Survivor R

Einsatzfahrzeug der deutschen Polizei für Extremsituationen
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„Survivor R“ ist die Herstellerbezeichnung für einen gepanzerten Militär-LKW von Rheinmetall MAN Military Vehicles, der Militärfahrzeugsparte von Rheinmetall Defence.

„Survivor R“
Datei:File:Survivor R.jpg

Fahrzeug auf der "Eurosatory 2016"

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 10 Mann (Fahrer, Kommandant, Richtschütze, 2 Nahsicherer)
Länge 6
Breite
Höhe 2,1 m (Oberkante Dach)
Masse 15 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung Panzerstahl/Verbundpanzerung nach STANAG 4569 Level 3
bis 7,62 × 51 mm und Artilleriesplitter auf 90 m
Hauptbewaffnung Variantenabhängig: Überkopf-Waffenstation (Typ 1530) sowie FLW 100
MG3 7,62 × 51 mm und GMW 40 × 53 mm
Beweglichkeit
Antrieb
243 kW
Geschwindigkeit > 100 km/h (Straße)
Leistung/Gewicht

Fahrzeug

Die Rheinmetall MAN Military Vehicles ist ein joint-venture zwischen der MAN Nutzfahrzeuge AG und der Rheinmetall AG und so wurde das Fahrzeug auf Grundlage und dem Fahrgestell eines normalen MAN LKW aufgebaut. Es wurde zusammen mit der österreichischen Firma Achleitner entwickelt. Das Fahrzeug soll Nutzlasten (Personen u.a.) geschützt durch unwegsames Gelände und durch Barrikaden transportieren können. Der „Survivor R“ gehört zu einer 15-t-Fahrzeugklasse von geschützten Fahrzeugen diverser Hersteller.

Um Kosten zu sparen, wurde das Fahrzeug auf der Grundlage eines kommerziellen MAN TGM 17-Tonnen Gelände-LKW (GVW) entwickelt. Es werden ausschließlich Komponenten aus der Serienfertigung genutzt und die MAN-TGM-LKW-Karosserie und Fahrzeugtechnik wurden lediglich angepasst.  

Der „Survivor R“ wird durch einen MAN 6.9-Liter, 6-Zylinder wassergekühlten Dieselmotor angetrieben. Dieser entspricht den EURO 3 Emissions-Normen und leistet 243 kW bei 250 Nm Drehmoment. Der Motor bringt eine maximale Leistung von 243 kW. Verbaut ist standardmäßig ein MAN Automatikgetriebe.[1]

Das Fahrzeug ist so konzipiert, dass es durch eine C-130 Hercules luftverlegbar ist.

Panzerung und weitere Sicherung

Es besitzt eine sogenannte Monocoque-Kabine. Die Panzerung soll Beschüssen eines Sturmgewehrs AK-47 standhalten.[2] Serienmäßig ist das Fahrzeug mit ABC-Detektoren ausgerüstet. Eine Schutzbelüftungsanlage schützt die Insassen gegen atomare, biologische und chemische Kampfstoffe. Als Variante kann das Fahrzeug mit einem Räumschild ausgestattet werden.

Bewaffnung

Abschussanlage für Nebelgranaten oder Tränengas sind als Variante lieferbar. Zudem ist eine modulare Waffenstation mit Doppelbewaffnung, die im Inneren bedient und nachgeladen werden kann, vorbereitet.

Varianten

Fahrzeugvarianten sind Ausbauten als

  • Ambulanzfahrzeug
  • Bewaffnetes Fahrzeug mit MG-Lucke

Anwendungsbereiche

In der Werbung von Rheinmetall wird das Fahrzeug für eine Reihe militärischer und polizeilicher Anwendungen empfohlen: als Polizeifahrzeug, für Kräfte zur Krawallbekämpfung, gepanzertes Ambulanz-Fahrzeug, Logistikfahrzeug, Einsatzleitwagen und Transportfahrzeug.

Kosten

Das Fahrzeug kostet je nach Spezifikation von 300.000 bis 500.000 Euro. RMMV wirbt damit, dass die Verwenung von MAN Standarteilen es erlaube, das Fahrzeug in normalen MAN-LKW Werkstätten warten zu lassen. Konkurrenten im gleichen Anwendungsbereich sind z.B. der US-amerikanische Cheetah MMPV, der französische Bastion Patsas und der südafrikanische Casspir.

Abnehmer

Ende 2016 meldete die Berliner Polizei interesse an dem Fahrzeug an. Der Räumpanzer TM170 wird bisher eingesetzt. Beim "Tag der offenen Tür" auf dem Polizeigelände in Ruhleben wurde ein "Survivior R" auf Betreiben der der Deutschen Polizeigewerkschaft vorgestellt. Sie betreibt auch die Anschaffung in Berlin.

Die Sächsische Polizei und die Polizei Hamburg sind ebenfalls an dem Fahrzeug interessiert.[3]

Einzelnachweise

  1. Rheinmetall Defence - Survivor. In: www.rheinmetall-defence.com. Abgerufen am 4. November 2016.
  2. Redaktion: Der Survivor R 4×4 Polizei-Edition von Rheinmetall | SEK Einsatz. In: sek-einsatz.de. Abgerufen am 4. November 2016.
  3. Lutz Schnedelbach: Survivor R: Berliner Polizei will neuen Panzerwagen anschaffen. In: Berliner-Kurier.de. (berliner-kurier.de [abgerufen am 4. November 2016]).