Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk

deutscher Jurist, nationalsozialistischer Politiker, Reichsfinanzminister
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Johann Ludwig »Lutz« Graf Schwerin von Krosigk, ( * 22. August 1887 in Rathmannsdorf/Sachsen; † 4. März 1977 in Essen) war ein deutscher Politiker.

Lutz Schwerin von Krosigk
Lutz Schwerin von Krosigk

Ausbildung und Beruf

Nach dem Abitur an der Klosterschule in Roßleben / Thüringen begann Krosigk 1905 ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Halle/Saale, Lausanne und Oxford, welches er 1909 mit dem Referendarexamen beendete. Am Ersten Weltkrieg nimmt Krosigk von 1914 bis 1918 als Reserveoffizier teil. Er wird mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet und bekleidet am Kriegsende den Dienstgrad eines Oberleutnants.

1920 arbeitet er als Assessor beim Landratsamt in Hindenburg / Oberschlesien (heute: Zabrze). Er wechselt dann als Regierungsrat an das Reichsfinanzministerium nach Berlin. 1922 erfolgt die Ernennung zum Oberregierungsrat und 1924 schließlich zum Ministerialrat. 1929 wird er zum Ministerialdirektor ernannt und leitet fortan die Etatabteilung des Reichsfinanzministeriums. 1931 übernimmt er zusätzlich die Leitung der Reparationsabteilung.

Familie

1918 heiratet er Ehrengard Freiin von Plettenberg. Aus ihrer Ehe gehen vier Söhne und fünf Töchter hervor.
1925 wird er von Alfred Graf von Schwerin adoptiert und führt seitdem den Namen Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk

Öffentliche Ämter

1932 wird er von Reichskanzler Franz von Papen als Reichsminister der Finanzen in das Kabinett berufen. Er behält dieses Amt auch unter Papens Amtsnachfolgern Kurt von Schleicher und Adolf Hitler. Krosigk ist während der gesamten NS-Zeit Reichsfinanzminister, ohne jedoch Mitglied der NSDAP zu werden.
Nach der letzten Kabinettssitzung 1938 konzentriert er sich auf die Verwaltung seines Amtes und tritt sonst politisch nicht mehr in Erscheinung.

Desweiteren war er seit Mai 1945 formell letzter Reichskanzler des Deutschen Reiches bis zu seiner Verhaftung am 23. Mai und der Auflösung der "Geschäftsführenden Reichsregierung" durch die Alliierten.
Er wird in Nürnberg inhaftiert und am 14. April 1949 wegen Kriegsverbrechen zu zehn Jahren Haft verurteilt, kam aber bereits am 31. Januar 1951 aufgrund einer Amnestie wieder frei.

Danach lebte er in Essen und war als Schriftsteller und Publizist tätig.

Werke

  • 1951 Es geschah in Deutschland
  • 1959 Die große Zeit des Feuers - Der Weg der deutschen Industrie, eine Darstellung der deutschen Industriegeschichte
  • 1963 Alles auf Wagnis - der Kaufmann gestern, heute und morgen
  • 1974 Persönliche Erinnerungen, seine Autobiographie in drei Bänden
  • 1975 Staatsbankrott, eine Studie über die deutsche Finanzpolitik von 1920 bis 1945
  • 1977 Memoiren, eine Kurzfassungen der "Persönliche Erinnerungen"


Vorgänger:
Adolf Hitler, Joseph Goebbels

Reichskanzler

Nachfolger:
./.



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