Hildesheim

Großstadt in Niedersachsen, Deutschland
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Hildesheim ist eine Stadt in Norddeutschland, im Süden des Bundeslandes Niedersachsen. Die Große selbständige Stadt, Kreisstadt und größte Stadt des gleichnamigen Landkreises ist eines der 7 Oberzentren des Landes. Bis 1977 war sie eine kreisfreie Stadt. Nächst größere Städte sind Hannover, ca. 30 km nordwestlich und Braunschweig, ca. 40 km nordöstlich von Hildesheim. Die Stadt ist katholischer Bischofssitz (Bistum Hildesheim) und Universitätsstadt. Der einzigartige Hildesheimer Silberfund von 1868 ist offenbar ein Relikt der Varusschlacht aus dem Jahre 9 n. Chr..

Wappen Karte
Wappen von Hildesheim
Wappen von Hildesheim
Hildesheims Lage in Deutschland
Hildesheims Lage in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Regierungsbezirk: Hannover
Landkreis: Hildesheim
Gemeindeart: Große selbständige Stadt
Fläche: 92,96 km²
Einwohner: 103.738 (2002)
Bevölkerungsdichte: 1113 Einwohner/km²
Höhe: 78 m ü. NN
Postleitzahlen: 31101-31141 (alte PLZ: 3200)
Vorwahl: 05121
Geografische Lage: 52° 9' nördliche Breite
9° 57' östliche Länge
KFZ-Kennzeichen: HI
Amtlicher Gemeindeschlüssel: 03 2 54 021
Gliederung des Stadtgebiets: 18 Stadtbezirke darunter
sind 9 zugleich Ortschaften
Adresse der Stadtverwaltung: Markt 1
31134 Hildesheim
Website: www.hildesheim.de
E-Mail-Adresse: kontakt@hi-online.de
Politik
Oberbürgermeister: Dr. Ulrich Kumme (CDU)
Regierende Parteien: CDU, FDP, BAH

Die Einwohnerzahl der Stadt Hildesheim überschritt 1975 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Mit ihren heutigen ca. 103.000 Einwohnern ist sie die kleinste Großstadt des Landes Niedersachsen.

Nachbargemeinden

Die nachfolgenden Gemeinden grenzen an die Stadt Hildesheim. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören alle zum Landkreis Hildesheim:

Harsum, Schellerten, Bad Salzdetfurth, Diekholzen, Despetal und Betheln (Samtgemeinde Gronau (Leine)), Nordstemmen und Giesen

Geographie

Hildesheim liegt an der Grenze des Innersteberglandes und der Braunschweig-Hildesheimer Lößbörde (Hildesheimer Börde) überwiegend am rechten Ufer des Flusses Innerste, einem Nebenfluss der Leine.

Wappen

Beschreibung: In geteiltem Schild oben in Silber wachsend ein schwarzer goldgekrönter Adler mit schwarzer Zunge und goldenem Schnabel; unten von Gold und Rot quadriert. Auf dem gold-rot bewulsteten Stechhelm mit gold-roten Helmdecken eine Jungfrau wachsend in gold-rot quadriertem Kleid, in beiden Händen einen rot-weiß quadrierten Rosenkranz haltend. Auf ihrem goldenen Haar liegt ein rot-weiß quadrierter Rosenkranz mit einer roten und einer goldenen Straußenfeder. Das Wappen wird meist jedoch vereinfacht, also ohne Verzierung, abgebildet (vgl. Abbildung in der Basistabelle). Die Stadtflagge ist gelb-rot.

