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Die evangelische Dorfkirche Wamckow ist eine turmlose Feldsteinkirche in Wamckow, einem Ortsteil von Kobrow im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern.


Geschichte
Wamkow wurde 1256 erstmals urkundlich erwähnt, als Pribislav, Fürst von Richenberg, seinem Kaplan Jordan die Pfarre zu Wahmkowe mit der Filiale Hohen Pritz verlieh. [1] [2] Am 19. Juni 1279 wurde Pfarrer Jordan aus Wamckow bei der Einweihung der Marienkirche zu Parchim durch den Schweriner Bischof Hermann als Zeuge Jordano, plebano in Wamekow genannt. [3] [4] In der Urkunde von 1256 sind auch die Nachbarorte Niendorf und Turloff sowie die vor 1600 wüst, d. h. untergegangenen Dörfer Buchholz und Stampe erwähnt worden. Im folgenden Jahrhundert ist zu Wamckow weiter nichts zu erfahren.
Im Testament des Sternbergers Priesters und ständigen Vikar Johann Walk vom 30. September 1367 ist auch der Kirchherr rectorem ecclesie Henricum aus Wamekowe genannt. [5] Im 14. Jahrhundert soll sich eine Adelsfamilie von Wamckow nach dem Gut und Ort benannt haben, konnte bisher aber nicht belegt werden. 1434 befand sich Wamckow im Pfandbesitz des Klaus von Pressentin aus Prestin. [6] Von 1478 sollen die von Plessen Wamckow und das Kirchepatronat bis 1603 besessen haben. [7]
Während der Reformationszeit war um 1541 Joachim Rönikendorf Pastor in Wamkow. Im Visitationsprotokoll wurde er als ein frommer und gelehrter Prediger bezeichnet. [8] Nach dem Dreißigjährigen Krieg hatten die von Dessin Wamckow in Besitz.
Baugeschichte
Zum Baubeginn der Wamckower Kirche fehlen jegliche Quellen. Der Beginn wird recht mutig in die Zeit zwischen 1225 und 1250 datiert [10], doch urkundlich wurde Wamckow erstmals 1256 erwähnt. [11] In dieser Urkunde ist auch Jordan, Plebano in Wamkow als Pfarrer in Wamkow aufgeführt worden. Man kann aber schlussfolgern, wo ein Pfarrer, da eine Kirche. Doch ein frommer Gutsherr könnte dem Pastor auch in seinem Gutshaus einen Predigerraum zur Verfügung gestellt haben. Der Bau der Feldsteinkirche wird durch Historiker in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts datiert. [12]
1829 sei ein Blitz in die Kirche eingeschlagen.
1838 beschreibt Pastor Ulrich Friedrich Conrad Bauch die Kirche: Die Kirche ist innerhalb 64 Fuß lang und 29 Fuß breit, 17 Fuß hoch, hat gegen Norden zwei, gegen Osten drei und gegen Süden drei alte, im ganzen acht Bogenfenster .Die Decke ist flach, auf starken Balken ruhend, mit gleicher Farbe angestrichen wie sämtliche Stühle. Der Fußboden der Kirche ist durchgehend mit gebrannten Steinen gepflastert worden, mehrere Stühle, wie der Hof-, Beicht-, Prediger-, Frauen-, Gr. Niendorfer Hof- und Turloffer Försterstuhl, sind mit Brettern ausgelegt, in den Stühlen, wo diese fehlen, wie auch vor den Banken vor dem Altar, befindet sich je ein Brett für die Füße.
Das Umgießen der beiden beschädigten Glocken erfolgte 1845 durch den Glockengießer Illies in Waren.
Nach aufwendiger Restaurierung unter dem Patronat von Jobst Heinrich von Bülow wurde die Kirche am 25. November 1855 von Pastor Stiebler wieder eingeweiht sie entzückte mit einem lieblichen Anblick, besonders durch die Harmonie, die in der inneren Ausschmückung herrscht...
