Georg Christian Friedrich Lisch

deutscher Prähistoriker, Archivar, Bibliothekar, Konservator, Heraldiker
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Dr. phil. h. c. Georg Christian Friedrich Lisch (* 29. März 1801 in Strelitz (Alt); † 22. September 1883 in Schwerin) war ein deutscher Prähistoriker, mecklenburgischer Altertumsforscher, Großherzoglicher Archivar, Bibliothekar und Konservator zu Schwerin, daneben auch Redakteur und Publizist.

Biographie

Als Lischs Vater eine Anstellung beim Landgericht bekam, zog die Familie aus Strelitz nach Güstrow. Er verlebte dort seine Kindheit und schloss das Gymnasium 1821 mit Auszeichnung ab. Danach studierte er an der Universität Rostock Theologie, Geschichte und Mathematik, zog aber 1824 nach Berlin um dort Sprachen zu studieren.

Großherzog Friedrich Franz I. wurde auf Lisch aufmerksam, er ernannte ihn zum Archivar und berief ihn am 2. Juli 1834 an das Geheime und Hauptarchiv in Schwerin. Ein Jahr später wurde der Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde gegründet. Lisch war dort als Erster Sekretär tätig und baute die Sammlungen erheblich auf. 1835 wird er auch zum Regierungsbibliothekar ernannt, 1836 zum Aufseher der Altertümer- und Münzsammlung. 1852 wurde Friedrich Lisch Konservator der geschichtlichen Kunstdenkmäler des Landes Mecklenburg-Schwerin, 1959 Leiter des Geheimen und Hauptarchivs.

  • Mecklenburgisch-Schwerinscher Archivrat
  • Begründer der Vorgeschichtsforschung in Mecklenburg
  • Mitbegründer des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine
  • ab 1852 (Gründungsmitglied) bis 1853 Mitglied im Gelehrtenausschuß des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg (GNM) für das Fach Heidnische Altertümer der Slaven (abgeändert auf eigenen Wunsch in: Heidnische Altertümer Norddeutschlands)

Anmerkung

Man vermutet, dass Carl Christoph von Kamptz sein tatsächlicher Vater war.

Werke

Friedrich Lisch hat über 700 Aufsätze und Arbeiten verfasst.

  • Meklenburg in Bildern (in neueren Auflagen als Mecklenburg in Bildern), 1842 bis 1845

Literatur

  • Gerhard Schley: Mecklenburgs Humboldt. In: Carolinum. Historisch-literarische Zeitschrift. 65/126/2001, S. 62-63
  • Thomas Lehmann (Red.): Mecklenburgs Humboldt: Friedrich Lisch. Ein Forscherleben zwischen Hügelgräbern und Thronsaal. In: Archäologisches Landesmuseum und Landesamt für Bodendenkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern: Archäologie in Mecklenburg-Vorpommern 2. Lübstorf 2001, ISBN 3-935770-00-6