Ernst Jünger

deutscher Schriftsteller und Publizist (1895–1998)
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Ernst Jünger (* 29. März 1895 in Heidelberg; † 17. Februar 1998 in Riedlingen) war ein deutscher Schriftsteller, Offizier und Insektenkundler. Er ist vor allem durch seine Kriegstagebücher wie In Stahlgewittern, durch Essays, phantastische Romane und Erzählungen bekannt. In seinem teilweise nationalistischen, anti-demokratischen und elitären Frühwerk, das der sogenannten Konservativen Revolution zugerechnet wird, kämpfte Jünger entschieden gegen die Weimarer Republik. Obwohl er der NSDAP nicht beitrat und die rassistische Ideologie ablehnte,[1] galt er nach dem Krieg als intellektueller Wegbereiter des Nationalsozialismus.[2] Jünger erhielt verschiedene Preise und Auszeichnungen, darunter 1918 den Pour le Mérite und 1959 das Große Bundesverdienstkreuz.

Datei:Ernst Juenger, 1919.jpg
Ernst Jünger, 1919

Leben

Kindheit und Studium

1895 wurde Ernst Jünger in Heidelberg als erstes von sechs Kindern des Chemikers Ernst Georg Jünger (1868–1943) und dessen späterer Frau Karoline Lampl (* 1873 in München; † 1950 in Leisnig/Sachsen) geboren. Er wurde protestantisch getauft. Zwei seiner Geschwister starben im Säuglingsalter. Jünger verbrachte seine Kindheit in Hannover, in Schwarzenberg/Erzgeb. und schließlich ab 1907 in Rehburg. Der Vater hatte im Kalibergbau beträchtliche Einkünfte erzielt. 1901 wurde Ernst Jünger am Lyceum II in Hannover eingeschult. 1905 bis 1907 verbrachte Ernst Jünger auf Internaten in Hannover und Braunschweig. Ab 1907 lebte er wieder bei seiner Familie in Rehburg. Mit seinen Geschwistern besuchte er die Scharnhorst-Realschule in Wunstorf. In dieser Zeit entdeckte er neben seiner Vorliebe für Abenteuerromane auch die Liebe zur Insektenkunde.

 
Wandervogelgruppe

1911 trat Jünger mit seinem Bruder Friedrich Georg dem Wunstorfer Wandervogel-Club bei. Dort fand er den Stoff für seine ersten Gedichte, die in einer Wandervogel-Zeitschrift veröffentlicht wurden. Sie brachten ihm die Anerkennung seiner Lehrer und Mitschüler ein. Er genoss von diesem Zeitpunkt an den Ruf eines Poeten und Dandys. Im November 1913 trat Ernst Jünger als Schüler, der inzwischen ein Gymnasium in Hameln besuchte, in Verdun der Fremdenlegion bei und verpflichtete sich zu einer fünfjährigen Dienstzeit. Danach kam er in das Ausbildungslager Sidi bel Abbès in Algerien und gehörte zur 26. Instruktionskompanie. Von dort floh er mit einem Kameraden nach Marokko, wurde aber schnell aufgegriffen und zur Legion zurückgebracht. Sechs Wochen später wurde er nach einer von seinem Vater betriebenen Intervention des Auswärtigen Amtes auf Grund seines Alters wieder entlassen. Diese Episode seines Lebens wird in dem 1936 erschienenen Buch Afrikanische Spiele verarbeitet. Zur Strafe wurde er von seinem Vater auf ein Internat nach Hannover geschickt, wo er Banknachbar des späteren KPD-Politikers Werner Scholem war.

Kriegsdienst

 
Deutscher Stoßtrupp im Ersten Weltkrieg
 
Ernst Jünger mit dem Pour le Mérite
 
Gefallene deutsche Soldaten bei Guillemont, 1916

Am 1. August 1914, kurz nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, meldete sich Ernst Jünger beim Füsilier-Regiment „General-Feldmarschall Prinz Albrecht von Preußen“ (Hannoversches) Nr. 73 in Hannover als Kriegsfreiwilliger. Nach dem Notabitur absolvierte er die militärische Ausbildung und kam im Dezember mit einem Ersatztransport an die Champagne-Front in Frankreich. Im April 1915 wurde Jünger erstmals verwundet.[3]

Im Heimaturlaub schlug er auf Anraten seines Vaters die Offizierslaufbahn (Fahnenjunker) ein. Wieder zurück in Frankreich, wurde er am 27. November 1915 Leutnant und Zugführer und machte sich durch spektakuläre Aktionen bei Patrouillen und Stoßtrupps einen Namen. Im Laufe des dritten Kriegsjahres 1916 wurde Jüngers Regiment an sämtlichen Brennpunkten der Westfront eingesetzt. Während der zweiten Somme-Schlacht wurde Jünger am Vorabend der britischen Offensive in der Ruhestellung in Combles verwundet[4] und kam ins Lazarett. In der Folgezeit wurde sein gesamter Zug bei Guillemont aufgerieben.

Im November 1916 wurde Jünger bei einem Spähtruppeinsatz zum dritten Mal verwundet[5] und erhielt wenig später das Eiserne Kreuz erster Klasse. Im Frühjahr 1917 wurde Jünger zum Chef der 7. Kompanie ernannt und rettete durch einen Zufall am 29. Juli 1917 seinem Bruder Friedrich Georg Jünger auf dem Schlachtfeld von Langemark das Leben. Daraufhin folgten weitere Auszeichnungen, darunter am 4. Dezember 1917 das Ritterkreuz des Königlichen Hausorden von Hohenzollern. Im März 1918 überlebte Ernst Jünger einen Granateneinschlag, dem fast seine gesamte Kompanie zum Opfer fiel. Das Kriegsende erlebte Jünger nach einer im August 1918 vor Cambrai erlittenen Verwundung im Lazarett in Hannover. Am 22. September 1918 erhielt er den Orden Pour le Mérite, die höchste militärische Auszeichnung der Krone Preußens.

Während des gesamten Kriegsverlaufes notierte er seine Erlebnisse in einem Tagebuch, das er ständig mit sich führte. Die Gefechtspausen seines Frontalltags gegen Ende des Krieges verbrachte er vor allem damit, Werke von Nietzsche, Schopenhauer, Ariost und Kubin zu lesen. Außerdem ließ er sich aus der Heimat entomologische Zeitschriften schicken.

Die 15 Kriegstagebücher wurden vor Jüngers Tod dem Deutschen Literaturarchiv Marbach übergeben. 2010 erschienen sie, herausgegeben und kommentiert von Helmuth Kiesel.[6] Die Notizen dienten Jünger als Rohmaterial für sein erstes Buch (In Stahlgewittern, 1920).[7]

Erste Veröffentlichungen

Nach dem Krieg diente Jünger zunächst noch als Leutnant im Infanterieregiment 16 der Reichswehr in Hannover. Während seiner Dienstzeit war er unter anderem mit der Ausarbeitung von Dienstvorschriften für den Infanteriekampf (Heeresdienstvorschrift 130) beim Reichswehrministerium in Berlin befasst.[8] Bald profilierte er sich als entschiedener Gegner der Republik, hielt sich aber aus den politischen Auseinandersetzungen weitgehend heraus und überarbeitete seine Kriegsaufzeichnungen, die in die Werke In Stahlgewittern. Aus dem Tagebuch eines Stoßtruppführers (1920), Der Kampf als inneres Erlebnis (1922), Sturm (1923), Das Wäldchen 125 (1925) und Feuer und Blut (1925) einflossen.

Nach seinem Ausscheiden aus der Reichswehr am 31. August 1923 studierte er in Leipzig und Neapel Zoologie und Philosophie. 1923 trat er für kurze Zeit in das Freikorps von Gerhard Roßbach ein und war vor allem als reisender Verbindungsmann zu anderen Teilen der nationalen Bewegung aktiv. Sein erster dezidiert politischer Artikel, Revolution und Idee, erschien im September 1923 im Völkischen Beobachter.[9] Am 3. August 1925 heiratete Jünger Gretha von Jeinsen. Am 1. Mai 1926 wurde in Leipzig der gemeinsame Sohn Ernst geboren (in Jüngers Aufzeichnungen meist „Ernstel“ genannt). Das Studium brach er am 26. Mai ohne Abschluss ab und wandte sich ganz der Schriftstellerei zu.

In der „Standarte“, der Sonderbeilage der Stahlhelm-Zeitung, konnte er seine politischen Schlußfolgerungen aus dem Weltkriegserlebnis publizistisch ausbreiten. Bald geriet er als Sprecher der jungen Radikalen in Gegensatz zur Stahlhelmführung und dem Legalitätskurs von Franz Seldte. Nach der Abschaffung der mißliebigen Beilage gab er zusammen mit Helmut Franke, Franz Schauwecker und Wilhelm Kleinau die „Standarte“ in eigener Regie mit dem programmatischen Untertitel „Wochenschrift des neuen Nationalismus“ heraus. Nach nur fünfmonatigem Erscheinen musste auch dieses Blatt im Sommer 1926 auf Anordnung des Magdeburger Oberpräsidenten Otto Hörsing eingestellt werden. Darauf kündigte der Stahlhelm auch dem Schriftleiter Helmut Franke. Jünger verließ den Verband und übernahm als Mitherausgeber die Münchner Zeitschrift „Arminius“. Nach erneuten Spannungen scheidet er aus, um sich für die Monatsschrift „Der Vormarsch“ zu betätigen. Im Juli 1927 übersiedelte Jünger mit seiner Familie nach Berlin, um das moderne Leben in seiner „Traumstärke“ zu erfassen. Dort lernte er unter anderem den nationalen Bolschewiken Ernst Niekisch kennen.[10] 1928 betätigte er sich auch als Herausgeber des Sammelbandes Die Unvergessenen. Bis 1933 verfasste er schätzungsweise 140 Artikel.

