Tatis Schützenfest (Jour de fête) ist ein Spielfilm des französischen Regisseurs Jacques Tati, gedreht von Mai bis November 1947.
Der Film war der erste französische Farbfilm und wurde in einem recht komplizierten 3-Farb-Verfahren gedreht: Für jede Farbe (Rot, Gelb und Blau) wurde einen separater Film verwendet. Bei der Projektion mussten diese Filme mit drei Filmprojektoren übereinander projiziert werden. Da dies kaum ein Kino durchführen konnte, wurde der Film nur in einer schwarz-weiß-Kopie aufgeführt. Erst 1995 kam die, u. a. vom ZDF mitfinanzierte, restaurierte Farbfassung auf einem Film zur Aufführung. Zuvor gab es als Kuriosität auch einen teil-kolorierten schwarz-weiß-Film, in dem nur verschiedene Objekte künstlich nachgefärbt wurden (z. B. die französische Flagge oder Luftballons).
Neben seiner Regietätigkeit spielt Tati in dem Film François, den Postboten des beschaulichen Dörfchen Saint-Sévère.
Kurzinhalt
Eines Tages baut während eines Volksfestes ein fahrendes Kino sein Zelt im dem Dörfchen Sainte-Severe-sur-Indre auf und als François der Postbote, dort sieht, wie in den USA angeblich die Post zugestellt wird, ist er vom neuen Zeitgeist beseelt. Von nun an lautet sein Motto „Rapidité" - Geschwindigkeit!“
Schon in diesem Film zeigt Tati das Spannungsfeld zwischen „guter alter Zeit“ und den Errungenschaften der Moderne, die er später in dem Film „Playtime“ (auf deutsch „Herrliche Zeiten“) von 1967 persiflieren wird.
Filminfo
- Drehzeitpunkt: Mai bis November 1947
- Erstaufführung: Mai 1949
- Aufnahme: „Thomson-color“, veröffentlicht jedoch als schwarz-weiß-Film
- Regie: Jacques Tati
- Buch: Jacques Tati, Henri Marquet und René Wheeler
- Produktion: Fred Orain
- Darsteller: Jacques Tati, Guy Decomble, Santa Relli, Maine Vallée, Einwohner von Saint-Sévère
- Kamera: Jacques Marcanton und Marcel Franchi
- Musik: Jean Yatove
Auszeichnungen
- 1949 - Nominierung für den Goldenen Löwen auf der Filmfestspiele von Venedig