Der FK Ertis Pawlodar (kasachisch Ертіс Футбол Клубы/Ertis Futbol Kluby; russisch Иртыш футбольный клуб/Irtysch futbolny klub) ist ein kasachischer Fußballverein aus Pawlodar, der in der Premjer-Liga spielt. Der Verein ist mit fünf Titeln der Rekordmeister Kasachstans; daneben steht ein Gewinn des Kasachischen Pokals zu Buche. Der Klub rangiert in der ewigen Tabelle der kasachischen Liga mit großem Abstand auf dem ersten Platz. Die Fußballsparte ist Teil des Sportclub Ertis Pawlodar (kasach. Ертіс Спорт Клубы/Ertis Sport Kluby; russ. Иртыш спортивный клуб/Irtysch sportiwny klub).
Ertis Pawlodar | |||
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Basisdaten | |||
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Name | Fußballclub Ertis Pawlodar | ||
Sitz | Pawlodar | ||
Gründung | 1965 | ||
Präsident | ![]() | ||
Website | http://vk.com/fcip1965 | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Cheftrainer | ![]() | ||
Spielstätte | Zentralstadion Pawlodar | ||
Plätze | 15.000 | ||
Liga | Premjer-Liga | ||
2016 | 3. Platz | ||
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Geschichte
Namensentwicklung
Der Verein wurde im Jahre 1964 als Ertis Pawlodar (kasachisch) bzw. Irtysch Pawlodar (russisch) gegründet. 1968 erfolgte die Umbenennung in Traktor Pawlodar (Трактор Павлодар). Nach dem Ende der Sowjetzeit wurde der Verein im Jahre 1993 in Ansat Pawlodar (Ансат Павлодар) und 1996 wieder in den ursprünglichen Namen umbenannt, der sich von dem kasachischen Namen des Flusses Irtysch (Ertis) ableitet.
Sowjetische Meisterschaft
Das Team nahm von 1965 bis 1971 und von 1973 bis 1991 insgesamt 26 Mal an der sowjetischen Meisterschaft teil. Die meisten Spielzeiten wurden in der dritthöchsten Liga der Sowjetunion verbracht. In den Spielzeiten 1969, 1973, 1978, 1980, 1988 und 1989 gewann die Mannschaft aus Pawlodar die Zonenmeisterschaft und kämpfte gegen andere Zonenmeister um den Aufstieg in die zweithöchste sowjetische Liga. Zwei Mal gelang der Aufstieg. In den Spielzeiten 1979[1] und 1981[2] nahm die Mannschaft am Spielbetrieb der zweiten sowjetischen Liga teil, musste aber jeweils den bitteren Gang in die Drittklassigkeit antreten. Mit zwei Spielzeiten in der zweithöchsten Liga der Sowjetunion ist Irtysch Pawlodar nach Kairat Almaty und Schachtjor Qaraghandy die drittbeste Mannschaft Kasachstans.
Kasachische Meisterschaft
Nach der Unabhängigkeit Kasachstans war der Club Gründungsmitglied der kasachischen Superliga. Gleich in der ersten Austragung des Wettkampfes gelang 1992 der Gewinn der Bronzemedaille. 1993 wurde der erste Meistertitel errungen und im folgenden Jahr die Vizemeisterschaft hinter dem FK Jelimai Semipalatinsk. Die Saison 1995 beendete Ertis auf dem siebten Rang. 1997 als der punktgleiche FK Taras am 13. Oktober im Entscheidungsspiel im Zentralstadion Almaty vor 7.500 Zuschauern mit 1:0 besiegt wurde, 1999 mit vier Punkten Vorsprung auf Access-Jessil Petropawlowsk, 2002 acht Zähler vor dem zweitplatzierten FK Atyrau und 2003 vor dem Vizemeister Tobyl Qostanai folgten weitere Meistertitel, somit ist der Verein mit fünf Meisterschafttiteln der Rekordmeister Kasachstans. 2009 erreichte das Team einen enttäuschenden neunten Platz, der die schlechteste Platzierung des Teams aus Pawlodar darstellt. 2010 konnte sich die Mannschaft verbessern und erreichte den dritten Platz.
