Wakeboard

Wassersportart ähnlich dem Wasserski
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Ein Wakeboard ist ein Wassersportgerät in Form eines Brettes, das an die Füße geschnallt wird, um damit auf dem Wasser zu gleiten. Der Fahrer steht seitlich zur Fahrtrichtung auf dem Brett. Er wird von einem Motorboot oder einem Wasserskilift, auch Cable genannt, gezogen. Die Sportart heißt Wakeboarding oder eingedeutscht auch Wakeboarden oder Waken.

Wakeboard, Smith Mountain Lake, Virginia, Vereinigte Staaten
Wakeboarder in den USA

Der Name Wakeboard stammt von der Kielwelle des ziehenden Motorbootes (engl. wake), die die Wakeboarder als Absprungrampe verwenden. Im Seilbahnbetrieb wird eine Schanze, der so genannte Kicker verwendet.

Allein in Deutschland stehen mittlerweile über 70 Cables. Somit hat Deutschland die weltweit höchste Dichte an Wasserskilifts pro Land. Die bekanntesten stehen unter anderem in Langenfeld, Salzgitter und Thulba.

Ein Motorboot oder Jetski zieht einen Wakeboarder normalerweise mit 35 bis 39 km/h, die Seilbahnen mit 28 bis 32 km/h. Wettkämpfe werden sowohl an Booten als auch an Seilbahnen durchgeführt.

Geschichte

Das Wakeboarden entstand in den 1980er Jahren als Mischung aus Wasserski und Wellenreiten. Wenn die Surfer während einer Flaute auf passende Wellen warteten und Langeweile aufkam, ließen sie sich manchmal auf dem Surfboard von einem Motorboot ziehen. Dieser Sport wird heute Wakesurfing genannt, während Wakeboarding näher am Wasserskifahren ist. Seit 2005 ist Wakeboarden bei den World Games vertreten. Nominierungen für die World Games erfolgen durch die dem IWWF zugehörigen nationalen Verbände.


Unfälle

Markus Rehm verlor als 14-jähriger Wakeboarder bei einem Unfall im Rahmen eines Wakeboard-Trainings (August 2003) sein rechtes Bein unterhalb des Knies.Schrecklicher Unfall am Wakeboard Lift Wien

Zu einem tragischen Unfall bei dem Wiener Wakeboardlift an der Neuen Donau in Wien-Donaustadt ist es 26. Juli 2015 gekommen. Einer 41 Jahre alten Frau wurde Sonntagmittag der Unterarm abgetrennt. Der genaue Hergang konnte am Montag noch nicht erfragt werden, da die Frau laut Polizeisprecher Thomas Keiblinger noch nicht einvernommen werden konnte. "Die Patientin befindet sich auf der Normalpflegestation", sagte AKH-Sprecherin Karin Fehringer.

Bei dem Unfall habe die 41-Jährige schwere Verletzungen erlitten, Lebensgefahr bestehe aber keine, sagte Fehringer der APA. Der Unfall passierte um 12.30 Uhr. Die 41-Jährige hatte sich mit dem Wasserlift über die Donau ziehen lassen, als ihr der Arm zwischen Ellbogen und Handgelenk abgetrennt wurde. Ob die Frau mitgeschleift wurde oder das Seil um den Arm gewickelt worden ist, war einige Tage später noch unklar. Zeugen wollen beobachtet haben, wie die Frau in der ersten Kurve zu Sturz gekommen sei, jedoch nicht wie der schreckliche Unfall und deren Folgen sich abgespielt haben sollen.

Ärzte konnten Arm nicht annähen

"Zwei Passanten zogen die Frau aus dem Wasser", schilderte Keiblinger. Sie leisteten gemeinsam mit dem Liftbetreiber und dem Liftwart Erste Hilfe. Polizisten und Feuerwehrmänner suchten dann im sechs Meter tiefen Wasser nach der Hand. Knapp zwei Stunden nach dem Unfall wurde diese von einem Feuerwehrtaucher gefunden. Die Hand wurde mittels Eis gekühlt und von der Funkstreifenbesatzung ins AKH gebracht. Die behandelnden Ärzte konnten den Unterarm aber nicht mehr annähen.


Zeittafel

  • 1946 Gründung des heutigen Internationalen Wasserski und Wakeboard Verbandes IWWF
  • 1967 Der Internationale Verband IWWF wird vom IOC anerkannt
  • 1990 Gründung der World Wake Association in Florida
  • 1995 Gründung des ersten deutschen Wakeboardvereins in Berlin
  • 2001 Erste offizielle Wakeboard-Weltmeisterschaft in Duisburg
  • 2005 Wakeboarden ist bei den World Games vertreten
  • 2011 Cable Wakeboarden wird nominiert für Olympia 2020

Organisation

In Deutschland ist der Deutsche Wasserski- und Wakeboardverband e. V. (DWWV) der vom Deutschen Sportbund anerkannte Spitzenverband aller den Wasserski- und Wakeboardsport betreibenden Vereine. International wurde der Internationale Weltverband für Wasserski und Wakeboarden (IWWF) 1967 vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) anerkannt. Der IWWF ist unter anderem für das Regelwerk und die Schiedsrichterausbildung verantwortlich.

Wakeboard (Sportgerät)

 
Wakeboards im Regal

Zu den wichtigsten Merkmalen eines Wakeboards gehören die Rocker (Biegungen), die Channels (Führungskanäle), die Form des Bretts sowie die Gestaltung der Finnen. Wakeboards sind durch ihren Schaum-, Waben- oder Holzkern schwimmfähig, zwischen 111 und 147 cm lang und ca. 38 bis 50 cm breit.

Der „Rocker“ beschreibt die Biegung eines Wakeboards in der Seitansicht. Sogenannte „3-stage-Rocker“-Wakeboards sind am vorderen und hinteren Ende nach oben hin abgewinkelt.

 

Manche Bretter weisen eine kontinuierliche Biegung auf (continuous rocker). Solche Wakeboards versprechen schnelle, weiche Rides und einen guten Pop. Wakeboards mit continuous rocker sind gut zum Carven geeignet, gerade bei weichem, glattem Wasser.

 

Zusätzlich variiert die Konfiguration und die Anordnung der Finnen und Bindungen je nach Wunsch des Surfers oder je nach Art der verschiedenen Tricks. Zum Beispiel sind flache Finnen (die nicht weit in das Wasser hineinragen) für Surface-Tricks geeignet, die auf der Wasseroberfläche ohne Sprung durchgeführt werden.

Die Boards werden oft so eingestellt, dass der Fahrer damit Fakie oder Switch fahren kann. Solche Setups sind in der Regel symmetrisch im Layout.

Technik

Der Boarder erreicht die Höhe für seine Sprünge durch gezielten Druckaufbau und den Zug der Anlage nach oben, der ihn in die Luft katapultiert und ihm Zeit für Drehungen (Rolls) und Grabs gibt. Diesen Druckaufbau nennt man „Cut“, ein Trick mit Board über dem Kopf ist ein „Invert“. Verschiedene Anlagen sind mit künstlichen Hindernissen (Obstacles: funbox, box, kicker, rail, slider) für Tricks versehen.

Commons: Wakeboarding – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise