Eine Kartusche ist in der Ornamentik ein Zierrahmen. Kartuschen können Wappen, Texte oder Porträts umrahmen. Dabei unterscheidet sie von einem Bilderrahmen, dass sie nicht mobil sind, sondern skulpturaler Bestandteil der umgebenden Architektur.

Insbesondere in der Architektur der Renaissance und des Barocks waren Kartuschen beliebte Formen, die oft selbst als Schmuck dienten, ohne mit einem Inhalt gefüllt zu werden. Umrahmt die Kartusche ein Gemälde, so existiert für das Bild der Terminus Kartuschenbild.
Die niederländische Kartusche mit Roll- und Knorpelwerk (Fledermausflügel, Hundeohren) kam in der französischen Klassik bei dem Stil Louis XIII zum Einsatz. Beispiel dafür Schloss Cheverny. In der französischen Form wurden diese Kartuschen gelängt, wie in Paris, St-Gervais und Fontainebleau.
Literatur
- Wilfried Koch: Baustilkunde - Europäische Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart, Orbis-Verlag, München 1988, ISBN 3-572-05927-5, S. 318 (Französische Klassik Louis XIII 1610-43 Fledermausflügel, Hundeohren, vgl. Schloss Cheverny; gelängter franz. Form vgl. Paris, St-Gervais und Fontainebleau.)
- Constanze Köster: Kartuschenbilder mit Blumenkränzen und Fruchtgirlanden: zur Entwicklung und Deutung einer Gattung des Stillebens im 17. Jahrhundert, Dissertation Universität Kiel 2011, LIT Verlag Münster, 2012.
- Karin Leonhard: Verbreiterung der Ränder : zum Kartuschenbild im 16. und 17. Jahrhundert In: Bernhard Huss et al. (Hrg.): Manierismus: interdisziplinäre Studien zu einem ästhetischen Stiltyp zwischen formalem Experiment und historischer Signifikanz, Heidelberg 2014, ISBN 978-3-8253-6239-3, S. 285-306 (Germanisch-romanische Monatsschrift : Beiheft 56)