Gustav Schönleber

deutscher Maler (1851-1917)
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Gustav Schönleber (* 3. Dezember 1851 in Bietigheim; † 1. Februar 1917 in Karlsruhe) war ein deutscher Maler.

Gustav Schönleber 1914
Unterschrift von Gustav Schönleber
Unterschrift von Gustav Schönleber

Leben

Gustav Schönleber besuchte erst die ortsansässige Lateinschule und dann ein Gymnasium in Stuttgart. In der Kindheit erblindete er auf einem Auge. Er studierte Maschinenbau am Polytechnikum Stuttgart, doch sein Vetter erkannte sein Talent und empfahl ihm zum Studium an der privaten Kunsthochschule Adolf Lier in München, wo er von 1870 bis 1873 sein Studium der Landschaftsmalerei aufnahm. Viele später sehr bekannte Motive entdeckte Gustav Schönleber, so etwa Besigheim, Rothenburg 1870 und 1875 das damas schwer zugängliche Hiddensee (als Illustration für Edmund Hoefers Publikation „Küstenfahrten an der Nord- und Ostsee“). Zusätzlich besuchte er berühmte Malorte etwa in Frankreich (ua. Paris und Dieppe), Italien und Holland (ua. Sluis).

 
Dünendörfchen (De Panne, Belgien), 1901

Gustav Schönleber unterrichtete von 1880 bis 1917 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Als seine Schüler sind u. a. Friedrich Kallmorgen, Raoul Frank, Gustav Kampmann, Paul Müller-Kaempff, Gerhard Bakenhus, August Groh, Adolf Luntz, Eduard Schloemann, Wilhelm Ritter, Max Wilhelm Roman, Alfred Helberger und Max Frey, Georg Burmester zu nennen.

1888 ließ er in Karlsruhe unmittelbar neben der Akademie die bis heute existierende Villa Schönleber errichten, 1913 erfolgte ein Anbau mit Autogarage, so dass die Nutzfläche auf 764 m² anstieg.

Schönleber gehörte zur bevorzugten Auswahl zeitgenössischer Künstler, die das „Komité zur Beschaffung und Bewertung von Stollwerckbildern“ dem Kölner Schokoladeproduzent Ludwig Stollwerck zur Beauftragung für Entwürfe vorschlug. [1]

Nachdem die Badenscher Regierung die Sprengung der Laufenburger Stromschnellen beschlossen hatte, beauftragte sie Gustav Schönleber das Naturwunder noch zu malen und vergütete das Werk mit 10000 Goldmark.

Gustav Schönleber war Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[2]

Werk

Gustav Schönleber war Landschaftsmaler. Seine Motive und Malweise sind über seine 40-jährige Schaffensphase sehr konstant.[3]

Ausgewählte Werke

Ausstellungen

Werke von Schönleber wurden in so bedeutenden Galerien wie Kunstsalon Schulte und Galerie Thannhauser gezeigt.

1895 vertrat Schönleber gemeinsam mit Max Liebermann und Fritz von Uhde Deutschland auf der ersten Biennale in Venedig. Die Galerie Fritz Gurlitt zeigte 1910 in Berlin eine Einzelausstellung. Anfang 1918 organisierte das Kunsthaus Schaller in Stuttgart die „Nachlassausstellung Gustav Schönleber“, Verfasser des Begleitkatalogs war Theodor Heuss, der zuvor schon über Schönleber geschrieben hatte.

Familie

Gustav Schönleber wurde als fünftes Kind von Friedrich und Heinrike Schönleber geboren und hatte 8 Geschwister. In dem Haus der Familie wohnte auch die Familie Bälz, deren Sohn Erwin Bälz drei Jahre älter war als Gustav Schönleber. Als die Familie den Sommerurlaub 1901 in Belgien verbrachte, wurde Wilhelm Hausenstein als Hauslehrer engagiert. Der Vater führte einen Industriebetrieb mit 170 Mitarbeitern. 1882 heiratete Gustav Schönleber Luise Deffner, sie hatten gemeinsam drei Kinder. Der Sohn Felix wurde Bildhauer, der Sohn Hans Otto wurde Arzt und betätigte sich erfolgreich auch als Grafiker.

Würdigungen

Am 24. Januar 1911 wurde Schönleber mit dem Pour le Mérite ausgezeichnet.

Nach Gustav Schönleber sind in Bietigheim eine Straße und eine Schule benannt, in Cuxhaven und Karlsruhe je eine Straße.

Literatur

  • Renate Miller-Gruber: G. Schönleber (1851-1917). Monographie und Werkverzeichnis, Freiburg 1984 / Karlsruhe 1987.
  • Leo Mülfarth: Kleines Lexikon Karlsruher Maler. Karlsruhe 1987, ISBN 3-7617-0250-7, S. 99–101.
  • Ulrich Schulte-Wülwer: Künstlerkolonie Ekensund am Nordufer der Flensburger Förde, Heide 2000, S. 82–85.

Einzelnachweise

  1. Detlef Lorenz: Reklamekunst um 1900. Künstlerlexikon für Sammelbilder. Reimer, 2000.
  2. kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Schönleber, Gustav (abgerufen am 30. Januar 2016)
  3. http://www.leo-bw.de/web/guest/detail/-/Detail/details/PERSON/kgl_biographien/118964399/Sch%C3%B6nleber+Gustav Renate Miller-Gruber (Autor) Aus: Badische Biographien NF 2, 251-252
  4. http://www.leo-bw.de/web/guest/detail/-/Detail/details/PERSON/kgl_biographien/118964399/Sch%C3%B6nleber+Gustav Renate Miller-Gruber (Autor) Aus: Badische Biographien NF 2, 251-252