Sabrina Mockenhaupt-Gregor

deutsche Langstreckenläuferin
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Sabrina Mockenhaupt (* 6. Dezember 1980 in Siegen) ist eine deutsche Langstreckenläuferin und vielfache nationale Meisterin.

Sabrina Mockenhaupt nach Platz fünf bei den Europameisterschaften 2012

Werdegang

Aus einer Familie von Langstreckenläufern stammend (die Marathonbestzeiten ihrer Eltern Fred und Hildegard Mockenhaupt betragen 2:24:59 h bzw. 2:40:41 h), wurde sie je fünfmal Deutsche Jugend- und Juniorinnenmeisterin. Seit dem 1. September 2001 ist sie Sportsoldatin in der Sportfördergruppe der Bundeswehr und hat den Dienstgrad Hauptfeldwebel.

2001 holte Mockenhaupt über 5000 Meter ihren ersten von bislang zwölf Deutschen Meistertiteln über diese Distanz (weitere folgten in den Jahren 2002–2005 und 2007–2013). Über 10.000 Meter wurde sie bislang neunmal Deutsche Meisterin (2003–2005, 2007 und 2009–2012, 2016), im Crosslauf neunmal (2003–2005, 2007–2011 und 2014).

2003 startete Mockenhaupt beim 10.000-Meter-Lauf der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Paris/Saint-Denis, musste aber eingangs der zweiten Hälfte aufgrund krankheitsbedingter Verfassung aussteigen.[1]

Bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen belegte sie über 10.000 Meter den 15. Platz. Im Jahr darauf kam sie bei den Weltmeisterschaften in Helsinki über dieselbe Distanz auf Platz 17.

Der erste internationale Medaillenerfolg gelang ihr im Dezember 2005 mit dem zweiten Platz bei den Crosslauf-Europameisterschaften. Tatsächlich stammt ihre erste internationale Medaille jedoch von den Halleneuropameisterschaften 2005 in Madrid. Dort belegte sie zwar zunächst nur den vierten Platz über 3000 Meter. Allerdings wurde die zweitplatzierte Türkin Tezeta Desalegn-Dengersa später wegen Doping disqualifiziert, und Mockenhaupt bekam 2006 nachträglich die Bronzemedaille zugesprochen.[2]

Bei den Europameisterschaften in Göteborg erreichte sie den achten Platz über 10.000 Meter und den sechsten Platz über 5000 Meter. Im selben Jahr startete sie beim Halbmarathon-Wettbewerb des Köln-Marathons und lief auf Anhieb 1:10:35 h, geschlagen nur von Irina Mikitenko.

Bei den Halleneuropameisterschaften 2007 in Birmingham kämpfte sie um eine Medaille im 3000-Meter-Lauf, musste sich aber mit dem vierten Platz zufriedengeben, trotz ihrer persönlichen Hallen-Bestzeit von 8:45,77 min. Einige Wochen später stellte sie beim Bonn-Marathon mit 1:11:57 h einen Streckenrekord auf der Halbmarathon-Distanz auf.

Bei ihrem Debüt über die 42,195 km im Oktober 2007 gewann Mockenhaupt den Köln-Marathon und erfüllte mit ihrer Zeit von 2:29:33 h die Qualifikationsnorm des DLV für die Olympischen Spiele 2008 in Peking. In der darauffolgenden Saison konzentrierte sie sich jedoch wieder auf die kürzeren Strecken, wurde beim Paderborner Osterlauf über 10 Kilometer Zweite in 32:07 min und erfüllte die 10.000-Meter-Olympianorm mit einer Zeit von 31:27,05 min, gelaufen am 4. Mai 2008 in Palo Alto. In Peking belegte sie den 13. Platz mit ihrem persönlichen Rekord von 31:14,21 min.

Am 26. Oktober 2008 gewann sie in Frankfurt auch ihren zweiten Marathon in einer neuen persönlichen Bestleistung von 2:26:22 h und erfüllte damit die vom DLV geforderte Qualifikationsnorm für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 in Berlin. Sie erklärte jedoch, dort nicht im Marathon, sondern im 10.000-Meter-Lauf starten zu wollen.[3]

Die erforderliche Norm erfüllte sie Anfang Mai 2009, als sie in einer Zeit von 31:27,56 min ihren fünften Deutschen Meistertitel im 10.000-Meter-Lauf errang.[4] Bereits vier Wochen zuvor siegte sie beim Berliner Halbmarathon in neuer persönlicher Bestzeit von 1:08:45 h.[5] Ebenfalls eine neue Bestzeit erzielte sie mit 14:59,88 min im 5000-Meter-Lauf und blieb damit als vierte deutsche Frau unter 15 Minuten. Entgegen früheren Aussagen kündigte sie an, bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften sowohl im 10.000-Meter-Lauf als auch im Marathon zu starten.[6] Zwei Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaften änderte sie ihre Meinung jedoch erneut und gab bekannt, nun doch auf einen Start über 10.000 Meter zu verzichten.[7] Im Marathon belegte sie schließlich in 2:30:07 h den 17. Platz. Einige Wochen später gewann sie in 2:30:12 h zum zweiten Mal nach 2007 den Köln-Marathon.