Antidemokratisches Engagement

In seiner nationalrevolutionären Publizistik forderte Jünger aus der Verabsolutierung seiner Kriegserlebnisse heraus eine Militarisierung aller Lebensbereiche. Die Weimarer Republik bekämpfte er radikal. Er sprach sich für ihre gewaltsame Zerschlagung und die Errichtung einer nationalen Diktatur aus. Die Ideale des Humanismus, Pazifismus, ja aller bürgerlichen Ordnungs- und Zivilisiertheitsvorstellungen lehnte er ab: Stattdessen propagierte er ein Menschenbild, das keine Scheu vor Schmerz und Opfer kennt und Disziplin und Rangordnung höher achtet als das aus seiner Sicht ungerechtfertigte Postulat der Gleichheit. Nach Ansicht seines Biographen Kiesel steckte dahinter zum einen ein „früh anerzogener und durch die Lektüre Nietzsches befestigter Antidemokratismus und Antihumanismus“, zum anderen der Verdacht, dass wenn die Humanisten Recht hätten, die vier Jahre Krieg sinnlos gewesen seien.[11] In der Erstauflage 1925 von Wäldchen 125 findet sich der Satz: „Ich hasse die Demokratie wie die Pest“. Gegen das „geschäftsmäßige Literatenpack“, das sich für Aufklärung, Demokratie und Pazifismus einsetze, müsse „sofort die Prügelstrafe wieder eingeführt“ werden. Diese Sätze ließ er 1933 aus den folgenden Ausgaben des Buchs entfernen.[12] Dennoch glaubt der Historiker Peter Longerich, dies sei eine „auch in der Diktion für ihn typische Aussage“.[13] Zugleich artikulierte er in dieser Phase eine extrem nationalistische Einstellung:

„Wir können gar nicht national, ja nationalistisch genug sein.“[14]

Trotz seiner Sympathie für die Idee einer „nationalen Revolution“ hielt sich Jünger nach anfänglichen Kontaktaufnahmen von Adolf Hitler fern. Einig mit ihm im Kampf um die Revision des Versailler Vertrages, lehnte er die Partei als Instrument ab. Am 29. Januar 1926 sandte er Hitler sein Buch Feuer und Blut mit der Widmung „Dem nationalen Führer Adolf Hitler“, worauf dieser sich persönlich bei ihm bedankte.[15] Hitler kündigte sogar einen Besuch in Leipzig an, sagte aber in letzter Minute ab.[16] Im selben Jahr sprach Jünger davon, dass ihm das Wort „Rasse“ in seiner neuen biologischen Anwendung „peinlich“ zu werden beginne.[17] In seinem agonalen Weltbild, dem sogenannten „heroischen Realismus“, war auch kein Platz für darwinistische Plattitüden:

„Wie vor allen mechanistischen Theorien wollen wir uns hier vor der ‚Auslese der Tüchtigsten‘ hüten. Der Untergang ist ebenso bedeutend und ebenso fruchtbar wie der Sieg.“[18]

Nach Aussage des bündischen Jugendführers Karl Otto Paetel lehnte Jünger 1927 ein von der NSDAP angebotenes Reichstagsmandat mit der Begründung ab, er halte „das Schreiben eines einzigen Verses für verdienstvoller als 60 000 Trottel zu vertreten.“[19] Allerdings ist dieses Angebot und seine Ablehnung durch Jünger anderweitig nicht dokumentiert.[20] Die Antwort Jüngers würde unterstreichen, dass die Ursachen für seinen Abstand zum Nationalsozialismus weniger in der Radikalität der NSDAP lagen, sondern eher im Gegenteil: Jünger lehnte die Entscheidung Hitlers, nicht auf revolutionärem Wege, sondern im legalen Marsch durch die Institutionen an die Macht zu gelangen, als Konzession an den verhassten „Parteienstaat“ ab.[21] Jedenfalls wandte er sich Ernst Niekisch zu, dessen „nationalbolschewistische“ Konzeption außerordentlich drastisch und strikt antibürgerlich war.[22]

Rückzug vom politischen Aktivismus

In den folgenden Jahren wechselte Jünger mehrfach seine Publikationsorgane und rief eigene, kurzlebige nationalistische Zeitschriften ins Leben. Grund dafür waren wiederkehrende Auseinandersetzungen innerhalb des nationalistischen Lagers über einen möglichen Legalitätskurs gegenüber der Weimarer Republik. 1928 erregte Jüngers an die Tradition des europäischen Surrealismus anknüpfendes Buch Das abenteuerliche Herz Aufsehen, zumal es als „Literarisierung“ des Autors und Abwendung von der Politik interpretiert wurde. Zum Ende der 1920er Jahre trat Jünger zunehmend in den Dialog mit politischen Gegnern der Rechten und zog sich gleichzeitig aus der politischen Publizistik zurück. An der tagespolitischen Entwicklung wollte er nicht mehr teilhaben.[23] In dieser Zeit kam es auch zum offenen Bruch mit Hitler, als dieser sich gegen die Landvolkbewegung gewandt hatte; Jünger hatte in ihr den Vorreiter der von ihm erhofften nationalrevolutionären Bewegung gesehen.[24] Er vermutete, dass Hitler seinen Frieden mit dem Parlamentarismus gemacht habe und fühlte sich in seinem Verdacht bestärkt, dass der Nationalismus durch ein Bündnis mit den Bürgerlichen korrumpiert werde.[25]

1929 antwortete von Joseph Goebbels herausgegebene Angriff als Reaktion auf einen Artikel Jüngers im linksliberalen Tagebuch, in dem Jünger erklärt hätte, dass der Antisemitismus für den „neuen Nationalismus“ „keine Fragestellung wesentlicher Art“ sei und dass sich der Nationalsozialismus durch seinen Legalitätskurs als Teil der bürgerlichen Ordnung erwiesen habe: „Wir debattieren nicht mit Renegaten, die uns in Schmutzblättern jüdischer Landesverräter anpöbeln. Herr Jünger aber ist damit für uns erledigt.“[26] Dennoch versuchte 1930 (vergeblich) der expressionistische Dramatiker Arnolt Bronnen, Jünger mit Goebbels zu versöhnen.[27][28] Am 17. Oktober 1930 störte Jünger im Berliner Beethovensaal gemeinsam mit seinem Bruder Friedrich G., Bronnen und etwa dreißig SA-Leuten Thomas Manns Deutsche Ansprache, in der dieser vor den Gefahren des aufkommenden Nationalsozialismus warnte.[29] Man hatte beschlossen, so Bronnen in seinem Protokoll, die Veranstaltung zu besuchen, um „dortselbst eine Diskussion zu entfachen“. Gegen seinen Willen – so Bronnen – schickte Goebbels zwanzig mit Smoking bekleidete SA-Männer. Die Störungen hätten sich zunächst auf einige Zwischenrufe beschränkt, bis die Polizei einen allgemeinen Tumult auslöste. Zwar erscheinen Bronnen und die SA-Leute als die Krawallmacher; aber „all dies“, so Alexander Mitscherlich, geschah „mit einer stillschweigenden Billigung Ernst Jüngers“.[30] Jünger habe es seinem Privatsekretär Heinz Ludwig Arnold nach dem Krieg persönlich so erzählt: „sie besetzen die erste Reihe, und als Thomas Mann seine Lesung begann, schlugen alle in der ersten Reihe große Zeitungen auf“, was Arnold als „am harmlosesten“ schildert. Auch habe Jünger damals eine Goebbels-Lesung nach zehn Minuten demonstrativ verlassen.[31]

Erst in dieser Zeit wurde seine Kriegsliteratur außerhalb nationalistischer und militärischer Kreise populär. 1930 fungierte Jünger als Herausgeber mehrerer nationalrevolutionärer Sammelbände. Um ihn herum bildete sich ein Zirkel nationalistischer Publizisten aus sehr unterschiedlichen Flügeln, angefangen von späteren Nationalsozialisten bis hin zum Nationalbolschewisten Ernst Niekisch. 1932 erschien Jüngers umfangreiches Essay Der Arbeiter. Herrschaft und Gestalt. Darin etablierte er im Rückgriff auf die mythische Figur des Juden Ahasver eine moderne metaphysische Wahrnehmungstheorie, mit der sich der Text unter der Hand von seinen imperialen und nationalistischen Phantasmen löst. In seinen politischen Schriften dieser Zeit finden sich allerdings vereinzelt antisemitische Äußerungen, so z. B. 1930 in seinem Essay Nationalismus und Judenfrage:[32]

„Die nationalen Bewegungen, die sich als revolutionär bezeichnen, litten unter einem Mangel an Folgerichtigkeit, da bei ihnen der Stoß gegen den Juden […] immer viel zu flach angesetzt wird, um wirksam zu sein.“

Dort heißt es auch:

„Im gleichen Maße, in dem der deutsche Wille an Schärfe und Gestalt gewinnt, wird für den Juden auch der leiseste Wahn, in Deutschland Deutscher sein zu können, unvollziehbarer werden, und er wird sich vor seiner letzten Alternative sehen, die lautet: in Deutschland entweder Jude zu sein oder nicht zu sein.“

Diese Äußerungen seien im Zusammenhang mit seinem radikalen „Anti-Liberalismus und Anti-Demokratismus“ (Harro Segeberg) zu sehen und richteten sich daher in erster Linie gegen die „Assimilation“ der deutschen Juden, die er als „Zivilisationsjuden“ abqualifiziert; Jünger bevorzugte wie damals auch sein Bruder Friedrich Georg und andere Nationalrevolutionäre das orthodoxe Judentum bzw. später den modernen Zionismus: Franz Schauwecker und Friedrich Hielscher etwa sprachen sich hierbei besonders für Martin Bubers spirituellen Zionismus aus.