Am 23. Mai 1930 wurde durch den Schweriner Denkmalpfleger für Baudenkmale der geschichtlichen Zeit Adolf Friedrich Lorenz die Kirche zu Wamckow nach dem Denkmalschutzgesetz vom 15. Dezember 1929 unter Denkmalschutz gestellt. [13]
Am 8. Juni 1980 wurde die auf Kosten der Kirchgemeinde durchgeführte äußere Renovierung der Kirche gefeiert. Dazu schrieb am 29. Juni 1980 die Mecklenburgische Kirchenzeitung ... die alte Kirche war gerade renoviert worden, schmucke neue Fenster grüßten von außen, das Innere war hergerichtet worden. Am 26. März 1981 fand dann zur weiteren Vorgehensweise der Innenrestaurierung, besonders zur Farbigkeit des Raumes mit der Marmorimitation, mit dem Schweriner Institut für Denkmalpflege und der Pastorin Rosteck in der Wamckower Kirche eine Besichtigung statt. [14] Doch weitere zehn Jahre sollten vergehen, bis nach der Wende Maßnahmen zum desolaten Bauzustand eingeleitet wurden. Die sich vergrößerten Schadstellen am Kirchendach mit dem Schwammbefall, die durchfeuchteten Feldsteinwänden und das ungesicherte Kunstgut wurden ab 1991 als Schwerpunkte angesehen.1992 begann dann die aufwendige Kirchensanierung mit den durchfeuchteten Wänden und der abgeblätterten Wandbemalung, auch große Teile der Deckenbalken der Dachkonstruktion und Bretter der Decke wurden wegen Schwammbefall ausgewechselt.
Mit einem Festgottesdienst im Beisein des damaligen Ministerpräsidenten Berndt Seite erfolgte am 2. Juni 1996 durch Propst Eckehardt Schaefer die Wiedereinweihung der restaurierten Kirche. Gleichzeitig weihte der Landessuperintendent Ernst-Friedrich Roettig die neue Orgel ein. [15] Neben der ökomenischen Nutzung der Kirche sorgen die Kirchgemeinde und die Familie Rethmann jährlich für abwechslungsreiche kulturelle Veranstaltungen in der kleinen Dorfkirche.
Das Äußere
Die Kirche ist ein einfacher rechteckiger Feldsteinbau ohne Chor und Turm. [16] Die Gebäudeecken der Feldsteinwände und die Fenster- und Türöffnungen wurden in Backstein ausgeführt. Ein Turm ist nicht vorhanden, es soll aber einer dagewesen sein, der vor langer Zeit niederbrannte. [17] Das Satteldach ist mit Biberschwanzziegeln eingedeckt. Auf dem Westgiebel befindet sich ein eisernes Kreuz und auf dem Ostgiebel eine Wetterfahne mit der Inschrift von 1684. Beide Giebeldreiecke sind als Fachwerk mit einem Doppelfenster und Bretterluken ausgeführt sowie mit Ziegeln ausgemauert. Die Südseite hat drei spitzbogige Fenster mit abgetreppten Fenstergewänden aus Backsteinen. An der Nordseite befinden nur zwei spitzbogige Fenster mit abgetreppten Fenstergewänden. An der zugemauerten und verputzten ehemaligen Kapellentür mit Rundbogen auf der Nordseite wurden fünf Grabplatten mit Inschriften der Familien von Engel und von Dessin angebracht. Am Ostgiebel befinden sich drei Spitzbogenfenster mit oberer Buntverglasung. Die Rundbogentür im Westgiebel wurde mit einer vorgesetzten, zweiflügeligen Stabgittertür in Kreuzform versehen.