Geschichte

Im Jahre 815 wurde das Bistum Hildesheim gegründet. Daher wurde auch die Stadt Hildesheim in den folgenden Jahrhunderten zu einer bedeutenden Stadt. Neben der Altstadt entstand im 13. Jahrhundert eine Neustadt. Beide wurden 1583 zu einer Stadt vereinigt, doch behielt die Neustadt noch bis 1803 ihren eigenen Magistrat. Bereits um 1300 musste der Bischof seine Macht über die Stadt abgeben, da sich die Bürger ein eigenes Stadtrecht gaben. 1367 trat Hildesheim der Hanse bei. 1542 fand die Reformation durch den Mitstreiter Martin Luthers, Dr. Bugenhagen Einzug in die Stadt. Doch bestand das Bistum Hildesheim noch weiter, bis es 1802 säkularisiert wurde. Stadt und Bistum kamen dann unter die Herrschaft Preußens und 1807 vorübergehend unter französische Hoheit. 1813 wurde Hildesheim dem Königreich Hannover zugeordnet und 1815 wurde die Stadt Sitz eines Amtes, das ab 1823 zur neu gebildeten "Landdrostei Hildesheim" gehörte. Die Stadt selbst genoss jedoch von Anfang an eine gewisse Selbständigkeit. Das Amt Hildesheim wurde mehrfach verändert, u.a. wurden 1852 Gemeinden dem benachbarten Amt Marienburg zugeschlagen, dessen Sitz sich ebenfalls in Hildesheim befand. 1859 wurden dem Amt Hildesheim 16 Gemeinden des aufgelösten Amtes Ruthe zugeordnet.

1866 kam Hildesheim mit dem gesamten Königreich Hannover wieder zu Preußen. 1885 erhielt Hildesheim den Status einer Kreisfreien Stadt und wurde Sitz des aus dem Amt Hildesheim hervorgegangenen Landkreises Hildesheim sowie des aus der Landdrostei Hildesheim hervorgegangenen Regierungsbezirks Hildesheim. Der Landkreis Hildesheim wurde in der Folgezeit mehrmals verändert.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die historische Fachwerk-Altstadt von Hildesheim am 22. März 1945 bei einem alliierten Bombenangriff fast vollständig zerstört. Ab 1948 begann der Wiederaufbau der Stadt und ihrer Baudenkmäler. Bereits 1946 wurde der ebenfalls 1885 entstandene Landkreis Marienburg mit dem Landkreis Hildesheim vereinigt.

1970 wurde Hildesheim Hochschulstadt, als die "Abteilung Hildesheim der Pädagogischen Hochschule Niedersachsen" ihren Betrieb in Hildesheim aufnahm. Die Eingemeindungen der 1970er Jahre führten zum Anstieg der Einwohnerzahl, so dass 1975 die Großstadt-Grenze erreicht wurde.

Im Rahmen der Kreisreform in Niedersachsen 1977 wurde die Stadt Hildesheim dem Landkreis Hildesheim eingegliedert, der gleichzeitig um den bisherigen Landkreis Alfeld (Leine) vergrößert wurde. 1978 erfolgte schließlich die Auflösung des Regierungsbezirks Hildesheim. Seither gehört der Landkreis Hildesheim und mit ihm die Stadt Hildesheim zum Regierungsbezirk Hannover.

