Reisen Josephs II.

Wikimedia-Liste
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. August 2016 um 08:11 Uhr durch Petermichaelgenner (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Wie schon 1779 der Brite Wraxall feststellte[1], hat die Reisetätigkeit Josephs II. von Lothringen, des drittletzten „Kaisers der Römer“[2], nur wenige geschichtliche Parallelen. Preußens Gesandter Riedesel schrieb 1781, Joseph regiere vom Wagen aus.[3] Verließen andere Herrscher seiner Zeit (Georg III. von England, Ludwig XVI. von Frankreich) kaum je ihren Palast, war Joseph, der mehrere Sprachen beherrschte[4], während eines Viertels seines Lebens unterwegs und umrundete dabei – auf dem Landweg – mehr als einmal die Erde. Seine Vorbilder waren weniger Kaiser weit zurückliegender Zeiten wie Hadrian oder Karl V. als Friedrich II. von Preußen auf seinen Inspektionsreisen im Inland und Peter I. von Russland auf seinen Auslandsreisen. Über das Gesehene verfasste Joseph kritische Berichte. Trotzdem habe, so Beales, kaum ein Historiker die volle Bedeutung seiner Reisen gewürdigt. Sie seien für wenig mehr als eine exzentrische Charaktereigenschaft gehalten worden.[5]

Symbol des Kosmopolitismus:
Weltkugel auf der Krönungsmedaille (Anton Widemann, 1764).
Joseph und sein Bruder Leopold II. in Rom
(Pompeo Batoni, 1769).
Der Graf von Falkenstein
auf seiner Tour de France (anonym, 1777).
Joseph begrüßt Pius VI.
bei Neunkirchen, 1782
(Hieronymus Löschenkohl).

Eine Denkmünze auf Josephs Krönung zum römischen König (1764) zeigt das Symbol des Kosmopolitismus par excellence: die Weltkugel. Seine Devise „Durch Tatkraft und Beispiel“[6] verbot ihm, den Schlendrian der Verwaltung seinen Gang gehen zu lassen und die Öffentlichkeit zu fliehen. In einer Denkschrift bezeichnete er 1765 Reisen als unerlässlich für einen Souverän.[7] Als seine Maximen auf Reisen nannte er 1769: auf Bequemlichkeiten und Vergnügungen verzichten, nur das Nützliche und das Nötige tun, jede Etikette, jede Gesellschaft, Festlichkeiten und Gastmähler meiden, einfachste Equipage, kleinstes Gefolge und tägliche Niederschrift der gemachten Beobachtungen.[8]

Die Reisen scheinen für den introvertierten, arbeitssüchtigen Herrscher geradezu eine Lebensnotwendigkeit dargestellt zu haben. Das Inkognito ermöglichte es ihm, sich den Zwängen des Zeremoniells zu entziehen und die ungeschminkte Wirklichkeit zu sehen. Daher reiste er außerhalb seiner Staaten unter dem Titel „Graf von Falkenstein“. Diese Herrschaft in der Pfalz war der letzte verbliebene Rest des lothringischen Erbes seines Vaters Franz I. und zu Lebzeiten seiner Mutter Maria Theresia sein einziges persönliches Eigentum.[9] Mit leutseligem Verhalten gegenüber Geringen und schroffer Abweisung von Großen gab Joseph zu verstehen, dass für ihn alle Menschen gleich seien. Fürstliche Trinkgelder und Spenden für wohltätige Zwecke erhöhten seine Popularität.

Die Reisebegleiter des Kaisers – oft Italiener bzw. Slowenen[10] – mussten die Voraussetzung erfüllen, sich nicht in den Vordergrund zu drängen.

