ISO/IEC 12207

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Ziel des 1995 veröffentlichten Standards ISO 12207 („Software Life Cycle Processes“) ist eine bessere Verständigung bei Verhandlungen und Verträgen zwischen Kunden und Lieferanten von Projekten zur Entwicklung, dem Betrieb und der Wartung von Softwaresystemen. Dieser Standard ist nicht anwendbar beim Kauf von Standardsoftwarepaketen.

Beschreibung

ISO 12207 stellt einen Rahmen für Prozesse im Lebenszyklus von Software (Software Life-Cycle Processes) dar. Er beschreibt auf hoher Ebene alle wichtigen Prozesse des Lebenszyklus von der Ideenfindung bis zur Stillegung und ihre Beziehungen untereinander. Prozesse bestehen aus Aktivitäten und diese wiederum aus einzelnen Aufgaben. ISO 12207 definiert eine Prozessstruktur unter Verwendung einer allgemein akzeptierten Terminologie, sie legt sich nicht fest auf ein bestimmtes Lebenszyklusmodell oder eine bestimmte Entwicklungsmethode. Es werden keine Details bezüglich des "Wie" bei der Durchführung der Aktivitäten und Aufgaben und auch keine Vorschriften bezüglich Namen, Formaten oder Inhalten von Dokumenten vorgegeben.

Zusätzlich beschreibt ISO 12207 wie der Standard auf eine bestimmte Organisation auf ein konkretes Projektvorhaben zugeschnitten werden kann.

Prozesse

Unterschieden werden folgende Prozesse:

Primärprozesse

Beschaffung (Aktivitäten des Beschaffers von Software und Dienstleistungen), Lieferung (Aktivitäten des Lieferers von Software und Dienstleistungen), Entwicklung (Aktivitäten des Softwareentwicklers), Betrieb (dazu zählen Aktivitäten wie Systemeinführung, -test und Benutzerunterstützung) und Wartung (Fehler- und Mängelbehebung, Durchsatzverbesserung, Anpassung an verändertes Umfeld,...).

Unterstützende Prozesse

Dokumentation, Konfigurationsmanagement, Qualitätssicherung, formale Überprüfung der Prozesse (Verifikation "Wird das Produkt korrekt, also nach Vorgabe, entwickelt?"), Inhaltliche Überprüfung (Validierung "Wird das richtige Produkt entwickelt?"), Abstimmung zwischen Kunde und Lieferant (Joint Review), Audit und Problembehebung.

Organisatorische Prozesse

Zu den organisatorische Prozessen gehören Management, Infrastruktur (Aktivitäten zur Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur, z.B. Hardware, Software, Standards, Werkzeuge), Optimierung (Messen, Überprüfen und Verbessern der Lebenszyklusprozesse) und Schulungsmaßnahmen.

Siehe auch

  • Im Zusammenhang mit ISO/IEC 12207 (Prozesse im Lebenszyklus von Software) stehen ISO 9001 (Qualitätsmanagement), ISO 15504 (Prozesswirkungsanalyse) - der sogenannte SPICE-Standard (Software Process Improvement and Capability dEtermination) - und Capability Maturity Model Integration.

INTERNATIONAL STANDARD ISO/IEC 12207 SOFTWARE LIFE CYCLE PROCESSES