William G. Boykin (* in New Bern, North Carolina), Lieutenant General der US Army, ist der aktuelle "Deputy Undersecretary of Defense for Intelligence" (Unterstaatssekretär des US-Verteidigungsministeriums für Nachrichtendienste.

Allgemein
Im Laufe seiner militärischen Karriere war er an fast allen massgeblichen Militäreinsätzen der US-Streitkräfte persönlich beteiligt. Während seiner Laufbahn als Offizier, war er überwiegend als Mitglied der Gemeinschaft der Spezialeinsatzkräfte des Pentagon im Schnittpunkt der Aufgaben von Militär und Nachrichtendiensten.
Neben seiner offiziellen Funktion als Repräsentant des US-Verteidigungsministeriums im Range eines Drei-Sterne-Generals fiel W. G. Boykin vorallem dadurch öffentlich auf, dass er aus seiner christlich-fundamentalistischen Überzeugung keinen Hehl machte, sondern wiederholt durch markige und deplazierte Verlautbarungen in der Öffenlichkeit für etliche Irritationen nicht nur bei anderen Konfessionen sorgte. Dabei verquickte er wiederholt den von der Bush-Regierung propagierten „Kampf gegen den Terror" mit dem vermeintlichen Kampf des Christentums gegen das „Böse", in seinen Augen offensichtlich der Islam. Eine vom Pentagon 2004 angestrengte disziplinarische Untersuchung kam aber abschliessend zu dem Ergebnis, dass Boykin seine umstrittenen Äusserungen als Privatperson und nicht in offizieller Funktion gemacht hätte, er deshalb zwar gerügt würde, aber sein Amt fortführen könne.
Lebenslauf
- Geboren in New Bern , North Carolina.
- Verheiratet mit Ashley Steele.
- 1971: Erwerb des des bachelor's degree in Erziehungswissenschaften am polytechnischen Institut der "State University von Virginia".
- 1971: Erweb des Offizierspatents der US Army. Dienstzeit bei der "2nd Armored Division" (Panzer-Division), Fort Hood Texas, bei der "101st Airborne" (Division), Fort Campbell Kentucky und bei der "24th Infantry Division (Mechanized)", Fort Steward Georgia.
- 1978-1990: Dienst in unterschiedlichen Funktionen bei der Delta Force.
- 1980: Einsatz-Offizier bei der Operation "Eagle Claw" im Iran, der missglückten Geiselbefreihung von US-Botschaftspersonal in Teheran.
- 1983: Teilnahme an der Operation "Urgent Fury" - Grenada.
- 1990-1991: Weiterbildung am US Army War College.
- 1992: Wird Colonel Boykin Kommandeur eines kleinen Teams (8 Soldaten), das versuchte, Pablo Escobar in Kolumbien festzunehmen.
- 1992-1995: Kommandeur der Delta Force.
- 1993 Verwundet bei der Teilnahme an der Operation "Restore Hope" in Somalia.
- 1994-1995: Leiter der "Special Operations Division" beim Joint Chiefs of Staff (den vereinigten Stabs-Chefs, dem General-Stab der US-Streitkräfte.
- 1995: Berater im "Security Review" des Weißen Hauses.
- [[1995: Wechsel zur CIA als Leiter und Gründer der dann neu aufgestellten Special Activities Division.
- 1995: Einsätze in Haiti.
- 1998-2000: Wechsel zurück zu den Streitkräften als Kommandeur des US Army Special Forces Command (Airborne) in Fort Bragg (North Carolina).
- 2000-2003: Kommandeur des John F. Kennedy Special Warfare Center, der Ausbildungsakademie der Green Berets in Fort Bragg.
- 2003 bis heute: Stellvertretender Unterstaatssekretär im Department of Defense (US Verteidigungsministerium) für Nachrichtendienstwesen.
Beispiele für Boykins verbale Entgleisungen
- 2003: Betreffend George W. Bush (US-Präsident): „Warum ist dieser Mann im Weißen Haus? Die Mehrheit der Amerikaner hat ihn nicht gewählt. Warum ist er hier? Und ich sage Ihnen heute morgen, er ist im Weißen Haus, weil Gott ihn dorthin gestellt hat in diesen Zeiten!"
- 2004: "I knew my God was bigger than his. I knew that my God was a real God and his was an idol." Zitat von Lt. Gen. William G. Boykin.
Weblinks
- http://arabnews.com/?page=9§ion=0&article=44782&d=13&m=5&y=2004 Arabische Presse über Boykin.
- http://www.cbsnews.com/stories/2004/09/15/60II/main643650.shtml Über W. G. Boykin.
- http://election.cbsnews.com/stories/2003/10/16/terror/main578471.shtml General Faulted for Satan Speeches: Associated Press, 19.8.2004 Über Boykin.
- http://www.cnn.com/2003/US/10/16/rumsfeld.boykin.ap/ CNN, 17.10.2003 Über die Stellungnahme von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld zu Boykin.