Der Zugang zur Kirche erfolgt heute durch das Südportal mit einem abgetreppten Spitzbogen und zurückgesetzten, verputzten Rundbogen. Die schlichte Eichenbohlentür ist mit zwei geschmiedeten eisernen Schippenbändern, zwei Stützkloben, einem Türgriff und mit Riegel versehen. Bis 1945 war unter dem Rundbogen noch zu lesen: Tretet ein durch seine Pforte, geht durch seinen Vorhofsgang, lobet ihn mit schönen Worten, saget ihm Lob, Ehr' und Dank, denn der Herr ist alle Zeit voller Gnad und Gültigkeit. [18]
Das Innere
Das Innere der Kirche ist ein ungeteilter Raum mit einer flachen bemalten Holzbalkendecke. Die Holzdecke ist etwas Besonderes, denn auf ihr sind der Widerstreit zwischen Himmel und Hölle dargestellt. Die jetzige Bemalung ist eine Rekonstruktion der alten Deckenmalerei, die teilweise in Resten noch vorhanden war. Die Holzbalken tragen Schlangenmalereien mit stark stilisierten Schlangenköpfen, dazwischen wurden auf der Bretterdecke Sterne eingefügt. [19]
Die Raumfassung stammt nach den Befunden von 1991 aus der Zeit um 1700 und wurde bis 1996 wieder hergestellt. [20] Die Wände mit illusionistischer Architekturgliederung zeigen imitierenden Marmor. Die Raumaufteilung zum Chor hin wird durch Stuckpilaster an den Wänden erreicht. Die Wände des Hallenraumes für die Gemeinde wurden mit einer einfachen Quaderbemalung versehen. Unter der Quaderbemalung fand man noch Reste einer älteren Ausmalung. Auffallend in der Wamckower Kirche ist die Einbeziehung des Kirchengestühls mit ihrer hohen Umzäunung in diese Marmorstruktur durch eine recht aufwändige Aufmalung. In Mecklenburger Kirchen ist eine Marmorierung von Kirchengestühl recht selten vorzufinden.
Über der Ausgangstür an der Südseite hängt ein Gemälde mit einer Darstellung vom Letzten Abendmahl.
Altar
Der dreigeschossige Altaraufsatz in architektonischen Formen besteht aus Teilen verschiedener Epochen. [21] Das Hauptstück ist der Rest eines gotischen Triptychons und zeigt Gott Vater in einer Strahlenmanderola mit Christus als Schmerzensmann. Gefertigt wohl in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die beiden Seitenflügel sind in der Zeit der Romantik entstanden und zeigen die Verkündigung Maria auf der linken und auf der rechten Seite und die Anbetung des Kindes durch Maria und Joseph mit einigen Hirten im Hintergrund. Darüber befindet sich im Altar ein Gemälde des 19. Jahrhunderts mit der Darstellung der Auferstehung, in den Seitenflügel sind Engelsfiguren zu sehen. Gemalt haben soll es 1855 der Prof. Pein. [22] Das Ganze wird gekrönt mit einer Strahlensonne. Betrachtet man die Marmorierung über der Predella, so kann man dort zwei Gesichter erkennen. In der Barockzeit waren solche Späße nicht selten.
In der Predella ist unversehrt ein Abendmahlsgemälde aus dem 17. Jahrhundert mit seitlichen Inschriften Esset das ist mein Leib und Trinket das ist mein Blut verborgen. Das heutige Bild entstand 1854 durch Prof. Pein und zeigt Jesus mit dem Kelch, den er seinen Jüngern reichen will. [23] Die Predella wurde 1996 von den Restauratoren Matthias Bresin und Rolf Krause aus Hundorf gesichert und restauriert.
Südlich vom Altar befindet sich die zweigeschossige Patronatsloge mit vier von Bülow'schen Wappen.
- J. H. Bülow auf Wamckow 1855.
- M. von Bülow, geb. von Blücher a. d. Hause Bobbin 1855.
- Ernst von Bülow-Trümmer auf Wamckow.
- Mathilde von Bülow-Trümmer, geb. Freiin von Maltzan. Anton von Bülow geb. Dessin, Elsa von Bülow, geb. von Uslar.
