Introns sind die Abschnitte der DNA innerhalb eines Gens, die nicht für aktuell produzierte Proteine oder Proteinabschnitte kodieren, da sie aus der prä-mRNA herausgespleißt werden, bevor diese zur Translation aus dem Zellkern herausgeschleust wird. Die in der reifen mRNA verbleibenden Teile des Gens nennt man Exons. Introns und die Aufteilung des Gens in Introns und Exons gehören zu den Hauptcharakteristika von eukaryontischen Zellen.
Introns können "alten Code" enthalten, also (duplizierte) Teile eines Gens, die im Verlauf der Stammesgeschichte funktionslos geworden sind. Da sie keine direkte Bedeutung für die Struktur der Translationsprodukte besitzen, tendieren sie in höherem Maße zur Akkumulation von Mutationen als Exons.
Introns spielen eine Rolle beim alternativen Splicing eines Gens, so dass ein Gen mehrere, in Abschnitten unterschiedliche Proteine hervorbringen kann. In diesen Fällen entscheidet erst der Spleißprozess, ob eine DNA-Sequenz als Intron oder Exon behandelt wird.
Eine Spezialrolle kommt den selbstspleißenden Introns (Ribozymen) zu, die sich quasi selbst aus der mRNA entfernen.
Das Verhältnis von intronischer zu exonischer DNA variiert stark zwischen unterschiedlichen Arten. Der Pufferfisch Fugu rubripes zum Beispiel wurde aufgrund seines sehr geringen Anteils an Introns auch im Vergleich zu verwandten Arten schon früh sequenziert.
Man darf Introns keinesfalls mit so genannter junk DNA ("DNA-Müll") verwechseln, also den Sequenzabschnitten, die außerhalb der Gene liegen und denen noch keine Funktion zugewiesen werden konnte, die aber möglicherweise eine Rolle bei der Genregulation und bei der Regulation des alternativen Splicings spielen.
Siehe auch: Splicing; Exon; Proteinbiosynthese;Genetik