 
Mockenhaupt (2010)

Bei den Europameisterschaften 2010 in Barcelona lief Mockenhaupt am 28. Juli 2010 die 10.000 Meter in 32:06,02 min und belegte damit den sechsten Rang. Nachträglich wurden Inga Eduardowna Abitowa (Rang 2) und Meryem Erdoğan (Rang 5) wegen Verstößen gegen die Dopingbestimmungen disqualifiziert, so dass Mockenhaupt auf den vierten Platz aufrückte.
Beim Berlin-Marathon desselben Jahres verbesserte sie trotz Dauerregens ihre persönliche Bestzeit um eine Sekunde auf 2:26:21 h und kam auf den vierten Platz.[8]

Die Athletin mit dem Spitznamen „Mocki“[9] ist 1,55 m groß und wiegt 46 kg. Sie startet seit dem 1. Januar 2011 wie schon von 1997 bis 2005 für die LG Sieg.[10] In den Jahren 2006 bis 2010 startete sie für den Kölner Verein für Marathon. Am 30. Oktober 2011 schaffte sie beim Frankfurt-Marathon mit einer Zeit von 2:28:08 h die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2012 in London.[11]

Bei den Europameisterschaften 2012 wurde Mockenhaupt Fünfte über 10.000 Meter und erreichte damit ihre beste internationale Platzierung über diese Distanz.[12] Bei den Olympischen Spielen 2012 in London kam Mockenhaupt beim 10.000-Meter-Lauf als 17. ins Ziel.

Beim Boston-Marathon belegte sie im April 2013 mit 2:30:09 h den zehnten Rang. Beim New-York-City-Marathon im November 2013 erreichte sie mit 2:29:10 h den siebten Platz und war die beste Deutsche im Feld. Als Sechste kam sie bei den Europameisterschaften 2014 über 10.000 Meter ins Ziel.

Von Juni 2013 bis Frühjahr 2014 wurde sie von Dietmar „Pit“ Bittermann aus Cottbus trainiert[13], der auch lange Zeit Stephan Freigang, der bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona Dritter im Marathonlauf wurde, trainiert hat. Dann schloss sie sich der SG Wenden unter Trainer Egon Bröcher an.[14]
Ihre größten Erfolge bisher feierte sie mit ihrem langjährigen Trainer Heinz „Heiner“ Weber, der sie bis 2011 betreut hat. Im November 2014 erfolgte dann die Rückkehr von Breuer zu Weber.[15]

Ihren 40. Titel als Deutsche Meisterin erreichte Mockenhaupt am 7. September 2014, als sie in Düsseldorf zum vierten Mal hintereinander Siegerin im 10-Kilometer-Straßenlauf wurde[16].
Im September wurde ihr das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Silber verliehen.

Im April 2016 holte sie sich mit ihrem Sieg auf der Halbmarathon-Distanz ihren 41. nationalen Titel.[17]

Im Juni 2016 wurde Mockenhaupt für die Europameisterschaften in Amsterdam nominiert, gab aber einen Tag später bekannt, dass sie auf Grund der Vorstufe eines Ermüdungsbruches auf die Teilnahme verzichten muss, und somit auch an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro, da sie die Olympia-Norm noch nicht erreicht hatte.[18]

Sportliche Erfolge

(DNF – Did Not Finish)

Bestleistungen

Sonstiges

Bei der seit 1985 jährlich von der Westfälischen Rundschau durchgeführten Wahl zum Sportler des Jahres im Kreis Siegen-Wittgenstein konnte sie seit 1998 insgesamt zwölfmal den ersten Platz erreichen.[20][21]

Einem breiten Publikum wurde Mockenhaupt durch verschiedene Videoeinspielungen bei TV total sowie ihren Besuch dort bekannt.[22]

Commons: Sabrina Mockenhaupt-Gregor – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. leichtathletik.de: WM-Splitter – Hochklassige 10.000 Meter. 23. August 2003
  2. leichtathletik.de: Sabrina Mockenhaupt bekommt Bronze. 16. April 2006
  3. leichtathletik.de: Kein WM-Marathon von Sabrina Mockenhaupt. 18. Februar 2009
  4. leichtathletik.de: One-Mocki-Show mit Weltmeisterschafts-Norm. 2. Mai 2009
  5. leichtathletik.de: „Mocki“ ist fit für die 10.000-Meter-Norm. 6. April 2009
  6. DerWesten: Sabrina Mockenhaupt plant bei der WM in Berlin Starts über 10 000 Meter und Marathon: „…soviel Spaß am Laufen wie noch nie“. 25. Mai 2009
  7. leichtathletik.de: Kein WM-Doppelstart von Sabrina Mockenhaupt. 2. August 2009
  8. leichtathletik.de: Sabrina Mockenhaupt Vierte in Berlin. 26. September 2010
  9. Die Welt: „Mocki“, Provinznudel mit dem gewissen Etwas. 20. Februar 2005
  10. Bericht der Siegener Zeitung, gesichtet 30. November 2010
  11. http://live.bmw-frankfurt-marathon.com/2011/index.php?content=detail&fpid=search&id=0000170AEF46630000468A7B&lang=DE&event=L&ageclass=
  12. Siegener Zeitung Printausgabe vom 2. Juli 2012
  13. Christian Fuchs: Sabrina Mockenhaupt wechselt den Trainer, www.leichtathletik.de, 1. Juli 2013
  14. eigene Facebookseite, gesichtet 27. Juli 2014
  15. Siegener Zeitung Printausgabe, gesichtet 12. November 2014
  16. http://www.runnersworld.de/koe-lauf-duesseldorf-2014 Runnersworld.de, gesichtet 8. September 2014
  17. Sabrina Mockenhaupt knackt EM-Norm (23. April 2016)
  18. Pamela Ruprecht: Sabrina Mockenhaupt zieht die Notbremse, Vorstufe Ermüdungsbruch, auf: leichtathletik.de, vom 23. Juni 2016, abgerufen 24. Juni 2016
  19. Kenianer Rotich siegt – „Mocki“ kämpft sich durch (26. April 2015)
  20. Westfälische Rundschau, Lokalsport Siegen, vom 5. Dezember 2011
  21. derwesten.de, gesichtet 21. Januar 2012
  22. tvtotal-video