Person (Grammatik)

grammatische Kategorie
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Die grammatische Kategorie der Person ist in allen Sprachen der Welt vertreten. Durch diese Kategorie wird festgelegt, ob eine sprachliche Äußerung

  • auf diejenige(n) Person(en), welche sich äußert,
  • auf diejenige(n) Person(en), an welche die Äußerung gerichtet ist, oder
  • auf Person(en), welche nicht unmittelbar an der Äußerung beteiligt sind,

Bezug nimmt.

Die Fachbegriffe für diese grammatischen Personen sind 1. Person, 2. Person und 3. Person.

Geschichte der Bezeichnung

Das Wort „Person“ kommt vom lateinischen „persona“ (Maske), hier ist es ein Lehnwort (über das etruskische „phersu“ (Maske)) aus dem altgriechischen „prosôpon“, was wörtlich „nach-vorn-sehen“, dann „Gesicht“, in der Theatersprache „Rolle“, „die diese Rolle darstellende Person“ heißt. Die uns geläufige Nummerierung stammt von Dionysios Thrax (170/160 bis ca. 90 vor Chr.), der im europäischen Raum die älteste bis heute überlieferte Grammatik schrieb. Er formulierte „Die erste Person ist die, von der die Rede ausgeht, die zweite an die die Rede gerichtet ist, und die dritte, über die die Rede geht“.

Alternative zur Nummerierung

In den meisten indogermanischen Sprachen ist die Nummerierung der drei Personen so, wie Dionysios Thrax sie erklärt hat. Das gilt auch für nicht-indogermanische Sprachen. Im Arabischen heißt die erste Person al-mutakallimu, das heißt, derjenige, der spricht, die zweite al-muhâtabu, das heißt, derjenige, an den man sich wendet, und die dritte al-yâ`ibu, das heißt, derjenige, der abwesend ist

Aber es gibt auch den umgekehrten Fall. In der indischen Grammatik wird folgende Nummerierung verwendet:

prathamapurusa heißt „erste Person“, d. h. die, über die die Rede geht (sie entspricht unserer dritten Person)

madhyamapurusa heißt „mittlere Person“, d. h. die, an die die Rede gerichtet ist (sie entspricht unserer zweiten Person)

uttamapurusa heißt „letzte Person“, d. h. die, von der die Rede ausgeht (sie entspricht unserer ersten Person)

Grammatischer Status

Die 1. Person wird auch gelegentlich Sprecher genannt, die 2. Person Adressat – aber das ist ein Missverständnis: Die 1. Person in einer Äußerung ist nicht identisch mit dem Selbstbezug einer Person auf sich. Dieser Unterschied wird zum Beispiel in der Sprache Thai deutlich, wo der Sprecher tatsächlich in Äußerungen zum Ausdruck gebracht wird:

Khao mā khrap. "Er/sie kommt."
Khao mā kha. "Er/sie kommt."

Beide Sätze haben die gleiche Aussage – der Unterschied besteht lediglich darin, dass der obere Satz von einem Mann geäußert wird, und der untere Satz von einer Frau. Dieser Unterschied wird durch das jeweils letzte Wort zum Ausdruck gebracht, das den Sprecher als Mann (in der Form khrap) oder als Frau (in der Form kha) ausweist. Die Aussage des Satzes jedoch bezieht sich auf eine dritte Person – deren Geschlecht übrigens aus dem Satz nicht klar wird, da das Pronomen khao sowohl "er" als auch "sie" bedeuten kann.

Semiotischer Status

Schon der französische Linguist Émile Benveniste erkannte:

„Les pronoms ne constituent pas une classe unitaire.“
– zu deutsch:
„Die Pronomina bilden keine einheitliche Klasse.“ [1]

Er bezog sich damit auf den semiotischen Unterschied zwischen:

  • den Pronomina der 1. und 2. Person einerseits, welche mittels Deixis auf Personen außerhalb eines Sprechaktes verweisen, welche zwar an diesem Sprechakt beteiligt sind;
  • den Pronomina der 3. Person, welche im Gegensatz dazu lediglich (entweder anaphorisch oder kataphorisch) auf einen Referenten innerhalb einer sprachlichen Äußerung verweisen, auf den der Sprechakt Bezug nimmt.