Wegen Josephs unersättlichem Appetits auf Realitätswahrnehmung waren seine Reisen nichts weniger als erholsam. Nach jener nach Frankreich (1777) berichtete er dem alten Haller über ….[11] Und seine Diener beklagten sich bei Lavater.[12]

Friedrich II., der Maria Theresia nach Schlesien gerne auch Böhmen entrissen hätte, streute das Gerücht, der Kaiser bereite mit seinen Reisen die Rückeroberung verlorener Besitzungen des Hauses Österreich vor.[13]

Mitrofanov schrieb über Josephs Reisen: „(…) ihm lag nur die Arbeit am Herzen; er wollte mit eigenen Augen sehen, wie das Volk lebe, wie die Gutsbesitzer wirtschafteten, wie die politischen, sozialen und Agrikulturverhältnisse im Lande beschaffen seien.“ Und mit Bezug auf die Reisen im Inland: „Wohl kein einziger Monarch, der große Friedrich nicht ausgenommen, kannte so genau alle lokalen Verhältnisse in seinem Reiche und wohl keiner besaß daher eine so gründliche, praktische Schulung wie der unermüdliche, rastlose Joseph II.“[14]

Beales, Band 1, S. 242–245, …; Band 2, S. 3 f., 34, 46 f.

Josephs Reisen erweisen ihn als Herrscher von europäischer Bedeutung. Sie legen Zeugnis davon ab, dass er der Verantwortung für das Wohl von Millionen Menschen gerecht zu werden versuchte, über die er als König von Ungarn[15], Böhmen[16] und Galizien[17], Erzherzog von Österreich[18], Herzog von Burgund[19] und Mailand, gefürsteter Graf von Tirol etc. herrschte – der durch Wahl (bzw. Kauf) erworbene Kaisertitel war demgegenüber nur noch eine Chimäre.

Statistisches

Die meisten Übernachtungen des Kaisers außerhalb Wiens entfallen auf Prag und den Truppenübungsplatz Hloubětín/Tiefenbach (157), Pest und Buda/Ofen (98), Brno/Brünn und den Truppenübungsplatz Turany/Turas (93), Florenz (63), Paris und Versailles (50), Lwiw/Lemberg (46), Mailand (45), Innsbruck und Umgebung (43), Neapel und Umgebung (28), Sibiu/Hermannstadt (27), Rom (26), den Truppenübungsplatz Lužice u Mostu/Luschitz bei Most/Brüx (24), Hradec Králové/Königgrätz (22), Sankt Petersburg und Umgebung (22), Brüssel (21) sowie Frankfurt am Main und Umgebung (20). Hinzu kommen die Hauptquartiere während des Bayerischen Erbfolgekriegs: Rtyně v Podkrkonoší/Ertina (33), Jičín/Jitschin (31) sowie Oleśnica/Oels (28); und jene während des Türkenkriegs: Zemun/Semlin (138) sowie Lugoj/Lugosch (21).[20]

Die längsten Reisen Josephs II. waren mit je 4½ Monaten diejenigen nach Italien 1769 und nach Galizien 1773 sowie mit je 4 Monaten jene nach Frankreich 1777, nach Russland 1780 und nach Italien 1783/84. Die grössten Distanzen legte der Kaiser auf den Reisen nach Frankreich 1777 sowie nach Russland 1780 und 1787 zurück, die bis Brest (1500 km Luftlinie), Moskau (1700 km Luftlinie) bzw. auf die Krim (2000 km Luftlinie) führten. Am längsten von Wien abwesend war Joseph als Oberbefehlshaber im Bayerischen Erbfolgekrieg 1778 (7½ Monate) und im Türkenkrieg 1788 (9½ Monate). Nachstehend in chronologischer Reihenfolge seine Reisen, soweit sie mindestens 10 Tage dauerten, einschließlich der Feldzüge:

Itinerar 1761–1788

Krönung in Frankfurt am Main 1764 (42 Tage)

Steiermark, Kärnten, Tirol 1765 (65 Tage)

Böhmen, Sachsen, Österreichisch Schlesien, Mähren 1766 (43 Tage[21] bzw. 50 Tage[22])

Ungarn, Banat, Slawonien 1768 (57 Tage)

Mähren, Böhmen, Oberösterreich 1768 (24 Tage)

Kirchenstaat, Neapel, Toskana, Parma, Mantua, Mailand, Piemont 1769 (ca. 140 Tage[23])

 
Slavíkovice/Slawikowitz:
Der Kaiser als Pflüger
(anonym, 1769).

Mähren, Zusammenkunft mit Friedrich II. in Nysa/Neisse, Böhmen 1769 (29 Tage)

Auf dem Weg nach Nysa/Neisse zog Joseph am 19. August bei Slavíkovice/Slawikowitz in Mähren mit dem Pflug des Bauern Andreasj Trnka eine Furche. Ein Denkmal mit Inschriften in Tschechisch, Deutsch und Latein erinnerte an das Ereignis.