Rechts neben dem Altar befindet sich einer der wenigen Beichtstühle der evangelischen Kirchen in Mecklenburg. Die Holztaufe mit einer Schale aus Messing stammt von 1889. [24] Auf einem Holzpfeiler unter Verwendung des unteren Teiles eines Tabernakels wohl aus dem 15. Jahrhundert, der ebenfalls marmorisiert bemalt ist.Unter der Orgelempore steht ein altes, aus katholischer Zeit stammendes weißgrau gestrichenes Sakramentenhäuschen. Die Rankenmalerei im Innern weist auf ein hohes Alter. Nach der Restaurierung hat es heute einen hellgrauen leicht marmorierten Anstrich mit rotbraunen Zwischenteilen. Ein seltenes und gut erhaltenes Kunstwerk aus vorreformatorischer Zeit.
Kanzel
Die Holzkanzel, eine schlichte Renaissance-Kanzel stammt von 1694. in den Füllungen der Brüstung Christus als Salvator mundi und die vier Evangelisten. Wie aus der Inschrift ersichtlich, ist die Kanzel eine Stiftung des Hauptgutspächters von Groß Niendorf, Valentin Schwulges und seiner Frau Anna Burmeister aus Dankbarkeit für die Errettung aus großen Gefahr. [25]
Gedächtnistafel
Um 1900 wurde an der Nordseite die Begräbniskapelle der von Bülows abgerissen, die Sargwappen und Sarginschriften von Bülow'schen Familien befinden sich auf der dreiteiligen, eichernen Gedächtnistafel, die am 10. Juli 1901 im Kircheninnern an der Nordwand angebracht wurde. Die linke Tafel erinnert seit 1680 an die Gutsfamilie von Dessin, die rechte Tafel seit 1868 an die von Bülow. Nach der Ordnung der Familien-Wappen von Dessin sind in der Kirche zu Wamkow Sargbeschläge mit Namen von Dessin und den Wappen zu sehen.
- Gerd Carl von Dessin a. d. Hause Penzlin, des Gutes Wamkow 1671–1692, Gemahlin Catarina, geb. von Bülow.
- Hauptmann Johann Detlev von Dessin, Erbherr auf Wamkow seit 1692, Gemahlin Agneta Engel, geb. von Wickede.
- Hauptmann Hans Christian von Dessin, geb. 1680, Erbherr auf Wamkow, gest. 1736, Gemahlin Magdalena Dorotheageb. von Blücher. Kinder Gerd und Magdalena.
- Gerd Carl von Dessin, geb. am 19. Juli 1726, Erbherr auf Wamkow seit 1736, gest. 21. Januar 1791.
- Magdalena Ilsabe von Blücher, geb. von Dessin, Ehefrau des Klosterhauptmannvon Bülow auf Woserin, Erbherrin auf Wamkow von 1791–1794.
- Sohn Major Gottlieb Friedrich von Bülow, geb. 25. September 1760, Erbherr auf Wamkow seit 1794, gest. 21. September 1836, GemahlinJohanna Wilhelmina, geb. von Pressentin. [26]
An der Nordwand hängt auch eine Gedächtnistafel aus Eichenholz für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen aus Wamckow, Dessin und Turloff. Sie wurde durch den Dobbertiner Tischler Roloff nach dem Muster der von ihm für die Dobbertiner Klosterkirche angefertigten Tafel am Sonntag Exaudi im Mai 1922 während eines Gottesdienstes enthüllt worden. [27]
Tafelbilder
An der Brüstung der Westempore befinden sich zehn neutestamentliche Tafelbilder, die 1855 vom Kunstmaler Prof. Pein gemalt wurden. Von links nach rechts sind folgende Themen dargestellt.
