dresdner Puppenspielerfamilie zwischen Kaiserreich und DDR ( vom 25. September 2012 im Internet Archive)
- ↑ Kasper, warum hast du so goldene Fäden?
- ↑ Die Apels – eine Dresdner Puppenspielerfamilie zwischen Kaiserreich und DDR – Staatliche Kunstsammlungen Dresden ( vom 25. September 2012 im Internet Archive)
- ↑ SLUB Dresden
- ↑ Achtung: Die Datenbasis hat sich geändert; bitte Ergebnis überprüfen und
SBB=1
setzen