Ungarn, Slawonien, Banat 1770 (67 Tage)

Mähren, Böhmen 1770 (15 Tage)

Begegnung mit Friedrich II. in Uničov/Mährisch Neustadt 1770 (… Tage)

Ungarn 1771 (17 Tage)

Mähren, Böhmen, Oberösterreich 1771 (47 Tage)

 
Im antiken Dakien: Medaille
auf die Reise nach Siebenbürgen
(Johann Martin Krafft, 1773).

Ungarn, Banat, Siebenbürgen, Galizien, Österreichisch Schlesien, Mähren 1773 (131 Tage)

Die ausführliche Schilderung dieser Reise durch Josephs Begleiter und späteren Kritiker Albert von Sachsen-Teschen[24] zeigt laut Mitrofanov, „wie emsig der Kaiser die Wahrheit zu erforschen getrachtet und welch wertvolle Kenntnisse er dabei erworben hat“.[25] Die Inspektion Galiziens, das Maria Theresia im Rahmen der Ersten Teilung Polens (1772) erworben hatte, war wohl die strapaziöseste Etappe aller Reisen Josephs. Trotz Vorsichtsmaßnahmen machte er dort auch mit Wanzen und Läusen Bekanntschaft.[26]

Steiermark, Slawonien, Ungarn 1774 (22 Tage)

Böhmen, Mähren 1774 (20 Tage)

Kroatien, Slawonien, Triest, Venedig, Kirchenstaat, Modena, Parma, Toskana, Kärnten 1775 (73 Tage)

Ungarn 1776 (13 Tage)

Böhmen, Mähren 1776 (… Tage)

Datei:Der Graf von Falkenstein beim Gebet.jpg
Auf dem nackten Boden:
Messe in Freiburg i. Br.
(Joseph Hörr, 1777).

Bayern, Württemberg, Baden, Frankreich, Spanien, Schweiz, Vorderösterreich, Tirol, Salzburg 1777 (123 Tage)

Eine Frankreichreise hatte Joseph seit 1770 geplant, als seine Lieblingsschwester Marie-Antoinette mit dem künftigen König Ludwig XVI. verheiratet wurde. Neben dem Besuch der Schwester und des Königs[27] hatte er dem k. k. Botschafter in Paris, Mercy d’Argenteau, 1773 als Ziele der Reise genannt: „(…) die Lage dieses Hofes in der Gegenwart und der Zukunft beurteilen; alles studieren, was eine große Monarchie auf den Gebieten Einnahmequellen, Verwaltung, Landwirtschaft, Finanzen, Handel, Polizei, Marine und Militär Interessantes zeigen kann (…)“[28]

Dass die Reise erst 1777 stattfand, hat damit zu tun, dass die von Staatskanzler Kaunitz geschmiedete Allianz zwischen Wien und Paris nur noch auf dem Papier bestand, Marie-Antoinette gewissermaßen zur Geisel der veränderten außenpolitischen Konstellation geworden war.

Bei der Abreise umfasste die Reisegesellschaft 25 Personen in fünf Wagen.[29]

Beim Besuch einer Messe im Freiburger Münster lehnte es Joseph demonstrativ ab, einen gepolsterten Betstuhl zu benützen.

Nach der Reise schwärmte der Kaiser laut dem französischen Botschafter in Wien, Breteuil, nur noch vom Handel. Er wünsche, dass in den Häfen der Monarchie ein regeres Leben pulsiere, er wolle sogar neue Seehäfen bauen.[30]

Steiermark, Ungarn 1777 (22 Tage)

Böhmen, Mähren 1777 (26 Tage)

Bayerischer Erbfolgekrieg 1778 (227 Tage)

Mähren, Österreichisch Schlesien, Böhmen, Oberösterreich, Innviertel 1779 (82 Tage)

Ungarn, Mähren, Galizien, Polen, Russland 1780 (117 Tage)

