Die Transamazonica ist ein in verschiedenen Ausprägungen seit der Mitte des letzten Jahrhunderts bestehendes Straßenbauprojekt, das bei seiner Fertigstellung die Atlantik- und die Pazifikküste Südamerikas etwa auf der Höhe des Äquators miteinander verbinden soll.
Mittlerweile sind zwar weite Teile der Straße fertiggestellt, eine durchgehende Verbindung in Ost-West-Richtung von Brasilien nach Peru fehlt jedoch weiterhin. Ein wichtiges Teilstück der zur Transamazonica gerechneten Straße von Porto Velho (Bundesstaat Rondônia) an der bolivianisch-brasilianischen Grenze entlang nach Manaus (Bundesstaat Amazonas) im Herzen Amazoniens wurde bereits in den 1980er Jahren fertig gestellt, ist inzwischen jedoch schon wieder weitgehend überwuchert und verfallen.
Zahlreiche Widerstände haben bislang die Fertigstellung einer echten Transamazonica verhindert. Zum Einen ist da die schwierige Natur des Geländes; die Straße muss immer wieder über die süd-nördlich verlaufenden Täler der großen Amazonaszuflüsse führen, die in den Regenzeiten auf unübersehbare Breiten von manchmal mehr als 50 Kilometer Sumpfland anschwellen und jede Straße im Jahr ein bis zweimal wieder zerstören. Zum Anderen gibt es politische Widerstände, da die Anrainerstaaten im Westen, hauptsächlich Peru und Bolivien, eine brasilianische Hegemonie fürchten, der durch den Bau eines Straßennetzes Vorschub geleistet werden könnte. Harte Kritik gegenüber dem Projekt gibt es außerdem von Seiten der Indios und Naturschützer, die eine unverantwortliche Übernutzung des Amazonasregenwaldes bzw. dessen Zerstörung entlang der Straßen befürchten.