Steinach an der Saale ist ein Ortsteil von Bad Bocklet und hat 1.200 Einwohner.
Der Ort existiert seit über 1000 Jahren. In der Nähe liegt die Burgruine Steineck. Die nächsten größeren Städte sind Bad Neustadt a. d. Saale und Bad Kissingen.
Die Ortschaft Steinach - an einer alten Salzstraße gelegen - liegt umgeben von idyllischen Wiesenauen und bewaldeten Hügeln am Lauf der Fränkischen Saale.
Der Ort - im Jahre 979 n. Chr. erstmals urkundlich erwähnt - hat eine geschichtsträchtige Vergangenheit. Davon zeugen die Reste des "Alten Schlosses" (Talburg der Grafen zu Henneberg) in der Riemenschneiderstraße oberhalb der katholischen Pfarrkirche St. Nikolaus sowie das Steinacher "Neue Schloss" in der Seitenstraße "Schloßhof". Die katholische Pfarrkirche St. Nikolaus mit ihrem spätgotischem Chorturm birgt neben einen spätgotischen Taufstein eine besondere Kostbarkeit mit einem Holzkruzifix aus der Hand des berühmten Tilman Riemenschneider. Durch eine im Rücken der Holzfigur verborgene Urkunde ist es als eigenhändiges Werk Tilmann Riemenschneiders aus dem Jahre 1516 ausgewiesen. Die Urkunde kann man in der Kirche einsehen: Sie ist im Chor rechts in der Wand eingelassen. Im Zuge verschiedener unglücklich verlaufener "Kirchenrenovierungen" v.a. des 19. und 20. Jahrhunderts wurde alter Kirchenschmuck "entsorgt" - darunter die Malereien an der Frontwand (vor dem Chor), die Kanzel, der Hoch- und die Seitenaltäre und das mittelalterliche Sakramenthäuschen der Ritter von Bibra. Letzteres überstand den Bildersturm und wurde in das Bayerische Nationalmuseum München verbracht, wo es heute ausgestellt ist.
Am Ortsausgang führt links ein Flurweg hinauf zu einer Bergkapelle mit einem gut angelegten Soldatenfriedhof. Diese Kriegergedächtniskapelle erinnert an die überaus hohe Zahl der Kriegstoten im 2. Weltkrieg. Bei dem sog. "Kampf um Steinach" wurden ca. 75% des Dorfes zerstört bzw. durch Bomben- und Granattreffer sehr stark beschädigt - darunter auch das Kirchenschiff von St. Nikolaus, das von einer Bombe getroffen wurde. Auf diese Geschehnisse weist auch eine Steintafel hin, die außen am Kirchenschiff rechts neben dem Hauptportal in die Wand eingelassen wurde. Im Wald zwischen Steinach und Unterebersbach liegt auch der Jüdische Friedhof. Bis die dunklen Wolken des 3. Reiches über den Ort hereinbrachen, besaß Steinach eine funktionierende Jüdische Gemeinde mit eigener Synagoge (Rabbinat), einem Friedhof, einer Schule, Vereinen, etc. Die Synagoge wurde - nicht wie viele andere in Deutschland - in der sog. "Reichskristallnacht" zerstört, da die örtlichen Nazis den Zorn der Bevölkerung fürchteten. Auf Druck der Gauleitung im damaligen Kissingen erfolgte eine "nachgeholte Kristallnacht" zwei Tage später durch herbeigekarrte Nazi-Schergen aus den umliegenden Städten. Leider überstand die Synagoge Krieg und Zerstörung trotzdem nicht, so dass sich die Gemeinde nach dem Ende des Krieges im Angesicht des zerstörten Dorfes und der Tatsache,dass es nach dem 2. Weltkrieg keine Jüdische Gemeinde mehr gab, entschloss, die Ruine des Gebetshauses einzureißen und dort eine Schule zu errichten. Von dem ursprünglichen Gebäudekomplex stehen heute noch die Badehäuser, die in den Gebäudekomplex des Schulhauses integriert wurden.
Der Ort Steinach ist der zweitgrößte Ortsteil des Marktes Bad Bocklet, zu dem seit 1978 der ehemalige Hauptort des Marktes Steinach a.d. Saale mit seinen Ortsteilen Steinach a.d. Saale, Roth a.d. Saale, Hohn und Nickersfelden gehört. Steinach liegt 224m über NN und befindet sich etwa ca. 14 km nordöstlich der Kurstadt Bad Kissingen und ca. 12 km südwestlich von der Kurstadt Bad Neustadt a.d. Saale.