Laut dem Militärgeistlichen, der ihn nach Russland begleitete[31], gab Joseph seinem Gefolge folgenden eigenhändig geschriebenen Befehl: „1tens Sowie die Gränze überschritten ist, spreche mich niemand mit dem Titel Kaiser oder Majestät an, sondern nenne mich bloß Grafen von Falkenstein. 2tens Niemand lasse sich in längere Gespräche mit den Fremden ein. 3tens Keiner nehme eine Einladung zu Tisch an, ohne meine ausdrückliche Erlaubniß. 4tens Was immer gekauft wird, werde ausgezahlt, ohne viel zu handeln. 5tens Niemand unterfange sich, auch den geringsten Fremden zu beschimpfen oder wohl gar zu schlagen. 6tens Die Kutscher sind nicht anzutreiben, und kommen Wagen uns entgegen, dulde man es ohne Murren.“[32]

Als Ergebnis der Reise kam 1781 ein Bündnis zwischen den Kaiserhöfen in Wien und Sankt Petersburg zustande, das sich gegen die Türkei richtete.

Mähren, Böhmen 1780 (28 Tage)

Österreichische Niederlande, Vereinigte Niederlande, Frankreich, Württemberg, Bayern 1781 (85 Tage)

In den Staaten des Hauses Österreich bis dahin nur Mitregent seiner Mutter Maria Theresia, trat Joseph II. Ende 1780 die Alleinherrschaft an. Der einzige der erwähnten Staaten, den er bis dahin noch nicht besucht hatte, waren die Österreichischen Niederlande. Sie verfügten über den höchsten Lebensstandard Europas.[33] Ihr Generalgouverneur, Josephs Onkel Karl von Lothringen, war kurz vor Maria Theresia gestorben. Diese hatte ihre Tochter Marie Christine, die mit Albert von Sachsen-Teschen verheiratet war, zu Karls Nachfolgerin bestimmt. Joseph wollte seinen wertvollsten Besitz inspizieren, noch bevor seine verschwenderische Schwester dort eintraf.

Die Reise fand in einer Zeit internationaler Spannungen statt: Während Frankreich und die Vereinigten Niederlande im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg die USA unterstützten, blieb das Haus Österreich neutral, wovon der Seehandel der Österreichischen Niederlande profitierte.

Das Gefolge des Kaisers bestand lediglich aus Generalmajor Terzi, Oberstabschirurg Brambilla, den Kabinettssekretären Knecht und Anton[34], zwei Angehörigen der ungarischen adeligen Leibgarde, zwei Köchen, fünf Leiblakaien[35], einem Wagenmeister und einem „Aufseher der Bagage“. Weitere ungarische Gardisten gewährleisteten als Kuriere die Kommunikation mit Wien und den anderen Höfen. Der Fuhrpark umfasste drei sechsspännige und drei vierspännige Wagen, für die bei 361 Poststationen Pferde bestellt werden mussten.[36]

In Ostende musste Joseph zu seinem Bedauern darauf verzichten, wie einst sein Vater nach England überzusetzen. Denn obwohl sich das Haus Österreich im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg für neutral erklärt hatte, musste er Rücksicht auf den Bündnispartner Frankreich nehmen, der die Vereinigten Staaten unterstützte.[37] In Brügge traf er den Herzog von Gloucester, der ihm im Auftrag seines Bruders Georg III. entgegengereist war.[38] Bei Gent und Antwerpen rekognoszierte er Grenzbefestigungen der Vereinigten Niederlande. In Brüssel entfaltete er laut Frankreichs Botschafter d’Adhémar eine „unvorstellbare“ Aktivität[39], um sich einen Überblick über die Verwaltung des Landes zu verschaffen. Auch gewährte er jedermann Audienz und nahm ca. 10 000 Bittschriften entgegen. In den Vereinigten Niederlanden schenkte er wegen des Scheldekonflikts dem Militär besondere Aufmerksamkeit. Im Modebad Spa (Fürstbistum Lüttich) traf er Prinz Heinrich von Preußen[40] in Begleitung der Schriftsteller Raynal[41] und Grimm[42]. Auf der Rückfahrt besuchte Joseph in Versailles Marie-Antoinette.[43] In Étupes[44] bei Montbéliard hielt er im Namen seines Neffen und Nachfolgers Franz II. um die Hand Elisabeth von Württembergs an, deren Schwester Sophia Dorothea den russischen Thronfolger Paul (I.) geheiratet hatte. Die Ehe sollte das Bündnis der beiden Kaiserhöfe besiegeln.

