Irndorf ist eine Gemeinde im Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg. Zur Gemeinde Irndorf gehören außer dem Dorf Irndorf keine weiteren Ortschaften.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 4′ N, 8° 58′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Tuttlingen | |
Gemeindeverwaltungsverband: | Donau-Heuberg | |
Höhe: | 820 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,56 km2 | |
Einwohner: | 681 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 47 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 78597 | |
Vorwahl: | 07466 | |
Kfz-Kennzeichen: | TUT | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 27 027 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Staigstraße 4 78597 Irndorf | |
Website: | www.irndorf.de | |
Bürgermeister: | Rudolf Fluck | |
Lage der Gemeinde Irndorf im Landkreis Tuttlingen | ||
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Geographie
Geographische Lage
Der staatlich anerkannte Erholungsort Irndorf liegt auf dem Großen Heuberg, einer Hochfläche der Schwäbischen Alb unweit des Steilhangs zum Donautal im Naturpark Obere Donau. Der Untergrund ist stellenweise stark verkarstet, mit zahlreichen Senken und Dolinen.
Im Norden der Ortslage Irndorf befindet sich ein bedeutendes Naturschutzgebiet, das Irndorfer Hardt, mit einer Fläche von insgesamt 103 Hektar. Das Irndorfer Hardt in rund 900 Meter Höhe hat die Form einer Mulde. Ihr fehlt der Abfluss, wodurch sich darin häufig ein Kältesee bildet. In ihm haben sich viele in der Eiszeit eingewanderte seltene Pflanzen angesiedelt, die sonst nur in subalpinen Bereichen (rund 1000 Meter höher im Gebirge) zu finden sind. Das Naturschutzgebiet wurde bereits im Jahr 1938 durch das damalige Oberamt Tuttlingen ausgewiesen und besitzt bis heute eine einzigartige Artenvielfalt.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Norden an Nusplingen im Zollernalbkreis, im Osten an Schwenningen sowie im Süden an Beuron, beide im Landkreis Sigmaringen und im Westen an Bärenthal.
Geschichte
Irndorf wurde im Jahre 1094 von einem Adligen des Klosters Beuron namens Ullrich von Urendorf gegründet. Jahrhunderte später wurde Urendorf in Ürendorf vom Kloster Allerheiligen in Schaffhausen umbenannt. Von den verschiedenen geistlichen und weltlichen Herren, die das Dorf bis 1806 beherrschten, treten vor allem die Grafen von Zollern und die Herren von Enzberg hervor. Danach kam das Dorf zu Württemberg. Auf der Gemarkung befand sich die heute nicht mehr auffindbare Burg Spaltfels.
Über Jahrhunderte hinweg trug die Gemeinde den Namen Irrendorf, bis sie 1972 in Irndorf umbenannt wurde. Die Umbenennung erfolgte auf der Grundlage eines Dokumentes, das bei Restaurierungsarbeiten in der alten Friedhofskirche gefunden wurde.
Politik
Die Gemeinde ist Mitglied des Gemeindeverwaltungsverbandes Donau-Heuberg mit Sitz in Fridingen an der Donau.
Bürgermeister
2003 wurde Norbert Zerr, der gegen den damaligen Amtsinhaber Georg Zindeler antrat, zum Bürgermeister von Irndorf gewählt. Der ehemalige Kriminalbeamte wagte zuvor schon zwei vergebliche Versuche, in Hausen ob Verena (Landkreis Tuttlingen) und Villingendorf (Landkreis Rottweil), Bürgermeister zu werden. Bereits nach zwei Jahren Amtszeit in Irndorf bewarb er sich für die Bürgermeisterwahl in Schömberg (Zollernalbkreis), unterlag dort aber am 10. April 2005 Karl-Josef Sprenger. Später, nach fast sieben Jahren im Amt, bewarb er sich in Sonnenbühl (Landkreis Reutlingen), unterlag dort aber erneut (am 11. Oktober 2009 gegen Uwe Morgenstern). Er stellte sich am 16. Januar 2011 der Wiederwahl. Als Gegenkandidat trat CDU-Mitglied Rudolf Fluck an, der sich bereits für die Bürgermeisterwahl in Gütenbach (Schwarzwald-Baar-Kreis) beworben hatte. Rudolf Fluck wurde bei einer hohen Wahlbeteiligung von 88,9 Prozent im ersten Wahlgang zum Bürgermeister gewählt. Das Amt hat er im April 2011 angetreten.
- bis 1995: Herbert Fußnegger
- 1995–2003: Georg Zindeler
- 2003–2011: Norbert Zerr (CDU)
- Seit 2011: Rudolf Fluck (CDU)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Irndorf liegt an der Hohenzollernstraße. Die Kommune ist dem Tourismusverband „Donaubergland“ angeschlossen.
Naturdenkmäler
- Der Eichfelsen ist ein großer Kalkfels mit Wandhöhen von über 70 Metern und ist bekannt durch den Blick nach Osten in Richtung Schloss Werenwag. Der Fels befindet sich auf der linken Talseite gegenüber der Burg Wildenstein.
- Eine Aussicht auf das Donautal bieten außerdem die zwei weiteren Felsen Irndorfs, der Spaltfels und Rauher Stein (786 m ü. NN).
Regelmäßige Veranstaltungen
Das Irndorfer Wettmähen ist ein seit 1978 jährlich organisierte Sensenmähwettbewerb für Laien, Profis und Promis, der Irndorf weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt gemacht hat mit Teilnehmern aus Frankreich, der Schweiz, Österreich und Spanien. Der Sieger erhält die „Goldenen Sense“. Unter den Teilnehmern beim „Promi-Wettmähen“ waren unter anderem Fernsehmoderator Hansy Vogt, Politiker Guido Wolf, Schauspieler Michael Jäger und Radiomoderator Sebastian Pauls.
Sport
Die Gemeinden Bärenthal, Irndorf, Nusplingen und Schwenningen schufen im Jahr 2011 ein gemeinsames Loipennetz für Wintersportler. Nachdem der Anschluss der neu geschaffenen Loipe auf Gnadenweiler an das Indorfer Loipennetz geschaffen werden konnte, entstand nunmehr durch den Zusammenschluss mit dem bestehenden Nusplinger und Schwenninger Loipen durch das Irndorfer Hardt ein großflächiges Loipengebiet für den Skilanglauf.[2]
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinsame Loipe geschaffen. In: Südkurier vom 5. Januar 2011
- ↑ Beim 30. Irndorfer Wettmäher erhielt Fußnegger vom amtierenden Bürgermeister Norbert Zerr die Ernennungsurkunde zum Ehrenbürger.
- ↑ Altbürgermeister Herbert Fußnegger feiert 70. Geburtstag. In: schwäbische Zeitung vom 1. April 2010
- ↑ Hans-Peter Steinmüller/hps: Halme ab im Eiltempo. In: Südkurier vom 3. Juni 2008
Weblinks
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