1932 trat Jüngers Vater der NSDAP, wahrscheinlich unter Druck, bei. Nach der Machtübernahme der NSDAP 1933 versuchte diese erneut, Ernst Jünger für sich zu gewinnen. Ihm würde zum zweiten Mal, nach der (unbelegten) Angabe von Paetel, ein Sitz im Reichstag angeboten worden, den er gleichfalls abgelehnt hätte.[33] 1933 kam es auch zu einer Hausdurchsuchung durch die Geheime Staatspolizei (Gestapo) wegen seiner Kontakte zu Kommunisten und zu Ernst Niekisch. Im selben Jahr wies Jünger die Aufnahme in die – nationalsozialistisch „gesäuberte“ – Deutsche Akademie der Dichtung zurück,[34] und seine Wohnung wurde erneut von der Gestapo durchsucht, woraufhin Jünger sich nach Goslar zurückzog. Dort wurde 1934 sein Sohn Alexander geboren. Im selben Jahr erschien Die totale Mobilmachung. 1936 zog die Familie nach Überlingen am Bodensee um. Ernst Jünger verbrachte die folgenden Jahre mit zahlreichen Auslandsreisen.

Ab 1939 lebte Jünger in Kirchhorst nahe Hannover. Im selben Jahr erschien seine Erzählung Auf den Marmorklippen, die oft als verdeckte Kritik an der Gewaltherrschaft Hitlers interpretiert wird. Jünger selbst wehrte sich jedoch zeitlebens gegen die Interpretation der Marmorklippen als Widerstandsbuch gegen den Nationalsozialismus. Er sah in "Auf den Marmorklippen" vielmehr ein Werk, welches man auf mehrere Staatssysteme beziehen kann, so zum Beispiel auch auf das stalinistische System in der Sowjetunion, und wollte es daher nicht explizit auf den nationalsozialistischen Staat in Deutschland festschreiben und somit die Interpretationsfreiheit einschränken.

Offizier im besetzten Paris

 
Das Hotel Raphaël in Paris, in dem Jünger ab Juni 1941 wohnte.

Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Jünger im August 1939 zum Hauptmann befördert und zur Wehrmacht eingezogen; zunächst tat er als Kompaniechef am Westwall gegenüber der Maginot-Linie Dienst. In dieser Zeit erhielt er für die Bergung eines Verwundeten die Spange zum Eisernen Kreuz II. Klasse. 1941 wurde seine Einheit nach Paris verlegt. Ernst Jünger kam im Sommer des Jahres gegen den Widerstand von Wilhelm Keitel in den Stab des Militärbefehlshabers von Frankreich (MBF) unter Otto von Stülpnagel, später Chef des Generalstabes der Heeresgruppe B, wo er unter anderem für die Briefzensur in der Ic-Abteilung zuständig war. Der Stab befand sich zu der Zeit im Pariser Hotel Majestic. Als wichtiges Zeitdokument einer deutschen, nicht-nationalsozialistischen Sicht des Zweiten Weltkrieges entstanden die Pariser Tagebücher, die einige Jahre später in das Buch Strahlungen Eingang fanden. Jünger kam in Kontakt zu Widerstandkreisen innerhalb der Wehrmacht und dokumentierte für sie die Auseinandersetzungen zwischen NSDAP-Stellen und der Wehrmacht im besetzten Frankreich. Gleichwohl ist im Volks-Brockhaus 1941 zu lesen: „[Ernst Jünger] stellte in seinen Werken, bes. seinen Kriegsbüchern […], den nationalistischen und heldischen Gedanken dem bürgerlichen Geist entgegen“.[35]

1942 gehörte Jünger zur Stabsabteilung des Militärbefehlshabers in Frankreich, des Generals der Infanterie und späteren Widerstandskämpfers Carl-Heinrich von Stülpnagel. Stülpnagel schickte Jünger in den Kaukasus, angeblich um die Truppenmoral vor einem eventuellen Attentat auf Adolf Hitler zu untersuchen. Dort setzte Jünger sein Tagebuchwerk unter dem Titel Kaukasische Aufzeichnungen fort, die ebenfalls in die Strahlungen aufgenommen wurden. Noch 1942 kehrte Ernst Jünger nach Paris zurück. 1942 begannen auch die Arbeiten an dem Aufruf Der Friede, der als Appell an die Jugend Europas nach einem Sturz Hitlers gedacht war. Jünger stand zahlreichen Beteiligten des Attentats vom 20. Juli 1944 nahe. Am 21. Juli 1944 notierte Jünger in seinem Zweiten Pariser Tagebuch kommentarlos eine in einem Gespräch mit ihm geäußerte Aussage von Max Hattingen (= „der Präsident“), Hauptmann im Pariser Generalstab: „Die Riesenschlange im Sack gehabt und wieder herausgelassen“. Hattingen bezeichnete damit den Tatbestand, dass es Stülpnagel im Rahmen des Unternehmens Walküre zunächst gelungen war, in Paris die wichtigsten Funktionäre und Führer der SS, des SD und der Gestapo festnehmen zu lassen, um sie dann wieder in Freiheit zu setzen, nachdem das Scheitern des Attentats feststand.[36] Nachdem den Westalliierten die Landung in der Normandie und der Vorstoß ins Landesinnere gelungen war, verließ Jünger mit den abziehenden deutschen Truppen Paris und kehrte nach Deutschland zurück, wo er im September 1944 – im Alter von 49 Jahren – als Hauptmann regulär aus der Wehrmacht entlassen wurde.[37] Er zog sich nach Kirchhorst in Niedersachsen zurück, wo er gegen Kriegsende als Volkssturmkommandant befahl, keinen Widerstand gegen die anrückenden alliierten Truppen zu leisten.

Jüngers Sohn Ernst, Ernstel genannt, wurde 1944 im Alter von 17 Jahren zusammen mit seinem Freund Wolf Jobst Siedler in dem Internat Hermann Lietz-Schule Spiekeroog verhaftet, in dem sie zur Schule gingen. Die Schüler waren dort auch als Marinehelfer tätig. Ein Mitschüler hatte sie bei einer vorgesetzten Dienststelle mit der Meldung denunziert, sie hätten während des Dienstes für die Marine „fortwährend regimekritische und defätistische“ Bemerkungen gemacht. Ernstel habe sogar u. a. gesagt, „Hitler müsse ‚gehängt‘ werden“. Das waren schwere Vergehen in der Zeit des Nationalsozialismus und es bestand die Gefahr, dass es ein Strafverfahren vor dem Volksgerichtshof geben würde, bei dem solche Äußerungen in der Regel mit der Verhängung der Todesstrafe geahndet wurden. Doch dank der Fürsprache von Ernst Jünger bei militärischen Vorgesetzten von Ernstel und Wolf Jobst Siedler fand ein Kriegsgerichtsverfahren statt, in dem beide nur zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden. Ein halbes Jahr später wurden beide Jungen auf Bewährung entlassen.[38] Ernstel meldete sich freiwillig bei den Panzergrenadieren einer SS-Einheit, um einer Verhaftung durch die Gestapo zu entgehen. Am 29. November 1944 fiel er in Italien in der Nähe von Carrara. Ernst Jünger und seine Frau hatten noch lange immer wieder Zweifel, ob ihr Sohn nicht in Wirklichkeit „liquidiert“ worden war.[39]

Nachkriegszeit

 
Das Jünger-Haus in Wilflingen
 
Ernst Jüngers Schreibtisch in Wilflingen

Nach dem Krieg weigerte sich Jünger, den Fragebogen der Alliierten für die sogenannte Entnazifizierung auszufüllen, und erhielt daraufhin in der britischen Besatzungszone bis 1949 Publikationsverbot. Er übersiedelte zunächst nach Ravensburg in die französische Besatzungszone und wenig später nach Wilflingen, einem Ortsteil der Gemeinde Langenenslingen im Landkreis Biberach in Oberschwaben. Dort wohnte er von 1951 an bis zu seinem Tode in dem 1727 vom Fürstbischof von Konstanz und Augsburg Johann Franz Schenk Freiherr von Stauffenberg erbauten Forsthaus der ehemaligen Oberförsterei der Schenken von Stauffenberg.

Ernst Jünger wurde auf den jungen Journalisten Armin Mohler aufmerksam, da dieser 1946 in der Weltwoche einen recht positiven Artikel über ihn veröffentlicht hatte. Von 1949 bis 1953 war Mohler Privatsekretär von Jünger. 1949 lernte Jünger den LSD-Entdecker Albert Hofmann kennen. Gemeinsam experimentierten beide mit der Droge. Jünger schrieb anschließend ein Buch über seine Erfahrungen mit LSD (Besuch auf Godenholm).

1951 entstand Jüngers Essay Der Waldgang, eine Art Widerstandsfibel gegen Totalitarismus und Anpassung. Fortsetzung und Abschluss dieser Thematik sind in dem 1977 erschienenen Roman Eumeswil zu sehen, in dem Jünger „das Gebäude seiner Weltweisheit“ (Armin Mohler) errichtete. Er entwickelt darin die Gestalt des Waldgängers zu der des Anarchen weiter, wobei er sich hauptsächlich auf Max Stirner und dessen 1844 erschienenes Buch Der Einzige und sein Eigentum bezieht.[40]

Weitere hervorzuhebende Veröffentlichungen sind der Roman Heliopolis (1949) und die Kriminalgeschichte Eine gefährliche Begegnung (1985). Einige Reisen zwischen 1929 und 1964 wurden in Jüngers elf Reisetagebüchern literarisch festgehalten.

Nach dem Tod seiner ersten Frau Gretha (1960) heiratete Jünger 1962 die promovierte Germanistin Liselotte Lohrer (1917–2010),[41] die unter anderem das Cotta-Archiv im Deutschen Literaturarchiv aufgebaut und betreut hat. In seinen Schriften bezeichnet Jünger sie gewöhnlich mit ihrem Kosenamen als „das Stierlein“. Sie war auch an der Edition der Werke ihres Mannes bei Klett-Cotta beteiligt. Am 20. Juli 1977 starb Ernst Jüngers Bruder Friedrich Georg.