Im Anschluss an die Reise veranlasste Joseph die Vereinigten Niederlande, ihre Truppen aus den acht Barrierefestungen an der französischen Grenze abzuziehen. Hingegen erreichte er nicht, dass Antwerpen den 1585 verlorenen Zugang zum Meer zurückerhielt. In den Österreichischen Niederlanden führte er ohne Rücksicht auf lokale Empfindlichkeiten radikale Reformen im Geist der Aufklärung durch[45]. Das Projekt, das Land mit dem in Brüssel geborenen Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz gegen Bayern zu tauschen[46], scheiterte am Widerstand Friedrichs II. und der übrigen deutschen Fürsten, aber auch an Josephs eigener Unentschlossenheit.

Ungarn 1781 (10 Tage)

Mähren, Böhmen 1781 (27 Tage)

Ungarn, Slawonien, Kroatien, Banat, Siebenbürgen, Bukowina, Galizien 1783 (78 Tage)

Mähren, Böhmen 1783 (36 Tage)

Kärnten, Tirol, Mantua, Parma, Kirchenstaat, Toskana, Neapel, Genua, Mailand, Venetien, Görz, Triest, Krain, Steiermark 1783/84 (116 Tage)

Mähren, Böhmen, Ungarn 1784 (59 Tage)

Tirol, Mantua, Mailand, Venetien, Kärnten, Steiermark 1785 (37 Tage)

Laut seiner Freundin Eleonore von Liechtenstein war Joseph nach dieser Reise blass, abgemagert, ohne Kraft und Stimme. Er sah aus wie jemand, der eine schwere Krankheit überstanden hatte.[47]

Steiermark, Kroatien, Slawonien, Ungarn, Siebenbürgen, Bukowina, Galizien 1786 (71 Tage)

Von dieser Reise kehrte Joseph laut Eleonore von Liechtenstein sehr gealtert zurück.[48]

Mähren, Böhmen, Oberösterreich, Steiermark 1786 (44 Tage)

 
Joseph und Katharina II.
in Kaidaki am Dnepr, 1787 (Hieronymus Löschenkohl).

Mähren, Galizien, Russland, Polen 1787 (81 Tage)

Böhmen, Mähren 1787 (11 Tage)

Türkenkrieg 1788 (281 Tage)

In diesem Feldzug zog sich Joseph eine tödliche Krankheit zu.

Ungedruckte Quellen

  • (Ludwig von Terzi:) Journal der Reiße, so seine Majestæt der Kaÿser den 22ten Maÿ 1781 unternommen. Österreichisches Staatsarchiv, Kriegsarchiv, Mem 1781-28-14.
  • Franz Ludwig de Selliers: Verzeichnis deren von (...) Joseph dem IIten auf Allerhöchstdero Reisen genommenen Nachtstationen (...) Österreichische Nationalbibliothek, Bibl. Pal. Vind. Cod. 7427.