Religionen

Im Jahre 815 wurde das Bistum Hildesheim gegründet, zu dessen Gebiet die Bewohner der Stadt Hildesheim anfangs gehörten. Während die Altstadt zum Archidiakonat St. Andreas gehörte, war die Neustadt wohl seit dem 12. Jahrhundert einem besonderen Archidiakonat unter dem Dompropst unterstellt. Desweiteren gab es ein Archidiakonat St. Nikolai, zu welcher die Dammstadt gehörte. Bereits um 1300 musste der Bischof seine Macht über die Stadt abgeben, da sich die Bürger ein eigenes Stadtrecht gaben. Daher konnte ab 1542 auch die Reformation durch den Mitstreiter Martin Luthers, Dr. Bugenhagen Einzug in der Stadt halten. Danach waren die Klosterkirchen St. Michaelis, St. Pauli und St. Martini lutherisch, während der Dom, die Stiftkirche Heiligkreuz, das Kloster St. Godehard und St. Maria-Magdalenen katholisch blieben. Der Magistrat der Stadt bezeichnete sich fortan als "oberster Bischof" der Stadt (einschließlich der Neustadt), doch setzte er als Verwaltungsbehörde ein "Konsistorium" mit einem Stadtsuperintendenten ein. Das Bistum Hildesheim bestand jedoch weiter bis es 1802 säkularisiert wurde. Stadt und Bistum kamen dann unter die Herrschaft Preußens und 1807 vorübergehend unter französische Hoheit. 1813 wurde Hildesheim dem Königreich Hannover zugeteilt und die protestantischen Kirchengemeinden der Stadt gehörten somit auch zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers. Hier wurde die Stadt Sitz eines Generalsuperintendenten. Dessen Amtsbezirk wird heute als Sprengel bezeichnet, der aus mehreren Kirchenkreisen besteht. Die Kirchengemeinden der Stadt Hildesheim gehören heute - sofern es sich nicht um Freikirchen handelt - zum Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt. Innerhalb der Landeskirche gibt es auch eine Landeskirchliche Gemeinschaft. Daneben gibt es auch eine Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde in Hildesheim, die zur Evangelisch-reformierten Kirche gehört.

Da das Bistum Hildesheim nach der Reformation nicht aufgehoben wurde, gab es in Hildesheim ununterbrochen auch Katholiken. Das Verhält war etwa 1/3 zu 2/3. 1802 wurde das Bistum Hildesheim säkularisiert und 1824 wieder neu festgelegt. Bis 1930 gehörte es zur Kirchenprovinz Köln, dann zum Erzbistum Paderborn und 1995 wurde es der neu gegründeten Kirchenprovinz Hamburg (Erzbistum Hamburg) zugeordnet. Die Pfarrgemeinden der Stadt gehören zum Dekanat Hildesheim, das aus 5 Seelsorgeeinheiten besteht.

Ferner ist Hildesheim der Sitz des für ganz Deutschland zuständigen Bistums der Serbisch-Orthodoxen Kirche (im Stadtteil Himmelsthür).

Neben den beiden großen Kirchen gibt es auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), eine Gemeinde der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) eine Freie Evangelische Gemeinde (FEG), eine Gemeinde Christi und ein Pfingstgemeinde.

Darüber hinaus ist auch die Kirche Jesu Christi CES und die Neuapostolische Kirche in Hildesheim vertreten.

Politik

An der Spitze der Stadt stand anfangs der bischöfliche Stadtvogt, doch befragte die Bürgerschaft schon seit dem 12. Jahrhundert den "burgenses" oder "Besten", also eine Art Bürgermeister. Ein Rat ist seit 1236 nachweisbar. Dieser hatte 36 Mitglieder, von denen je 12 jährlich in der Ausübung der Verwaltung wechselten. Ab 1345 ist ein "Bürgermeister" bezeugt. 1635 wurde die Zahl der Ratsmitglieder auf 9, ab 1703 sogar auf 6 reduziert. Mit dem Übergang der Stadt an Preußen endete der jährliche Wechsel im Rat. Bis dahin war die Verwaltung der Altstadt und der Neustadt ziemlich ähnlich. Lediglich die Zahl der Räte war unterschiedlich. 1806 wurden Alt- und Neustadt endgültig verschmolzen und die nunmehr vereinigte Stadt von einem Magistrat geleitet. Diesem gehörten ein Stadtdirektor als Leiter, 1 Polizeibürgermeister, 2 Polizeisenatoren, 1 Syndikus und 1 Großkämmerer an. Von 1808 bis 1813 galt die französisch-westfälische "Maireverfassung". 1815 führte das Königreich Hannover eine neue Stadtverfassung mit einem administrativen und einem Justizmagistrat ein, die später mehrmals verändert wurde, im Grundsatz aber bis 1933 beibehalten wurde. Mit der Bildung des Stadtkreises Hildesheim 1885 erhielt der Bürgermeister den Titel Oberbürgermeister. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Stadtoberhaupt von der NSDAP eingesetzt.