Morphologie

In fast allen Sprachen der Welt werden die grammatischen Personen in Form von Personalpronomen ausgedrückt. In vielen Sprachen sind sie überdies auch eine formale (morphologische) Kategorie des Verbs, d. h. die Verben werden in diesen drei Personen konjugiert. Die Markierung der grammatischen Person kann also entweder am Verb oder an einem Pronomen erfolgen, oder auch an beiden. Man vergleiche hierzu die Konjugation des Verbs mit der Bedeutung ‘tun, machen‘ in den Sprachen Dänisch, Deutsch, Russisch und Türkisch:

Dänisch Deutsch Russisch Türkisch
1 jeg gør ich mach-e (ja) dela-ju yapar-ım
2 du gør du mach-st (ty) dela-eš’ yapar-sın
3 han/hun/det gør er/sie/es mach-t (on/ona/ono) dela-et yapar

Während im Dänischen die grammatische Person nicht am Verb, sondern nur am Pronomen markiert wird, ist es im Russischen und Türkischen umgekehrt: Am Verb wird die grammatische Person markiert, wobei die 3. Person im Türkischen sogar unmarkiert bleibt. Die Verwendung von Personalpronomina hingegen ist im Russischen optional (daher in Klammern); im Türkischen erfolgt die Verwendung von Personalpronomina nur bei besonders starker Betonung. In der deutschen Sprache wird die grammatische Person doppelt markiert: am Verb und am Personalpronomen.

Während die Personenmarkierung des Verbs in den meisten indoeuropäischen Sprachen nach dem Verbstamm erfolgt (also mittels Suffixen), kann sie in anderen Sprachen auch davor (also mittels Präfixen) erfolgen, zum Beispiel in Swahili. Hier die Konjugation des Verbs -soma ‘lesen‘:

Swahili: Personale Präfixe des Verbs
Singular Plural
1 na-soma twa-soma
2 wa-soma mwa-soma
3 a-soma wa-soma

Die Konjugation des Verbs erfolgt im Swahili also vor dem Verbstamm, nicht danach. Ein grammatisches Geschlecht (wie Deutsch in der 3. Person er/sie/es) unterscheidet Swahili übrigens nicht.

Besonderheiten der grammatischen Person

Die Höflichkeitsform „Sie“ zählt von ihrer Bedeutung her zur 2. Person (entweder Singular oder Plural), fällt aber formal – abgesehen von der Großschreibung – mit der 3. Person Plural zusammen.[2]

Die Unterscheidung des grammatischen Geschlechts (Genus: er – maskulin, sie – feminin, es – neutrum) bei der 3. Person Singular kommt nur in einem Teil der Sprachen der Welt vor. Sie kann je nach Sprache auch bei der 1. und 2. Person auftreten, auch im Plural.

Mehrdeutige Personenbezeichnung

Eine Reihe von Sprachen kann am Verb nicht nur die Person des Subjekts (wie das Deutsche), sondern auch die des Objekts kennzeichnen (Polypersonalität). Als Beispiel dient wiederum Swahili:

Singular

  • mimi ninakupenda (Subjekt 1. Person, Objekt 2. Person, also „ich liebe dich“)
  • mimi ninampenda (Subjekt 1. Person, Objekt 3. Person, also „ich liebe ihn/sie“)
  • wewe unanipenda (Subjekt 2. Person, Objekt 1. Person, also „du liebst mich“)
  • wewe unampenda (Subjekt 2. Person, Objekt 3. Person, also „du liebst ihn/sie“)
  • yeye ananipenda (Subjekt 3. Person, Objekt 1. Person, also „er/sie liebt mich“)
  • yeye anakupenda (Subjekt 3. Person, Objekt 2. Person, also „er/sie liebt dich“)
  • yeye anampenda (Subjekt 3. Person, Objekt 3. Person, also „er/sie liebt ihn/sie“)

Plural

  • sisi tunawapenda (Subjekt 1. Person, Objekt 2./3. Person, also „wir lieben euch/sie“)
  • ninyi mnatupenda (Subjekt 2. Person, Objekt 1. Person, also „ihr liebt uns“)
  • ninyi mnawapenda (Subjekt 2. Person, Objekt 3. Person, also „ihr liebt sie“)
  • wao wanatupenda (Subjekt 3. Person, Objekt 1. Person, also „sie lieben uns“)
  • wao wanawapenda (Subjekt 3. Person, Objekt 2./3. Person, also „sie lieben euch“)

Die 2. und 3. Person Plural werden zwar als Subjekt am Verb unterschieden, aber nicht als Objekt.

