Quvasoy (usbekisch Quvasoy/Қувасой, tadschikisch Кувасой, russisch Кувасай) ist eine Stadt in der Provinz Fargʻona im Ferghanatal im Osten von Usbekistan. Die Stadt hat eine Fläche von 264 km² und eine Einwohnerzahl von als 74.500 (Schätzung von 2014). Sie gehört keinem der Bezirke der Provinz Fargʻona an, sondern ist unmittelbar der Provinz unterstellt (vergleichbar mit einer kreisfreien Stadt in Deutschland).
Quvasoy | ||
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![]() Quvasoy vom Murinsky-Friedhof aus gesehen | ||
Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Viloyat: | ||
Koordinaten: | 40° 18′ N, 71° 58′ O | |
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Einwohner: | 74.500 (2014) |
Lage
Die Stadt liegt etwa 25 km südöstlich der Provinzhauptstadt Fargʻona an der Grenze zu Kirgisistan. Nachbarorte auf kirgisischer Seite sind Qizilqiya (kirgisisch Кызыл-Кыя) und Uch-Qoʻrgʻon (kirgisisch Үч-Коргон). Quvasoy liegt an der Eisenbahnstrecke Margʻilon-Qizilqiya.
Durch Quvasoy fließt der Isfayramsoy, der von Uch-Qoʻrgʻon kommend hier einen etwa 300 Meter hohen Höhenrücken durchbricht und darin einen etwa 4 km langen und 1,5 Kilometer breiten Taleinschnitt bildet, in dem sich die Stadt längs des Flusses erstreckt. Aus dieser Lage erklärt sich auch de Name der Stadt. Er ist zusammengesetzt aus "Quva", einem usbekischen Stammesnamen, und "soy", der usbekischen Bezeichnung für Bach, Fluss, Tal. Aus dem Isfayramsoy werden Kanäle zur Bewässerung der die Stadt umgebenden landwirtschaftlich genutzten Gebiete abgeleitet.
Das Klima in Quvasoy ist kontinental mit mittleren Temperaturen von 30°C im Juli und 0°C im Januar. Der meiste Niederschlag fällt in den Wintermonaten November bis Februar.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung Quvasoys erfolgte im 14. Jahrhundert. Im zweiten Weltkrieg war Quvasoy einer der Zielorte für die Deportation der Krimtataren.
1954 erhielt der als damals Arbeitersiedlung dienende Ort den Status einer Stadt. Es war eine der sogenannten "russischen" Städte Usbekistans, weil die europäische Bevölkerung (vorwiegend Russen und Tataren) mehr als 50 % der Bevölkerung stellten. 1989 kam es zu ethnischen Auseinandersetzungen zwischen Usbeken und Mescheten. Im Zusammenhang mit den ethnischen Konflikten und dem Zusammenbruch der Sowjetunion verließ ein Großteil der europäischen Bevölkerung die Stadt.
Bevölkerung
Gemäß der Bevölkerungszählung 1989 hatte die Stadt 25.217 Einwohner.[1] Davon stammte die Mehrheit aus Europa stammte, darunter einer Berechnung für 2005 zufolge betrug die Einwohnerzahl 71.500. Schätzungen für 2014 gehen von mehr als 74.500 Einwohnern aus, davon etwa 42.900 (57,6%) in der Stadt und 31.600 (42,4%) auf dem Land. Zu den größeren Bevökerungsgruppen zählen Usbeken (43,2%), Tadschiken (32,3%) und Kirgisen (14,5%). Zu den weitern in Quvasoy vertretenen Nationalitäten gehören Russen, Tataren und Koreaner.
An Religionen sind in Quvasoy der Islam und die Orthodoxie präsent. 2012 wurde eine orthodoxe Kirche geweiht, die dem heiligen Johannes von Kronstadt gewidmet ist.
Quvasoy hat 29 weiterführende Schulen, drei Fachhochschulen, zwei Krankenhäuser und mehrere Militärbasen.
Bildergalerie
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Isfayramsoy bei Quvasoy
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Inschrift am Stadteingang
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Schulgebäude
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orthodoxe Kirche
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Denkmal "Freundschaft der Völker"
Weblinks
- Offizielle Website (usbekisch)
Einzelnachweise
- ↑ Всесоюзная перепись населения 1989 г. In: Демоскоп Weekly. Abgerufen am 7. November 2016.
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