Die Accademia dei Lincei (Akademie der Luchse) war die erste private Institution zur Förderung der Naturwissenschaften. Sie wurde 1603 in Rom vom Adligen Federico Cesi zusammen mit seinen Freunden Anastasio de Filiis, Francesco Stelluti und Johannes van Heeck gegründet. Ihr Sinnbild war der Luchs, das Motto „Sagacius ista“.
Das bekannteste Mitglied der Akademie war Galileo Galilei, der im April 1611 Mitglied wurde.
Mit dem Tod ihres Gründers im Jahr 1630 verlor sie an Bedeutung. Nach wechselvollen Geschicken sollte sie im 19. Jahrhundert wiederbelebt werden: 1847 gründete Papst Pius IX. die Pontificia accademia dei Nuovi Lincei. Eine andere, 1874 begründete Akademie der Wissenschaften besteht noch heute unter dem Namen Accademia Nazionale dei Lincei. Sie führt die Traditionen und die Geschichte der 1603 gegründeten Akademie fort. Nach dem Statut von 1986 hat sie 180 ordentliche italienische, 180 ausländische Mitglieder sowie 180 italienische Korrespondenten.
Literatur
- Stillman Drake: "The Accademia dei Lincei." In: Science Nr. 151 vom 11. März 1966, S. 1194 ff.
- David Freedberg: The Eye of the Lynx. Galileo, his friends and the beginning of modern natural history. Chicago, London 2002.