Bosnien und Herzegowina beim Eurovision Song Contest

Überblick über Bosnien und Herzegowina beim Eurovision Song Contest
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Dieser Artikel befasst sich mit der Geschichte Bosnien und Herzegowinas als Teilnehmer am Eurovision Song Contest.

Bilanz

Flagge von Bosnien-Herzegowina
Teilnehmende Rundfunkanstalt
BHRT
Erste Teilnahme
1993
Anzahl der Teilnahmen
19 (Stand 2016)
Höchste Platzierung
3 (2006)
Höchste Punktzahl
229 (2006)
Niedrigste Punktzahl
13 (1996)
Punkteschnitt (seit erstem Beitrag)
70,84 (Stand 2016)
Punkteschnitt pro abstimmendem Land im 12-Punkte-System
2,23 (Stand 2016)

Regelmäßigkeit der Teilnahme seit 1993 und Erfolge im Wettbewerb

Bosnien und Herzegowina nahm nach der Abspaltung von Jugoslawien zum ersten Mal 1993 am Eurovision Song Contest teil. Bei den ersten fünf Teilnahmen lagen alle Platzierungen im zweistelligen Bereich, woraufhin das Land 1998 auch zum ersten Mal aussetzen musste. Erst 1999 konnten sich Dino und Beatrice unter den ersten zehn Platzieren; dennoch war 2000 das zweite Jahr ohne bosnischen Beitrag, da die Berechtigung zur Teilnahme auf der Basis der erzielten Punkte bei den letzten fünf Teilnahmen berechnet wurde. Auch in den Folgejahren war man mäßig erfolgreich, erst 2004 erzielte Deen mit In the disco nach erfolgreicher Qualifikation im Halbfinale wieder einen Platz unter den ersten zehn. Das bisher beste Ergebnis erzielte Hari Mata Hari 2006: er erreichte im Halbfinale den zweiten und im Finale den dritten Platz. 2008 und 2009 gab es ebenfalls einen Platz unter den ersten Zehn, nachdem man 2007 knapp auf Platz 11 daran scheiterte. Nach einem 17. Platz im Jahr 2010 belegte man 2011 die zweitbeste Platzierung: einen 6. Platz. Nach einem 18. Platz 2012 zog man sich 2013 aus finanziellen Gründen zurück und war auch 2014 und 2015 auch nicht dabei. Für 2016 konnte der Sender die nötigen 25.000 € für die Teilnahme mithilfe von Sponsoren bereitstellen und nahm daher nach drei Jahren Pause erstmals teil. Dies gelang für 2017 allerdings nicht. Insgesamt endeten sieben der 19 Teilnahmen - also 37 % - in der vorderen Tabellenhälfte. Bis auf 2016 schied das Land nie in dem seit 2004 bestehenden Halbfinale aus.

Teilnahmen vor 1993

Bereits vor 1993 konnte Bosnien-Herzegowina als Teil der SFR Jugoslawien auf eine 30-jährige Eurovisionsgeschichte zurückblicken.

Erstmals beim ESC 1964 in Kopenhagen war mit Sabahudin Kurt ein Vertreter der bosnischen TV-Anstalt „TV Sarajevo“ vertreten. Allerdings konnte er mit Život je sklopio krug nicht überzeugen, wie die meisten anderen bosnischen Vertreter auch. 1965 erreichte Vice Vukov mit Čežnja den 12. Platz, 1973 mit Gori vatra von Zdravko Čolić den 15. Platz. Die Gruppe Ambasadori schrammte 1976 ganz knapp am letzten Platz vorbei, mit Ne mogu skriti svoj bol kam die Band auf Platz 17. Der letzte bosnische Vertreter, Seid-Memić Vajta, kam mit Lejla 1981 auf Platz 15.

Für mehr Informationen siehe Hauptartikel: Jugoslawien beim Eurovision Song Contest

Beiträge

Farblegende:  – Siege.  – Punktgleichheit mit dem letzten Platz.  – Beiträge ohne Finalteilnahme.