- Jesus im Tempel, Lukas 2, 22–24
- Jesus als 12 jähriger im Tempel mit Schriftgelehrten, Lukas 2, 41–52
- Johannes der Täufer tauft Jesus, Markus 1, 9–11
- Auferweckung der Tochter des Jairus, Markus 5, 21–43
- Jesus bei der Samariterin am Brunnen, Johannes 4, 1–42
- Jesus bei den Schwestern Maria und Martha, Lukas 10, 38–42
- Jesus wandelt auf dem Meer, Petrus sinkt, Matthäus 14, 22–33
- Jesus segnet Kinder, die man ihm brachte, Markus 10, 13–16
- Jesus Himmelfahrt, Apostelgeschichte 1, 1–14
- Verherrlichung Jesu, Paulus an die Phiipper 2, 10–11
Orgel
Die Orgel (I/P/6) hatte 1884 der Schweriner Orgelbaumeister Friedrich Friese III gebaut. Es wurden 294 Pfeifen aus Holz und Metall eingebaut. Der neugotische flache Prospekt aus drei spitzbogigen Pfeifenfeldern schließt oberhalb mit geraden Palmettenreihen ab. Der Spieltisch befindet sich linksseitig mit Registerzügen zu beiden Seiten der Manualklaviatur.
Ab Januar 2003 erfolgte eine umfangreiche Restaurierung durch den Orgelbaumeister Andreas Arnold vom Mecklenburger Orgelbau in Plau. Durch das Alter der Orgel war der Verschleiß am Leder und den Drahtwaren sehr stark. Das Leder war von Mardern zerfressen. Die Orgel war unspielbar, denn es fehlten die Prospektpfeifen und 20 Pfeifen in der Orgel.
Im Abnahmebericht des Güstrower Orgelsachberaters Wolfgang Leppin vom 29. März 2003 ist zu lesen: Die nachzubauenden Pfeifen wurden in bester Qualität hergestellt. Die technischen Arbeiten sind sauber und exakt ausgeführt und die Nachintonation und Stimmung sind eine Ohrenweide. Bei der technischen und klanglichen Überprüfung wurden keine Mängel festgestellt. Der neue Winderzeuger, eingebaut in einem Schutzkasten an der rechten Gehäuseseite, läuft geräuscharm und liefert ausreichend Wind. [28] Auch eine Seltenheit hat diese Friese-Orgel zu bieten, denn sie hat die Stimmhöhe der heutigen Zeit. Die feierliche Wiedereinweihung erfolgte am Ostermontag, den 21. April 2003 durch den Oberkirchenrat Andreas Flade aus Schwerin. [29] [30] Diese wäre aber ohne die großzügige Unterstützung und dem Engagement der Familie Rethmann nicht möglich gewesen.
Rechts vom Altar wurde 1996 eine vom Plauer Orgelbaumeister Wolfgang Nußbücker gebaute zweite Orgel (I/P/5) aufgestellt, weil die historische Friese-Orgel seit 45 Jahren unbespielbar war. Die Orgelweihe nahm am 3. Juni 1996 der Schweriner Landessuperintendent Ernst-Friedrich Roettig vor. [31]
Einmaliges in Mecklenburg hat nun Wamckow zu bieten, Konzerte für zwei Orgeln sind in dieser kleinen Dorfkirche spielbar.
Glocken
Vor dem Westgiebel der Kirche befindet sich ein freistehender Glockenstuhl [32] mit zwei Bronzeglocken von 0,99 Metern und 0, 68 Metern Durchmesser. [33] Auf der größeren Glocke steht der Name CONCORDIA, auf der kleinen PIETAS. Beide haben das Bülow-Pressentin'sche Allianz-Wappen mit der Jahreszahl 1836. Sie sind mit Rankenwerk verziert und verweisen mit Inschrift auf Major Gottlieb Friedenreich von Bülow, auf Majorin Johanne Wilhelmine von Bülow, geb. von Pressentin, und auf Pastor Ulrich Friedrich Conrad Bauch. Gegossen wurden sie 1845 von C. Illies in Waren.
Die Vorgängerglocken waren 1786 unter dem Patronat des Gerd Carl von Dessin und unter dem Pastorat Samuel Andreas Friderici vom Glockengießer F. V. Schulz in Rostock gegossen worden. Da bei beiden Glocken sich Risse zeigten und schlechter wurden, kam der Wunsch nach neuen Glocken auf.
