Orgelbau Böttner

deutsches Orgelbauunternehmen
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Orgelbau Böttner ist ein deutsches Orgelbauunternehmen, das seine Werkstatt im hessischen Frankenberg hat und vor allem in Nordhessen zahlreiche neue Orgeln baute.[1]

Geschichte

Wolfgang Böttner (* 18. Juli 1925 in Kronenberg-Sudberg) erlernte bei Kamp in Aachen den Orgelbau. Anschließend war er von 1951 bis 1957 Geselle bei Euler in Hofgeismar und vertiefte seine Fähigkeiten und Kenntnisse von 1958 bis 1960 bei Kruse in Lohne (Oldenburg). Die Meisterprüfung legte er im Jahr 1959 ab.[2] In Frankenberg begründete er einen eigenen Betrieb im Jahr 1960. Neben anderen Angestellten arbeiteten seine Söhne Stephan Böttner (* 1956 in Hofgeismar) und Christoph Böttner (* 1960 in Lohne) in der Werkstatt mit. Stephan Böttner legte 1986 die Meisterprüfung in Kassel ab. Bis 1990 wurden 120 Orgelneubauten gefertigt.[2]

Christoph Böttner absolvierte 1987/1988 einen Vorbereitungskurs zur Meisterprüfung in Ludwigsburg. Im Jahr 1991 legte er die Meisterprüfung in Kassel ab und baute für die ev. Kirche in Wunderthausen sein Meisterstück (II/P/14). Seit 1995 führt er das Unternehmen fort. Neben Wartungsarbeiten werden zunehmend Restaurierungen durchgeführt.[3]

Werkliste (Auswahl)

Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen
1964 Bremen St. Bonifatius II/P 21 Neubau Wolfgang Böttner
1966 Cappel (Marburg) Ev. Kirche II/P 18 Neubau Wolfgang Böttner[4]
1966 Wingershausen Ev. Kirche I/P 9 Neubau Wolfgang Böttner unter Einbeziehung älterer Teile der Vorgängerorgel von Adam Karl Bernhard (1872)[5]
1967 Bremen St. Godehard II/P 15
1967 Fronhausen Evangelische Kirche   II/P 14 Neubau Wolfgang Böttner
1968 Cölbe Ev. Kirche II/P 13 Neubau Wolfgang Böttner[4]
1968 Laisa Ev. Kirche I/P 9 hinter Prospekt von Gabriel Irle (1761/64) unter Einbeziehung dreier alter Register[6]
1969 Allendorf (Eder) Ev. Kirche I/P
1970–1971 Frankenberg (Eder) Liebfrauenkirche   III/P 43 Neubau Wolfgang Böttner
1973 Biedenkopf Freie evangelische Gemeinde   I/P 11 Neubau Wolfgang Böttner
1977 Friedensdorf Ev. Kirche II/P 16 Neubau Wolfgang Böttner; drei leere Schleifen zum Ausbau vorbereitet
1977 Biedenkopf Hospitalkirche II/P 18 Neubau Wolfgang Böttner hinter dem Prospekt der Orgel der Schlosskapelle in Breidenstein von Adam Eifert (1904)
1978 Caldern Nikolaikirche
 
II/P 20 Neubau Wolfgang Böttner hinter dem historischen Prospekt von Johann Christian Rindt (1702)
1979 Friedberg (Hessen) Ev. Gemeindezentrum West I/p 5 Neubau Wolfgang Böttner[7]
1980 Wehrda (Marburg) Trinitatiskirche II/P 23 Neubau Wolfgang Böttner
1984/85 Dautphe Martinskirche
 
II/P 22 Erweiterungsumbau der Orgel von Friedrich Euler (1961) durch Wolfgang Böttner
1985 Haina (Kloster) Winterkirche II/P 12 Neubau Christoph Böttner
1988 Wulfen-Barkenberg St. Barbara II/P 24 Neubau Wolfgang Böttner
1989 Hesel Kreuzgemeinde (SELK) II/P 12 Neubau Wolfgang Böttner
1991 Wunderthausen Ev. Kirche II/P 14 Meisterstück Christoph Böttner
1997 Gistenbeck Ev. Kirche II/P 15 Neubau Christoph Böttner
1997 Celle Concordia-Gemeinde II/P 11 Neubau Christoph Böttner
1998 Gisselberg Ev. Kirche I/P 6 Neubau Christoph Böttner
1998 Rüchenbach Ev. Kirche
 
I/p 4 Neubau Christoph Böttner
1998 Uelzen Zionsgemeinde (SELK) II/P 19 Neubau Christoph Böttner
1999 Damshausen Evangelische Kirche
 
I/P 7 Neubau Christoph Böttner[8]
2000 Melsungen Christuskirche II/P 12 Neubau Christoph Böttner
2001 Baunatal Ev. Kirche II/P 10 Neubau Christoph Böttner
2012 Altenvers Neue evangelische Kirche I/P 8 Neubau Christoph Böttner unter Einbeziehung gebrauchter Register

Literatur

  • Hermann Fischer: 100 Jahre Bund deutscher Orgelbaumeister. Orgelbau-Fachverlag, Lauffen 1991, ISBN 3-921848-18-0, S. 156.
  • Dieter Großmann: Orgeln und Orgelbauer in Hessen. 2. Auflage. Trautvetter & Fischer, Marburg 1998, ISBN 3-87822-109-6 (Beiträge zur hessischen Geschichte 12).
  • Uwe Pape (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Bd. 1: Thüringen und Umgebung. Pape, Berlin 2009, ISBN 978-3-921140-86-4, S. 41 f.
  • Eckhard Trinkaus, Gerhard Aumüller: Orgelbau im Landkreis Waldeck-Frankenberg. In: Friedhelm Brusniak, Hartmut Wecker (Hrsg.): Musik in Waldeck-Frankenberg. Musikgeschichte des Landkreises. Bing, Korbach 1997, ISBN 3-87077-098-8, S. 144–202.

Einzelnachweise

  1. Pape: Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Bd. 1. 2009, S. 41.
  2. a b Fischer: 100 Jahre Bund deutscher Orgelbaumeister. 1991, S. 156.
  3. Waldeckische Landeszeitung / Frankenberger Zeitung vom 28. Januar 2010: Klangschatz mit langer Lebensdauer, gesehen 23. Dezember 2013.
  4. a b Großmann: Orgeln und Orgelbauer in Hessen. 1979, S. 110.
  5. Franz Bösken, Hermann Fischer: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 3: Ehemalige Provinz Oberhessen (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte 29,2. Teil 2 (M–Z)). Schott, Mainz 1988, ISBN 3-7957-1331-5, S. 972 f.
  6. Trinkaus, Aumüller: Orgelbau im Landkreis Waldeck-Frankenberg. 1997, S. 160f.
  7. Franz Bösken, Hermann Fischer: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 3: Ehemalige Provinz Oberhessen (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte 29,1. Teil 1 (A–L)). Schott, Mainz 1988, ISBN 3-7957-1330-7, S. 339.
  8. Orgel in Damshausen, gesehen am 23. Dezember 2013.