 
Jünger (li.) mit Philipp Jenninger (Mi.) und Liselotte Lohrer (re.) 1986
 
Jüngers Grab in Wilflingen

Ernst Jünger reiste und schrieb bis kurz vor seinem Tod. 1986 reiste er nach Kuala Lumpur, um zum zweiten Mal in seinem Leben den Halleyschen Kometen zu sehen. Darüber berichtet er im Tagebuch Zwei Mal Halley, das zugleich einen Teil seines diaristischen Hauptwerks Siebzig verweht bildet.[42] Jünger begann dieses Alterstagebuch nach seinem 70. Geburtstag (1965) und führte es bis zum Frühjahr 1996 fort. Am 20. Juli 1993 besuchten der damalige französische Staatspräsident François Mitterrand und der damalige deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl Jünger im Stauffenbergschen Forsthaus in Wilflingen. Am 26. September 1996 konvertierte Ernst Jünger zum römisch-katholischen Glauben. Erst nachdem er 1998 im Alter von 102 Jahren im Krankenhaus von Riedlingen gestorben war, wurde seine Konversion bekannt.[43][44] An der Beerdigung Ernst Jüngers nahmen 2.000 Menschen teil, darunter Erwin Teufel, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, ein Vertreter der Bundesregierung in Bonn und fünf Generäle der Bundeswehr.

In Gedenken an Ernst Jünger fertigte der Aachener Bildhauer Wolf Ritz eine Büste an, die anfangs in Wilflingen aufgestellt wurde, aber mittlerweile vom Deutschen Literaturarchiv Marbach übernommen worden ist.[45]

Orden und Ehrungen

 
Gedenktafel in Wilflingen

Aus Anlass des 90. Geburtstages Ernst Jüngers stiftete das Land Baden-Württemberg mit dem Einverständnis des Schriftstellers 1985 den Ernst-Jünger-Preis für Entomologie. Damit werden seit 1986 in dreijährigem Turnus Wissenschaftler ausgezeichnet, die mit herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Insektenkunde hervorgetreten sind. Ernst Jünger war als Träger des Pour le Mérite der letzte Bezieher eines Ehrensolds gem. § 11 des Gesetzes über Titel, Orden und Ehrenzeichen aus dem Jahr 1957.

Rezeption

Verhältnis zum Nationalsozialismus

Ernst Jünger galt seinen Zeitgenossen als zwar „radikalisierter“, aber ansonsten nationalsozialistischer oder „dem Nationalsozialismus gleichgestimmter“ Schriftsteller. So rechnete ihn Ernst Günther Gründel 1932 zum „orthodoxen Flügel der NSDAP“ und hielt ihn gemeinsam mit Niekisch, Schauwecker, A.E. Günther und Gregor Strasser für einen „Nationalkommunisten“.[47] Jüngers Verhältnis zum Nationalsozialismus erschien widersprüchlich. Ernst Niekisch, der im offenen Gegensatz zum NS-Regime stand, warf ihm vor, als es um die Frage der Zugehörigkeit zur „bolschewistischen oder faschistischen Front“ gegangen sei, in die „Innerlichkeit“ ausgewichen zu sein. Arnolt Bronnen, der in dieser Frage auf der faschistischen Seite stand und gegen die Opposition des Jünger-Kreises gegen das Regime war, gab zu bedenken, der „Katechismus“ dieses Kreises habe „in einer an Nietzsche und George geschulten Form bereits die ganze Ideologie des Nationalsozialismus von Hitler bis Goebbels und Rosenberg“ enthalten.[48] Der Historiker Hans-Ulrich Wehler konstatierte: „Eine Figur wie Jünger brauchte auch gar nicht der NSDAP anzugehören, um als einer der intellektuellen Totengräber der Republik, gefeiert von einer riesigen Lesergemeinde, zu wirken“.[49]

 
Wolfgang Harich

Die Rezeption Jüngers nach dem Zweiten Weltkrieg ist durch die Tatsache geprägt, dass er von vielen – auch dann, wenn ihm eine moralisch einwandfreie Haltung zugestanden wird – zu den geistigen oder apolitisch-politischen Wegbereitern des NS-Faschismus gezählt wird. Jünger gilt vielen, wenn nicht den meisten Nicht-Rechten als desavouiert.[50] Der Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands um Johannes R. Becher, der sich in der in der Sowjetischen Besatzungszone gegründet hatte, griff am ersten Jahrestag des Kriegsendes in einer Diskussionsveranstaltung den „Fall Jünger“ auf. Der junge SED-Literaturkritiker Wolfgang Harich ging wenig später zum publizistischen Frontalangriff überging, woraufhin in den Westzonen zahlreiche Apologeten und Kritiker öffentlich Stellung nahmen. Die heftigen Attacken aus den Reihen des Kulturbundes zielten darauf ab, Jünger als Befürworter eines sich abzeichnenden westdeutschen Staats hinzustellen. Wie nach ihm Paul Rilla, Wolfgang Weyrauch und Kurt Hiller warf Wolfgang Harich im Ost-Berliner Aufbau, im West-Berliner Kurier sowie in der Täglichen Rundschau Jünger mit Bezug auf das Terre des Hommes-Interview und die „Friedensschrift“ vor, den „westlichen Alliierten ein unverblümtes Westblock-Angebot gemacht“ zu haben. Harich forderte daraufhin im Juli 1946, „daß diesem Mann das Handwerk gelegt“ werde, trete doch in dessen Werk „die zum Himmel stinkende innere Verfaulung eines ins Bestialische entarteten Intellekts“ zutage. Und weiter: „Das Ausglühen dieses schwärenden Ansteckungsherdes aus dem deutschen Geistesleben der Gegenwart dürfte […] als hygienische Notwendigkeit nicht mehr bestreitbar sein.“ Paul Rilla bezeichnete Jünger als einen „Gegner des Nationalsozialismus, dessen Schrittmacher er war“, und folgerte daraus, Jünger böte als Identifikationsfigur die Möglichkeit, „sich vom Hitlerismus rückwärts zu distanzieren“, so dass er auch gegenwärtig wieder „zum Schrittmacher jener getarnten Reaktion“ tauge, „die ihre Hitler Gegnerschaft beteuert, um desto ungenierter im Trüben zu fischen“.[51]

Bereits Anfang Mai 1946 hatte sich Karl Korn bei einer öffentlichen (und von Niekisch moderierten) Diskussion vehement für Jünger engagiert. Auf die polemischen Vorwürfe von Wolfgang Harich reagierte er beispielsweise mit einer lebhaften Apologie des Autors. In Jünger könne man eine exemplarische „Gestalt des Übergangs“ erblicken, dessen „authentischen Rufen“ nach dem „verlorenen Heil“ eine sittliche Selbsterneuerung Deutschlands jenseits der Vorgaben von Ost und West abzugewinnen sei.[52] Ebenso verwies 1946 der nationale Bolschewik Karl Otto Paetel „auf die Figur des ‚nationalrevolutionären‘ Schriftstellers Ernst Jünger als ein Beispiel für die Existenz eines ‚Anderen Deutschland‘“. Er betrachtete Auf den Marmorklippen und Gänen und Straßen als „die wichtigsten antinationalsozialistischen Dokumente, die im Dritten Reich entstanden“ seien. Es gehe zu weit, Jünger aufgrund seines Patriotismus als „Nazimitläufer“ zu bezeichnen. Damit wandte sich Paetel besonders gegen das Kollektivschulddenken, das zu jener Zeit weit verbreitet war.[53]

 
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Der Publizist Axel Eggebrecht erklärte Jünger im September 1946 in der Radiosendung „Am Runden Tisch“ des Nordwestdeutschen Rundfunks zu einem Wegbereiter des Nationalsozialismus; bis zu einem gewissen Zeitpunkt sei er dies möglicherweise sogar bewusst gewesen, aus einer „ästhetische Freude an den gewaltsamen Kräften der Zerstörung“. Er sah in dem Schriftsteller einen „unbewußten Vor-Nazi“, von „einer inneren Wandlung könne nicht die Rede sein“. Walther von Hollander und Herbert Blank hielten Jünger jedoch für einen „Gegner des Nationalsozialismus“. Für Gottfried Stein stellte er sich „jederzeit in Wort und Haltung gegen den Hitlerismus.“ Jünger habe als einziger Kriegsbuchautor den Sinn des Krieges „ergründen und dienen“ wollen. Auch für Manfred Michler war er ein Gegner Hitlers. Nach dem fehlgeschlagenen Hitler-Attentat entging Jünger, behauptete Michler, „wie durch ein Wunder der Verhaftung, er wird jedoch aus dem Wehrdienst entlassen.“ Jünger habe aber dem Krieg, so Frank Thiess, „einen bestimmten Sinn innegelegt“.[54] Der sozialistische Erziehungswissenschaftler Heinz-Joachim Heydorn nahm eine „vermittelnde Stellung“ ein: Auch er sah in Jünger einen, wenn auch im Wesentlichen unbewussten Vorläufer des Nationalsozialismus, auch er glaubte nicht an seine innere Wendung, lehnte die Friedensschrift ab, erwartete „aber doch noch wichtige Arbeiten für die Zukunft von Jünger.“[55] Gegen Ende des dritten Zirkularbriefs „an die Freunde“ vom 1. November 1946 fragte Jünger, er sei doch neugierig, ob es seinen Gegnern gelingen werde, ihn „zum Kirchenvater des dritten Reiches zu machen“.[56]

