Lale Andersen

deutsche Sängerin und Schauspielerin
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Lale Andersen (* 23. März 1905 in Bremerhaven-Lehe; † 29. August 1972 in Wien; eigentlich Liese-Lotte Helene Berta Bunnenberg verehelichte Beul) war eine deutsche Sängerin und Schauspielerin.

Leben

Nach ihrer Ausbildung zur Schauspielerin und Sängerin trat Andersen erstmals 1931 am Deutschen Künstlertheater in Berlin auf, später im Schauspielhaus in Zürich und an den Münchner Kammerspielen. Daneben stand sie mit Volksliedern, Chansons und Schlagern auf Kleinkunst- und Kabarettbühnen. Weltberühmt wurde Andersen durch das Lied Lili Marleen, das Hans Leip 1915 getextet hatte. Im Zweiten Weltkrieg wurde es über den "Soldatensender Belgrad" verbreitet und auf beiden Seiten der Fronten gehört, später jedoch vom deutschen NS-Regime wegen des morbiden und depressiven Textes vorübergehend verboten.

 
Grab von Lale Andersen auf dem Friedhof von Langeoog

1942 trat Lale Andersen in dem UFA-Kinofilm "1942" unter der Regie von Karl Ritter als Sängerin des Liedes Sorte Rudolf auf. Als Sängerin von Chansons und Seemannsliedern ging sie nach dem Krieg auf erfolgreiche internationale Tourneen. Charakteristika blieben stets ihr herbes Timbre und die ungekünstelte Art ihres Vortrags. 1949 heiratete sie den Schweizer Liederkomponisten Artur Beul.

1956 sang sie in dem Film "...wie einst, Lili Marleen" (Regie Paul Verhoeven) die Lieder Lili Marleen und Südseenacht. 1961 vertrat sie Deutschland beim Eurovision Song Contest. Ihr Lied Einmal sehen wir uns wieder kam jedoch nur auf Platz 13. 1968 spielte sie in dem Fernsehkrimi "Einer fehlt beim Kurkonzert" unter der Regie von Jürgen Roland die Täterin.

Neben den genannten Filmen trat Lale Andersen mit ihren Liedern und Schlagern bis 1970 in zahlreichen Fernsehsendungen und großen Shows auf. Der Saarländische Rundfunk produzierte für die ARD mit ihr eine ganze Sendung, in der sie die Lieder ihrer 1963 erschienenen Langspielplatte "Lale Andersen singt Lieder ihrer Heimat" sang.

1972 publizierte Lale Andersen die Autobiographie Der Himmel hat viele Farben, die wochenlang in der Spiegel-Bestsellerliste geführt wurde. Kurz darauf starb sie an einem Leberkrebsleiden.

Rainer Werner Fassbinder drehte 1980 den Film "Lili Marleen" mit Hanna Schygulla in der Hauptrolle.

Lale Andersen wurde auf dem Dünenfriedhof der Insel Langeoog beerdigt. Auf Langeoog steht auch ihr Haus, der Sonnenhof. Ihr ältester Sohn, Björn Wilke, leitete zeitweise einen Pensionsbetrieb im Sonnenhof, den er später verkaufte. Im Vorderhaus des Anwesens befinden sich heute eine Teestube und ein Restaurant. Hier sind noch zahlreiche Erinnerungsstücke an Lale Andersen zu besichtigen. Zum 100. Geburtstag der Sängerin, am 23. März 2005, wurde auf Langeoog eine Bronzebüste von ihr enthüllt.