Jahr Interpret Titel
(Musik / Text)
Übersetzung Platz Punkte
1993 Fazla Sva bol svijeta
(Dino Merlin / Fahrudin Pecikoza-Peca, Dino Merlin)
All der Schmerz auf der Welt 16 / 25 27
1994 Alma & Dejan Ostani kraj mene
(Adi Mulahalilović / Edo Mulahalilović)
Bleib bei mir 15 / 25 39
1995 Davor Popović Dvadeset i prvi vijek
(Sinan Alimanović, Zlatan Fazlić / Zlatan Fazlić)
Das 21. Jahrhundert 19 / 23 14
1996 Amila Glamočak Za našu ljubav
(Sinan Alimanović, Adnan Bajramović, Aida Frljak / Adnan Bajramović)
Für unsere Liebe 22 / 23 13
1997 Alma Čardžić Goodbye
(Milić Vukašinović, Sinan Alimanović / Milić Vukašinović)
Lebewohl 18 / 25 22
1998 Nicht qualifiziert
1999 Dino & Beatrice Putnici
(Edin Dervišhalidović)
Reisende 07 / 23 86
2000 Nicht qualifiziert
2001 Nino Pršeš Hano
(Nino Pršeš)
Hannah 14 / 23 29
2002 Maja Tatić Na jastuku za dvoje
(Dragan Mijatović / Ružica Čavić)
Auf einem Kissen für zwei 15 / 24 33
2003 Mija Martina Ne brini
(Ines Prajo / Arjana Kunštek)
Mach dir keine Sorgen 16 / 26 27
2004 Deen In the disco
(Vesna Pisarović)
In der Disco 09 / 24 91
2005 Feminnem Call me
(Andrej Babić)
Ruf mich an 14 / 24 79
2006 Hari Mata Hari Lejla
(Željko Joksimović / Fahrudin P.-Peca, Dejan Ivanović)
Lejla 03 / 24 229
2007 Marija Šestić Rijeka bez imena
(Goran Kovačić / Aleksandra Milutinović)
Fluss ohne Namen 11 / 24 106
2008 Elvir Laković Laka Pokušaj
(Elvir Lakovic Laka / Elvir Lakovic Laka)
Versuch 10 / 25 110
2009 Regina Bistra voda
(Aleksandar Čović)
Klares Wasser 09 / 25 106
2010 Vukašin Brajić Thunder and Lightning
(Edin-Dino Šaran / Edin-Dino Šaran, Ulvija Tanović, Vukašin Brajić)
Blitz und Donner 17 / 25 51
2011 Dino Merlin Love in Rewind
(Dino Merlin)
Liebe zurückgespult 06 / 25 125
2012 Maya Sar Korake ti znam
(Maya Sar / Mahir Sarihodzic & Adriano Pennino)
Ich kenne deine Schritte 18 / 26 55
2013
2015
Auf Teilnahme verzichtet
2016 Dalal & Deen feat. Ana Rucner & Jala Ljubav je...
(Deen, Dalal, Ana Rucner, Almir Ajanović / Jasmin Fazlić)
Liebe ist 11 / 18
(SF)
104
2017 Auf Teilnahme verzichtet

Nationale Vorentscheide

 
Laka, 2008 in Belgrad
 
Dino Merlin, 2011 in Düsseldorf
 
Deen und Dalal, 2016 in Stockholm

Bis 2005 wurden alle bosnischen Beiträge in einem nationalen Vorentscheid gewählt, wobei verschiedene Verfahrensweisen angewandt wurden:[1]
1993 stellten elf Künstler je einen Titel vor, bevor eine Jury den Sieger bestimmte. 1994 bis 1997 waren die bosnischen Vertreter intern ausgewählt worden und stellten 1994 bis 1996 je acht Titel vor, 1997 zehn Titel. 1994 wurden die Lieder nicht live vorgetragen sondern vorher als Videos aufgezeichnet; es wurden nur kurze Ausschnitte gezeigt. 1999 bis 2003 fand wieder ein Vorentscheid wie 1993 statt, die Teilnehmerzahl schwankte zwischen 16 und 19. 2004 wurde Deen intern ausgewählt und sang beim Vorentscheid fünf Titel; zur Abstimmung wurde neben einer Jury erstmals auch Televoting eingesetzt. 2005 fand erneut ein klassischer Vorentscheid statt, diesmal mit 14 Teilnehmern. Seit 2006 werden Sänger und Lied intern ausgewählt und in einer großen Galasendung erstmals dem Publikum präsentiert.

Sprachen

1993 bis 1997 wurden die Beiträge den Regeln gemäß überwiegend auf Bosnisch vorgestellt, aber schon 1997 zeigte sich mit der englischen Titelzeile Goodbye ein Hang zu mehrsprachigen Beiträgen: 1999 wurde neben Bosnisch Französisch gesungen, 2001, 2002 und 2003 auf Bosnisch und Englisch. 2004 und 2005 wurden die Lieder ganz auf Englisch gesungen, 2006 und 2007 kehrte man wieder zur Landessprache zurück. 2008 ist das Lied dreisprachig in Bosnisch, Serbisch und Kroatisch gehalten, ebenso wie 2009. 2010 und 2011 griff man wieder auf die englische Sprache zurück, 2012 und 2016 entschloss man sich wieder auf Bosnisch zu singen.

Einzelnachweise

  1. Eurovision Song Contest National Finals Homepage (abgerufen am 6. November 2009)