Pastoren
Namen und Jahreszahlen bezeichnen die nachweisbare Erwähnung. [34] [35]
Friedhof
Wamckows gut gepflegter Friedhof, auch Kirchhof genannt, liegt mitten im Dorf, geschützt von einer fast 300 Meter langen, 1,30 Meter breiten und einen Meter hohen Friedhofsmauer aus Feldsteinen. Diese Feldsteinmauer wurde von 1995 bis 1996 durch den Förderverein Sternberger Seenplatte im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme erneuert.
An der nördlichen Außenwand der Kirche befinden sich an der zugemauerten Tür der ehemaligen Kapelle noch fünf Grabplatten von verstorbenen Familienmitgliedern derer von Engel und von Dessin.
- Helene von Engel, geb. 22. Januar 1900, gest. 16. Mai 1908. (links)
- Hier ruhen in Gott Hans Christian von Dessin, Kapitän des Königs Groß Britannien a. D. , geb. 1680, gest. 1736. Alter 56 Jahre weniger 5 Wochen.
- Gerd Carl von Dessin, Erbherr auf Wamkow, Stieten, Langen Brütz, Görslow Leezen und Panstorf, geb. 19. Juli 1726, gest. 21. Januar 1791. (war 1755 Mitunterzeichner des Landesgrundgesetzlichen Erbvergleiches)
- Ehrengard von Engel, geb. 17. November 1813, gest. 4. Juni 1914. (rechts)
- Henning von Engel, Oberleutnant im 2. Preuß. Art. Regiment Schwerin, geb. 4. Oktober 1904, gest. 14. Juni 1933.
- Carl von Engel, Rittmeister a. D. auf Wamckow, geb. 26. November 1866, gest. 17. Mai 1922.
Nach Abbruch der kleinen Kapelle wurden die dortigen sieben Särge mit den sterblichen Überresten der Dessiner und Bülower auf ihren Kirchhofseiten beerdigt. Auf die Bülower Seite kamen die Särge von
- Bernhard Jobst Wilhelm Theodor Carl von Bülow, geb. 14. September 1799, gest. 26. April 1816.
- dessen Vater Gottlieb Friedenreich von Bülow, Königl. Preußischer Major a. D., Erbherr auf Wamkow aus dem Hause Woserin, geb. den 25. September 1760, gest. den 21. September 1836. [38]
Auf der Südseite der Kirche war auf dem Friedhof das Erbbegräbnis der von Bülow'schen Familien. Einige Grabsteine verstorbener von Bülows sind noch vorhanden und teilweise auch noch lesbar.
- Hier ruhet in Gott Elise von Bülow, geb. zu Toddin 15. April 1839, gest. zu Schwerin 14. März 1892.
- Hier ruhet in Gott Sophie von Bülow a. d. H., geb. zu Plau ..., gest. zu Schwerin.
- Hier ruhet in Gott Marie von Bülow, geb. von Blücher, geb. d. 14. Oktober 182, gest. 18. Mai 1908.
- Hier ruhet in Gott Jobst Heinrich von Bülow, Erbherr auf Wamkow, geb. d. 29. März 1803, gest. d. 22. December 1882.
- Friedrich von Bülow, Ober ... rath, geb. zu Wamckow 7. Januar 1801, gest. zu Schwerin 21. Juli 1871.
- Hier ruhet in Gott der Major Ernst Ulrich von Bülow-Trümmer, früher auf Wamckow, geb. zu Kuppentin am 8. Mai 1846, gest. zu Müchen am 22. Januar 1917.
Pastor Ulrich Friedrich Conrad Bauch vermerkte 1840 im Kirchenbuch: Der Kirchhof zu Wamckow ist gut eingehegt. Auf der ringsum vorhandenen Mauer steht noch eine höhere Befriedigung von Lattenwerk. So kommt kein Dieb auf den Kirchhof. Der Fußweg hatte abschließbare Tore. [39]
Gemeinde
Zur Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Demen gzählen die Orte Buerbeck, Demen mit Kirche, Jülchendorf, Jülchendorf Meierei, Kobande, Prestin mit Kirche, Runow, Venzkow und Wamckow mit Kirche.
Die Kirchgemeinde Demen von der Kirchgemeinde Zapel mit Pfarrsitz verwaltet.