Gedruckte Quellen

Zeitgenössische Darstellungen

Spätere Darstellungen

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Nathaniel William Wraxall: Memoirs of the Courts of Berlin, Dresden, Warsaw, and Vienna, in the Years 1777, 1778, and 1779. Band 2, 3. Ausgabe, London 1806, S. 457.
  2. Die Bezeichnung „Deutscher Kaiser“ für „Romanorum Imperator“ ist ebenso ahistorisch wie „von Habsburg“ für die Erben dieser 1740 ausgestorbenen Dynastie.
  3. An Friedrich II., 15. August 1781. Павел Петрович Митрофановъ: Политическая деятельность Иосифа II, ея сторонники и ея враги (1780–1790), С.-Петербургъ 1907, S. 84 („en courant les postes“); Paul von Mitrofanov: Joseph II., seine politische und kulturelle Tätigkeit, übersetzt von Vera von Demelic, Wien/Leipzig 1910, 1. Teil, S. 93.
  4. Deutsch, Französisch, Italienisch, Tschechisch, Ungarisch, Latein.
  5. Derek Beales: Joseph II. Band 1, Cambridge 1987, S. 242 f.
  6. Exemplo et virtute.
  7. „Pour les voyages, je les trouve de nécessité absolue pour un souverain (…)“ Zitiert nach Alfred Ritter von Arneth (Herausgeber): Maria Theresia und Joseph II., ihre Correspondenz sammt Briefen Joseph’s an seinen Bruder Leopold, 3. Band, Wien 1868, S. 359.
  8. „(…) de pouvoir renoncer aux commodités et plaisirs, et de suivre uniquement l’utile et le necessaire (…) L’eloignement de toute étiquette, de toute société, fetes, et diners (…) l’équippage le plus simple, une suite (…) point nombreuse, l’exactude enfin à écrire jour par jour ses obervations (…)“ Zitiert nach Österreichisches Staatsarchiv, Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Hofreisen 1, Nr. 4 (Vorschlag einer zu machenden Reise von 1769), fol. 3.
  9. Ohne Falkenstein wäre Joseph nicht Reichsstand gewesen und hätte infolgedessen nicht Kaiser sein können.
  10. Fünfmal der spätere Feldmarschall Colloredo, je einmal der spätere Feldmarschall Pellegrini, der spätere Staatsvizekanzler Philipp Cobenzl, der spätere bevollmächtigte Minister in den Österreichischen Niederlanden Belgioioso, der spätere Feldzeugmeister Terzi und der spätere Staatsvizekanzler Ludwig Cobenzl.
  11. Dazu gehörten Teile des Elsasses und der Schweiz, die Freigrafschaft Burgund, die nördlichen Niederlande, Neapel und Teile Piemonts.
  12. Павел Петрович Митрофановъ: Политическая деятельность Иосифа II, ея сторонники и ея враги (1780–1790), С.-Петербургъ 1907, hier: S. 84 f.; zitiert nach Paul von Mitrofanov: Joseph II., seine politische und kulturelle Tätigkeit, übersetzt von Vera von Demelic, Wien/Leipzig 1910, 1. Teil, S. 93 f.
  13. Dazu gehörten auch die Slowakei und die Karpatenukraine (Teile Oberungarns), Kroatien, Siebenbürgen und das Banat.
  14. Tschechien.
  15. Umfasste zusammen mit der Bukowina Teile der Ukraine, Polens und Rumäniens.
  16. Ein Konglomerat, das vom Breisgau bis Triest reichte, mit Slowenien (Krain) sowie Teilen Deutschlands, der Schweiz und Italiens.
  17. Die Österreichischen Niederlande mit Luxemburg und dem Großteil Belgiens.
  18. Franz Ludwig de Selliers: Verzeichnis deren von (...) Joseph dem IIten auf Allerhöchstdero Reisen genommenen Nachtstationen (...) Österreichische Nationalbibliothek, Bibl. Pal. Vind. Cod. 7427; Adam Wolf: Fürstin Eleonore Liechtenstein, 1745–1812, nach Briefen und Memoiren ihrer Zeit. Wien 1875, S. 189; Peter von Radics: Die Reisen Kaiser Joseph (sic) II. und die Volkswirthschaft in Österreich-Ungarn. Zum 100. Gedenktag seines Todes (…) Wien 1890.
  19. Peter von Radics: Die Reisen Kaiser Joseph (sic) II. und die Volkswirthschaft in Österreich-Ungarn. Zum 100. Gedenktag seines Todes (…) Wien 1890, S. 17–20.