1946 führte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten Rat. Dieser wählte aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Daneben gab es ab 1946 einen ebenfalls vom Rat gewählten hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 2001 wurde in Hildesheim die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wird seit 2001 direkt vom Volk gewählt. Es gibt jedoch weiterhin einen eigenen Vorsitzenden des Rates, der nach jeder Kommunalwahl bei der konstituierenden Sitzung des Rates aus dessen Mitte gewählt wird.

Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister seit 1803

  • 1803 - 1843: Georg Otto Ferdinand Lohde, Bürgermeister
  • 1843 - 1848: Dr. Carl Christoph Lüntzel, Bürgermeister
  • 1848: Staatskommissare Oberg, Starke und Wynecken
  • 1848 - 1852: Amtsassessor Domeier
  • 1853 - 1875: Paul Johann Friedrich Boysen, Bürgermeister, ab 1874 Oberbürgermeister
  • 1876 - 1895: Gustav Struckmann, Bürgermeister, ab 1885 Oberbürgermeister
  • 1895 - 1896: Hans Ukert, vertretungsweise
  • 1896 - 1909: Gustav Struckmann, Oberbürgermeister
  • 1909 - 1937: Dr. Ernst Ehrlicher, Oberbürgermeister
  • 1938 - 1943: Dr. Werner Kruse, Oberbürgermeister
  • 1943 - 1945: Georg Schrade, Bürgermeister
  • 1945, April - Juli: Dr. Ernst Ehrlicher, Oberbürgermeister
  • 1945, August - Dezember: Franz Eger, Oberbürgermeister, dann Oberstadtdirektor
  • 1945 - 1946: Erich Bruschke, Oberbürgermeister
  • 1946 - 1950: Albin Hunger, Oberbürgermeister
  • 1950 - 1952: Friedrich Lekve, Oberbürgermeister
  • 1952 - 1958: Albin Hunger, Oberbürgermeister (2. Amtszeit)
  • 1958 - 1959: Dr. Paul Lienke, Oberbürgermeister
  • 1959 - 1964: Martin Boyken, Oberbürgermeister
  • 1964 - 1968: Friedrich Nämsch, Oberbürgermeister
  • 1968 - 1972: Martin Boyken, Oberbürgermeister (2. Amtszeit)
  • 1972 - 1975: Friedrich Nämsch, Oberbürgermeister (2. Amtszeit)
  • 1975 - 1981: Heiko Klinge, Oberbürgermeister
  • 1981 - 1991: Gerold Klemke, Oberbürgermeister
  • 1991 - 2001: Kurt Machens, Oberbürgermeister
  • 2001 - heute: Dr. Ulrich Kumme, Oberbürgermeister

Oberstadtdirektoren 1945 bis 2001

Wirtschaft

Verkehr

Durch das östliche Stadtgebiet von Hildesheim führt die Bundesautobahn A 7 Kassel-Göttingen-Hannover. Ferner führen folgende Bundesstraßen durch die Stadt: B 1, B 6, B 243 und B 494.
Der Hildesheimer Hauptbahnhof liegt an der Bahnlinie Kassel-Göttingen-Hannover.

Den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen mehrere Buslinien der Stadtwerke Hildesheim AG.


Medien

In Hildesheim erscheint als Tageszeitung die "Hildesheimer Allgemeine Zeitung".

