Glowe

Gemeinde auf Rügen in Deutschland
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Glowe ist eine Gemeinde auf der Insel Rügen im Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Gemeinde wird vom Amt Nord-Rügen mit Sitz in der Gemeinde Sagard verwaltet.

Wappen Deutschlandkarte
Glowe
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Glowe hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 34′ N, 13° 28′ OKoordinaten: 54° 34′ N, 13° 28′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Rügen
Amt: Nord-Rügen
Höhe: 4 m ü. NHN
Fläche: 22,29 km2
Einwohner: 987 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 44 Einwohner je km2
Postleitzahl: 18551
Vorwahl: 038302
Kfz-Kennzeichen: VR, GMN, NVP, RDG, RÜG
Gemeindeschlüssel: 13 0 73 030
Adresse der Amtsverwaltung: Ernst-Thälmann-Str. 37
18551 Sagard
Website: www.glowe.de
Bürgermeister: Thomas Mielke
Lage der Gemeinde Glowe im Landkreis Vorpommern-Rügen
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Karte

Geografie

Glowe liegt etwa 18 km nördlich von Bergen auf Rügen und befindet sich am westlichen Übergang der Halbinsel Jasmund zur Landenge der Schaabe zwischen der Ostsee (Tromper Wiek) und dem Großen Jasmunder Bodden. Die Landstraße von Sagard nach Altenkirchen führt durch die Gemeinde Glowe.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Glowe gehören die Ortsteile:

Geschichte

 
Schanzwerk östlich von Glowe 1759

Glowe wurde erstmals um 1314 urkundlich erwähnt. Der Name Glowe stammt aus dem slawischen Gluowa oder Glova und bedeutet so viel wie Kopf, benannt nach dem 9 m hohen Königshörn, einem kleinen Kap. Um oder auf dem Königshörn entstand dann die Gemeinde. Die Gegend war bis 1325 Teil des Fürstentums Rügen und danach des Herzogtums Pommern. Mit dem Westfälischen Frieden von 1648 wurde Rügen und somit auch das Gebiet von Glowe ein Teil von Schwedisch-Pommern.

Östlich des Ortes verlief das schwedische Riegelfeldwerk und die 2. Feldwerkschanzlinie Glowe. Mehrere Kriege, vom Dreißigjährigen bis zum Nordischen und der napoleonischen Invasion, sowie mehreren Auseinandersetzungen zwischen Brandenburg/Preußen und Schweden (1675–1679, 1759 usw.) haben die Verteidigungslandschaft Rügens geprägt. Da sie aber nur als Wälle, mit Faschinen verstärkt, angelegt wurden, verfielen sie langsam durch Erosion und Überbauung und sind heute nicht mehr ohne weiteres sichtbar. Die Linien wurden durch kleine Einzelschanzen verstärkt. Die Schweden nutzten dabei das wellige Gelände an der schmalen Stelle zwischen der Ostsee und dem Spyckerschen See.

Im Jahr 1815 kam Rügen als Teil von Neuvorpommern zur preußischen Provinz Pommern. Seit 1818 gehörte die Gegend zum Kreis bzw. Landkreis Rügen.

 
Glowe (2011)

Das einstige Fischerdorf wuchs dann zu Beginn des Bädertourismus Anfang des 20. Jahrhunderts immer mehr in den benachbarten Schaabewald hinein.

In den Jahren von 1952 bis 1955 gehörte es zum Kreis Bergen. Die Gemeinde gehörte danach bis 1990 zum Kreis Rügen im Bezirk Rostock und wurde im selben Jahr Teil des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Der ab 1990 wieder so bezeichnete Landkreis Rügen ging 2011 im Landkreis Vorpommern-Rügen auf.

In Glowe befand sich in DDR-Zeiten die Hauptstation und Verwaltung von Rügen-Radio, der Funksendeanlage für die DSR-Handelsflotte und die Fischerei-Flotte. Von 1965 bis 1993 bestand der Campingplatz Glowe. Das Volkseigene Kombinat Buna errichtete und unterhielt im Ort ein Kinderferienlager für die Kinder seiner Betriebsangehörigen. Ein weiteres Kinderferienlager bestand am östlichen Ortsrand als das der FDGB-Einzelgewerkschaft Unterricht und Erziehung - heute einer der bevorzugten Einfamilienhaus-Standorte des Ortes. Schließlich wurde ein drittes großes Ferienlager durch das BMK Kohle und Energie betrieben. Dieses war in der Ortsmitte gelegen. Es wurde Mitte der 1990er Jahre abgerissen und das Areal später mit Eigenheimen und einem netto-Einkaufsmarkt bebaut. Perspektivisch soll hier das neue Ortszentrum von Glowe entstehen. Glowe ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.

Bobbin wurde 1250 erstmals urkundlich erwähnt. Bei Bobbin befand sich in slawischer Zeit bis vermutlich um 1168 ein Tempel. Die gotische St.-Pauli Feldsteinkirche stammt von um 1400.

Ruschvitz: Das kleine Gutshaus stammt von um 1800.

Spyker wurde 1318 erstmals erwähnt. Es gehörte den Familien von Külpen und von nach 1344 bis 1648 von Jasmund, von 1649 bis 1687 dem schwedischen Reichsmarschall Carl Gustav Wrangel und Erben, dann bis 1817 den Familien Brahe und bis 1945 Fürst zu Putbus. Das Schloss stammt aus dem 16. Jahrhundert. Es ist seit 1990 ein Hotel. → Siehe auch: Schloss Spycker

Politik

Wappen

Blasonierung: „Geteilt durch eine fünfzinnige silbern umsäumte rote Leiste; oben in Grün ein schwebender silberner, am Giebel mit einer goldenen Krone belegter Sparren und unten in Blau ein sechsspeichiges goldenes Schiffssteuerrad.“

Sehenswürdigkeiten

 
Schloss Spycker
 
Kirche Bobbin
 
Ostseeperle in Glowe

Das Seenotrettungsboot Kurt Hoffmann der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger ist in Glowe stationiert.

Persönlichkeiten

Commons: Glowe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur über Glowe in der Landesbibliographie MV

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2022) (Hilfe dazu).