In nahezu allen kulturpolitischen Zeitschriften wurden 1946 Beiträge zum Fall Jünger veröffentlicht. Während im liberalen Exil und von kommunistischen Widerstandskämpfern Jünger als Wegbereiter des Faschismus kritisiert wurde, artikulierte sich in allen anderen Zeitschriften eine auf ihn gerichtete „Hoffnung“ (Dieter Bassermann). Jünger galt als der Prototyp der „Wandlung“ (Johannes R. Becher) des deutschen Nationalismus ins Abendländische, politisch ins Europäische, weltanschaulich ins Christliche. Der Student Karl Friedrich Baedeker schrieb in der Hamburger Akademischen Rundschau, Jünger sei „die einzige Gestalt, an der die Jugend bei der Suche nach geistiger Führung nicht sogleich vorbeiläuft“. Baedeker betonte vor allem als spezifisch abendländisch die „Haltung ohne Dogmen und Programme“. Ebenso stellte Hans-Hermann Grothoff in der Hamburger Studentenzeitschrift die „Theorienfeindlichkeit“ des geistigen Führers Jünger heraus.[57] Die besondere Repräsentanz bestehe, so Wilhelm Grenzmann 1950, in seiner Funktion als „ein Verkünder auch unserer Irrtümer, ja, unserer Verhängnisse“.[58] Nach Karl Prümm mache diese Bemerkung Grenzmanns eine „psychologische Konstante“ der Nachkriegsrezeption sichtbar. Den Weg Jüngers zum antidemokratisch-autoritären Engagement bis in die unmittelbare Nähe des Nationalsozialismus hätten seine Leser weitgehend geteilt. Ihre nach 1945 so deutliche Identifikation mit seinem „Widerstand“, seiner „Wandlung“ ermögliche den „kollektiven Freispruch“, erspare die „selbstkritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit“. Jünger erkenne im Nationalsozialismus letztlich die Verkörperung all jener Tendenzen, die von ihm zeitlebens bekämpft wurden und die mit ihren egalitären ldeen dem Faschismus den Boden bereiteten durch Einebnung der Hierarchien bereitet hätten: Nihilismus, Technik- und Fortschrittsglaube, Amerikanismus und vor allem Demokratie und Liberalismus. Seine eigene Rolle während des Kampfes gegen die Weimarer Republik unterziehe Jünger keiner kritischen Überprüfung.[59] Ebenso urteilt Helmut Peitsch: Jünger verkörperte, was als Literaturfunktion programmiert wäre, den von der Katastrophe zur Katharsis bewegten Deutschen. Diesen in den Literaturverhältnissen liegenden Wirkungsbedingungen entspreche seine „Selbstinszenierung“ „optimal“.[60]

Thomas Manns Behauptung, Jünger sei ein „Wegbereiter des Barbarismus“ gewesen, wurde erst mit der Publikation seiner Briefe 1963 bekannt. Das Urteil wurde als autoritativ beglaubigtes Wort ein Topos in der Streitgeschichte der 1960er, 1970er und 1980er Jahre. In quellenkritischer Hinsicht war die Validität des Urteils – und damit auch die Bezugnahme darauf – nach Ansicht Lothar Bluhms problematisch, da Manns apodiktische Einschätzung sich nicht auf eigene Jünger-Lektüre, sondern auf Hörensagen und Second-hand-Wissen aus dem Familien- und Freundeskreis gestützt hatte.[61] In Robert Wistrichs Perspektive lässt zum Beispiel der „halb romantische, halb technokratische Nationalismus“ Jünger als „einen Protagonisten und intellektuellen Wegbereiter des Nationalsozialismus“ erscheinen.[62] Es stellte sich die Frage, ob der inflationierte Topos „Wegbereiter" dazu angetan ist, die Rolle eines exponierten Schriftstellers in der Vorzeit des Nationalsozialismus angemessen zu umreißen.[63] So erklärte Rolf Hochhuth 1987 apologetisch, dass die Handlungsweise eines Menschen nicht ablösbar sei „von der Epoche, die seine Sicht, sein Denken und Tun bestimmte“. Die jüngere Generation wisse eben, was danach gekommen sei, sei insofern klüger, dürfe aber diesen Zuwachs an Kenntnis nicht moralisch, jedenfalls nicht richtend, verwerten:

„Kritik am Parlamentarismus ist dort, wo er herrscht, zum Beispiel heute - und wo er zuweilen Synonym für Korruption wird, wie in Flicks Bonn - etwas ganz anderes (und völlig Legitimes) als am Rande einer Diktatur. Wenn Jünger die Weimarer Republik als Staatsform ablehnte, so hat er gewiß nicht zu Zeiten, als Hitler dann diese Republik liquidierte, Kritik an ihr geübt, sondern zu Zeiten, als sie obenauf war. Und das ist moralisch gerechtfertigt, ja notwendig!“[64]

Zwar sei Jünger, so Rudolf Augstein 1993, „zweifellos“ ein „Wegbereiter der Diktatur“ gewesen: „Aber wir glauben zu wissen, daß alle geistig hochstehenden Wegbereiter zusammen nicht ausgereicht hätten, Hitler den Weg zu ebnen oder zu versperren.“[65] Reimann betonte, auch wenn „kein einzelner Akteur und Autor in einem strikt linearen Sinne verantwortlich“ sei, so hätten doch „alle, welche die nationalen und rechtsradikalen Gebetsmühlen“ drehten, dazu beigetragen − wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Hochhuths „Apologie“ schilderte er als „unverblümt“ und fragte, wann die chronisch bedrohte Weimarer Demokratie je „obenauf“ wäre. Dies sei ein „deutliches Anzeichen“ dafür, daß der „Faschismus als mentales Phänomen“ keinesfalls als „historisch abgeschlossenes Faktum“ betrachtet werden könne.[66]

1995 entflammte in den Feuilletons deutscher Zeitungen die Debatte erneut. Anlass war sein 100. Geburtstag. Elke Schmitter meinte, in dem „Tyrannosaurus Jünger“ das Abbild eines „faschistischen“ „Chamäleons“ zu erkennen. Seine frühen Werke befänden sich „im besten Einklang mit den Schlechtesten ihrer Zeit: beladen und wirr, raunend und düster“.[67] „Er hat es nicht verdient, daß wir beschwichtigend daherreden“, sagte Christian Graf von Krockow, denn schließlich „gehörte er zu den Schreibtischtätern des Unheils“.[68] Sein „Wort zu Auschwitz“ wollte Ralph Giordano hören,[69] und Jürgen Busche meinte, aus dem Frühwerk Jüngers dringe nur „raunendes Schleichen ums Geheimnis, schlichter Unsinn oder Metaphysik im Oberton“.[70][71]

Der amerikanische Germanist Russell Berman sieht Jünger allenfalls am Rand eines reaktionären Spektrums.[72] Karlheinz Hasselbach betont hingegen, wie der frühe Jünger als Protofaschist abgestempelt und sein Œuvre als „fascist modernism“ (Berman) abgetan werde,[73] so sei Thomas Mann im Jubiläumsjahr 1975 wegen seiner „Großbürgerlichkeit“ zum Kryptofaschisten erklärt worden.[74] Im Unterschied zu der negativen Bewertung Jüngers durch die New German Critique 1993, meinte Martin Konitzer dagegen in seinem ebenfalls 1993 erschienenen Buch, dass Jünger „die deutschen Widersprüchlichkeiten dieses Jahrhunderts exemplarisch zu integrieren vermochte“.[75] Wenn man bei Jünger von einer Anerkennung Hitlers und seiner Bewegung sprechen könne, so Jan Ipema, dann beziehe sich diese auf Hitlers erfolgreiches Agieren gegen die Bestimmungen des Vertrages von Versailles, nicht auf den Nationalsozialismus als „Lehre“.[76] Der französische Philosoph Emmanuel Faye aber bezeichnet ihn schlicht als „Nazi“ und „pervers“.[77] Sein Biograph Helmuth Kiesel urteilt, zwar dürfe man die „Macht des Wortes“ nicht überschätzen, doch gehöre Jünger unbestreitbar unter „die ‚Totengräber‘ der Weimarer Republik und die ‚Pioniere‘ des ‚Dritten Reiches‘“.[78] Jünger selbst tendierte laut Kiesel zum Faschismus, der allerdings vom Nationalsozialismus zu unterscheiden sei.[79] Die Enzyklopädie des Nationalsozialismus rechnet ihn unter die „Wegbereiter des Nationalsozialismus“.[80]

 
Georges-Arthur Goldschmidt

2008 in Frankreich erschienen Jüngers Tagebücher in der Prestigereihe „Bibliothèque de la Pléiade“ bei Gallimard, was den französisch-deutschen Schriftsteller Georges-Arthur Goldschmidt zu einer wütenden Polemik veranlasste: Dass, so behauptete Goldschmidt in der Frankfurter Rundschau, „dieser doch ein wenig faschistoide, großtuerische Mystagoge“ nun unter den schönen Geistern des französischen Literaturhimmels platziert werde, sei das Allerletzte, die Publikation ein klares Zeichen dafür, dass in der „Pléiade“ die deutsche Emigration und der Widerstand in den Hintergrund verschoben würden. Es gehe, wenn auch unbewusst, um „eine regelrechte Rehabilitierung der deutschen Okkupation Frankreichs“, um eine „Eloge der Kollaboration“.[81]

Literaturkritik

Jünger faszinierte seine Leser und Schriftstellerkollegen bereits zu Lebzeiten, polarisierte dabei aber auch. Einer der Leser der Stahlgewitter war André Gide: „unbestreitbar das schönste Kriegsbuch, das ich gelesen habe“, schrieb er am 1. Dezember 1942 in sein Tagebuch.[82] Bertolt Brecht aber sprach Jünger kurz nach dem Zweiten Weltkrieg jeden literarischen Rang ab: „Da er selbst nicht mehr jung ist, würde ich ihn einen Jugendschriftsteller nennen, aber vielleicht sollte man ihn überhaupt nicht einen Schriftsteller nennen, sondern sagen: Er wurde beim Schreiben gesehen.“[83] Dagegen zählte der Avantgardist Alfred Döblin gerade Jünger, Brecht und sich selbst zu der geistesrevolutionären Bewegung innerhalb der deutschen Literatur.[84] Auch wenn Thomas Mann den schriftstellerischen Rang Jüngers nicht angriff, urteilte er 1945 in privaten Briefen über ihn, er sei „ein Wegbereiter und eiskalter Genüssling des Barbarismus“ gewesen sei, der leider „ein viel zu gutes Deutsch schrieb für Hitler-Deutschland“.[85] 1948 stellte Alfred Andersch die These auf, dass Jüngers Bedeutung nicht zuletzt auch durch seine Umstrittenheit bedingt sei.[86] Er nannte ihn jedoch ohne Umschweife „den letzten aus der großen Reihe Thomas Mann, Franz Kafka, Gottfried Benn und Bertolt Brecht“.[87]

Autoren wie Heiner Müller oder Rolf Hochhuth suchten die Verbindung mit dem alten Jünger. International sind Jüngers Schriften weit verbreitet, ihre Rezeption ist, im Gegensatz zur Situation in Deutschland, weniger auf die politische Publizistik Jüngers fixiert. Bereits seine frühen Schriften wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Kritisiert wurde an Jüngers Schriften schon früh die Verherrlichung von Gewalt und seine Idealisierung von Männlichkeit in Form des „Kriegers“. Später wurde das Werk Jüngers meist aus einer ästhetischen Perspektive rezipiert, wobei hierbei die brisanten politischen Implikationen ausgeblendet wurden. Während im nationalsozialistischen Deutschland Auf den Marmorklippen auch als leicht entschlüsselbare Kritik am NS-Regime gelesen wurde, hat man Jüngers Texte aus der Nachkriegszeit als politisch weniger relevant angesehen. Umso mehr jedoch gelten diese Texte als ästhetisch interessant.