1998 gelang der erste Pokalsieg, als Qaisar Hurricane Qysylorda mit 2:1 nach Verlängerung geschlagen werden konnte. Zudem stand das Team noch zwei Mal im Finale des kasachischen Pokals. 2001 erwies sich Schenis Astana im Elfmeterschießen als zu stark, 2002 reichte dem Klub aus Astana ein 1:0.
Ertis ist eine von nur zwei Mannschaften, neben Schachtjor Qaraghandy, die an allen Austragungen der kasachischen Eliteklasse teilnahmen.
Teilnahmen an AFC-Wettbewerben
Zum ersten Mal trat der Verein aus Pawlodar bei der AFC Champions League in der Saison 1994/95 in Erscheinung. In der zentralasiatischen Gruppe musste sich der Club mit dem dritten Platz hinter dem FK Neftchi Fargʻona aus Usbekistan und Köpetdag Aşgabat aus Turkmenistan mit nur drei Punkten aus vier Spielen begnügen.
In der Ausgabe 1998/99 wurde das Team, nachdem Köpetdag Aşgabat geschlagen wurde, wegen des unerlaubten Einsatzes von nichtberechtigten Spielern disqualifiziert.
In der folgenden Austragung 1999/2000 wurde in der ersten Runde der usbekische Vertreter Paxtakor Taschkent mit einem Gesamtscore von 9:5 eliminiert. In der zweiten Runde hatte der Varzob Duschanbe aus Tadschikistan nach 4:0 und 1:0 gegen Irtysch keine Chance. Im Viertelfinale gingen aber alle drei Gruppenspiele verloren und das Team schied aus.
In der Saison 2000/01 erreichte Ertis Pawlodar in der AFC Champions League das Halbfinale, scheiterte jedoch an Júbilo Iwata aus Japan. Im Spiel um Platz drei zog die Mannschaft mit 0:2 gegen den iranischen Vertreter Pirouzi Teheran den Kürzeren.
Europapokalbilanz
Die Mannschaft scheiterte in der Qualifikation zur UEFA Champions League 2003/04 am zyprischen Vertreter Omonia Nikosia nach einem Unentschieden 0:0 und anschließender Heimniederlage 1:2. In der ersten Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League 2009/10 traf der Klub auf den ungarischen Verein Haladás Szombathely und schied nach 0:1 und 2:1 durch die Auswärtstorregel aus dem Wettbewerb aus.
In der Saison 2011/12 wurde im dritten Versuch die erste Hürde auf der europäischen Fußballbühne überwunden, als der polnische Klub Jagiellonia Białystok in der ersten Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League geschlagen wurde. Der nächste Gegner Olimpi Rustawi aus Georgien erwies sich allerdings als zu stark für das Team aus Pawlodar.