Sonderformen

Die erste Person Plural ist ja kein „eigentlicher“ Plural (ich und ich), sondern eine Kombination der ersten Person Singular mit einer oder mehreren Personen der anderen, zweiten und/oder dritten Personen. (Einige Wissenschaftler vertreten die Ansicht, dass die zweite Person Plural auch kein „eigentlicher“ Plural ist.) Aus diesem Grunde gibt es in vielen Sprachen auch verschiedene Wir-Formen, bei denen die Angesprochenen mit einbezogen werden oder nicht (inklusives und exklusives Wir), zum Beispiel im Indonesischen:

  • kita „wir zusammen mit dir/euch“ (1. Person Plural inklusiv)
  • kami „wir ohne dich/euch“ (1. Person Plural exklusiv)

Neben der inklusiven oder exklusiven Wirform gibt es in einigen Sprachen noch die unpersönliche Form „man“, eine Dual-, seltener eine Trial- oder Quadral-Form, die ebenfalls zwischen einen „mit“ oder „ohne“ den Betrachter oder den Sprecher unterscheiden. Solche Personenbeziehungen werden häufig durch spezielle Pronomen wie beispielsweise Dualpronomen ausgedrückt.

Für die dritte Person (die auch eine Sache sein kann) ergeben die Personalpronomen erst dann Sinn, wenn diese Person oder Sache schon vorher explizit genannt wurde, für die Personalpronomen der ersten und zweiten Person ist dies nicht der Fall.

Die geläufigsten Personen-Systeme

David Ingram stellte bei Untersuchungen von Personen-Systemen von 71 verschiedenen Sprachen fest, dass vier Typen von Personen-Systemen dominierten:

19 Sprachen hatten ein sechs-Personen-System:

ich-du-er

wir-ihr-sie

Dazu gehören viele der uns geläufigen Sprachen.

15 Sprachen hatten ein elf-Personen-System:

ich-du-er

wir, inklusiv, Dual-wir, exklusiv, Dual-ihr, Dual-sie, Dual

wir, inklusiv, Plural-wir, exklusiv, Plural-ihr, Plural-sie, Plural

Das gilt für Polynesisch, indigene Sprachen Amerikas und für Sprachen Australiens

10 Sprachen hatten ein sieben-Personen-System:

ich-du-er

wir, inklusiv-wir, exklusiv-ihr-sie

Das gilt für Ful (Niger), Tamil (Drawida), Algonquin (indigene Sprache Amerikas), Somali (Kuschitisch)

5 Sprachen hatten ein 9-Personen-System:

ich-du-er

wir, Dual-ihr, Dual-sie, Dual

wir, Plural-ihr, Plural-sie, Plural

Das zeigten zum Beispiel Finno-Ugrische Sprachen.

Daneben gab es vier-Personen-Systeme, fünf-Personen-Systeme, acht-Personen-Systeme, zehn-Personen-Systeme, zwölf-Personen-Systeme und fünfzehn-Personen-Systeme.

Die vierte Person

Verschiedene Wissenschaftler haben für Sonderfälle eine „vierte“ Person postuliert. Dabei werden verschiedene Möglichkeiten unterschieden:

1. Die vierte Person in Sprachen mit einer zusätzlichen Referenzdistinktion innerhalb der neutralen Sphäre

a) reflexiv:

Im Grönländischen unterscheidet die Grammatik bei Besitzverhältnissen, aber auch bei Verbformen zwischen der dritten und der vierten Person, je nachdem, ob es sich um den eigenen Besitz oder den Besitz eines anderen handelt.

Er sieht sein (eigenes) Haus = illua (4. Person).

Er sieht sein/ihr Haus (das Haus eines/einer anderen) = illuni (3. Person).

b) obviativ

Der Unterschied zwischen dritter Person und vierter Person betrifft den Unterschied zwischen Nahsubstitution und Fernsubstitution. Hier ist bei der „dritten“ Person diese unmittelbar vorerwähnt worden, während die „vierte“ Person nicht unmittelbar vorerwähnt worden ist. Man spricht auch von Logophorizität bzw. Anti-Logophorizität.

So wird in der Sprache Lango, einer nilotischen Sprache, unterschieden, ob das Verb des untergeordneten Satzes mit dem Subjekt des übergeordneten Satzes identisch ist: Der König erinnert sich, dass er/sie (jemand anderes) die Tür aufgemacht hatte (ecégò). bzw. Der König erinnert sich, dass er selbst die Tür aufgemacht hatte (océgò) (3. bzw. 4. Person). Auch für die Sprache „Mabaan“, eine weitere nilotische Sprache, gilt dieses.

c) Navajo

Bei den Navajo wird die Form des vierten Personalpronomen benutzt, vor allem bei Verben wie kennen, denken, sagen, glauben und so weiter, um zwischen den vorher genannten Personen zu differenzieren. (The use of the fourth person pronominal form as a device to disambiguate complex sentence constructions.)

