Das Kloster von Hautecombe liegt am westlichen Ufer des Lac de Bourget in Savoyen. An dieser Stelle, die nicht allzu weit von der ehemaligen Residenz der Grafen von Savoyen in Chambéry entfernt liegt, gründete Graf Amadeus III. im Jahr 1125 die Abtei. Sie wurde von Zisterziensern aufgebaut und zunächst auch bewohnt. Später gehörte sie dem Benediktiner-Orden an.
Bis ins 15. Jahrhundert benützten die Grafen von Savoyen die Klosterkirche von Hautecombe als Grablege für die Verstorbenen ihrer Dynastie. Seit der Verbindung Savoyens mit Piemont-Sardinien wurden auch die Könige von Piemont und später die italienischen Könige in Hautecombe begraben.
Während der Tumulte zur Zeit der französischen Revolution erlitten das Kloster, die Kirche und die alten Fürstengräber schwere Schäden. Im 19. Jahrhundert liess König Karl-Felix von Piemont-Sardinien das Monument durch den piemontesischen Architekten Ernesto Melano wieder herstellen. Die reichen neugotischen Formen machen das Bauwerk zu einem hervorragenden Beispiele dieses Baustils.
Hautecombe ist durch eine Schiffverbindung von Aix-les-Bains aus und durch eine Fahrstrasse erschlossen. Der Ort zählt zu den beliebtesten Reisezielen der Region und wird jährlich von ungefähr 300 000 Touristen besucht.
1992 verliessen die Benediktiner das Kloster, um sich in Ganagobie niederzulassen. Die alte Abtei ist der Gemeinschaft des Chemin Neuf in die Obhut gegeben. Jedes Jahr im Monat März halten italienische Royalisten in Hautecombe eine Gedenkfeier zur Erinnerung an König Umberto II. ab. Bei dieser Gelegenheit werden die jeweils neuen Mitglieder in den Ritter-Orden der Hl. Moritz und Lazarus aufgenommen.