Common Lisp Object System
Das Common Lisp Object System (CLOS) ist die objektorientierte Erweiterung der Programmiersprache Common Lisp. Es hat seine Ursprünge in Loops und Smalltalk und ist im ANSI Common Lisp Standard spezifiziert.
Eigenschaften
CLOS erlaubt die Definition von Klassen mit multipler Vererbung, von Methoden und generischen Funktionen.
Da Common Lisp eine interaktive und inkrementelle Entwicklung von Programmen in einer Laufzeitumgebung erlaubt, können auch Klassen zur Laufzeit geändert werden. Dies kann z. B. durch ein Meta-Object-Protokoll erreicht werden, das die Instanzen der geänderten Klassen konsistent hält. Dieses Verhalten kann durch den Programmierer angepasst werden. Insofern ist CLOS ein dynamisches und programmierbares Objektsystem.
Eine weitere Besonderheit gegenüber anderen objektorientierten Programmiersprachen wie Smalltalk oder Java ist ist die Tatsache, dass Methoden in CLOS nicht Klassen zugeordnet sind, sondern separaten generischen Funktionen.
Eine generische Funktion umfasst eine Menge von Methoden mit verschiedenen Signaturen. Beim Aufruf der generischen Funktion für eine Liste von Argumenten wird dynamisch diejenige Methode ausgewählt, deren Signatur am spezifischsten auf die Argumente passt. Diese Art des Dispatching (der Selektion) von Methoden wird auch Multimethoden genannt, da die Methode nicht nur aufgrund des ersten Arguments (Empfänger) ausgwählt wird, sondern aufgrund der gesamten Liste von Objekten.
Literatur
- Gregor Kiczales: The Art of Metaobject Protocol. ISBN 0-2626-1074-4