Daneben hat die vierte Person im Navajo noch weitere Funktionen.

Auch andere Sprachen der indigenen Völker Amerikas haben eine vierte Person: Blackfoot, Algonquin, Tainana usw.

2. Inklusiver Dual bzw. Plural

d) eine vierte, von den vorher genannten Fällen völlig getrennt zu sehende Besonderheit, bei der von Linguisten der Terminus „vierte“ Person verwendet worden ist, betrifft den inklusiven Dual bzw. inklusiven Plural der ersten Person (Ilocani-Typ).

Zwei Beispiele sollen dieses veranschaulichen:

Die Personalpronomina in der Sprache Hanunó'o der Mangyan auf den Philippinen wurden traditionell so angeordnet:

kuh 1. Person Singular, muh 2. Person Singular, yah 3. Person Singular, tah 1. Person Dual inklusiv, mih 1. Person Plural exklusiv, tam 1. Person Plural inklusiv, yuh 2. Person Plural, dah 3. Person Plural.

Um den „isolierten“ Fall des Dual 1. Person inklusiv mit in das System hineinzubekommen, ordnete es Harold C. Conklin folgendermaßen symmetrisch neu an, so dass zwei Spalten zu je vier Formen entstanden:

kuh ich, muh du,tah ich und du, yah er, sie (Singular); mih wir exklusiv, yuh ihr, tam wir inklusiv, dah sie (Plural)

Entsprechendes gilt für die Personalpronomen der Tiwi in Australien.

Die Dual-Form des inklusiven Wir nennt man die „4. Person Singular“, die Plural-Form des inklusiven Wir die „4. Person Plural“ (Osborne 1974).

Hier wird also nicht die „neutrale Sphäre“ der dritten Person unterteilt, sondern die Kombination aus 1. und 2. Person zu einer neuen Klasse, genannt „4. Person“, zusammengefasst.

3. Man oder auch erste Person Plural ersetzende Form

e) als fünfte Möglichkeit findet sich eine Notiz in der finnischen Grammatik

Im Plural ist hinter die 3 Personen eine vierte Person angehängt. Als Beispiel findet man:

Syödäänko täälä vai tuleeko tää mukaan? Zum Hieressen oder zum Mitnehmen? ([Will the food be] eaten here or [will it be] taken away?) Hamburger-Braterin zum Kunden

Miten tääl on jaksettu? -Ja, mitä? -Miten on jaksettu nyt? Wie geht's? -Hä? -Wie es jetzt geht? (How's [it] been going here? -Eh, what? -How's [it] been going now?) Dialog im Altersheim

Die Verbindung zur ersten Person Plural bringt folgendes Beispiel:

Bei 1. Person Plural inklusiv steht nach Ammensprache usw. folgende Anmerkung:

Gebräuchlicher ist der Gebrauch der vierten Person, oft wird das Pronomen der ersten Person Plural der Verbform der vierten Person hinzugefügt.

Nyt (me) syödään puuroa. Jetzt essen (wir) Porridge. (Now [we] eat porridge.)

Alle Beispiele aus: Multilingual Matters - Politness in Europe Edited by Leo Nickey ans Miranda Steward Kapitel 13 Politness in Finland: Evasion at All Costs

Übersicht bei David W. Fleck: Coreferential Fourth Person Pronoun in Matses

In seiner Arbeit über die amazonische indigene Sprache Matses unterscheidet David W. Fleck:

(A) Contrasting type of non-speech-act participand reference

(i) coreference, as opposed to disjoint reference

(ii) obviative, as opposed to proximate

(iii) disjoint reference (with subject/topic) as opposed to coreference

(iv) direct voice, as opposed to inverse voice

(v) unspecified human (impersonal)

(B) Inklusive first person plural, when distinct from the first-person singular/exclusive plural

Andere Linguisten sehen die Notwendigkeit einer neuen, vierten Person kritischer:

Clemens-Peter Herbermann: Anders als im Fall der Subdifferenzen wie etwa zwischen nah und fern innerhalb der neutralen Sphäre können die Unterschiede innerhalb der Grundtrichomie nicht aufgegeben werden.

Forchheimer: All the subdivions of the third person follow from its place on the deictic scale. There is no room, in our definition, for a fourth person (1953)

Thomas Gehling: Angesichts der Tatsache, dass terminologische Alternativen bestehen, darf zusätzlich die Notwendigkeit des Ausdrucks„vierte Person“ in Abrede gestellt werden.

