Alte Synagoge (Dortmund)
Die Alte Synogoge Dortmund war die zentrale Kult- und Betstätte der jüdischen Gemeinde in Dortmund.
Schon für das Mittelalter ist die Ansiedlung von Juden in Dortmund urkundlich belegt. Man betete damals in einem eigenen Bethaus mit Mikwe. Nach Pogromen im 16. Jahrhundert siedelten sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder Juden in größerer Zahl an. Das erste Bethaus befand sich am Wüstenhof. Nachdem die Gemeinde bis 1870 auf mehr als 2.000 Mitglieder angewachsen war, wurde der Wunsch nach einem großen repräsentativen Gebäude laut.
Am Hiltropwall, dem heutigen Standort des Dortmunder Opernhaus, konnte ein Grundstück in zentraler Lage erworben werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden errichtete man die Synagoge nicht im romanischen Stil, sondern orientierte sich in der Architektur an der gegenüberliegenden Oberpostdirektion, die 1895 gegenüberliegend im neugotischen Baustil errichtet wurde. In einem Architekturwettbewerb setzte sich der Regierungsbaumeister der preußischen Bauverwaltung Berlin Eduard Fürstenau mit seinem Entwurf durch. Die Eröffnung des Gebäudes wurde im Juni 1900 gefeiert. Der damalige Dortmunder Oberbürgermeister Dr. Karl Wilhelm Schmieding sprach in einem Grußwort von einer "Zierde für die Stadt, für Jahrhunderte erbaut".
Mit 1300 Plätzen, davon 750 für Männer reservierte Sitzplätze im Erdgeschoss und 450 Plätze für Frauen auf den Emporen des Kuppelbaus, war die Synagoge zu ihrer Zeit eine der größten jüdischen Bethäuser in Deutschland.
Das Grußwort des Oberbürgermeisters sollte sich nicht bewahrheiten. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wähnte sich Dortmund auf dem Weg zur Hauptstadt des Gaus Westfalen mit entsprechenden Prunkbauten der nationalsozialistischen Ideologie. Die Gauleitung der NSDAP siedelte gegenüber der Synagoge und zwang die jüdische Kultusgemeinde zum Verkauf des Grundstücks. Der Kaufpreis wurde nach dem vermeintlichen Kauf beschlagnahmt.
Noch vor der Reichspogromnacht im Herbst 1938 begann die Demontage. Am 19. Oktober 1938 erfolgte die Sprengung der Kuppel. Im Dezember 1938 war der Abriss vollzogen.
Auf dem Gelände der ehemaligen Synagoge befindet sich heute das Theater Dortmund. Seit 1998 heißt der Theatervorplatz offiziell "Platz der alten Synagoge". Ein Gedenkstein erinnert an die Geschichte des Standorts.
Auf Dortmunder Stadtgebiet gab zwei weitere repräsentative Synagogen. Beide, in den Stadtteilen Hörde und Dorstfeld gelegen, wurden in der Reichspogromnacht geschändet und zerstört.