Einen Markstein der wissenschaftlichen Rezeption bildete diesbezüglich Karl Heinz Bohrers Studie von 1978 Ästhetik des Schreckens, die die Verflechtung von Jüngers Texten mit der europäischen und US-amerikanischen Avantgarde zeigt. Im Gefolge dieser Forschungsöffnung fand Jünger – neben Walter Benjamin, Siegfried Kracauer und anderen – als Klassiker der modernen Medientheorie Beachtung. Hieran schlossen im Zuge der poststrukturalistischen Theoriebildung in Frankreich beispielsweise Virilio und Baudrillard an. Im deutschsprachigen Raum tritt hingegen seine ästhetische Beurteilung als Stilist meist hinter die politische zurück. Die frühe Jünger-Forschung wollte das Risiko vermeiden, einen als „Wegbereiter des Faschismus“ verfemten Autor indirekt dadurch zu rehabilitieren, indem sie ihm literarische Qualitäten zusprach. Erst in jüngerer Zeit entstehen solche Arbeiten, welche – nicht zuletzt angeregt durch die formalästhetische Analyse Karl Heinz Bohrers – auf den „sattsam bekannten Vorwurf des Präfaschismus“ (Claudia Gerhards) verzichten und die literarischen Dimensionen von Jüngers Werk stärker thematisieren.[88] Erst in jüngster Zeit finden sich wieder häufiger Interpretationen, die versuchen, den Nachweis subtiler, impliziter Subtexte im Werk Jüngers zu erbringen. Es gelinge ihm, politische Auffassungen auf diese Weise – gleichsam unbemerkt – zu transportieren.

Die deutschsprachige Literaturkritik ist ebenfalls in ihrer Bewertung ambivalent. Jünger hatte Bewunderer wie Friedrich Sieburg und zahlreiche Gegner wie etwa Fritz J. Raddatz.[89] Marcel Reich-Ranicki äußerte 2011 in der Welt: „Einen bedeutenden Roman von Jünger sehe ich nicht. Ich glaube, dass er seine Wirkung vor allem seiner Persönlichkeit zu verdanken hatte, nicht seiner Prosa. Thomas Mann hat ihn 1945 unübertrefflich charakterisiert […] Jüngers Werk ist mir fremd.“[90] Andererseits beurteilten jüngere Kollegen wie Denis Scheck Jünger positiver.[91]

Wenig diskutiert wird seine oft unkonventionelle Themenwahl (in Heliopolis kommen Weltraumfahrt und eine Art von Mobiltelefon vor (der Phonophor), Gläserne Bienen beschreibt nanotechnisch betriebene Roboter). Hinzu kommen seine wissenschaftlichen Beiträge zur Insektenkunde. Zeit seines Lebens beschäftigte sich Jünger auch mit dem Thema Drogen, auch durch eigene Drogenerfahrungen u. a. mit Opium, Mescalin, Kokain und LSD, die er intensiv in seinem 1970 erschienenen Buch Annäherungen. Drogen und Rausch beschreibt und auch in seinen Notiz- und Tagebüchern immer wieder erwähnt. In literarischer Form verarbeitet Jünger Drogenerfahrungen z. B. in Strahlungen (1949), Heliopolis (1949) und Besuch auf Godenholm (1952). Zumeist nahm Jünger Drogen in gesellschaftlichen Runden ein und verwendete Dosierungen, die zu starke Räusche verhinderten. Im Jahr 2013 widmete das Literaturmuseum der Moderne dem langjährigen Briefwechsel Jüngers mit Albert Hofmann, dem Erfinder des LSD, eine umfassende Ausstellung.[92] Die 1949 erschienenen Strahlungen wurden Bestseller des Jahres in Deutschland. In wenigen Wochen waren 20000 Exemplare des Tagebuchs verkauft.[93]

Werke

Tagebücher

Romane

Erzählungen

Essays

 
Der Kampf als inneres Erlebnis, 1922
 
Krieg und Krieger, 1930
 
Auf den Marmorklippen, 1939

Editionen

  • Ernst Jünger: Sämtliche Werke. 22 Bände, Klett-Cotta, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-608-96105-8.
  • Ernst Jünger: Sämtliche Werke. 18 Bände und 4 Supplementbände, Klett-Cotta, Stuttgart 1978 ff.
  • Ernst Jünger: Werke. 10 Bände, Stuttgart 1960–1965.

Korrespondenz

  • Ernst Jünger, Rudolf Schlichter: Briefe 1935–1955. Hrsg., kommentiert und mit einem Nachwort von Dirk Heißerer. Klett-Cotta, Stuttgart 1997, ISBN 3-608-93682-3.
  • Ernst Jünger, Carl Schmitt: Briefe 1930–1983. Hrsg., kommentiert und mit einem Nachwort von Helmuth Kiesel. Klett-Cotta, Stuttgart 1999, ISBN 3-608-93452-9.
  • Ernst Jünger, Gerhard Nebel: Briefe 1938–1974. Hrsg., kommentiert und mit einem Nachwort von Ulrich Fröschle und Michael Neumann. Klett-Cotta, Stuttgart 2003, ISBN 3-608-93626-2.
  • Ernst Jünger, Friedrich Hielscher: Briefe 1927–1985. Hrsg., kommentiert und mit einem Nachwort von Ina Schmidt und Stefan Breuer. Klett-Cotta, Stuttgart 2005, ISBN 3-608-93617-3.
  • Gottfried Benn, Ernst Jünger: Briefwechsel 1949–1956. Hrsg., kommentiert und mit einem Nachwort von Holger Hof. Klett-Cotta, Stuttgart 2006, ISBN 3-608-93619-X.
  • Ernst Jünger, Stefan Andres: Briefe 1937–1970. Hrsg., kommentiert und mit einem Nachwort von Günther Nicolin. Klett-Cotta, Stuttgart, 2007, ISBN 978-3-608-93664-3.
  • Ernst Jünger, Martin Heidegger: Briefwechsel 1949–1975. Unter Mitarbeit von Simone Maier herausgegeben, kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Günter Figal. Klett-Cotta, Stuttgart, 2008, ISBN 978-3-608-93641-4.
  • Alfred Baeumler und Ernst Jünger: Mit einem Anhang der überlieferten Korrespondenz und weiterem Material. [Hrsg.] Ulrich Fröschle und Thomas Kuzias. Thelem Universitätsverlag, Dresden 2008, ISBN 978-3-939888-01-7.
  • Ernst Jünger, Gershom Scholem: Briefwechsel 1975–1981. Mit einem Essay von Detlev Schöttker: „Vielleicht kommen wir ohne Wunder nicht aus.“ Zum Briefwechsel Jünger – Scholem. In: Sinn und Form, Heft 3/2009, S. 293–308.
  • Ernst Jünger: Briefe an Sophie Dorothee und Clemens Podewils. In: Sinn und Form, Heft 1/2006, S. 43–59.
  • Ernst Jünger – Albert Renger-Patzsch. Briefwechsel 1943–1966 und weitere Dokumente. Hrsg. von Matthias Schöning, Bernd Stiegler, Ann und Jürgen Wilde. Wilhelm Fink, Paderborn/München 2010, ISBN 978-3-7705-4872-9.
  • Ernst Jünger, Dolf Sternberger: Briefwechsel 1941–1942 und 1973–1980. Mit Kommentaren von Detlev Schöttker und Anja S. Hübner. In: Sinn und Form, 4/2011, S. 448–473[94]

Sonstiges

  • Ernst Jünger (Hrsg.): Die Unvergessenen. Justin Moser Verlag, München 1928. Aus dem Vorwort Jüngers: „Gern habe ich mich der Aufgabe gewidmet, die Schicksale einer Reihe von Männern zu sammeln, die der Krieg unserer Mitte entrissen hat…“ (Im Bestand Deutsches Literaturarchiv).
  • Ernst Jünger: Politische Publizistik 1919 bis 1933. Hrsg., kommentiert und mit einem Nachwort von Sven Olaf Berggötz. Klett-Cotta, Stuttgart 2001, ISBN 3-608-93550-9.
  • Ernst Jünger: Zur Geiselfrage. Schilderung der Fälle und ihrer Auswirkungen, mit einem Vorwort von Volker Schlöndorff. Herausgegeben von Sven Olaf Berggötz. Klett-Cotta, Stuttgart 2011 ISBN 978-3-608-93938-5.
  • Jünger und Frankreich – eine gefährliche Begegnung? Ein Pariser Gespräch. Mit 60 Briefen von Ernst Jünger an Julien Hervier, von Julien Hervier[95] und Alexander Pschera, aus dem Französischen von Dorothée Pschera. Matthes & Seitz, Berlin 2012, ISBN 978-3-88221-538-0.