Auch in den Grammatiken werden die Alternativen deutlich. In der älteren grönländischen Grammatik wird die Form als besonderer Fall der dritten Person bezeichnet.

Im Buch „Leonard M. Faltz, The Navajo Verb, A Grammar for Students and Scholars“, steht im Chapter 5 auf Seite 32: If you speak Navajo, you may noticed, that there is an alternative form of the verb that can be used when speaking about the action performed by somebody other than the speaker or hearer. This is a form that has a j sound in it. In YM, these forms are called 3 a (“alternative third“ person forms) but we will call them 4 (fourth person forms) here.

Fünfte (und sechste) Person

Palma Benincà und Cecilia Poletto benutzten in ihrem Aufsatz über romanische Sprachen auch die Begriffe „fünfte Person“ und „sechste Person“.

Auf Seite 279 haben sie in Figur 4 einen differenzierten „Baum“ über die Möglichkeiten der Personen abgebildet, der von der Spitze „Person“ sich nach rechts und links verzweigt. Links (+ here) geht die weitere Verzweigung zu „+ speaker“ und „+ hearer“, rechts (+ there) geht es noch zu „+ plural“.

Auf Seite 380 differenzieren sie in Tabelle 16 für die vierte Person:

a) the speaker and only one hearer

b) the speaker and more than one hearer

c) the speaker, one hearer and somebody else who is not present

d) the speaker, one hearer and several persons who are not present

e) the speaker, more than one hearer and somebody who is not present

f) the speaker, more than one hearer and several persons who are not present

Sie schreiben: The fact that the Number node [plural] is located under the [+ there] specification encodes the fact that fourth person is not the plural of first person and that fifth person is not always the plural of second person.

Fourth person is not in fact, a plurality it speakers, but includes the speaker and either hearer and/or somebody else.

Fifth person, in the other hand, is sometimes a plurality of hearers, but it can also include somebody who is not present.

Andererseits benutzen die Autorinnen (auf Seite 287) den Ausdruck „fourth person“ auch für das unpersönliche „man“ (Französisch, Florentinisch).

Auch Donald G. Frantz benutzt für das Blackfoot den Terminus „fifth person“.

Die Termini vierte Person (= erste Person Plural), fünfte Person (=zweite Person Plural) und sechste Person (=dritte Person Plural) werden auch in der englischsprachigen Terminologie benutzt. A Componential Morphemic Analysis of English Personal Pronouns, George L. Trager, Language, Vol. 43, No. 1, März 1967, pp. 372-378, Published by Linguistic Society of America

Siehe auch

Literatur

  • Thomas Gehling: 'Ich', 'du' und Andere. Eine sprachtypologische Studie zu den Kategorien »Person« und »Numerus«. LIT Verlag, Münster 2004.
  • https://www.jstor.org/stable/1264474?seq=7#page_scan-tab_contents
  • Thorben Andersen, Studies in Language, Anti-Logophoricity and Indirect Mode in Mabaan. Ingenta Connect, Volume 23, Number 3, 1999, pp 499-530 (32), Publisher: John Benjamin s Publishing Company
  • David W. Fleck: Coreferential Fourth-Person Pronouns in Matse, International Journal of America Linguistics, Vol. 74, No. 3, July 2008, pp. 279-311, The University of Chicago Press
  • Leonie Cornips, Karen P. Corrogan, Syntax and Variation, Reconciling the Biological and the Social, Chapter 11, Paola Benincà and Cecilia Poletto, University di Padova/Istituto e Tecnologie della Cognizione CNR, Seiten 265 ff., aus: Current Issues in Linguistic Theory 265, John Benjamins Publishing Company
  • Donald G. Frantz, Person Indexing in Blackfoot, International Journal of American Linguistic, Vol. 32, No. 1, Jan. 1966, Seite 50
  • David Ingram, Typology and Universals of Personal Pronouns, in: Universals of Human Language, Volumen 3, Word Structure, Joseph H. Greenberg, Associaks Edicts, Charles A. Ferguson, Edith A. Moravecsik, Seiten 213 ff.

Einzelnachweise

  1. Émile Benveniste: La nature des pronoms. In: Morris Halle et al. (eds): For Roman Jakobson: Essays on the Occasion of his Sixtieth Birthday. Mouton, Den Haag 1956. S. 34-37.
  2. Person auf hypermedia.ids-mannheim.de