  20. Franz Ludwig de Selliers: Verzeichnis deren von (...) Joseph dem IIten auf Allerhöchstdero Reisen genommenen Nachtstationen (...) Österreichische Nationalbibliothek, Bibl. Pal. Vind. Cod. 7427, fol. 3 recto.
  21. Die Angaben bei Franz Ludwig de Selliers: Verzeichnis deren von (...) Joseph dem IIten auf Allerhöchstdero Reisen genommenen Nachtstationen (...) Österreichische Nationalbibliothek, Bibl. Pal. Vind. Cod. 7427, fol. 6 f., und Peter von Radics: Die Reisen Kaiser Joseph (sic) II. und die Volkswirthschaft in Österreich-Ungarn. Zum 100. Gedenktag seines Todes (…) Wien 1890, S. 24–27, sind unzuverlässig.
  22. Mémoires de ma vie. Albertina Wien, Faszikel 3.
  23. Павел Петрович Митрофановъ: Политическая деятельность Иосифа II, ея сторонники и ея враги (1780–1790), С.-Петербургъ 1907, hier: S. 85; zitiert nach Paul von Mitrofanov: Joseph II., seine politische und kulturelle Tätigkeit, übersetzt von Vera von Demelic, Wien/Leipzig 1910, 1. Teil, S. 94.
  24. Wraxall, 2. Band, S. 459.
  25. Damals noch Ludwig XV.
  26. An Maria Theresia, 18. Dezember 1773. Die angeführte Stelle lautet im Original: „(…) juger de la situation de cette cour pour le présent et pour l’avenir; observer tout ce qu’une grande monarchie peut présenter d’intéressant en matière de ressources, d’administration, d’agriculture, de finances, de commerce, de police, de marine et de militaire (…)“ Zitiert nach Alfred Ritter von Arneth/Mathieu-Auguste Geffroy (Herausgeber): Marie-Antoinette, correspondance secrète entre Marie-Thérèse et le Cte de Mercy-Argenteau, avec les lettres de Marie-Thérèse et de Marie-Antoinette, 2. Band, Paris 1874, S. 84.
  27. Laut einer Aufstellung, von der acht Versionen existieren: Österreichisches Nationalarchiv, Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Hofreisen 9, Konv. 2, 11, 26, 72, 120 (eigenhändig), 186 (mit eigenhändigen Korrekturen), 195; Frankreich Varia 38, Konv. 50, fol. 159; Österreichische Nationalbibliothek, Bibl. Pal. Vind. Cod. s. n. 1710, fol. 148.
  28. An Außenminister Vergennes, 3. Januar 1778. Павел Петрович Митрофановъ: Политическая деятельность Иосифа II, ея сторонники и ея враги (1780–1790), С.-Петербургъ 1907, hier: S. 85; zitiert nach Paul von Mitrofanov: Joseph II., seine politische und kulturelle Tätigkeit, übersetzt von Vera von Demelic, Wien/Leipzig 1910, 1. Teil, S. 94.
  29. Der spätere Bischof von Oradea/Großwardein, Franz Kalatay.
  30. Freiherr von Mednyansky (Herausgeber): Kaiser Josephs II. Reise nach Rußland (und) die Zusammenkunft mit Katharinen II. im Jahre 1780. Von einem Augenzeugen. In: Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien), 16/1825, S. 453–456, hier: S. 454.
  31. Jan Roegiers: Die Reise Josephs II. in den österreichischen Niederlanden (Mai bis Juli 1781). In: Österreich zur Zeit Kaiser Josephs II. (…) Katalog der Niederösterreichischen Landesausstellung in Melk, Wien 1980, S. 85–88, hier: S. 87.
  32. Die drei Letztgenannten aßen jeweils wie Terzi mit dem Kaiser. Vergleiche (Alexandre Lemarié:) Le voyageur bienfaisant, ou Anecdotes du voyage de Joseph II dans les Pays-Bas, la Hollande, &c. (…) Paris/Liege 1781, S. 36, Corrigenda.
  33. Zu den Aufgaben der Lakaien gehörte es unter anderem, ihren Herrn über die öffentliche Meinung zu informieren und ihm Prostituierte zuzuführen.
  34. Georg III. lehnte das Angebot Josephs II. und Katharinas II. ab, zwischen ihm und Ludwig XVI. zu vermitteln.
  35. An Außenminister Vergennes, Brüssel, 29. Juni 1781, zitiert nach Eugène Hubert: Le voyage de l’empereur Joseph II dans les Pays-Bas (…) Bruxelles 1900, S. 349.