Die Kirchgemeinde Demen gehört zur Propstei Wismar im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche).
Quellen und Literatur
Gedruckte Quellen
Ungedruckte Quellen
- Landeshauptarchiv Schwerin
- LHAS 2. 12-3/4 Kirchen und Schulen. Nr. 12093, 12094, 12097, 12102, 12106, 12107.
- LHAS 3.3-4 Ritterschaftliche Brandversicherungsgesellschaft. (1782–1931) Nr. 170.
- LHAS 5.12-4/3 Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. Ritterschaftliche Landgut Wamckow 1934–1907.
- Landeskirchliches Archiv Schwerin
- OKR Schwerin, Specialia Abt. 3. Nr. 032 Stolgebühren in der Parochie Prestin und Wamckow (1875–1907)
- OKR Schwerin, Specialia Abt. 4. Nr. 734 Wamckow, Wamckowsche Kirchen- und Schulfonds (1839–1927)
- OKR Schwerin, Gemeindeberichte Prestin und Wamckow 1836–1974.
- Pfarrarchiv Prestin mit Wamckow und Groß Niendorf, Nr. 08 Bauten und Inventar Kirche Wamckow mit Wappen der von Dessin auf der Gedächtnistafel. (1836–1960)
- Landessuperindentur Schwerin, Specialis alt, Nr. 461 Prediger 1731–1929, Pfarracker in Wamckow 1791. Nr. 462 Pfarrgerechtsame und Einkünfte 1653–1737.
- Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern
- Abt. Landesdenkmalamt, Archiv, Akte Kirche Wamckow.
Literatur
- Wilhelm von Pressentin: Geschichte und Stammtafeln der Gliede des Geschlechts von Pressentin (Prestin). Schwerin 1899.
- Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. IV. Band Die Amtsgerichtsbezirke Schwaan, Bützow, Sternberg, Güstrow, Krakow, Goldberg, Parchim, Lübz und Plau. Schwerin 1901, Neudruck 1993 ISBN 3-910179-08-8 S. 178–181.
- Gustav Willgeroth: Die Mecklenburg-Schwerinsche Pfarre seit dem dreißigjährigen Kriege. Band 2, Wismar 1925.
- Dieter Pocher: Herrenhäuser und Gutsanlagen des Klassizismus im ehemaligen Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin im Zeitraum von 1800 bis 1850.
- Burghard Keuthe: Parchimer Sagen. Teil II. Brüel - Crivitz - Sternberg, Parchim 1997 ISBN 3-932370-27-9
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Mecklenburg-Vorpommern. München, Berlin 2000 ISBN 3-422-03081-6 S. 664–665.
- Peter Mugay: Wamckow. Ein Mecklenburger Gutshof im Wandel der Zeiten. Selm 2001.
- ZEBI e. V., Start e. V.: Dorf- und Stadtkirchen im Kirchenkreis Wismar-Schwerin. Bremen, Rostock 2001, S. 116–117.
- 750 Jahre Gemeinde Wamckow. Vorträge im Jubiläumsjahr 2006. Florian Hoffmann: Von Bauern, Herren und Pastoren. Aus 750 Jahren Wamckower Gemeindegeschichte. Wamckow 2006.
- Anna Karsten: Viel Kultur in der kleinen Dorfkirche zu Wamckow. In: Mecklenburg Schwerin delüx. Band 20, 2015 S. 41–43.
Weblinks
- Literatur über Wamckow in der Landesbibliographie MV
Einzelnachweise
- ↑ MUB II. (1864) Nr. 770.
- ↑ Peter Mugay: Aus der Historie des Kirchleins. 2001, S. 243–244.
- ↑ MUB X. (1877) Nr. 7200.
- ↑ Friedrich Lisch: Die S. Marien-Kirche auf der Neustadt Parchim. MJB 33 (1868) S. 165–166.
- ↑ MUB XVI. (1893) Nr. 9685.
