Die Casula (oder planeta, lateinisch für "Häuschen", auch paenula, deutsch Kasel) ist ein Liturgisches Gewand.
Ursprünglich war die Casula ein den Priester vollständig bekleidendes Obergewand, ohne Öffnungen an den Seiten. Im 12. Jahrhundert wurden dann die Kaseln an beiden Seiten etwas ausgeschnitten und endeten nach vorn und hinten in eine Spitze. Später wurde die alte schöne Form in die nun gebräuchliche steife und vorn geschweift zugeschnittene verändert.
Das Gewand ist auf der Vorderseite mit einem vertikalen Streifen und auf der Rückseite (oft auch auf beiden Seiten) mit einem Kreuz (früher mit einem schief aufsteigenden Querbalken) belegt. Im Mittelalter führte man diese Zierde oft in prächtiger Stickerei aus.
Für die Casula verwendet man meist Seide, Damast und Samt. In älterer Zeit waren auch orientalische Gold- und Seidengewebe gebräuchlich. Die Farbe des Gewandes hängt von den Festen und Zeiten im Kirchenjahr ab und richtet sich nach den liturgischen Farben: weiß, rot, grün und violett. Schwarze Messgewänder werden nur bei Totenmessen für erwachsene Personen getragen.
Schon das Konzil von Toledo erwähnt die Casula bereits 633. Anfänglich wurde sie auch von Diakonen und sogar von Akolythen getragen. Auch diente sie nicht nur bei der Messe, sondern auch bei anderen Kulthandlungen als Gewand.
In der Protestantischen Kirche wurde die Messkleidung zur Zeit der Reformation an den meisten Orten abgeschafft. Nur auf lutherischen Gebiet, unter anderem im Sachsen und in Brandenburg, wurden vereinzelt die Casula und die Albe bis zum Ende des 18. Jahrhunderts weiter benutzt.
In der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) wird die Kasel in einigen Gemeinden bis heute getragen.