Öffentliche Einrichtungen

Staatliche Einrichtungen

In Hildesheim hat folgende Körperschaft des öffentlichen Rechts ihren Sitz:

Bildungseinrichtungen

  • Universität Hildesheim; Ursprünglich gab es in Hildesheim eine Domschule, aus der 1643 eine philosophisch-theologische Lehranstalt und 1887 schließlich ein Priesterseminar hervorging. 1946 wurde im benachbarten Alfeld (Leine) eine Pädagogische Hochschule errichtet. Aus diesen Einrichtungen ging 1989 die Universität Hildesheim hervor.
  • Fachhochschule Hildesheim/Holzminden; gegründet 1971 aus mehreren Vorgängereinrichtungen für Handwerk, Baugewerbe und Sozialpädagogik mit den Standorten Hildesheim und Holzminden. 1974 wurde in Göttingen ein weiterer Standort eröffnet. (Website)
  • Niedersächsische Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege; Die Fachhochschule nahm im August 1979 ihren Betrieb auf, nachdem die Landesregierung bereits 1974 den Beschluss gefasst hatte, die Ausbildung für die Laufbahn des gehobenen Dienstes in der Verwaltung künftig als Studiengang einer Fachhochschule einzurichten. Die Fachhochschule bildet Beamtenanwärter in den Fachbereichen Allgemeine Verwaltung, Rechtspflege, Steuerverwaltung und Polizei aus.


Städtepartnerschaften

Die Stadt Hildesheim unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Hildesheims gliedert sich in 19 Stadtbezirke bzw. Stadtteile. 8 Stadtteile bilden jeweils eine eigene Ortschaft, zwei weitere Stadtteile bilden zusammen eine gemeinsame Ortschaft im Sinne der Niedersächsischen Gemeindeordnung (NGO). Jede Ortschaft hat einen Ortsrat, der je nach Einwohnerzahl der Ortschaft zwischen 7 und 11 Mitglieder hat. Dem Ortsrat steht ein Ortsbürgermeister vor. Die Ortsräte werden von den Bürgerinnen und Bürgern direkt gewählt und sind in ihrem Gebiet zu allen wichtigen Angelegenheiten zu hören. Darüber hinaus gibt es für die Ortschaft Marienburg einen Ortsvorsteher als Ansprechpartner vor Ort.

Die Stadtbezirke der Stadt Hildesheim mit ihren amtlichen Nummern (die Ortschaften sind durch eine Fußnote gekennzeichnet):

  • 001 Mitte
  • 002 Neustadt
  • 003 Nord mit Steuerwald
  • 004 Süd
  • 005 Ost
  • 006 Galgenberg und Marienburger Höhe
  • 007 Drispenstedt &sup1
  • 008 West
  • 009 Moritzberg
  • 010 Neuhof mit Hildesheimer Wald &sup2
  • 011 Ochtersum &sup1
  • 012 Marienrode &sup2
  • 013 Sorsum &sup1
  • 014 Himmelsthür &sup1
  • 015 Bavenstedt &sup1
  • 016 Einum &sup1
  • 017 Achtum-Uppen &sup1
  • 018 Itzum &sup1
  • 019 Marienburg

&sup1 zugleich Ortschaft
&sup2 gemeinsame Ortschaft zweier Stadtbezirke

Entwicklung des Stadtgebiets

Eingemeindungen

Folgende Gemeinden und Gemarkungen wurden nach Hildesheim eingegliedert:

  • 1911: Moritzberg
  • 1912: Steuerwald
  • 1938: Drispenstedt und Neuhof
  • 1971: Ochtersum
  • 1974: Achtum-Uppen, Bavenstedt, Einum, Himmelsthür, Itzum, Marienburg, Marienrode und Sorsum

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1800 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (&sup1) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter bzw. der Stadtverwaltung selbst.