Nachlass

Ein Teil des Nachlasses von Ernst Jünger befindet sich im Deutschen Literaturarchiv in Marbach am Neckar.[96] Zahlreiche Blätter weisen mittlerweile Schädigungen auf, die durch Selbstklebebänder entstanden sind.[97]

Das Archiv zeigte im Jahre 2010 die Ausstellung Ernst Jünger. Am Abgrund, mit zahlreichen Exponaten aus seinen Lebensabschnitten.[98] Einzelne Exponate aus Jüngers Nachlass sind Teil der Dauerausstellung im Literaturmuseum der Moderne in Marbach, beispielsweise sein Kriegstagebuch, aus dem später In Stahlgewittern entstand, und sein Kalender.

Literatur

Bibliografische Hilfsmittel und Register

Primärliteratur

Sekundärliteratur

Commons: Ernst Jünger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Thomas Nevin: Ernst Jünger and Germany: Into the Abyss, 1914–1945. Constable, London 1996, S. 240.
  2. Jan Robert Weber: Ästhetik der Entschleunigung: Ernst Jüngers Reisetagebücher (1934–1960). Berlin 2011, S. 258.
  3. Kriegsfreiwilliger, Füsilier-Regiment 73, 9. Kompagnie; Preußische Verlustliste Nr. 228 vom 20. Mai 1915, S. 6451/Deutsche Verlustliste: leicht verwundet.
  4. Leutnant, Füsilier-Regiment 73, 2. Kompagnie; Preußische Verlustliste Nr. 650 vom 4. Oktober 1916, S. 15280/Deutsche Verlustliste: leicht verwundet.
  5. Leutnant; Preußische Verlustliste Nr. 718 vom 23. Dezember 1916, S. 16940/Deutsche Verlustliste: leicht verwundet.
  6. Ernst Jünger, Kriegstagebücher 1914–1918. Herausgegeben und kommentiert von Helmuth Kiesel. Klett-Cotta-Verlag, 2010, ISBN 978-3-608-93843-2.
  7. Philipp Holstein: Leutnant Jünger in Stahlgewittern. In: Rheinische Post, 22. November 2010, S. C7.
  8. Hermann Weiß (Hrsg.): Biographisches Lexikon zum Dritten Reich. Fischer Verlag, Frankfurt 1998, ISBN 3-10-091052-4, S. 245.
  9. Ulrich Fröschle: Oszillationen zwischen Literatur und Politik. Ernst Jünger und das „Wort vom politischen Dichter“. In: Lutz Hagestedt (Hrsg.): Ernst Jünger. Politik – Mythos –Kunst. DeGruyter, Berlin 2004, S. 123 f.
  10. Heimo Schwilk (Hg.): Ernst Jünger. Leben und Werk in Bildern und Texten. Stuttgart 1988, S. 76 u. 101.
  11. Helmuth Kiesel: Ernst Jünger. Die Biographie. Siedler, München 2007, S. 255 ff.
  12. Helmuth Kiesel: Ernst Jünger. Die Biographie. Siedler, München 2007, S. 229 ff.
  13. Peter Longerich: Jünger, Ernst, Schriftsteller. In: Wolfgang Benz, Hermann Graml (Hrsg.): Biographisches Lexikon zur Weimarer Republik. C.H. Beck, München 1988, S. 164 f. (die Zitate auf S. 165).
  14. Ernst Jünger: Das Wäldchen 125, S. 185, zitiert bei Hans Sarkowicz, Alf Mentzer: Literatur in Nazi-Deutschland. Ein biografisches Lexikon. Erweiterte Neuausgabe, Europa Verlag, Hamburg 2002, S. 234–239 (Zitat: S. 235).
  15. Othmar Plöckinger: Geschichte eines Buches. Oldenbourg, München 2006, ISBN 3-486-57956-8, S. 160.
  16. Karlheinz Weißmann: Maurice Barrés und der „Nationalismus“ im Frühwerk Ernst Jüngers. In: Günther Figal und Heimo Schwilk (Hrsg.): Magie der Heiterkeit. Ernst Jünger zum Hundertsten. Stuttgart 1995, S. 133–146, hier S. 141.
  17. Ernst Jünger: Gross-Stadt und Land, in: ders.: Politische Publizistik 1919–1933, hrsg., kommentiert und mit einem Nachwort von Sven-Olaf Berggötz, Stuttgart 2001, S. 233.
  18. Ernst Jünger: Das Sonderrecht des Nationalismus. In: ders.: Politische Publizistik 1919–1933, hrsg., kommentiert und mit einem Nachwort von Sven-Olaf Berggötz, Stuttgart 2001, S. 284.
  19. Karl Otto Paetel: Ernst Jünger. Weg und Wirkung. Eine Einführung. Stuttgart 1949, S. 89.
  20. Helmuth Kiesel: Ernst Jünger. Die Biographie. Siedler, München 2007, S. 308.
  21. Hans Sarkowicz, Alf Mentzer: Literatur in Nazi-Deutschland. Ein biografisches Lexikon. Erweiterte Neuausgabe, Europa Verlag, Hamburg 2002, S. 236.
  22. Karlheinz Weißmann: Maurice Barrés und der „Nationalismus“ im Frühwerk Ernst Jüngers. In: Günther Figal und Heimo Schwilk (Hrsg.): Magie der Heiterkeit. Ernst Jünger zum Hundertsten. Stuttgart 1995, S. 133–146, hier S. 141.
  23. Wonseok Chung: Ernst Jünger und Goethe. Eine Untersuchung zu ihrer ästhetischen und literarischen Verwandtschaft. Frankfurt a.M. [u. a.] 2008, S. 342.
  24. Peter Longerich: Jünger, Ernst, Schriftsteller. In: Wolfgang Benz, Hermann Graml (Hrsg.): Biographisches Lexikon zur Weimarer Republik. C.H. Beck, München 1988, S. 164 f. (die Zitate auf S. 165).
  25. Karl-Heinz Weissmann: Maurice Barrés und der „Nationalismus“ im Frühwerk Ernst Jüngers, in: Günther Figal und Heimo Schwilk (Hg.): Magie der Heiterkeit. Ernst Jünger zum Hundertsten, Stuttgart 1995, S. 133–146, hier S. 141.
  26. Zitiert bei Helmuth Kiesel: Ernst Jünger. Die Biographie. Siedler, München 2007, S. 269.
  27. Heimo Schwilk (Hg.): Ernst Jünger. Leben und Werk in Bildern und Texten. Stuttgart 1988, S. 76.
  28. Helmuth Kiesel: Ernst Jünger. Die Biographie. Siedler, München 2007, S. 306.
  29. Frank Dietrich Wagner: Appell an die Vernunft. Thomas Manns Deutsche Ansprache und Arnolt Bronnens nationale Attacke im Krisenjahr 1930. In: Thomas Mann Jahrbuch, 13/2000, S. 53.
  30. Zitiert bei Helmuth Kiesel: Ernst Jünger. Die Biographie. Siedler, München 2007, S. 302.
  31. Heinz Ludwig Arnold (Hg): Ein abenteuerliches Herz. Ernst-Jünger-Lesebuch. Herausgegeben und mit Erinnerungen von Heinz Ludwig Arnold. Stuttgart: Klett-Cotta, 2011, S. 22 f.
  32. Ernst Jünger: Über Nationalismus und Judenfrage. In: Süddeutsche Monatshefte, 27, 1930, S. 845.
  33. Helmuth Kiesel: Ernst Jünger. Die Biographie. Siedler, München 2007, S. 308 f.
  34. Heimo Schwilk (Hg.): Ernst Jünger. Leben und Werk in Bildern und Texten. Stuttgart 1988, S. 141.
  35. Der Volks-Brockhaus. Deutsches Sach- und Sprachwörterbuch für Schule und Haus […] Neunte, verbesserte Auflage A–Z. Brockhaus, Leipzig 1941, S. 327.
  36. „‚Die Riesenschlange im Sack gehabt und wieder herausgelassen‘, wie der Präsident sagte, als wir in höchster Erregung bei geschlossenen Türen verhandelten.“ Ernst Jünger: Strahlungen. Heliopolis-Verlag, Tübingen 1949, S. 540; zur Identifizierung von „der Präsident“ Tobias Wimbauer: Personenregister der Tagebücher Ernst Jüngers. 3. aktualisierte Auflage. Hagen-Berchum, Eisenhut 2010, S. 95.
  37. Hermann Weiß, a.a.O., S. 246.
  38. Helmuth Kiesel: Ernst Jünger. Die Biographie. Siedler, 2007, ISBN 3-88680-852-1, S. 527 f.
  39. Helmuth Kiesel: Ernst Jünger. Die Biographie. Siedler, 2007, ISBN 3-88680-852-1, S. 529.
  40. Bernd A. Laska: „Katechon“ und „Anarch“. Carl Schmitts und Ernst Jüngers Reaktionen auf Max Stirner. LSR, Nürnberg 1997, ISBN 3-922058-63-9. (Inhalt, Leseprobe, Register).
  41. Nachruf im Focus; Geburtsjahr nach Gegen die Zeit, focus.de vom 25. März 1996, eingesehen am 25. Januar 2013.
  42. Verweht bedeutet hier „vergangen“, „vorbei“.
  43. H. Kiesel: Eintritt in ein kosmisches Ordnungswissen. Zwei Jahre vor seinem Tod: Ernst Jüngers Konversion zum Katholizismus. In: FAZ, 29. März 1999.
  44. Georg Oblinger: Ernst Jüngers Lieblingspsalm. In: Junge Freiheit. 19. September 2010, abgerufen am 8. November 2014.
  45. Büste Ernst Jünger
  46. kulturkreis.eu: 1953–1989 Förderpreise, Ehrengaben (abgerufen am 30. März 2015)
  47. E. Günther Gründel: Die Sendung der jungen Generation. Versuch einer umfassenden revolutionären Sinndeutung der Krise, München 1932, S. 289 und 298 f.
  48. Zitiert bei Armin Kerker: Ernst Jünger – Klaus Mann. Gemeinsamkeit und Gegensatz in Literatur und Politik. Zur Typologie des literarischen Intellektuellen, Bonn 1974, S. 92 f.