  36. Österreichisches Staatsarchiv, Kriegsarchiv, Mem 1781-28-14, S. 39; Liste des Seigneurs et Dames, Venus aux Eaux Minérales de SPA, l’an 1781, 10. 7. Der Bruder und Rivale Friedrichs II. reiste inkognito als Graf von Oels.
  37. Österreichisches Staatsarchiv, Kriegsarchiv, Mem 1781-28-14, S. 39; Liste des Seigneurs et Dames, Venus aux Eaux Minérales de SPA, l’an 1781, 19. 6. Das bekannteste Werke des Abbés ist die Histoire philosophique et politique des établissements et du commerce des Européens dans les deux Indes, Amsterdam 1770.
  38. Österreichisches Staatsarchiv, Kriegsarchiv, Mem 1781-28-14, S. 39; Liste des Seigneurs et Dames, Venus aux Eaux Minérales de SPA, l’an 1781, 18. 7. Grimm hatte bis 1773 die Correspondance littéraire, philosophique et critique herausgegeben.
  39. Auf seiner Frankreichreise von 1777 hatte er Ludwig XVI. und Marie-Antoinette mit Erfolg Nachhilfeunterricht im Kindermachen erteilt.
  40. 1801 abgebrochene Sommerresidenz Herzog Friedrich Eugens von Württemberg.
  41. Die bekanntesten waren die Einführung der Religionsfreiheit und die Aufhebung zahlreicher Klöster. Anders als der im 19. Jahrhundert entstandene Begriff Josephinismus suggeriert, stand dahinter keine spezifische Ideologie.
  42. Karl Theodor wollte König von Burgund werden, Joseph dem Haus Österreich die Vormachtstellung in Deutschland sichern.
  43. Adam Wolf: Fürstin Eleonore Liechtenstein, 1745–1812, nach Briefen und Memoiren ihrer Zeit. Wien 1875, S. 189.
  44. Adam Wolf: Fürstin Eleonore Liechtenstein, 1745–1812, nach Briefen und Memoiren ihrer Zeit. Wien 1875, S. 194.
  45. Franz Kalatay.
  46. Von Louis-François Mettra.
  47. Joseph in Siebenbürgen 1773.
  48. Staatsvizekanzler.
  49. Enthält den französischen Text der Memoiren.
  50. Enthält (Joseph II.:) Journal von der Reyse durch Mähren, Schlesien, Böhmen, und Inn-Viertel, und Ober-Oesterreich im Jahre 1779.
  51. Genügt wissenschaftlichen Ansprüchen nicht.
  52. Beste zeitgenössische Monografie.
  53. Frankreichreise von 1777.
  54. Standardwerk.
  55. Laut Jan Roegiers: Die Reise Josephs II. in den österreichischen Niederlanden (Mai bis Juli 1781), in: Österreich zur Zeit Kaiser Josephs II. (…) Katalog der Niederösterreichischen Landesausstellung in Melk, Wien 1980, S. 85–88, hier S. 87, „die einzige bedeutende Studie über die Reise“.
  56. Standardwerk.
  57. Der Bericht Kaiser Josephs II. über dessen Reise nach Böhmen, Mähren und Schlesien im Jahr 1771.
  58. Zeitschrift für Landesgeschichte.
  59. Kaiser Joseph II. und Erzherzog Maximilian über das Aussehen der Festung Belgrad und die Möglichkeiten, diese zu erobern, 1768 und 1775.
  60. Jugoslawische historische Zeitschrift.
  61. Überzeichnet den Einfluss der Reise.
  62. Enthält Beiträge über Josephs Reisen.
  63. Modifizierte Fassung der ersten beiden Kapitel der Staatsprüfungsarbeit.
  64. Joseph II. über seine Reise ins Banat 1768.
  65. Forschungen.
  66. Standardwerk.
  67. 1777.
  68. Befasst sich mit der Frankreichreise von 1777.
  69. Vorgeschichte der Italienreise von 1769.
  70. Die Reisen Josephs II. in Ungarn, Siebenbürgen, Slawonien und dem Banat von Temeschwar, 1768–1773.
  71. Die Reise Kaiser Josephs II. durch die böhmischen Länder nach Sachsen im Jahre 1766.
  72. Zeitschrift des Mährischen Kulturvereins.
  73. Die Reisen Katharinas II. durch Russland.
  74. Die Reise Kaiser Josephs II. durch Siebenbürgen im Jahr 1773.
  75. Die Reisen Katharinas II. Die Erfahrung der „Aneignung“ des imperialen Raumes.
  76. Joseph II. im Vorland des Riesengebirges.
  77. Die imperiale Politik Katharinas II. im Spiegel ihrer Herrscherreisen.

Kategorie:Joseph II. Kategorie:Liste (Geschichte) Kategorie:Geschichte des Reisens