Jahr Einwohnerzahlen
1400 ca. 6.000
1450 ca. 8.000
1648 ca. 5.500
1803 11.108
1825 12.630
1849 14.651
1871 20.801
1. Dezember 1875 &sup1 22.581
1. Dezember 1890 &sup1 33.481
1. Dezember 1900 &sup1 42.973
1. Dezember 1910 &sup1 50.239
8. Oktober 1919 &sup1 53.499
16. Juni 1925 &sup1 58.522
16. Juni 1933 &sup1 62.519
17. Mai 1939 &sup1 72.101
13. September 1950 &sup1 65.531
6. Juni 1961 &sup1 96.296
31. Dezember 1970 93.400
30. Juni 1975 106.000
30. Juni 1980 102.700
30. Juni 1985 100.900
1. Januar 1989 103.512
30. Juni 1997 105.700
31. Dezember 2002 103.448

&sup1 Volkszählungsergebnis

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

  • Stadttheater Hildesheim

Museen

  • Dom-Museum Hildesheim; Dieses Museum betreut neben anderen bedeutenden Werken kirchlicher Kunst, auch Teile des Domschatzes.
  • Neisser Heimatmuseum
  • Roemer- und Pelizaeus-Museum; Dieses Museum ist durch kulturhistorische Ausstellungen gegen Ende des 20. Jahrhunderts weltweit bekannt geworden. Es bewahrt eine ausgezeichnete alt-ägyptische Sammlung sowie bedeutende völkerkundliche und naturwissenschaftliche Objekte auf. Eine Dependance des Roemer- und Pelizaeus-Museums ist das Stadtgeschichtliche Museum im Knochenhaueramthaus

Bauwerke

  • Historischer Marktplatz
 
Hildesheim, Marktplatz mit Rathaus und Rolandbrunnen, koloriertes Foto um 1900

Seit in den 1980er Jahren das berühmte, bis auf wenige Teile komplett verloren gegangene und nach Fotografien rekonstruierte Knochenhauer Amtshaus und mehrere Fassaden zerstörter Gebäude nachgebildet werden konnte, bietet der so genannte historische Marktplatz wieder ein ähnlich geschlossenes Bild, wie das einstige Hildesheimer Bürger- und Handelszentrum im Spätmitteltalter.

Kirchen

Hildesheim besitzt zahlreiche nach 1945 wiederaufgebaute Kirchen, die oftmals im Kern bis in die romanische Zeit zurückgehen; zu nennen sind insbesondere: Dom St. Marien (romanisch, Fundamente z.T. vorromanisch), St. Michael (ottonisch, Anfang 11. Jh.), St. Godehard (hochromanisch, im Zweiten Weltkrieg nur leicht beschädigt, in den 60er Jahren des 20.Jh. Mauerwerkssanierungen), St. Andreas (romanisches Westwerk im Kircheninneren erhalten, gotische Markt- und Bürgerkirche) und St. Mauritius etwas außerhalb (romanische Stiftskirche, barockisiert; 1945 nicht zerstört; Kreuzgang). Auch die in Teilen mittelalterliche Kirche zum Heiligen Kreuz mit Kreuzgangbereich wurde nach 1945 wiederaufgebaut. Der Domschatz und die Michaeliskirche stehen auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Außerhalb gelegen, aber zur Stadt gehörig ist das Kloster Marienrode.

Dom

Der erste Dombau entstand im 9. Jahrhundert unter Bischof Altfried. Alle Nachfolgebauten erheben sich auf dessen Fundamenten. Nach der Kriegszerstörung wurde die Barockisierung des Doms aufgegeben und eine Wiedererrichtung in angenommenen "frühromanischen" Formen durchgeführt. Weltberühmt sind die Bronzegüsse aus der Zeit Bischof Bernwards (993-1022): Bernwardstür (mit Darstellungen aus der Heilsgeschichte) und Christussäule (mit Darstellungen der Taten Christi). Weitere Schätze sind der Heziloleuchter (roman. Leuchterkrone in der Vierung, "himmlisches Jerusalem") und der spätromanische Bronze-Taufbrunnen. Berühmt ist außerdem der "tausendjährige" Hildesheimer Rosenstock an der Domapsis, der den Feuersturm des Zweiten Weltkriegs überstanden hat.

