Aquino ist eine Stadt mit Bischofssitz in der italienischen Provinz Frosinone und der Region Latium.
Geografie
- Geografische Länge : 13° 43' 00" Ost
- Geografische Breite : 41° 29' 00" Nord
- Mittlere Höhe über Normalnull : 226 Meter (202 bis 342 Meter)
- Fläche : 19,2 km²
- Einwohner (2004) : 5337
- Bevölkerungsdichte : 277,4 Einwohner pro km²
Die moderne Stadt, die nahe der antiken liegt, ist nicht bedeutend, obwohl die Kanoniker der Kathedrale das Privileg haben, die Mitra und die cappa magna an hohen Festtagen zu tragen.
Aquinum
Das antike „Aquinum“ war zur Zeit Ciceros ein „municipium“ und wurde vom Triumvirat zu einer Colonia gemacht. Aquinum ist der Geburtsort des Dichters Juvenal und des Kaisers Pescennius Niger. Die Via Latina durchquerte den Ort, eines der damaligen Stadttore blieb erhalten, die heutige Porta S. Lorenzo, ebenso wie Reste aus römischer Zeit innerhalb der Stadt: zwei Tempel, eine Basilika und ein Amphitheater (siehe R. Delbrück in Röm. Mitteilungen, 1903, Seite 143). Außerhalb der Ortes, im Süden steht ein gut erhaltener Triumphbogen mit zusammengesetzten Kapitellen; nahe der Basilika (11. Jahrhundert) S. Maria Libera steht ein Haus im romanischen Stil, dem heute das Dach fehlt. Mehrere römische Inschriften befinden sich im Haus, viele weitere wurden an anderen Orten gefunden, wodurch die Bedeutung Aquinums in der Antike belegt wird, für die auch Cicero und Strabo Zeugnis ablegen. [Nach H. Nissen, Ital. Landeskunde (Berlin, 1902), ii. 665, führte von hier aus eine Straße nach Minturnae, von der aber keine Spuren mehr erhalten sind.]
Mittelalter
Im Mittelalter ist Aquino – und hier vor allem die Burg Roccasecca, 8 Kilometer nördlich – als Geburtsort von Thomas von Aquin (* um 1225, † 1274) bekannt.
Der Ort war namengebend für eine hochadelige Familie langobaridscher Herkunft, die die Grafschaft Acerra bei Neapel besaß. Zu den bekanntesten Mitgliedern der Familie d’Aquino gehört ein weiterer (und zeitgenössischer) Thomas von Aquin: Tommaso d’Aquino, † 15. März 1279, Graf von Acerra, der Margherita de Suevia (Margarete von Schwaben, † 1297/98) heiratete, eine uneheliche Tochter des Kaisers Friedrich II.
Literatur
- E. Grossi, Aquinum (Rom, 1907)