Hornisse

Art der Gattung Hornissen (Vespa)
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Unter Hornisse (Vespa crabro) versteht man im deutschsprachigen Raum eine Art der Faltenwespen (Vespidae), die zur Gattung der Großwespen oder umgangssprachlich Hornissen (Vespa) gezählt wird. Im englischsprachigen Raum werden mit dem entsprechenden Begriff "hornet" auch andere Arten bezeichnet.

Insekten
Hornisse
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Systematik
Unterordnung: Taillenwespen (Apocrita)
Überfamilie: Vespoidea
Familie: Faltenwespen (Vespidae)
Unterfamilie: Echte Wespen (Vespinae)
Gattung: Hornissen (Vespa)
Art: Hornisse (Vespa crabro)

Die Hornisse (Vespa crabro) ist die größte in Deutschland lebende Faltenwespe. Sie bildet einjährige Staaten. Die Königin gründet im Frühjahr allein ein Nest, indem sie die erste Wabe und den Beginn einer Schutzhülle aus einer papierartigen Masse aus zerkautem Holz fertigt. In diese Wabe legt sie befruchtete Eier, aus denen Larven schlüpfen, die sie selbst bis zur Verpuppung mit Insekten füttert. Aus diesen Larven entstehen Arbeiterinnen, die der Königin dann fast alle Arbeiten abnehmen.

Im Herbst - auf dem Höhepunkt der Volksentwicklung - schlüpfen junge Königinnen und Männchen (Drohnen). Die Drohnen entstehen aus nicht befruchteten Eiern, haben also nur einen Satz Chromosomen. Allein die begatteten jungen Königinnen überwintern. Der Rest des Volkes stirbt spätestens beim ersten Nachtfrost. Das alte Nest wird im nächsten Jahr nicht wieder besiedelt.

Entgegen allen überlieferten Vorurteilen ist die Hornisse kein gefährliches Insekt. Sie ist sehr friedfertig und nicht giftiger als andere Wespen oder Honigbienen.

Umgang mit fliegenden Hornissen

Jagende oder sammelnde Hornissen, die sich nicht in der direkten Umgebung ihres Nestes befinden, stechen nur, wenn sie gequetscht werden. Sonst versuchen sie zu fliehen. Da sie im Gegensatz zu anderen Wespen auch nachts fliegen, werden sie oft von künstlichem Licht in Wohnräume gelockt. Hier hilft ein Fliegengitter. Hornissen naschen nicht an Süßspeisen.

Umgang mit Hornissennestern

Hornissen verteidigen ihr Nest. Der Verteidigungsradius schwankt je nach Volk in der Regel zwischen 4 und 6 Metern. Werden die Tiere häufig gestört, erweitert sich der Radius.

Innerhalb dieses Bereiches sollte man hektische Bewegungen und Erschütterungen wie Rasenmähen vermeiden. Außerdem werden Hornissen durch Anatmen oder Anpusten zum Stechen gereizt.

Hornissennester sind an der Unterseite offen. Die Tiere lassen ihren Kot einfach aus dieser Öffnung fallen. Da ein großes Volk etwa ein halbes Kilogramm Insekten pro Tag frißt, kann der Kot unterhalb des Nestes Bauschäden verursachen. Als Gegenmaßnahme kann man ein großes Gefäß mit saugfähigem Material unterstellen.

Hornissen stehen unter Naturschutz. Deshalb dürfen bewohnte Nester in der Bundesrepublik Deutschland nicht vernichtet werden. Muss ein Volk aber dennoch entfernt werden, kann es oft von geschulten Personen umgesiedelt werden. Dazu ist eine Ausnahmegenehmigung nötig. Auskunft erteilt die Kreisverwaltung.

Nota Bene: Der Biss eines einzigen Pferdes kann für Hornissen tödlich sein!

Literatur

  • R. Ripberger, C.-P. Hutter: Schützt die Hornissen. ISBN 3522304500
  • H. Hintermeier: Bienen, Hummeln, Wespen.
  • H. Kemper, E. Döhring: Die sozialen Faltenwespen Mitteleuropas.