  49. Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Band 4, C.H. Beck, München 2003, S. 487.
  50. Volker C. Dörr: Mythomimesis. Mythische Geschichtsbilder in der westdeutschen (Erzähl-)Literatur der frühen Nachkriegszeit (1945–1952). Berlin 2004, S. 399.
  51. Zitiert bei Jan Robert Weber: Ästhetik der Entschleunigung. Ernst Jüngers Reisetagebücher (1934–1960). Berlin 2014, S. 256 f.
  52. Zitiert bei Marcus M. Payk: Der Geist der Demokratie. München 2008, S. 197.
  53. Karl Otto Paetel: Ernst Jünger. Die Wandlung eines deutschen Dichters und Patrioten, New York 1946, S. 7–11.
  54. Christof Schneider, Nationalsozialismus als Thema im Programm des Nordwestdeutschen Rundfunks (1945–1948), Potsdam 1999, S. 140 f.
  55. Ernst Jünger, Gerhard Nebel: Briefe 1938–1974, herausgegeben, kommentiert und mit einem Nachwort von Ulrich Fröschle und Michael Neumann, Stuttgart 2003, S. 587.
  56. Ernst Jünger - Gerhard Nebel. Briefe 1938-1974, herausgegeben, kommentiert und mit einem Nachwort von Ulrich Fröschle und Michael Neumann, Stuttgart 2003, S. 98.
  57. Zitiert bei Helmut Peitsch: Deutschlands Gedächtnis an seine dunkelste Zeit. Zur Funktion der Autobiographik in den Westzonen Deutschlands und den Westsektoren von Berlin 1945 bis 1949. Berlin 1990, S. 233 f.
  58. Wilhelm Grenzmann (1950): Dichtung und Glaube. Probleme und Gestalten der deutschen Gegenwartsliteratur, Bonn 1967, S. 183.
  59. Karl Prümm: Vom Nationalisten zum Abendländer. Zur politischen Entwicklung Ernst Jüngers. In: Basis, Jahrbuch für deutsche Gegenwartsliteratur, 6 (1976), S. 7–29, hier 26 f.
  60. Helmut Peitsch: Deutschlands Gedächtnis an seine dunkelste Zeit. Zur Funktion der Autobiographik in den Westzonen Deutschlands und den Westsektoren von Berlin 1945 bis 1949. Berlin 1990, S. 233 f.
  61. Lothar Bluhm: Entwicklungen und Stationen im Streit um Jünger, in: Matthias Schöning, Ingo Stöckmann (Hrsg.): Ernst Jünger und die Bundesrepublik: Ästhetik – Politik – Zeitgeschichte, Berlin/Boston 2012, S. 205–220, hier 207 f.
  62. Robert Wistrich, Wer war wer im Dritten Reich, München : Fischer 1987, S. 193.
  63. Bruno W. Reimann und Renate Haßel: Ein Ernst Jünger-Brevier. Jüngers politische Publizistik 1920-1933. Analyse und Dokumentation. Marburg 1995, S. 42.
  64. Rolf Hochhuth: Täter und Denker. Profile und Probleme von Cäsar bis Jünger. Stuttgart 1987, S. 354.
  65. Rudolf Augstein: Machiavelli im Sauerland, in: Der Spiegel Nr. 45 vom 8. November 1993, S. 75-83.
  66. Bruno W. Reimann und Renate Haßel: Ein Ernst Jünger-Brevier. Jüngers politische Publizistik 1920-1933. Analyse und Dokumentation. Marburg 1995, S. 42-49.
  67. Elke Schmitter: Deutschland, Glückwunsch! In: Die Zeit Nr. 13 vom 24. März 1995, S. 65 f.
  68. Christian Graf von Krockow: Grübler, Deuter, Wegbereiter In: Zeit-Magazin Nr. 12 vom 17. März 1995, S. 20–26, hier S. 26.
  69. Emst Jünger: Wo bleibt ein Wort zu Auschwitz? In: Tango Nr. 9 vom 23. Februar 1995, S. 24 f.
  70. Jürgen Busche: Emst Jüngers Ruhm In: Süddeutsche Zeitung Nr. 74 vom 29. März 1995, S. 13.
  71. Zitiert bei Claudia Gerhards: Apokalypse und Moderne. Alfred Kubins „Die andere Seite“ und Ernst Jüngers Frühwerk, Würzburg: Königshausen & Neumann 1999, S. 75 in der Google-Buchsuche
  72. Russell A. Berman: Wurzeln und Ausprägungen faschistischer Literatur. In: Propyläen Geschichte der Literatur, Bd. 6, Berlin 1982, o. S.
  73. Russell A. Berman, Written Right Across Their Faces: Ernst Jünger's Fascist Modernism, in: Andreas Huyssen, David Bathrick (Hg.): Modernity and the Text: Revisions of German Modernism, New York, 1989, 64-69, hier 68.
  74. Karlheinz Hasselbach: Das weite Feld jenseits von rechts und links. Zum konservativrevolutionären Geist von Ernst Jüngers Der Arbeiter. Herrschaft und Gestalt, in: Literaturwissenschaftliches Jahrbuch der Görres Gesellschaft 36 (1995), S. 229–242, hier S. 232.
  75. Martin Konitzer: Ernst Jünger, Frankfurt am Main, 1993, S. 13.
  76. Jan Ipema: Ernst Jünger in den Niederlanden, in: Leopold R. G. Decloedt: Der oft steinige Weg zum Erfolg: Literatur aus Deutschland im niederländischen Sprachraum 1900–2000. Rodopi, Amsterdam 2004, S. 89–113, hier S. 99.
  77. Emmanuel Faye (2006): Heidegger. Die Einführung des Nationalsozialismus in die Philosophie. Im Umkreis der unveröffentlichten Seminare zwischen 1933 und 1935. Berlin 2009, S. 570.
  78. Helmuth Kiesel: Ernst Jünger. Die Biographie. Siedler, München 2007, S. 308 f.
  79. Helmuth Kiesel: Ernst Jünger. Die Biographie. Siedler, München 2007, S. 303
  80. Jünger, Ernst. In: Wolfgang Benz, Hermann Graml und Hermann Weiß (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. 5. aktual. und erw. Aufl., Klett-Cotta, Stuttgart 2007, S. 932; ähnliche Urteile bei Cyprian P. Blamires (Hrsg.): World Fascism. A Historical Encyclopedia. Band 1, Santa Barbara 2006, ISBN 1-57607-940-6, S. 274, 358 f.; Steffen Martus: Ernst Jünger, Metzler, Darmstadt 2001, S. 171; Daniel Morat: Von der Tat zur Gelassenheit. Wallstein, Göttingen 2007, S. 291.
  81. Georges-Arthur Goldschmidt: Alte Liebe: Ernst Jünger kommt nach Paris zurück. In: Frankfurter Rundschau, 26. Juni 2008.
  82. André Gide, Journal, Gallimard, Bibliothèque de la Pléiade, t. II: 1926–1950, S. 848.
  83. Bertolt Brecht: Gesammelte Werke. Bd. 20. Frankfurt am Main 1977, S. 309.
  84. Alfred Döblin: Aufsätze zur Literatur, Olten 1963, S. 190 f.
  85. Thomas Mann – Agnes E. Meyer, Briefwechsel 1937 – 1955. Frankfurt am ​Main 1992, S. 645 u. 649 (Briefe v. 4. November und 14. Dezember 1945).
  86. Alfred Andersch: Deutsche Literatur in der Entscheidung. Ein Beitrag zur Analyse der literarischen Situation. Karlsruhe: Volk und Zeit, 1948, S. 13 ff.
  87. Alfred Andersch: Cicindelen und Wörter. Ernst Jünger, „Subtile Jagden“. In: Ders.: Norden Süden rechts und links. Von Reisen und Büchern 1951- 1971. Zürich 1972, S. 322–326, hier S. 325.
  88. Claudia Gerhards: Apokalypse und Moderne. Alfred Kubins „Die andere Seite“ und Ernst Jüngers Frühwerk, Würzburg: Königshausen & Neumann 1999, S. 75.
  89. Kälte und Kitsch. Vom erotischen Vergnügen an Gewalt und Tod: die Herrenreiterprosa eines deutschen Dichters. In: Die Zeit, Nr. 35/1982.
  90. Uwe Wittstock: „Wer will, soll’s besser machen.“ Gespräch mit Marcel Reich-Ranicki über den zweiten Teil seines Literatur-Kanons: die Erzählungen. In: Die Welt, 16. November 2011.
  91. daserste.de (abgerufen am 16. Dezember 2013).
  92. LSD. Der Briefwechsel zwischen Albert Hofmann und Ernst Jünger. Literaturmuseum der Moderne, 16. Juli bis 20. Oktober 2013 (abgerufen 17. Juli 2013).
  93. Helmut Peitsch: Deutschlands Gedächtnis an seine dunkelste Zeit. Zur Funktion der Autobiographik in den Westzonen Deutschlands und den Westsektoren von Berlin 1945 bis 1949. Berlin 1990, S. 233.
  94. dazu: Detlef Schöttker: „Gefährlich leben!“ Zum Briefwechsel zwischen Ernst Jünger und Dolf Sternberger. In: Sinn und Form, 4/2011, S. 437–447.
  95. Der französische Übersetzer Jüngers, geb. 1936, der dessen Rehabilitation zu seiner Lebensaufgabe gemacht hat.
  96. Bestandsangabe des DLA über Ernst Jünger.
  97. Staatsanzeiger, 14. November 2008, S. 6.
  98. In Zeichenschauern. In: FAZ, 6. November 2010, S. 33.
  99. Andreas Langenbacher: Eine abenteuerliche Reise. Buchbesprechung. In: Neue Zürcher Zeitung vom 27. August 2011, abgerufen am 27. August 2011.
  100. Die Wahrheit aus dem Schützengraben. In: FAZ, 6. Dezember 2013, S. 33.