 
Tempelhaus zu Hildesheim 1912
Michaeliskirche

Die Michaeliskirche wurde von Bischof Bernward zu Beginn des 11. Jahrhunderts als seine Grabeskirche begonnen und unter Bischof Godehard fertiggestellt. Das vorromanische ("ottonische") Baukonzept verbindet den Gedanken der "Gottesstadt" mit einer geometrisch-quadratischen Raumgliederung. Im 12. Jahrhundert wurden bis auf 2 alle Langhaussäulen erneuert und in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts schließlich der Westchor erweitert sowie die bemalte Langhausdecke (Stammbaum Christi) ausgeführt. Neben dieser Deckenmalerei als bedeutendes Ausstattungsstück blieb der nördliche Teil der spätromanischen Chorschranke erhalten. Nach zahlreichen Veränderungen im Lauf der Jahrhunderte wurde St. Michael nach der Kriegszerstörung in der ursprünglichen Gestalt wieder aufgebaut. Sie ist eines bekanntesten Fotomotive der Stadt ist kann somit als Wahrzeichen der Stadt bezeichnet werden.

St. Godehard

St. Godehard wurde im 12. Jahrhundert nach der Heiligsprechung des Benediktinerabts und späteren Hildesheimer Bischofs Godehard (Gotthard) als benediktinische Klosterkirche im hochromanschen Stil erbaut und ist bis heute ohne wesentliche Veränderungen erhalten (Ausmalung und Ausstattung 19. Jh.). Teile des Klausurbereichs (Ostflügel mit Kapitelsaal, Südflügel mit spätmittelalterlichen gewölbten Kellerräumen) sind erhalten, jedoch wurden die südlichen Raumteile bei einer Umbaumaßnahme in der 2. Hälfte des 20. Jh. in der Substanz beeinträchtigt.

St. Andreas

Ev.-luth. Kirche; um 1140 als romanische Basilika erbaut; teilweise im Mauerwerk des heutigen Turms erhalten. Stift seit etwa 1200. Der gotische Bau wurde 1389-1504 errichtet. Der Turm wurde Ende des 19. Jahrhunderts auf 118 m gemauert, ist der höchste Kirchturm Niedersachsens und gehört damit zu den [[Liste_der_h%F6chsten_Kircht%FCrme_der_Welt | höchsten Kirchen der Welt]].

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Mai/Juni (an Pfingsten): Jazz-Festival
  • Juni: Hildesheimer Schützen- und Volksfest
  • Juni bis August: Sommerliche Kirchenmusik in St. Michael
  • Dezember: Weihnachtsmarkt

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Siehe Liste der Ehrenbürger von Hildesheim

Söhne und Töchter der Stadt

Die folgenden Personen sind in Hildesheim geboren. Ob sie ihren späteren Wirkungskreis in Hildesheim hatten oder nicht ist dabei unerheblich.


Mit der Stadt Hildesheim sind ferner die folgenden Personen verbunden, diese sind aber nicht in Hildesheim geboren:


Literatur

Literatur zur Geschichte der Stadt

  • Johannes Heinrich Gebauer, Geschichte der Stadt Hildesheim. 2 Bde., Hildesheim, Leipzig: Lax 1922, 1924.
  • Herbert Reyer, Kleine Geschichte der Stadt Hildesheim. Hildesheim: Lax 1999, VIII, 131 Seiten.
  • Menno Aden, Hildesheim lebt. Zerstörung und Wiederaufbau. Eine Chronik. Hildesheim: Gerstenberg 1994. 240 Seiten.

Literatur zu Kirchen

  • Michael Brandt, Der vergrabene Engel. Die Chorschranken der Hildesheimer Michaeliskirche. Funde und Befunde, Ausst. Kat. Hildesheim 1995.
  • Karin Heise, Der Lettner des Hildesheimer Doms - Die Bildhauerkunst der Münsterschen Werkstätten 1535-1560, 2 Bände, Hildesheim 1998 (= Der Hildesheimer Dom - Studien und Quellen, Bd. 2,1 + 2,2).