Saison | Wettbewerb | Runde | Gegner | Gesamt | Hin | Rück |
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2003/04 | UEFA Champions League | 1. Qualifikationsrunde | Omonia Nikosia | 1:2 | 0:0 (A) | 1:2 (H) |
2009/10 | UEFA Europa League | 1. Qualifikationsrunde | Haladás Szombathely | a) | 2:2(0:1 (A) | 2:1 (H) |
2011/12 | UEFA Europa League | 1. Qualifikationsrunde | Jagiellonia Białystok | 2:1 | 0:1 (A) | 2:0 (H) |
2. Qualifikationsrunde | Olimpi Rustawi | 1:3 | 1:1 (A) | 0:2 (H) | ||
2013/14 | UEFA Europa League | 1. Qualifikationsrunde | Lewski Sofia | 2:0 | 0:0 (A) | 2:0 (H) |
2. Qualifikationsrunde | NK Široki Brijeg | 3:4 | 3:2 (H) | 0:2 (A) |
Gesamtbilanz: 12 Spiele, 4 Siege, 3 Unentschieden, 5 Niederlagen, 11:12 Tore (Tordifferenz −1)
Erfolge und Statistiken
Meisterschaftserfolge
- Kasachische Meisterschaft:
- Sowjetische Meisterschaft:
- Zonenmeister in der dritten Liga: 1969, 1973, 1978, 1980, 1988, 1989
Pokalerfolge
- Kasachischer Pokalsieger: 1997/98
- Kasachischer Pokalfinalist: 2000/01, 2002, 2012
Torschützenkönige
Spieler | Saison | Tore |
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Wiktor Antonow | 1996 | 21 |
Nilton Mendes | 2000 | 21 |
Murat Tleschew | 2005 | 20 |
Murat Tleschew | 2008 | 13 |
Ulugbek Baqoyev | 2012 | 14 |
Historische Ligaresultate
- Höchster Sieg: 6:0 gegen Aktjubinez Aktjubinsk 1992, Bolat Temirtau 1994, Wostok Öskemen 1996, Schiger Schymkent 1996, Batys Oral 2003, Aqschajyq Oral 2004
- Höchste Niederlage: 2:7 gegen FK Aqtöbe 2011
Stadion
Seine Heimspiele trägt Ertis Pawlodar im 1947 erbauten Zentralstadion aus. Es bietet Platz für 15.000 Zuschauer und wurde 2001 und 2007 modernisiert. In der Spielzeit 2005 war das Zentralstadion in Pawlodar das am meisten besuchte Stadion in der kasachischen Premjer-Liga.[3]
Aktueller Kader zur Saison 2016
Nummer | Spieler | Nationalität | Geburtsdatum | Bei Irtysch seit | |||
Torhüter | |||||||
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1 | Dawid Lorija | 31. Oktober 1981 | 2015 | ||||
20 | Anton Zirin | 10. August 1987 | 2016 | ||||
35 | Serikbol Kapanow | 25. Mai 1996 | 2016 | ||||
Abwehr | |||||||
2 | Jeldos Achmetow | 1. Juni 1990 | 2016 | ||||
4 | Georgas Freidgeimas | 10. August 1987 | 2016 | ||||
15 | Semir Kerla | 26. September 1987 | 2016 | ||||
19 | Grigori Sartakow | 19. August 1994 | 2014 | ||||
22 | Dmitri Rybalko | 12. Januar 1994 | 2016 | ||||
23 | Piraly Alijew | 13. Januar 1984 | 2015 | ||||
25 | Ruslan Jessimow | 28. April 1990 | 2015 | ||||
Mittelfeld | |||||||
8 | Damir Dautow | 3. März 1990 | 2016 | ||||
11 | Schota Grigalaschwili | 21. Juni 1986 | 2016 | ||||
13 | Alibek Ajaganow | 16. Februar 1992 | 2012 | ||||
16 | Tomáš Jirsák | 29. Juni 1984 | 2015 | ||||
33 | Kasbek Geterijew | 30. Juni 1985 | 2015 | ||||
40 | Carlos Fonseca | 23. August 1987 | 2015 | ||||
57 | Artjom Popow | 17. Januar 1998 | 2016 | ||||
77 | Wladimir Womenko | 22. Mai 1995 | 2016 | ||||
Sturm | |||||||
9 | Baye Djiby Fall | 20. April 1985 | 2016 | ||||
10 | Ignacio Herrera | 30. Oktober 1987 | 2016 | ||||
17 | Witali Li | 13. März 1994 | 2016 | ||||
45 | Roman Murtasajew | 10. September 1993 | 2016 |
Stand: Juli 2016
Bekannte ehemalige Spieler
Kasachstan
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GUS und ehemalige Sowjetunion
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Europa
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Afrika
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Südamerika
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Trainer
(seit 1992)
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Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Saison 1979
- ↑ Saison 1981
- ↑ Zuschauerzahlen (russisch)
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Koordinaten: 52° 16′ 34,7″ N, 76° 56′ 58,6″ O