- ↑ Klaus Gerd v. Pressentin: Geschichte des Geschlechts v. Pressentin genannt v. Rautter. 1935, S. 409–411.
- ↑ Max Naumann: Die Plessen. Stammfolge vom XIII. bis XX. Jahrhundert. 1971.
- ↑ LHAS 2.12-3/4 Kirchen und Schulen. Nr. 12106.
- ↑ Horst Alsleben: Wamckow ist wieder eng mit Dobbertin verbunden. SVZ Sternberg 1994.
- ↑ Karl Schmaltz: Kirchengeschichte Mecklenburgs. Band 1, Schwerin 1935, S. 113.
- ↑ MUB II. (1864) Nr. 770.
- ↑ Georg Dehio: Wamckow. 2000, S. 664.
- ↑ LAKD, Archiv, Kirche Wamkow.
- ↑ LAKD, Archiv, Kirche Wamckow, Johnnes Voss: Vermerk zur Besichtigung der Kirche. 6. April 1981.
- ↑ Heidrun Pätzold: 'Wamckower hatten Grund zum Feiern. SVZ, Anzeiger für Sternberg-Brüel-Warin, 3. Juni 1996.
- ↑ Friedrich Schlie: Das Gut und Kirchdorf Wamckow. 1901, S. 179.
- ↑ Friedrich Schlie: Das Gut und Kirchdorf Wamckow. 1901, S. 179.
- ↑ Peter Mugay: Turmloses Gotteshaus unter hohen Bäumen. 2001, S. 228.
- ↑ Marion Wulf: Es gibt sie noch - diese berühmten Wunder. Mecklenburgische Kirchenzeitung 1. Juni 1996.
- ↑ Georg Dehio: Wamckow, Gem. Dabel, Lkr. Parchim. 2000, S. 664.
- ↑ Georg Dehio: Wamckow, Gem. Dabel, Lkr. Parchim. 2000, S. 664.
- ↑ Friedrich Schlie: Das Gut und Kirchdorf Wamckow. 1901, S. 180.
- ↑ Peter Mugay: Turmloses Gotteshaus unter hohen Bäumen. 2006, S. 228.
- ↑ Friedrich Schlie: Das Gut und Kirchdorf Wamckow. 1901, S. 180.
- ↑ Friedrich Schlie: Das Gut und Kirchdorf Wamckow. 1901, S. 180.
- ↑ LKAS Pfarrarchiv Prestin mit Wamckow, Nr. 08.
- ↑ Peter Mugay: Wamckow. Turmloses Gotteshaus unter hohen Bäumen. 2001, S. 237.
- ↑ LAKD, Archiv, Akte Kirche Wamckow.
- ↑ Roswitha Spöhr: Erneuerte Orgel am alten Platz. SVZ, Anzeiger für Sternberg-Brüel-Warin 22. März 2003,
- ↑ Ursula Prütz: Dorfkirche mit einmaligem Schatz. SVZ, Anzeiger für Sternberg-Brüel-Warin 23. April 2003.
- ↑ Marion Wulf: Es gibt noch - diese berühmten wunder. Mecklenburgische Kirchenzeitung 2. Juni 1996.
- ↑ Horst Alsleben: Glocken läuten vor der Kirche. ELDE-EXPRESS 29. Oktober 1998.
- ↑ Friedrich Schlie: Das Gut und Kirchdorf Wamckow. 1901, S. 180.
- ↑ Gustav Willgeroth: Die Mecklenburg-Schwerinsche Pfarre seit dem dreißigjährigen Kriege. Band 2, 1925, S. 817.
- ↑ Friedrich Schlie: Das Gut und Kirchdorf Wamckow. 1901, S. 179.
- ↑ Friedrich Lisch: Die S. Marien-Kirche auf der Neustadt Parchim. MJB 33 (1868) S. 165–166.
- ↑ MUB XVI. (1893) Nr. 9685.
- ↑ Peter Nugay: Der Kirchhof mitten im Dorf. 2001, S. 242.
- ↑ Peter Mugay: Der Kirchhof mitten im Dorf. 2001, S. 242.